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Dresdner Journal : 03.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191110036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19111003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19111003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-03
- Monat1911-10
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- Dresdner Journal : 03.10.1911
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voir Nagara in Ku Dardanellen. schäft, zahlreich« Mi^-ieder d«s ReuhätagS, V«tlt»«> Räte und Hilss«öeit«r ks AuswSrkfge» Amts rrfch«> «<n Polizei verhaftete türkischen Seglers daß sie Waffen nach Die Haltung der indischen Mohammedaner. Kalkutta, 2. Oktober. Eine Versammlung von Mohammedanern hat an den Unterstaatssekretär des Innern in Simla eine Depesche gesandt, worin das Aus wärtige Amt in London gebeten wird, Großbritannien nöge als die größte Mohammedanermacht den Gang des italienischen Angriffs aushalten. Eine andere De pesche bittet den GrohMefir, die Ehre des Islam zu verteidigen. Piräus, 2. Oktober. Die hier die Besatzung des kleinen Slikerin" unter dem Verdachte, Tripolis laden wollte. vorangeht. »sn der franz öfffchen Mark»«. Paris, 2. Oktober. Vizeadmiral »ellue gab auf «NN nacb der Kataiirovbe der „Liberty* an lammende Nachricht, die italienische Flotte hätte die ürkischen Häfen an der Küste des Albanischen und Jonischen Meeres beschossen, ist vollständig un zutreffend. Italien ist nach wie vor sehr fest ent- chlossen, den Statusquo auf der Balkanhalbinsel in keiner Weise zu ändern. Die italienische Flotte hat sich darauf »eschränkt, gegen die türkischen Kriegsschiffe zu kämpfen, die gegen die italienischen Küsten sich wandten, um die Städte zu bedrohen und den Handel zu stören oder sich anschicken, die gegen Tripolis gerichteten militärischen Expeditionen Italiens anzugreffen. Des weiteren teilt die „Agenzia Stefani" mit: Soeben wird bekannt, daß die radiotelegraphische Station in Derna von einem italienischen Kriegsschiff zerstört worden ist; ferner wird bekannt, daß das tripolitanifche Telegraphennetz nicht mehr mit dem tunesischen in Zu sammenhana steht, und daß auch das Kabel zwischen Tripolis und Malta während des ganzen gestrigen Tages nicht gearbeitet hat und wegen Unwetters Radio telegramme weder empfangen noch gesendet werden konnten. Daher können alle von Konstantinopel tendenziöser Weise verbreiteten Meldungen, die den ausländischen Agenturen zugegangen und auch von italienischen Blättern verbreitet worden sind, nicht der Wahrheit entsprechen. Konstantinopel, 2. Oktober. In amtlichen Kreisen ist von einer Landung der Italiener bei Prevesa nichts bekannt. Lie Hattnng der Großmächte. Der „Köln. Ztg." wird aus Berlin gemeldet: Rach neueren Nachrichten gewinnt es den Anschein, als ob die Aussichten auf eine Begrenzung des Krieges immer mehr im Wachsen sind. Nicht nur die neutralen Regierungen lassen den besten Willen pxkennen, in diesem Sinne tätig zu sein, sondern auch von Italien selbst wird angenommen, daß es nichts tun wird, um diese Aufgabe zu erschweren. Man nimmt an, daß die auch von der Türkei nicht in Abrede zu stellende Tatsache, wonach ein auf die Dauer erfolgreicher Kamps in Tripolis nicht mehr zu hoffen ist, weil die Flotte Italiens jede Verbindung mit dem Mutterlande abschneidet, auf die türkischen Entschließungen nicht ohne Einfluß sein wird, und daß es daher sehr wohl möglich werden könnte, daß sich binnen kurzem für eine Vermüllung zwischen den kriegführenden Parteien eine brauchbar Unterlage böte. Budapest, 2. Oktober. Der „Pester Lloyd" meldet aus Wien: Man hat hier mit Genugtuung das Dementi von der Landung italienischer Truppen an der Küste der europäischen Türkei zur Kenntnis ge nommen. Indessen herrscht der Eindruck, daß die Lokali- sierung des Krieges, welche die italienische Zirkularuote Der tripolitanische «»iegsschanplatz. Augusta, L Oktober. Ter italienische Kreuzer „Coatit" ist hier mit Fahrgästen aus Tripolis an- ekommen. Er bringt die Nachricht, daß bis zum 80. September. 