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Dresdner Journal : 11.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191109116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19110911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19110911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-09
- Tag1911-09-11
- Monat1911-09
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner Journal : 11.09.1911
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TLoniglieh Säehsisehev Staatsanzrigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- nnd Mittelbehörden. Nr. 211 1911 Ankündigungen: Die Zeile kl.Schrift der 6mal gesp.Ankündigung-seite25Pf., die Zeile gröberer Schrift od. deren Raum aus 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 75 Pf. Preisermäbigg. auf GeschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme vorn,. 1l Uhr. Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. Montag, 11. September Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag- nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Rr. 1295, Redaktion Rr. 4574. Die Teuernngsunruhen in Frankreich nehmen einen sehr j ernsten Charakter an. Nichtamtlicher Teil. Nach einer Meldung auS Madrid haben in Micres 1500« Bergarbeiter den Ausstand erklärt. Auf dem Trasimenifchen See kenterte ein mit 17 Reifen den besetztes Motorboot. 14 Personen ertranken. * Leit gestern werden beim Ätna sehr häufig aus tretende heftige Erdstöße bemerkt. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben AUergnädigst geruht, dem Schulknaben Kurt Arthur Keßler in Zauckerode für die von ihm am 2. Juni mit Mut und Entschlossen heit und unter eigener Lebensgefahr bewirkte Erreltung eines Knaben vom Tode des Ertrinkens in einem Teiche in Zauckerode die silberne Lebensrettungsmedaille zu verleihen. Mit Allerhöchster Genehmigung verleiht das Ministerium des Innern auf Grund des Gesetzes, die Expropriation von Grundeigentum für Erweiterung be stehender Eisenbahnen betreffend, vom 2l. Juli 1855 (G.- u. V.-Bl. S. l2O) und 8 94 des Enteignung-- gesetzes vom 24. Juni 1902 (G.- u. V -Bl. S. 153) dem Staatsfislus im Königreiche Sachsen das Ent- eignungonchlzurHerftellungeitterWegunterführung bei Station 999 -s-82 und einer Wegüberführung bei Station 1006 -fi 0 der Staatseisenbahn Leipzig —Hos an Stelle der zu beseitigenden Wirtschaftsweg-Übergänge bei Station 998 -s- 27 und 100 « -fi 57 und des Kommunikationsweg - Überganges bei Station lOO i -s- 65 dieser Eisenbahn in Flur Ober Umbach (Vogtland) nach dem unterm 18. und 26. August 1911 genehmigten Plane. 438 i v Dresden, am 26. August 1911. 8374 Ministerium des Innern. Mit Allerhöchster Genehmigung verleiht das Mini sterium des Innern auf Grund des Gesetzes, die Expro priation von Grundeigentum für Erweiterung bestehender Eisenbahnen betreffend, vom 21. Juli 1855 (G.-u.V. Bl. S. 120) und 8 94 des Enteignungsgesehes vom 24. Juli 1902 (G.-n. V.-Bl- S. 153) dem Staatsfiskus im König reche Sachsen das Enteignungsrccht zur Erweiterung des oberen Bahnhofes Reichenbach (Vogtl.) nach dem unterm 16. und 26. August 1911 genehmigten Plane. Dresden, am 26. August 1911. 43s l v Ministerium des Innern. 