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Erzgebirgischer Volksfreund : 22.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189103221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18910322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18910322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1891
- Monat1891-03
- Tag1891-03-22
- Monat1891-03
- Jahr1891
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 22.03.1891
- Autor
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GMebUolksfreimd. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. Ä^MtAblaU für die königliche« und städtische« Behörde« st, Aue, Grüuhai», Harte«, stein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, ReustSdtel, Schneeberg, Schwarzenberg ««d Wildenfels. "MmWOWW 67. Expedition, »erlag und Druck vm» «. M. Gärtner ia Schneeberg. «chhchU täglich «st «wsnah». d« Go»- «d KeKtaae. Wei« „«wljöhÄi» 1 Knk« Pfami^ Sonntag, 22. März 18S1. 10 Jahrgang die gespaltene Zeile »altig« Zeil» amtlicher dsennige. Freiwillige Hausversteigerung. Suf Antrag der ledigen Johanne Auguste '; und Auua Minva Geschwister Lauckner zu Bockau ollen di« von denselben ererbt« Grundstücke, al» 1. Fol. 157 de- Grund» und Hypothekenbuchs für Bockau, Parzelle Nr. 216 de- Flurbuch» für diesen Ort: Gebäude, Hofraum und Garten, Brandcataster Nr. 161, mit 5„ Ar. ----- 28 Hj-R. und 24,4 Steuereinheiten, 2. Fol. 342 desselben Grundbuch», Parzelle Nr. 549ä de» Flurbuch»: Feld, mit 150 m-R. --- 27„ Ar und 6,„ Steuereinheiten, welch« im Jahre 1888 zusammen auf Svvv Mark gewürdert worden find, am 25. März 1891, Vorm. 11 Uhr durch den Orttrichter von Bockau im gedachten Wohnhaus« Brandcat. Rr. 161 für dt«s«n Ort unter den im Termin« bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich meistbietend ver- steigert werden. Schwarzenberg, den 18. März 1891. Das Königliche Amtsgericht. Hattaß. vr. Krüger. Fisk', dsür Lönig LonuQt 211 dir! <4 ^isdsr Usllt in vwitsr Runäs ZisU', äsül LÖQ1A kommt 2Q dir!" Ugo 1isk voQ Nimd 2u Nimds Düist IQ David8 8tadt dis Limds; 2i0QS XÖQIA stisx 2 um IKrOQ Ilvä ikm Ltrömt auk alloQ ^SASQ DalmsQsolivdQKSQd Volk SQtZSASQ: „n igiaQQL, Davids 8okQ!" ^UsrortsQ disss Lrmds, DaImSQSOQQta§8 - DIooksutoQ. Dnd üuQ kuld^sod im Dsdrän^s Orüsst dis ^uASQdlieks NsQ§s: „DosiaQQ», Davids 8okQ!" „8isk', dsm Lonitz- kommt 20 dir!" Dir anok Ailt Ls ssIZs Lmids; OoQÜrmsQd, in ksil^sr 8tnQds Lakt dsia Löm§ ssüreiQ ^kroQ. ^nk! miß AlaudsLSvoUsm OriisssQ ^irk diok svd§ ikm 2u I'üssvQ: „DosiaQQa, Davids 8okQ!" r. L Tagesgeschichte. Deutschland. — Unter der Ueberschrift, „Verwirrende Ueber» chwenglichkeiten" ergeht flch die kölnische Zeitung in üiner Betrachtung über da» Verhalten der deutschen Presse reim Tode de» langjährigen Zentrumsführers Windthorst, va» rheinische Blatt hat mit diesen Ausführungen wohl in ^«r That den Nagel auf de« Kopf getroffen, weßhalb wir : ren Artikel nachstehend wiedergeben. Derselbe lautet: Die Gruft hat sich über Windthorst'S sterblicher ' hülle geschloffen. Von dem Augenblick seiner schweren ' Erkrankung bis zu seinem Tode war ihm die allgemeine - Lheilnahme zugewandt. Nach seinem