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Erzgebirgischer Volksfreund : 01.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189110016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18911001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18911001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1891
- Monat1891-10
- Tag1891-10-01
- Monat1891-10
- Jahr1891
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 01.10.1891
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»kert unden Expedition, Berlag und Druck vo« L. M. Gärtner in Schneeberg. ! Donnerstag, 1. Oktober 1891 Nr. 228 Bekanntmachung A Roß" lbert. st, heut, für die und Be- ilationen ich«« für d'e ver- erkranz" de« auf den ^ocos- is iedel. iginaler, bet ,platz. tur und «ine Zurückorängung der focialtsttschen Ideen auf unabsehbar« Zett, füt d«r«n Lerwirkltchuug »tr streb«» na» kämpfen. Di« Bekämpfung, ja, Vernichtung jene- grausam«, barbarisch« und kulturfeindlich« osfici«ll«n Rußland» ist also unser« h«tltgst« Aufgabe, di« wir t« Jntereff« ve» ua- tndrückten und g«knut«l,n russisch« Volt«» s«lbft bi» zu« l«tzt«n Athemzug« „fall« werd«. Und kämpf« wir dab«t S«U« an S«lt« mit j««, di« h«ät« uos«r« Gegaer fiu», nun, so thua mir «» utcht, um st« and ihr« Siaal«. »uo Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige. 2 Uhr fuße. Der am 30. dss. Monates füllige Termin der Einkommensteuer ist bi» zum 1S. Oktober 18V1 an unsere Stadtfteuer. Einnahme bei Vermeidung sofortiger Zwangs maßregeln abzuführen. Gleichzeitig wird bekannt gemacht, daß ergangener Anordnung zufolge mit diesem Termine zur Deckung des Aufwandes der Handels, und Gewerbekammer zu Plaueu von betheiligt« Äewerbebetreibend« ein Zuschlag vou 2 Pfennigen auf jeder Mart der das Einkommen au« Handel und Gewerbe entfallenden Einkommensteuer erhob« wer« ErrgebUolksfreunü. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. dlMkAblUH für die königlichen «nd städtisch« Behörden in Aue, Grünhai», Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Renstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg «nd Wildenfels. wird. Johanngeorgenstadt, d« 29. September 1891. Der Stadtrath Klotz. Montag, den 5. Oktober 1891, Nachmittags 1 Uhr sollen in Rittersgrün 34 Furchen Kartoffeln, 2 Hobelbänke und 1 Drehbank meistbietend gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung gelangen. Versammlung in der Solbrig'schen Schankwirthschaft in Ritter-grün. Schwarzenberg am 28. September 1891. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Roth. Sonntag, den 4. October, nachmittags 2 Uhr: «otteskaftenseft in Wiwbach — Festfeier der Bruderliebe zu den lutherischen Glaubensgenossen in der Diaspora. — KestgotteSdienst in der Kirche: ?. Steglich aus LangeuchurSdorf. Nachversammlung in Müller» Gasthaus: ?. sm. vr. Zehme, Borfitzender des luth. GotteskastenvereinS in Sachsen, und andere Pastoren. Zu reg«r Beth«iliguug ladet herzlich ei« der Kirchenvorstand zu Wildbach vielfach öffentlich constattrt worden, daß auch dem „konser vativen Wochenblatte" kein Zweifel darüber sein sollte. Eben so ungerecht wie jener Vorwurf finv die in man- ch« Blättern gemachten Andeutungen, als ob Fürst Bismarck nach dem Wiedereintritte in sein früheres Amt streben könne. Wir theilen iu Beziehung auf di« Unmöglichkeit hiervon voll ständig die Ausführung des „Lonservativen Wochenblattes" und wir kennen für dieselbe auch noch andere Gründe als die dort dargelegten. — Daß wir für unser« Lindrückt sp«zielle Thatsach« anführ« sollten, ist jedoch ein verfrühter An spruch: die Geschichte registrirt die Thatsach« erst, wenn die Wirkungen, die ein Staatsmann voraussehen kann, sich wirklich vollwaeu haben. Was schließlich unser Recht zur Kritik anlangt — „Wozu in aller Welt solche Artikel?" ward