8 Nhr abends, die italienischen Kriegs- 'chiffe »och nicht mit dem Bombardement der Forts be gonnen hatten, um den Europäern in Tripolis Zeit zum Verlassen der Stadt zu geben. Zu chrer Auf nahme hab« die italienische Regierung zwei Dampfer gesandt. Malta, 2. Oktober. (,,Reuter"-Meldung.) Ein Schreiber' des britischen Konsulats iu Tripoli-, der anf der Castle Garth hier erngetroffen ist, berichtet, daß >er letzte Rest von Italienern, etwa 150, mit Ein- chluß des italienischen Konsuls und der Journalisten, ich genötigt gesehen haben, Zuflucht auf dem ita- ienischen Konsulat zu suchen. Kaurn war diesige- chehen, als ein Hause von Mohammedanern erschien, ras Konsulat umzingelten, und unter wilden Drohungen und Racheschwüren in das Konsulatsgebäude ernzudringen versuchten. Die Italiener hißten darauf! die deutsche flagge. Es gelang ihnen, an den türkischen Pascha eine Botschaft mit der Bitte um Hilfe zu senden, worauf 50 voll bewaffnete türkische Soldaten auf dem Schauplatze erschienen. Diesen gelang es, die Italiener, rie drei deutsche Flaggen entfalteten, nach dem Landungsplätze zu eskortieren, wo sie zunächst an Bord »er „Castle Garth" Schutz fanden. Später wurden die Italiener auf einen italienischen Torpedobootzerstörer ebracht und nach Syrakus geschafft. — Der fran- ösische Konsul in Tripolis hat telegraphisch um Schutz gebeten. Rom, 2. Oktober. Die „Tribuna" meldet: Aus lialta ist die Nachricht eingegangen, daß der türkische Dampfer „Derna" vor dem Hafen von Tripolis von den Italienern zum Sinken gebracht worden sei. Der Korrespondent der „Tribuna" meldet: Der Entschluß, die Italiener aus Tripolis abreisen zu lassen, ei gefaßt worden, nachdem der Kommandant des talienischen Geschwaders bekannt gegeben hatte, daß )rei Tage nach der um Mittag erfolgten Notifizierung der Blockade das Bombardement beginnen werde. Bon Italienern sind in der Stadt nur zwei Mönche und zwei Nonnen zur Krankenpflege im Hospital zurück geblieben. Die Operationen der italienischen Flotte im Jonischen und Ägäischen Meere. Berlin, 2. Oktober. Die hiesige italienische Botschaft bezeichnet die Nachricht, daß eine Landung italienischer Truppen in Prevesa stattgefunden habe, offiziell in der entschiedensten Weise als un richtig. Es ist auch nicht ein einziger Mann aus geschifft worden. Da damit gerechnet werden mußte, daß türkische Torpedoboote, die in der Adria kreuzten, unsere Handelsschiffe bedrohen würden, mußte die König!. Marine Maßregeln ergreifen, sie außer Stand zu setzen, die Sicherheit der Schiffahrt im Adriatischen Meere zu gefährden. Es ist möglich, daß, um zu diesem Ziele zu gelangen, einige Kanonenschüsse in der Nähe der Küste abgegeben worden sind, aber zu Lande ist keine Operation vorgenommen worden. Damit stimmen die folgenden Meldungen der „Agencia Stefani" überein: Rom, 2. Oktober. Die aus türkischer Quelle Ausland. Die Marokkoangelegenheit. Paris, 2. Oktober. Im heutigen Ministerrat cr- lärte der Minister des Äußern de Selves, die fran zösisch-deutschen Verhandlungen machten befriedi gende Fortschritte. „Agence Havas" meldet: Ein