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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.09.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189109209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18910920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18910920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1891
- Monat1891-09
- Tag1891-09-20
- Monat1891-09
- Jahr1891
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.09.1891
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EMebUolksfreund 1 Expedition, Verla- und Druck vou L. M. Gärtner in Schneeberg. 1 Sonntag, 20. Septbr. 1891. f Nr. 219. f Preis vierteljährlich Mittenstärke, Mittenstärke, om Unterstärke, s gegen sofortig« Bezahlung und unter den üblichen Bedingungen versteigert werdeu. Nähere Auskunft durch Revierförster Wagner. 2 damit trösten, daß jede — Au» Bagamcyo, 17. September, wird dem B. buch. Stamm - Stück fichtene Stangen 149 43 9 1 2760 2830 2155 440 10 von 3—4 . 5-6 . 7-9 bi» 7 m laug, - 10 - - und Daily New»': »Die Deutschen können sich zweispaltige geile amtlicher Inserate 2b Pfennige. ! Tagesgefchichte. Deutschland. — Der Pariser Times-Correspondent will wissen, daß bei den jüngsten Mauövern in Schwarzenau zwischen den Kaisern von Oesterreich und von Deutschland verabredet worden sei, wa» de» vaaus kosäsris für den Dreibund bilden soll«. Kaiser Franz Josef habe in Vorschlag ge bracht, daß der oasus koväsris gegeben sein solle, falls Frankreich Italien oder Deutschland angreift oder falls Ruß land Oesterreich augreift. Da» ist erfunden, und zwar falsch erfunden. Nach dem zwischen Deutschland und Oesterreich - Ungarn am 7. October 1879 abgeschloffenen Vertrage, welcher, wie man weiß, veröffentlicht worden ist, ist der oasus kosäsris ge geben, falls Rußland Deutschland oder Oesterreich-Ungarn angreift. In diesem Falle ist jeder der Verbündeten ver pflichtet, mit seiner gesammten Heeresmacht dem angegriffenen Theile beizustehen. Im Falle eine» Angriffs von franzö sischer Seite tritt das Schutzbünvniß nicht alsbald in volle Kraft. Man weiß, daß diese Unterscheidung zwischen einem russische» und einem französischen Angriffe deswegen ge macht ist, weil man sicher sein darf, es werde einem rus- Mchen Angriff ein französischer unbedingt folgen, während man nicht gleichermaßen sicher sein kann, «S werde einem französischen Angriff ein russischer folgen. Der Pariser Times-Correspondent, der nicht eben selten recht bejahrte Erinnerungen aufzufrischen weiß, hat wiederum einmal ge—irrt. Seinem Gedächtniß vertrauend, ist er fehlge- gaygen. Da er im Zusammenhang mit den obigen Mtt> Äheilungen auch noch meldet, daß die russisch« Regierung dem Sultan «inen Theil der Kriegsentschädigungsschuld nachge lassen habe, so wird durch vie Gesellschaft auch dies« Nach richt in zwtifrlhaftes Licht gestellt. Un» erscheint die Mel dung de» Hrn. Oppert-Cohn als «ine Cowblnation. Wir halten diese Combination für falsch. Rußland pflegt KriegSconlri- butionen nur zu stunden, nicht zu schenken, und die Stunv- mng auch läßt «s sich schwer bezahlen. — Ueber den bei . dem Ueberfalle der Wahehe auf die deutsch«. Schutztrupp - am 17. d. I. aoschtinrnd g«töt«dltn Ehrs v. Z«l«wsti wird d«n „Hamb. Nachr." von einem seiner Freunde geschrieben: Zu seiner letzten Stellung war