6375 Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche de- Ministerium» de- Fuueru (Heil-, Pfleg-. Erziehungs-, Straf- und Korrektion-anstalten.) Befördert: oie Ausseher Reh»isch in Bautzen und Pippich in Zwickau zu Wachtmeistern, die Pflegerinnen Kunze in Sonnenstein zur Oberpfleg rin , Sern au in Hubcrtu-burg zur Wäschaufseherin in Großschweidnitz und Busse in Zschadraß zur Küchenausseherin in Chemnitz, Aufseherin Bachmann in Waldheim zur Ober aufseherin in Grünhain. — An gestellt: Lehrer Nitzsche in Cporbitz als Anstalt-lehrer in BräunSdorf, die Militäranw. Sergeant-Hoboist Wiesenfee und Bizewachtmeister Roßberg als Aufseher, ersterer in Hohnstein, letzterer in Wald eim. — Versetzt: die Sekretäre Lotichius von Zschadraß nach Colditz, Sorber von Hochweitzschen nach Großhennersdorf, Lehmann von der II. Rechnungsexpedition de» Ministerium» de- Innern zur Strafanstalt Zwickau, Wagner von Sonncnstein nach Hoch weitzschen, Frenzel vom Srankenstift Zwickau nach Zschadraß, Förster von Bautzen zum Krankenstift Zwickau und Schmidt vom Sonnenstein zu der genannten Rechnungsexpedition sowie die Bureauassistenten Scherf von Hubertu-burg nach Sonnen- stein und Münch vom Staat-gute BräunSdorf nach Bautzen; die Wäschausseherin Seebe von Großschweidnitz nach Sonnen stein. — Pensioniert: Der im Wartegeld gestandene Bureau- alsistent Bilz in Colditz, Aufseher Funke in Bautzen und die Oberin Raabe in Grünhain. Verstorben: Aufseher Heldisch in Hoheneck. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Vom Königlichen Hofe. Dresden, 11. September. Se. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der Schloßkapelle zu Pillnitz bei und empfing um 12 Uhr den Kommandeur Allerhöchstseines 1. Husarenregiments „König Albert" Nr. 18, Oberstleutnant v. der Decken, der Sr. Majestät aus Anlaß des Jahrestags des vor 25 Jahren erfolgten Allerhöchsten Eintritts beim 1. Husarenregiment die Glückwünsche des Regiments überbra te. Aus gleichem Anlässe konzertierte das Trompeterkorps des Regiments nachmittags im Schloßgarten. Heute früh hat Sich Se. Majestät der König mit Sondbrzug 6 Uhr 40 Min. ab Niedersedlitz in das Manövergelände der 8. Infanterie-Brigade Nr. 89 bei Machern begeben. Nach beendeter Übung wird der Monarch nach Leipzig fahren und in: dortigen Königl. Palais übernachten. Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltnng. — Auf Veranlassung des Königl.Justizministeriums sollen im Winterhalbjahr 1911/12 für die sächsischen Richter, Staatsanwälte, Gerichtsasfessoren und, soweit der zur Verfügung stehende Raum reicht, die im Vorbereitungs dienste befindlichen Referendare die nachverzeichneteil zwölf Vorträge aus den Gebieten des Rechts, des Strafvollzugs, der Volkswirtschaft und der Technik in der Aula der Technischen Hochschule zu Dresden, Bismarckplatz 18, gehalten wetvöü Die Vorträge sind für die Besucher kostenfrei. Sie finden Sonnabend abends von l/»7 bis gegen 8 Uhr statt und werden in folgender Reihenfolge gehalten: 14. Oktober, Geh. Hofrat Prof. Or. Otto Mayer: Die Grenzen der gerichtlichen Zuständigkeit gegenüber der Verwaltung; 28. Oktober, Reichsanwalt vr. Nagel: Tie Lehre von der Verbrechenskonkurrenz in Beziehung auf die bevorstehende Strafrechtsreform; 11. November, Direktor Grunwald von der Versicherungs-Aktiengesell schaft Viktoria in Berlin: Einrichtung und Betrieb einer großen deutschen Versicherungsgesellschaft; 25. November, Prof. vr. Nägel: Ausnutzung der Brennstoffe zur Er zeugung von mechanischer Arbeit; 2. Dezember, Geh. Hofrat Prof. Görges: Umwandlung von mechanischer Arbeit in elektrische Arbeit und deren praktische Ver wertung; 16. Dezember, Prof. vr. Adler: Wesen und Aufbau einer kaufmännischen Bilanz; 13. Januar 