Ableben und während - )«r Ueberführung und Bestattungsfeierlichketten hielten auch Utine Gegner nicht damit zurück, ihm voll« Gerechtigkeit widerfahren zu kaffen; sie haben Iseine geistige Eigenart, seine humorvolle Reinecke-Natur so wohlwollend gekenn zeichnet, als es die unabweisliche Rückficht auf die Wahr heit irgend gestattete. Wir wollen nicht verhehlen, daß i wir die stärkeren Uebertreibungen, welche bei diesen Huldigungen untergelaufen find, für einen schweren und beklagenSwerthen Mißgriff halten, weil dieselben geeignet i sind, da» Gewissen zu verwirren und das öffentliche l tlrtheil irrezuführen. Es muß nothwendigerweise den ! herrschenden Wirrwarr steigern, wenn «in Mann, ! v«r sein« ganze Kraft darangesetzt hat, um der inneren ! Festigung de» deutschen Reichs, der Stärkung der Central- 1 zewalt entgegenzuarbeiten, von berufenen Hütern des na- i tonalen Gedankens gefeiert wird, al» sei in ihm ein großer Patriot dahingegangen. Wir können diese Erscheinungen nur ! zu den Anzeichen zählen, welche anzudeuten scheinen, daß auf eine Periode des stolzen, freudigen Aufschwunges des deutschen Bolksgeistes eine epigonenhafte Rückfluth und Depression de« 1 -rutschen Nationalgefühls gefolgt ist. Vielleicht ist diese Wellen bewegung in dem Empfindungsleben unseres Volkes eine von der Menschennatur vorgezrichnete seelische Nothwendigkeit, d«r sich die einzelnen wie die Geschlechter kaum entziehen können. Jedenfalls wollen wir etwas, was nicht gerade erfreulich ist, nicht mit dem selbstverständlichen Respekt vor einem offenen Grabe ganz und gar entschuldigt finden, ^denn zwischen der Milderung der Gegensätze, wie sie uns eine natürliche Empfindung an einem Sterbelager vor- schreibt, und zwischen überschwenglichen Huldigungen giebt «» viele Mittelglieder. Für die Feinheit und Heiterkeit seines Geistes haben gerade dir politischen Gegner Windt- Horst« mit Ausdrücken der Anerkennung nicht gekargt, wie fie auch die ultramontan« Press« nicht wärmrr und b«r«dtrr fand. E» ist gut, dir- alle- au-zusprechrn angeficht» -der. virlrn mrhr oder weniger verblümten Versuch« die dem Andenken Windthorst'- gewordenen außerordent lichen Anerkennung»» und Ehrenbezeigungen ohne son derliche Einschränkungen schlankweg al- Bewrt- für die Trefflichkeit der von den Ultramontanen unter Windthorst verfochtenen Grundsätze und erstrebten Ziele in Anspruch zu nehmen. Abgesehen von der Ungereimtheit solcher Versuche dürft«» di«s«lb«n sogar dahin führen, da« Andenken de» Todttn zu schädigen. Der augedeutete Mißbrauch der all gemeinen TheilnahmSbezeugungen, mag er auch der Taktik »entspringen, für di« Agitation au« d«m großen Sr«igniß der mit standtheile sich im Wechsel de« Gespräch» fortwährend verschie» freuen, wie seinerzeit die berühmten parlamentarischen Abende beim Fürsten Bismarck in der Reich-Hauptstadt. Nirgendwo finden die so verschiedenartig zusammengesetzten Elemente, welche an der Gestaltung unsere- öffentlichen Lebens mitzu- arbeiten berufen find, eine gleich günstige Gelegenheit, auf breitester Grundlage zur gegenseitigen Aussprache ihrer An sichten und Ueberzeugungen zu gelangen, als grade auf diesen