Herr v. Zelewskt verhältnißmäßig früh gekommen. Zur Zeit de» Aufstände» stand er al» Beamter der Deutsch-ost- afrikanischen Gesellschaft der Station Panzant vor und be fand sich in einer sehr Wfährlichen Lage, au» welcher ihn der bekannte Sultansgeneral Matthew» befreite. Nach seinem Eintritt« in die Schutztruppe erhielt er die Station Kilwa, dazumal ein« d«r fiederreichsten d«r ganzrn Küstr. Was «r nun dort g«l«ist«t hat, da» zwingt auch d«m nei- LischstenCharakler Bewunderung ab und ist wohl nnr deshalb weniger bekannt geworden, weil «r nicht» mehr haßt«, al» dtr Art d«r Rtklame, wt« fi« «iuztln« „Afrikareisende" für .sich zu mach«« wissen. Zelew-ki legte die Sümpfe trocken, bracht« durch «in« vorzüglich «rdachl« Leitung Waff«r von Len Hüg«ln bi» zur Stadt, wo hi«ran früher größt«» Mangtl war, und «rrichtrt« drn großartig«« Statiou»bau, «in würdig«» D««kmal deutsch» Thatkraft. Raftlo» schaff«nd, von Morgen» früh bi» Abend» spät, bald hier di« Arbeiter anf«u«vd, bald dort di« Truppen rx«rzir«nd, ohne jed« Rücksicht auf sein« G«sundh«it, nur von d«m Stdanken g«- trag««, der Koloni« zu nütz««, von bestechend«! Lirbenswür- digkett g«g«n Gäst«, von s«tn«u Kam«rad«u vrrrhrt, von all««, di« ihn kannten, -elt«bt — da» war Lommand««r v. Zelew-kt. Ich besinne mich noch deutlich seiner grenzenlosen Freude am 2. Januar d. I. al» er den „rothen Lappen" herunterholeu und dafür di« deutsche Flagge hissen purste. „Zagen Sie den Soldaten", befahl er dem Dolmrtscher Afsak faran, „daß ich erwarte, sie werden jetzt ebenso ihre Schuldigkeit thun, wie früher und noch mehr. Sagen Sie ihnen auch, sie sollten sich der Tage erinnern, da sie im Sudan gehungert haben, und die Pflicht der Dankbarkeit nicht mehr vergessen". Der Mana soll nun tovt sein. Die schwarz-welß-rothe Fahne ist umflort, die Schutztrupp« ist verwaist. Sie hat ihren Besten verloren. — Es verdient bemerkt zu werden, daß, während einige deutsche Blätter den bedauerlichen Unfall, welcher einer deut schen Expedition in Ostafrika zugestoßen ist, gleich zu einer maßlosen Kritik unserer kolonialen Unternehmungen benützen, die englische Presse durchgehend» die Erwartung ausspricht, daß der Schaden bald werde wieder gut gemacht sein, mit dem Hinweis darauf, daß dergleichen Fehlschläge weder den Engländern, »och den Franzosen, weder Spaniern, noch Portugiesen erspart geblieben seien. Bon den konservativen Blättern ganz abgesehen, schreiben auch die Giadstone'schen Erscheint täglich mit Ausnahme der Sann- und Festtage. ' leljährlich 1 Mark 80 Pfennige. kolonifireode Macht ähnliche Unfälle gehabt hat. Zn Afrika wie anderswo kann man nicht Eierkuchen machen, ohne zu vor die Eier zerbrochen zu haben. AuSvawer ist die einzige Heilung für solche Uebel, und so lange «S dauern mag, so ist sie ihrer Sache schließlich gewiß. ... Die Deutschen haben nur ihre große Eigenschaft der Geduld zu brauchen, und die Straße zwischen Mpuapua unv Tabora wird bald so sicher sein, wie eine Straße in Deutschland". Nadelholzstämme bi» 15 om - von 16—22 - Der Stadtrat h I. B.: Geitner. T." von seinem dort weilenden Berichterstatter telegraphisch gemeldet: Die Ueberbleibsel der Expedition ZelewSki, die Lieutenants Tettenborn und Heysebreck, die Unteroffiziere Kay und Nutzer mit 65 Mann find soeben hier etngetroffen. S» ist wenig Hoffnung