1912, Oberregierungsrat Strasaustaltsdirektor R eich: Die Jugend als Gegenstand des Strafrechts; 20. Januar, Se. Exzellenz Wirkt. Geh. Rat Prof. DO.. Wach: (Thema Vorbehalten); 3. Februar, vr. pkil. Schacht, stellvertretender Direktor der Dresdner Bank in Berlin: Einrichtung und Betrieb einer deutschen Großbank; 17. Februar, Geh. Justizrat Prof. Or. Ehrenberg: Die Rückversicherung; 2. März, Geh. Hofrat Prof. vr. Strohal: (Thema Vorbehalten); 16. März, voraussichtlich Se. Exzellenz Hr. Minister a. D. vr. Klein: (Thema Vorbehalten). Deutsches Reich. Kaifermanöver. Potsdam, 10. Septeinber. Se.Majestät der Kaiser hat sich um 2 Uhr 30 Min. im Automobil nach Boitzen burg ins Manövergelände begeben. Schloß Boitzenburg, 10. September Se. Majestät der Kaiser ist heute nachmittag 6 Uhr 10 Min im Auto mobil HM eingetroffM und vom Grasen v. Arnim empfangen worden. Der Ort ist festlich geschmückt. Neustrelitz, 10. September. Die hiesige Residenz steht seit heute im Zeichen des Kaisermanövcrs. Im Laufe des Tages trafen unter anderen hier ein: Die Generalfeldmarschälle Graf v. Haeseler und v. Bock und Polach. sowie der russische Generalmajor v. Tatischtschew, attachiert der Person Sr. Majestät des Kaisers. In der Resi denz nahmen Wohnung: Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, Regent von Braunschweig, der Groß- Herzog von Mecklenburg-Schwerin und Herzog Paul Friedrich zu Mecklenburg. Abends fand im Schlosse Galatafel statt. Woldegk, 10. September. Der Raum, in dem sich das diesjährige Kaisermanöver abshielt, wird begrenzt im Norden durch die Peene, im Westen durch eine Linie Demmin—Neustrelitz, im Süden durch eine Linie Neu- strelitz—Angermünde und im Osten durch eine Linie Angermünde—Ueckermünde. Die Gesamtstärke allcrTruppen beträgt 100000 Mann. Es nehmen teil das Gardekorps, das 2. und 9. Korps, sowie ein besonders ausgestelltes 20. Korps. Auf der blauen Seite arbeitet das Luft schiff „5l II", auf der roten Seite „lU III", außerdem auf beiden Seiten Ein- und Zweidecker. Jedes Flugzeug trägt außer dem Piloten einen beobachtend n Offizier. Beide Parteien führen Ballonabwehrkanonen auf Kraft wagen oder Räderlafetten. Die allgemeine Kriegslage ist folgende: Zwei rote Armeen haben am 7. September aus der Linie Bremervörde—Hamburg—Lübeck den Vor marsch in südöstlicher Richtung angetreten. Eine blaue Elb - armee weicht zu beiden Seiten des Stromes zurück. Beiden Parteien ist es bekannt, daß im Greifswalder Bodden neue starke rote Kräfte gelandet sind, vor dencn der etwa eine Infanteriedivision starke blaue Küstenschutz in südlicher Richtung ausweicht. Diese Küstenschutzdivision hat heute abend die Linie des Landgrabens und Tollense- slusses erreicht. Die nördliche rote Armee befehligt Prinz Friedrich Leopold. Chef des Stabes ist Generalmajor Stein. Der Führer der südlichen blauen Armee ist Generalfeldmarfchall Frhr. v. d. Goltz, Chef des Stabes: der bayerische Generalleutnant Graf Montgelas. Das Gardekorps steht unter General v. Löwenfeldt. Bei der südlichen Armee steht die Gardekavalleriedivision heute östlich von Woldegk. Sie arbeitet mit einem neutralen Fernsprechnetz von 400 km Trahtleitung. Dieses Netz wird jedesmal mit dem Standort des Kaisers im Gelände verbunden. Die Marokkoangelegeuheit. Daß ein Teil des Publikums infolge der Poli tischen Lage nervös geworden ist, haben die stür mischen Abhebungen bei einer Anzahl preußischer Sparkasse«^ so in Stettin, Königsberg ,c. gezeigt. Demgegenüber