Abendgesellschaften, deren kennzeichnend« Eigenschaften Zwang- lofigkrit und Offenheit find. „Es wird gebet««, im lieber- röck zu «rschtinrn", steht auf den Einladungskarten, und die» äußerliche Moment giebt dem ganzen Verkehr de« Lharakttr einer freien, ungezwungenen Bereinigung. An kleinen Tischen verthetlt sich di« Tef«llschast in buntrr R«ih«, nach b«lt«bigrr Wahl; jed«r holt sich vom reich besetzten Buffet, wa« ihm zuträglich oder angenehm scheint; flinke Mundschenken bieten Bier, Wein, Lhampagner, Punsch, The«, Kaffee, kurz, eine Auswahl der verschiedenen Stärkungen herum. Bald hat sich in der Runde die lebhafteste Unterhaltung entwickelt, di« auch noch Stunden lang forldaurrt, nachdem die Taf«l aufgehoben " und di« Gäste fich bei der Ltgarr, in den weite« ««sell- letzten Dinge möglichst Gewinn zu ziehen, müßte fich in seine« Folgen unmittelbar als ein« Pietätlosigkeit «rw«is«n, wenn er dazu zwäng«, auch zwischen denjenigen Gegensätzen, welche der Tod verwischt oder zeitweise mildert, den Scheide strich alsbald wieder deutlich nachzuziehen. — Ein Staatsklatsch. — Wir haben unserer seits von den Gerüchten kein« Notiz g«nommen, welch« «in« gtsetzwidrige Verwendung de» „WelfenfondS" mit der Person des StaatSministerS v. Bötticher in Verbindung brachten. Es geht der „Nat.-Ztg.", offenbar von autorifirter Stelle, nunmehr über diese Angelegenheit die folgende „authentische Darstellung" zu, welche Herrn v. Bötticher in jeder Be ziehung entlastet: Wie bekannt, war der Schwiegervater des Herrn v. Bötticher vor etwa sechs Jahren in finanziell« Verlegenheiten grrathen. Dieselb«n wurden von mehreren Freunden des Herrn v. Bötticher durch ein seinem Schwiegervater direkt gemachte- Darlehen von etwa 350,000 beseitigt. Ob gleich an dieser Transaktion nicht unmittelbar bethrtligt, hat Herr v. Bötticher, wie bestimmt versichert wird, dennoch sofort dem Fürsten Bismarck von der Sachlage Mittheilung gemacht und sein Portefeuille zur Verfügung gestellt. Der damalige Reichskanzler hat hiervon auf Wunsch des Herrn v. Bötticher dem Kaiser Wilhelm I. ebenfalls Mittheilung gemacht, der fich, wie auch Fürst Bismarck, in den ehrendsten Ausdrücken für Herrn von Bötticher und sein Verbleiben im Amt ausgesprochen hat, und nach einiger Zett die bezüg liche Summe zur Rückzahlung an die Darleiher demselben durch «inen höhere« Beamten behändigen ließ. Diese Rück zahlung ist sofort erfolgt. Herr v. Bötticher hat, wie be stimmt verlautet, diesen Vorgang lediglich als ein groß müthigeS Geschenk seines kaiserlichen Herrn und al» «ine Anerkennung seiner amtlichen Thätigkeit betrachtet, und um so mehr so betrachten können al» Kaiser Wilhelm I. in ähn lichen Fällen schon vielfach mit eigenen Mitteln eingetreten war. Der WelfenfondS soll Herrn v. Bötticher gegenüber in dieser Sache niemals zur Sprache gekomme« und über haupt desjenigen Fonds, aus welchem da» Geschenk entnom men worven, nie mit einem Wort zwischen dem Reichskanz ler und Herrn v. Bötticher Erwähnung geschehen fein. Der jetzige Kaiser ist von dem Vorgang vollkommen unterrichtet und hat Herrn v. Bötticher seines unverminderten Ver trauens versichert." Dazu bemerkt die „Nat.