neulich von einer Seite gefragt, der das Verständniß für die Ausgabe der Presse zu fehlen scheint — so haben die „Hamburger Nachrichten" hier nicht das Bestreben, die gegenwärtig« Re girrung zu bekämpfen oder gar durch eine andere zu er setzen, sondern nur das verfaffungsmäßtge Recht der Presse, die Paragraphen der Reichsverfassung und der preußischen Verfassung bezüglich der Ministerverantwortlichkeit der jedes maligen Regierung gegenwärtig zu halten." Tagesgeschichte. Deutschland. — Die Friedenskundgebungen vou Sei ten maßgebender politischer Persönlich keiten mehren sich. Nachdem, wie bereits berichtet, der deutsch« ReichSkanzlrr sowi« der französisch« Minister des Auswärtigen, Ribot, sich gleichzeitig in eminent friedlichem Sinne ausgesprochen haben, kommt heute die telezr. Meldung von zwei weiteren ähnlichen Kundgebungen. Staatssekretär v. Bötticher äußerl« gestern in einem Trinkspruch« zu Rem- schtid anläßlich d«r Grneralv«rsamwlung de» landwirthschast- lichen Brr«in«: Das S«d«ih« d«r Landwirthschast wie d«r Jndustrt« häng« von Erhaltung des goldenen Gut« de» Frie den» ab. Mehrfach sei« Befürchtungen wegen Gefährdung ve» Frieden» geäußert worv«, tnveß, abgesehen von den zu jeder Zeit möglichen Zufälligkeiten sei der Fried« air mal« so vrrbürgt al« jetzt. Deßgleich«» erklärte am selb«» Taz« der fraazvstsche Staatsmann Jules Kerrh in einer bei einem Bankett gelegentlich der Ackerbauausstellung in St. DiL gehaltenen Ansprache: Seit 20 Jahr« s«t di« politische Lage aie so friedlich -ewes«», wie heut«. Die neu getroffe nen Abmachungen bvt«n et»« unbedingt« Srt«d«n«garantt». Jnn«r« Krt«g«, somit tin un«t- schloff««- und unzufriedene» Parlammt s«i«a «b«nfall- nicht zu besürcht«. Der «uropätfch« Horizont s«t srit d«mJahr« 1870 niemals so ungetrübt gewesen, vt« zur Jetztzeit. Jnsertionsgebührrn: die gespaltene Zeile I II l0 Pfennige, di« zweispaltige Zeile amtlicher I Inserate 2d Pfennige. I JL-kA W— Di« b«id«u B«rltn«r Firm«», w«lch« di« »«»« ruf- fisch« 500-Million«-Anleihe t» B«rlt« mit aufzultgt» beab- fichtigt hall«, fch«iv«a sich infolg« de« brtnah« «iamüthigra V«rhalt«« der Presst «ad der Aba«i-aa-de« deutsch« Bol- , ke« grg« dt«st Lal«th, doch «me» B,sstr«b§oav«ja hab«, G«sellschast«ordamig za r«tl«a, sondern um Deutschland venu e« ward« an d«r grstr. Berl. Bvrs« ooa belheiltgter überhaupt, da» heißt ua» selbst zu rette» »ad um «in« Sparkasse Wildenfels. Mit Genehmigung der Königl. Amtshauptmannschaft Zwickau wird der Zinsfuß für sämmtliche Einlagen bei der hiesigen Sparkaffe vom 1. Januar 1892 an auf Drei und einhalb vom Hundert jährlich erhöht. Wildenfels, am 28. September 1891. Der Stadtgemeinderath. Junghänel. Bekanntmachung. Der am 1. Oktober a. c. fällig werdende 2. Termin der vrandkafst ist mit 1 Pfennig per Einheit bis längstens den IS, Oktober ds». Jahre» bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung an unstre Stadtfteuer-Einnahme zu entricht«. Johanngeorgenstadt, den 29. September 1891. Der Stadtrath. Klotz. Fürst Bismarck. In dem „Hamburger Nachrichten", dem vom Altreichs kanzler Kürsten Bismarck inspirirten Organ lesen wir heute folgende Auslassung: Wir kommen auf die Vorgänge bei der Entlassung des Fürsten Bismarck in der Regel nur dann zurück, wenn Lnt stellung« der Thatsach« in anderen Blättern uns dazu nöthigen. Eine solche Entstellung liegt in einem Artikel des „Lonservativen Wochenblattes" vom 19. d. MtS. vor, In welchrm «S heißt, der Kanzler hätte sehr gut bleiben können, wenn er sich in die neue Lage eingesügt hätte. Wir führen demgegenüber an, baß da« Aushalten für ihn allervingS wesentlich erschwert worden war durch di« Brstr«bung«n And«r«r, sich zwischen d« Kaiser und den Kanzler zu schie ben, und dem Kaiser näher zu treten als ihm der Kanzler stand, der nach der