endgültiges Einver nehmen über Marokko steht unmitt^Ü»«»« bovn«, Ls konnte fesigestellt werden, daß auf beiden Seiten, der ebhaste Wunsch nach einer Einigung besteht, da Staats ekretär v. Kiderlen - Waechter und Botschafter Cambon nnzig und allein bestrebt sind, zu einein Text zu ge- angen, der vollkommen klar und jeder Zweideutigkeit bar ist und so für die Zukunft jede Urfache zu Reibungen oder zu Mißverständnissen verhütet. Man verhehlt sich indessen nicht, daß die Kongofrage nicht weniger schwierig und nicht weniger heikel zu regeln ist. Paris, 3. Oktober. Alle Blätter, selbst die aus gesprochen nationalistischen, die bisher öfters Zweifel an >em Zustandekommen eines deutsch-französischen Ab kommens ausgesprochen haben, sind heute der Ansicht, daß der Vertrag Ende dieser Woche abgeschlossen weichen wird. Heute »rachmittaa trifft der Kabinetts« kurier in Berlin ein, der dem Botschafter Cambon den Beschluß des gestrigen Ministerrats überbringen wird. Der „Petit Parisien" erwähnt die von diesem gestern gefaßten Beschlüsse, wonach Deutschland der Ab schaffung der Madrider Konvention zustimmen soll, soweit sie sich auf die Frage der Schutzbefohlenen erstreckt, während die Konvention im übrigen bestehen bleiben soll. Die gegenwärtigen Schutzbefohlenen sollen ihr Recht behalten, aber es dürfen keine neuen Schutz- befohlenen ernannt werden. Ferner wird die Abschaffung der Konfulargerichtsbarkett mit der Maßgabe verlangt, daß eine Übergangsperiode eintreten soll, bevor die neuen Gerichte in Funktion treten. In diesem Punkte bestehen noch kleine Abweichungen in bezug auf die Form. Schließlich soll Deutschland noch darein willigen, daß Frankreich eine Förderungsabgabe von Erzen erhebt. In diesem Punkte hatte ein Mißverständnis bestanden. Etwaige Streitigkeiten, die sich bei Ausführung dieses Vertrages ergeben könnten, werden durch den Haager Schiedsgerichtshof geregelt werden. Der „Rätin" schreibt: Die beidenRegiernngenwerden sofort nach Abschluß des Marokkoabkommens die Ver handlungen über die Entschädigungen wieder aufnehmen, die Deutschland im Kongo bewilligt werden. Es handelt sich nicht um Konzessionen von Schätzen und Völkern; es handelt sich darum, eine Quantität zu bestimmen. Wir kennen diese Quantüät schon. Bei gutem Willen kann man leicht vorankommen. Der „Figaro" schreibt: Es besteht noch eure leichte Differenz in der Form eines Punktes. Da es unmöglich ist, daß die beiden Regierungen dieser Differenz wegen, die einen ganz unwesentllchen Punkt betrifft» die Frucht ihrer Verhandlungen verlieren sollten, so kann man mit Bestimmtheit versichern, daß das Einvernehmen in einigen Tagen Wirklichkeit sein werde. Man hätte diese An gelegenheit rascher führen sollen. Wir wollen aber nicht streng sein und uns auf den Wunsch beschränken, daß der zweite und letzte Teil der Verhandlungen schneller betont hatte, von den italienischen Miktärkreisen eine extensive Auslegung erfährt. Dieser Eindruck »mrd durch die Versicherung nicht ad-efähwächt, daß die italienischen Kriegsschiff«, snbeckd der Zweck des Krieges erreicht fei, di« albanischen GewäAer »oieder verlassen ollen. Ma« kann wohl verlangen, daß eine Politik, velche die Verpstichtung zur Erhaltmrg des Status quo nn Orient wiederholt «erkamete, auch in der Wahl »er Mittel für ihre kriegerische Aktion äußerste Behutsamkeit anwende. London, 2. Oktober. In Southampton sind vier von der Firma Thornyervft für die türkische Regie rung fertiggeftellte Dampfdoote amtlich mit Beschlag belegt worden. Konstantinopel, 2. Oktober. Der hiesige britische Botschafter hat dem