-Ztg.": Herr von Bötticher geht somit al» Gentleman wie al» Staats beamter vollkommen rein au« diese« Staat-klatsch hervor. Den Blättern, welche den Welfenfonv« mit der Angelegenheit in Verbindung gebracht haben, müssen wir di« Berantwor- tung hierfür überlasten. Berlin, 20. März. Bei der heutigen Schlußvor- stellung in der König!. Turnlehrer-Bildung-anstalt, bei Berlin, 20. März. Gestern Abend hielt unter de" Borfitz de« Generallieutenants a. D. v. DrizalSki-Pasch" der geschäft-führend« Au-schuß der Karl PeterS-Stiftung ein« Sitzung ab, welcher Dr. Peters selbst beiwohntt.-Dem»-< selbe« war unmitttlbar vorher vom Reich-kanzleramt sei« vom Kaiser eigenhändig unterfertigtes Patent al- „Deutscher ReichSkommiffar für Ostafrika zur Verfügung de- Gouver neur- v. Soden" zugestellt worden. In erster Linie stand di« Frage zur Berathung, in welcher Weise da- Projekt, au- den Mitteln der Stiftung einen Dampfer, der auf de« Namen „Karl PeterS" getauft werden wird, für den Bictoria- Nyanza zu beschaffen, am geeignetste« zur Ausführung ge langen könne. Ein definitiver Beschluß wurde noch nicht gefaßt. Zu Ehren des Dr. Peters wird der geschäftsfüh rende Ausschuß der Karl PeterS-Stiftung am 7. April «in Abschiedsesten veranstalten. Köln, 20. März. Der Oberhof- und HauSmarschall Graf v. Eulenburg hat dem hiesigen Oberbürgermeister in einem Schreiben mitgethetlt, daß Se. Majestät der Kaiser die Einladung der Stadt Köln zu einem Festmahl im Gürzenich angenommen habe. Dte Reise Sr. Majestät an den Rhein sei für Ende April oder Anfang Mai in Aussicht genommen. Straßburg, 18. März. — Parlamentarische Abende in der Reichslandshauptstadt. — Der kaiserlich« Statthalter Fürst v. Hohrnlohr hatte gestern Abend in seinem Palaste die Mtglieder des Lande-au-schuffeS und des StaattratheS von Elsaß-Lothrtngen, die RegterungScommtffare beim Lan desausschuß, die Spitzen und zahlreiche Mtglieder der geist lichen, bürgerlichen und militärischen Behörden des Lande-, die Vertreter der Reichsbehörden, der Universität, die KreiS- directoren, die Bürgermeister der großen Städte und zahl reiche Angehörige der hiesigen Gesellschaft zu einer jener parlamentarischen Abendgesellschaften um fich versammelt, welche fich, wie dte »Straßburger Post" betont, in der Reichslandshauptstadt derselben weitgehenden Beliebtheit er welcher die Lehrer au- ganz Preußen versammelt waren, erschien auch Se. Maj der Kaiser und wurde dort von dem Kultusminister Grafen Zedlitz-Trützschler, wie von den Lehrern der Anstalt empfangen. Der Kaiser wohnt« d«r 1A Stund« dauernd«« Vorstellung b«i u«d »erfolgt« mit sichtlichem Jnt«r«ff« dte Hebungen. Rach der Beendigung jift und di« Gäst« sich b«i d«r Ltgarr« in dr« weite« "Gesell- derAben ht«lt der Kaiser eine Ansprache, in welcher er sein» schast-räume« plaudernd ergehen. Der Fürst bewegt fich Befriedigung über die gesehenen Leistungen au»drückt« imd d«r frischen Rüstigkeit, welch« v«n B«obacht«r an s«t«r Jahr« in eindringliche» Wort«« vt« Nothw«nbizkeit dr» Turnen» nicht glauben läßt, inmitten d«r einzelne« Gruppe«, deren Be- hervorhob. s - - — - - - - '
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