mahnen die preußischen Regierungspräsi denten in den Amtsblättern zur Besonnenheit. ES wird ausgeführt, daß die Kriegsgefahr vollständig un begründet sei. Aber selbst wenn die Gerüchte einen tat sächlichen Hintergrund hätten, läge keine Veranlassung vor, die gesparten Gelder von den Sparkassen abzuheben, da den Sparern auch im Falle eines Krieges ihre Gut haben nicht verloren gingen. Zudem solle sich jeder Sparer hüten, sein mühsam zusammcngetragenes Kapital aus Kriegsfurcht abzuheben. Tie Erfahrung habe gelehrt, daß es schwer halte, einmal abgehobenes Geld vollzählig der Sparkasse wieder zuzuführen. In gleichem Sinne äußert sich der „Berliner Lokal anzeiger", nur richtet er seine Mahnungen an die Geschäfts welt, deren sich zum Teil auch, wie die Kursbewegung an den Börsen zeigt, eine schädliche Nervosität bemächtigt hat. Das genannte Blatt schreibt: „Unsere Regierung unterhandelt mit Frankreich, um die beider seitiqe» Einflußsphären in Afrika avzugrcnzcn und zu regeln. Diese Verh ndlimgen sind jetzt in das entscheidende Stadium ge treten, und sie sollen — das ist der feste Wille hier wie in Paris — zu einem Abschlusse fuhren, der nicht nur für heute und morgen, sondern für die Tauer Ruhe und Verständigung schafft. Jeder Geschäftsmann sollte Verständnis dafür haben, daß dic,e Bemühungen bei der Größe der internationalen Verstrick theit des Problems nicht durch einen Schriftwechsel von wenigen Tagen oder Wochen zum Ziele geführt werden können. Uber dieses Ziel ist bereits eine Einigung erreicht. Es handelt sich jetzt um die Mittel, die es sichern sollen. Deutschland will sich in Marokko politisch desinteressieren, aber wirtschaftlich nicht an die Wand drücke» lasse». Es bedarf daher einer Abgrenzung dieser beiden Sphären und der Schaffung von Garantien sowohl für Frankreich, damit in Zukunft nicht unter dem Vorwande wirtschaftlicher Interessen politische Machtfrageu wieder aiisgcrollt werden, als auch sür Deutschland, damit nicht wirtschaftliche Bemühungen unter politischen Gesichtspunkte» ver eitelt werden. An der Anfgabe, hier die richtigen Wege zu finden, um weder zu viel zu geben noch zu wenig zu nehmen, arbeitet die Diplomatie beider Ländec mit angestrengtestem Eifer, und es ist klar, daß ihre Arbeit um jo glatter von statten gehen kann, je weniger sie von außen her aufgehalten und ge stört wird. Das deutsche Volk in feiner Gesamtheit hat, von einigen ziemlich einflußlojen Kreise» abgesehen, bis jetzt eine würdige Haltnng bewahrt Nur die Geschäftswelt scheint nicht länger ruhig bleiben zn können, gerade sie, die sür das Wese» eines gute» Handelsgeschäfts — um nichts audcr.S dreht cS sich bei diesem Marokkoabkommen — Verständnis haben sollte. Ab gesehen davon, daß unsere Unterhändler wahrscheinlich nicht zu beneiden sind, wenn sie in ihrem eigenen Land.- aus Zeichen mangelnden Vertrauens stoßen, sollte di.» Börse doch auch im Interesse deS eigenen guten Rufis auf die Lage Rücksicht nehme», wie sie wirklich ist, u»d den vermutlich sehr wenig uneigen nützigen AuSjprengcrn von Alarmgerüchten ordentlich aus die Finger klopfen, statt sich von ihnen ins Bocksdorn jage» z» lasse». * Paris, 10. Septeinber. Tie „Agenee Havas" veröffentlicht folgende Note. Die deutschen Gegen vorschläge über Marokko sind gestern abend hier an- gekommen; sie werfen gewisse Frage,, grundsätzlicher Natur auf und erfordern ernsthafte nnd eingehende Prüfung.
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