Großwesir die Antwort des EönigS anf den Appell des Suktans mitgeteilt. In der Antwort wird die Unmöglichkeit hervorgehoben, eine Vermittlung zu übernehmen, und der Pforte au- eraten, mit allen Mitteln eine Verständigung mit Italien u suchen. Der französische Geschäftsträger hat wm Großwesüc eine ähnliche Mitteilung gemacht. Rom, 2. Oktober. Die „Agenzia Stefani" meldet aus Lanea: Die Verwaltung der tikkischcu Leucht ürme sandte auf Befehl der türkischen Admiralität ihren Beamte« auf Kreta die telegraphisch« Weisung, die Feuer aller Leuchttürme auf der Insel zu löschen. Die Konsuln Frankreichs, Englands, Rußlands und Italiens haben jedoch in ihrer Eigenschaft als Vertreter »er Kretaschutzmächte auf ihre Verantwortung Maßnahmen angeordnet, um die Ausführung des Befehls zu verhindern, und haben zugleich ihre Regierungen um weitere Weisungen gebeten. » Beschlagnahme eines türkischen Seglers in Piräus. Der italienisch-türkische Krieg. Auch heute ist nicht über Ereignisse von besonderer Wichtigkeit zu berichten. Die Landnng italienischer Truppen in Prevesa hat sich endgültig als falsch herausgestellt. Tripolis ist, da angeblich das Bombarde ment unmittelbar bevorsteht, von den Italienern bis auf zwei Mönche und zwei Nonnen, die der Krankenpflege rm Hospital obliegen, verlassen worden. Die Pforte hat den früheren Gesandten in Belgrad General Fethi Pascha zum Kommandante»! der Truppen ernannt, die zur Verteidigung der Küste der Adria mobilisiert worden sind. Die wichtigste Nachricht ist die vom Rücktritt des türkischen Marineministers, den dieser mit der trotz rechtzeitiger Befehle feinerseits erfolgten Zerstörung der türkischen Torpedoboote durch die italienische Flotte be gründet. Wir geben im folgenden die bei uns eingegangenen Nachrichten wieder: Die Ereignisse in Italien. Brindisi, 2. Oktober. Der türkische Dampfer „Sabah", der türkische für Tripolis bestimmte Truppen an Bord hatte und von italienischen Kriegsschiffen auf gebracht worden war, ist hier angekommen. Lie Ereignisse in der Lürkei. Konstantinopel, 2. Oktober. Der frühere Gesandte iu Belgrad, General Fethi-Pascha, ist zum Komman danten der Trupven ernannt worden, die zur Ver teidigung der Küste der Adria mobilisiert worden sind. Der Marineminister hat demissioniert. In seinem Demiffionsfchreiben erwähnte er die Zerstörung der türkischen Torpedoboote durch die italienische Flotte und erklärte, da die Flottille, obwohl er rechtzeitig die Rückkehr der Flotte in die Dardanellen und die Flucht der im Adriatischen Meere befindlichen Flottille in die Dalmatinischen Gewässer angeordnet habe, der italienischen Flotte nicht entkommen konnte, finde er es für unmög lich, auch nur interimistisch die Geschäfte des Ministeriums zu führen. Saloniki, 2. Oktober. Der Kriegsminister hat sechs Redifbataillone zum Schutzeder albanischen Küste von Valona bis Prevesa einberufen. , London, 2. Oktober. Nach einer Meldung von »Lloyds Agentur" befindet sich die türkische Flotte auf Amtes statt, zu der eine Reihe der hervorragendsten der Reede Vertreter von Handel. Industrie, Finanz und Wißen- Handelsschiffe dürfen die Dardanellen nach Sonnenunter. schast, zahlreiche Mitglieder de» Reichstags, Vaetraaende gang nicht mehr- passieren. waren. Der Staatssekretär ». Kiderleu-Waechter »oies in seiner Eröffnungsrede auf die Vielgestaltigkeit der von den Konsuln im Ausland z» erfüllenden Aufgaben hin, die durch die wachseude Bedrücknng unserer wirtschaft lichen Beziehungen zum Ausland nnd die sich hieraus ergebenden wachsenden Ansprüche an amtlichen Schntz und Förderung immer größere