vorhanden, daß von drn übrigen sich noch einige einstnden werden. — Au» München wird geschrieben: Drei Unteroffi- ziere der hiesigen Garnison wurden auf ihre freiwillige Mel dung hin beordert, nächste Woche sich in Berlin zu stellen, um sodann mit einer größeren Truppenabtheilung zur Schutz truppe nach Ostafrtka abzugehen. — Der Abgeordnete vr. Arendt theilt mit, er habe soeben einen Brief von vr. Carl Peter», datirt Moscht am Kilimandscharo, 28. Juli, erhalten, vr. Peter» theil« darin mit, daß er wohlbehalten an diesem Ort, al» dem Airle seiner Reise, tingetroffen sei und die ihm übertragene« Funktionen übernomm«« hab«. Ar«ndt fügt hinzu, in di«s«m Briefe s«t von Kämpf«« mit d«a Massai» nicht» enthalten. Mühlhaus««, 18. Sept. Se. Maj. d«r Kaiser griff al» Lommandir«nder d«» 11. Arm««corps da» 4. Eorps tu starker Stellung bet Schlotheim mit der 15. und 25. Division in der Front und mit der 21. und 22. Division in der rechten Flank« an. Da» 4. Corp» rutwickilt« «in kolossal«» Artill«ri«fruer, wich j«voch um 1 Uhr au» frtner Stillung. An d«r Kritik betheiligten sich außer drm Kaiser betd« kommandtr«nd«n S«n«rale und Priuz Albr«cht von Pr«uß«n, w«lch«r al» oberster Schiedsrichter füngirt«. Rach beendetem Manöver begab sich V«. Maj. der Kaiser «ach Schloß Wtlh«lm«höh« bet Kassel, um dort mit Ihrer Maj. der Kaisert« und den drei ältesten Katserl. Prinzen zusammen- treffen. Ja Wtlhelm-höhe gedeakt S«. Majestät bt» zum >»> ... >! - Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. Amtsblatt für die köniqliche« ««d städtische« Behörden i« Aue, GkLnhai«, Hartenstein Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Renstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildens«». Kircheueoneert. Nachdem Frau Gara Emilie Hänel-Clau» geborene Fleischer in ihrem letzte« Willen der Stadtgeweinde Schneeberg außer anderen Vermächtnissen auch 10 000 mit der Auflage hinterlassen hat, von deren Zinsen am 22. September jeden Jahre» ei« Kirchen» coucert zu veraustalten, die Stadtgemeinde auch die« Vermächtuiß angeuowmeu, spreche« wir vorerst hiermit öffentlich der Erblasserin unseren Dank für diesen Akt hochherziger sowi« Archen- und kunstsreundlicher Gesinnung aus. Da» 1. aus diesem Vermächtuiß zu veranstaltende Lircheoconcert wird Dienstag, den 22. September 18S1, Nachmittag» 4 Uhr in hiesiger St. Wolfgangskirche stattftnven und hierbei das deutsche Requiem von Brahms zur Aufführung kommen. Entsprechend den Testamentsbestimmungeu soll «in geringe» Eintrittsgeld genommen werden und zwar 40 im Vorverkauf, 50 an der Kaffe, wofür der Gesammttext zum deutschen Requiem gegeben wird. Vorverkauf findet in den Buchhandlung«« von Goedsche und Unger sowie au RathSmeldestelle statt. Alle Freund« kirchlicher Musik werden hierzu ergebeast eingeladen. Schneeberg, d«n 16. September 1891. Nadelholzstämme von 23—36 om - 28 - Frankreich. Paris, 18. September. Der Paix sagt über die Erfurter Kaiserred«: Wir hab«« gesteru mitgethrilt, daß d«r Reichsanzeiger ein«« Text der Kaiserrede veröffentlicht^ welcher deutlich von d«m Text abweicht, den die Post und die Köl nisch« Zeitung, sowi« telegräphisch« Bur«aus zuerst meld«t«n und welchen die französische Presse übereinstimmend wieder holt hat. Wir dürfen wohl annehmen, daß die erst« Fassung di« richtig« war. Wir geben indessen zu, daß