Anforderungen au die Vorbildung des einzelnen stelle«. Der Konsul habe zwei Aufgaben. Die erste fei die Wahr' nehmung der obrigkeitliche»» Geschäfte als Vertreter der Reichs gewalt, für die eine Miststch« Vorbildung nnerläßtich sei und die über den wirtschaftlich«» Ausgaben nicht vergessen werden dürfe. Für die zweite heute im Vordergrund stehende Altsgabe der Förderung der wirtschaftlichen Interessen Deutschlands sei der Konsul bisher durch eine einjährige Tätigkeit iu der Handels- abteilung deS Auswärtigen Amtes, durch die praktische Arbeit als Vizekonsul unter der Leitung älterer Konsuln ausgebildet worde». Wenn auch diese Einrichtung sich gut bewährt habe und di« deutschen Konsnln hinter denen anderer Länder in keiner Weise zurückstehen, wenn auch viele erhobene Vorwürfe als un gerechtfertigt auSscheiden müssen, so müsse man trotzdem auf Verbesserung bedacht sein. Die Grenzen der Wirksamkeit des Konsuls seien darin gegeben, daß er nicht Vertreter der Eiuzelsirma, sondern ein Vertreter der Allgemeinheit sein könne. Damit ieien auch die Richtlinien für seine Ausbildung gegeben. Dein Assessor fehl« eine umfassende Kenntnis des deutschen Wirtschaftslebens. Es »oäre ein großer Vorteil, wenn er vor seiner Hinaussendung voll berufener Stelle über die Bedeutung der größeren Fabrikation»- und Exportzweige unterrichtet würde und einen Blick für das Kaufmännisch-nützlich« erhalte. Dieser Fachunterricht müsse vom Auswärtige» Amte neu organisiert werden. Dies setze aber voraus, daß ein Teil des Unterrichtes von denjenigen übernommen werde, über deren Interessen und Anschauungen der Konsul unterrichtet sein müsse, nämlich von Handel und Industrie selbst. Das Auswärtige Amt habe sich daher an zahlreiche Firmen um ihre dauernde Mithilfe gewandt und von allen Seiten Zusagen erhalten. Ebenso hätten sich Vertreter der Wissenschaft bereitwilligst zur Verfügung ge stellt. Dies Zusammenwirken von Industrie, Handel und Wissen- Ichast werde der Förderung der deutschen Interessen im Auslande zugute kommen. Der Staatssekretär erteilte hierauf Hrn. Prof. Schumacher aus Boun das Wort zu einein großzügigen Vortrag über „Ostasiatische Wirtschaftsfragen", »nit denen der neue Ausbildungsgang eingeleitet wurde. Die Vetriebsergcvnifse der Lüdbahn in Deutfch- Südweftafrila haben samt dem Landuugsbetriebe in Roberthafen während des Rechnungsjahres 1910 einen erfreulichen Auffchwung genommen. Denn es wurden nach einer in» neuesten „Kolonialblatte" veröffentlichten Nachweisung aus den: Persoueuverkehr ruud 323 000 M., aus dem Güterverkehr rund 3,5 Mill. M., aus dem Viehverkehr ruud 51 000 M. uud aus Sonstigem rund 333 000 M., insgesamt also 4,3 Mill. M. vereinnahmt. Zum Ver gleich sei erwähnt, daß die voraugegaligenen ersten sechs Vetriebsmouate eine Einnahme von 1,5 Mill. M. ge bracht hatten. Da die Betriebsausgaben im Jahre 1910 ruud 3,^,-Mill. M. betrugen, stellte sich der über schau'auf 1,06 Mill. M., wovou dein Gouvcruemeut umh Abzug der Pachtentschädigung rc. rund 928 000 M. zusalleu. Für die Zukunft ist »nit einer starken Ver ringerung des Güterverkehrs zu rechne», weil der später sorifallende Baugutverkehr für die Strecke Keetmanns- hop—Kub mit rund 1,3 Mill. M. etwas über 49 Proz. der Gesarnteinnahme des Güterverkehrs erreichte. Die sehr geringe Ausfuhr beschränkte sich im wesentlichen auf rund 46 t Wolle, 14 t, Erze, 53 b Häute uud Felle, 2,5 t Hörner. Das Verfahren, die 7 km lange Dünen strecke dnrch Bedecken der Dünen »nit Rohr- matte» freizuhalte», hat sich bewährt.
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