die durch da» officielle Blatt publicirte Aenderung die Tragweit« der ge sprochene« Worte wesentlich abschwächt. Es beweist die», daß man sich der Verantwortlichkeit und Tragweite dieser Worte mehr und mehr bewußt wurde. Jeder Vernünftige muß zugeben, daß die Sache hiermit abgelhan ist. Wir kön nen jedoch die Haltung gewisser sranzöstscher ZeituKgen wohl verstehen, die in einem heftigen und aggressiven Tone unter der Flagg« de» Patriotismus MißklLngr in die große Menge zu bringen suchen, denn man merkt, daß e» nicht nur die Ehr« ihres Volkes ist, welch« sie vertheivigen, sondern daß sie auch für ihre eigenen Interessen kämpfen, welche sie in erster Linie wahrzunphwen und zu erhalten suchen. Die „DbbatS" schreiben zu der Kaiserrede in Erfurt, di« B«rfion d«S ReichSanzrig«r» hab« di« Tragwrite ders«lbm wohl «Iwas verringern können, ohne jedoch an d«m Sinn« der früheren Lesart viel zu ändern. Auch sie verrathe eine g«wiffe Erregung. In Erfurt hätten den Kaiser die ge schichtlichen Erinnerungen übermannt und fougeriffea mit einer Gewalt, die auch seine Sprache beherrscht hab«. D«r Humanitär« Kaistr, d«r social« Reformator, s«t plötzlich vor dem obersten Kriegsherrn zurückgetreten, der erfüllt tit von den Erinnerungen der Vergangenheit, vielleicht sogar von Rachegedanken für die Zukunft. Da» Journal d«S DSbat» schreibt: Der Standard, die «rste europäische Zeitung, zeigt kriegerische Ungeduld. Er appelltrt an de« Krieg al» an «ine Befreiung. Wa» un» betrifft, so wünsch«» wir ihn nicht, d«nn wir halte« ihn nicht für unverMidlich, und wenn er e« auch wär«, so wär» in unser«» Augen j«d«S Jahr d«S Fried««- «in« Eroberung und ein Gewinn für di« Ltviltfatioa und di« Mtnschlichktit. Pari», 18. S«ptbr. H«ut« find«t di« zwrit« Auf» führung d«S „Lohtngrin" statt. Da man ab«r,mal» An» sammlungen befürchtet, find di,selb«» Polizei-Maßtegel« aa» grordn«t word«n, «i« vorg«st«rn. Da da» Poltzetlotal vor» g«st«r« überfüllt war, wird «in größer«» zur Uatrrbrtn-mi- der Berhaft«t«n b«schafft wrrvrn. Part», 18. S«pt«mb«r. Für die heutig« zw«it« Bor- strllung von „Loh«ngrta" sch«t«rn di« „Patriot«»" u«ur Ruh«» ftörungen vorzub«r«it«n, und zwar h«tßt «», daß st« viermal «tcht nur vor der Oper demonstrirs« wolle«, sonder« auch vor d«r deutsch«« «ad russische» Botschaft. Aüßerd«» soll« st« di« Abstcht hab«», di« deutsch«« Btrrhä«s«r anzugr«if«a. Di« Angriff« g«g«n den Kats« »egen d«r Erfurt«! R«v» - - - « 10—15 - Rmt. weiche Brennschtite und Klöppel Holzauktion ans Steiner Reviere. In d« Bahnhoftrestauration zu Stein sollen Dienstag, den 22. September 1891, Vormittag» von 10 Uhr ab folgende, in den «bth. 3—5, 8—10, 12, Steinwald, 16, AhlieS, 19, Kiefern u. 25—27, Reitgrübel und Tiefthal aufbereitete Hölzer: Fürstl. Forstverwaltung Stein. 21. September früh zu vrrbleiben «nd dann mittelst Sonder» zuge« fich zunächst nach Stettin zu begeben. Oesterreich. Wien, 18. September. In den ersten Tage» de» Oktober werde« die Hofjagden im MürMger Revier abge halten. Au denselben werdeu König Albert von Sachsen und Prinz Leopold von Bayern thetluehmen. Däyemark. Kopenhagen, 18. September. Wegen bedenklicher Erkrankung der Großfürstin Paul reist das griechische König» - paar morgen früh 8^ Uhr mittelst Extrazug von Freden»- borg ab.
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