Verfassung der alleinige Rathgeber de« Kaisers und im preußischen Staat der für die Gesammtpo- litik vorzugSweis« verantwortliche Ministerpräsident war. Diese Zwischenschiebungen waren «S zunächst, welche die Haltbar keit der verfassungsmäßig« Stellung des Reichskanzlers be «inträchtigten. Sie fanden von wannichfach« Setten her statt: von militärischer, vou Privatleuten, welche das Ohr de« Kaiser« suchten, von Lollegen de« Kanzler«, von conser- vativ« Fraktion«führe« und auch von höher« Stellen au«. Am wirksamsten waren di« Brziehungrn, wrlch« Lollegen des Kanzlers unter Umgehung des Letzteren, mnter Bekämpfung seiner Politik und unter Benutzung ihres amtlich«» Zutritt« zur höchst« St«ll« «rlangtrn. Wir woll« die Motiv« da von hier nicht erwäg«, sondern nur die Thatsache feststellen, daß der Kanzler und Ministerpräsident bet seinen Lollegen nicht mehr die früher« Uebereinstimmung mit s«inen Ansicht«, sondt« «in« im Glauben an höhere Deckung wurzelnde Op position fand. Daß unter diesen Umständen dem Fürsten Bis marck di« Frage täglich näher treten mußte, ob er auch ohne das Vertrauen seiner Lollegen, in seinen Jahren, bei vermin- drrter Arbeitskraft, seiner Verantwortlichkeit für die Sesammt- Politik noch gerecht werden könne, ist erklärlich und e« ist wahrscheinlich, daß ihn die Frage seine» Rücktritt- unter solch« Wahrnehmungen schon vor seiner Entlassung lebhaft be schäftigt Haden wird. Aber wir glauben nicht zu irre«, wenn wir die lieberzeuguug aussprechen, daß „ schließlich doch sich nicht für berechtigt hielt, di« Vrrantwortlichk«it für all« Ergebnisse s«ine» Ausscheid«- au- dem bisherig« poli tische» Systeme zu übernehmen. Die Zweifel, welch« rr darübrr g«habt haben wird, kamen aber endlich nicht durch ihn, sondern durch höhere Entscheidung zur Lösung, und «« ltegt deshalb bi« Ung«r«chtigktit be» Vorwurf- — d«S Mang«l- au Fügsamk«it und Ergebung in di« Situation—, welcher dem Fürsten in dem erwähnten Artikel de« confer- vativ« Blatte« -««acht wird, klar zu Tag«. Im G«g«a- th«tl, Kürst Bismarck Hal di« sich bet ihm ausdrängrnd« Zwrtf«l, ob er s«tn Amt fortführen könne, eb« so wt, schon 1872 in s«iuem neulich in der „Deutsch« R«vue" ab-«- druckt« Briefe an Roon dahin eatscht«d«, daß «» Pflicht s«t, prrföulich, Lmpstndltchtitt« zu unterdrücken und di« Lück«, di« s«tv Au»sch«id« lass« würd«, nicht durch «ig«« Initiativ« h,rb«izaführ«u. Dt« Thatsach«, daß d«r Retch«- lanzl«r nicht freiwillig -«gang«» ist, ist s«U ^w«i Jahr«» so O. len lkoh durch k. Landgraf. Seite mitgetheilt, daß die betreff«»« Anleth« b«i der aug« "" blicklich« Lag« de« Geldmärkte« in Berlin voraussichtlich nicht zur Subskription gelangen werde; doch seien die beiden Berliner Bankhäuser Mendelssohn u. Lo., sowie Robert Warschauer u. Lo. keineswegs aus dem An- lrihekonsortium auSgrschied«. Ls fänden aber Verhand lungen statt, welche die Befreiung der bekde» deutschen Bankhäuser von der übernom menen Verpflichtung bezweckten. — Unter den Erörterungen über die russische Anleihe ver dient noch ein Artikel des leitend« Organs der Socialde- mokratir, des „Vorwärts", hervorgehoben zu werden. Der selbe, mit A. B. gezeichnet und also wohl von Bebel ver faßt, entwickelt zunächst di« bekannte kindliche Vorstellung unreifer Politiker, daß lediglich Elsaß Lothringen Frankreich und Deutschland trenne. Wer die Franzosen kennt, kann über diese Wahnvorstellung nur lächeln. Was di« Fran zosen uns nicht verzeihen können, ist das Aufsteig« Deutsch lands au- Zerrissenheit und Schmach zu Macht und Ein heit; was diese großen Lulturvölker zum Bedau«« all«r «infichtigen Menschenfr«und« trennt, das ist die geschichtliche Thatsach«, daß die Sonne de« deutschen Reichs über dem Pulverdampf französischer Schlachtfelder aufgegangen. Selbst die langmüthige franzosenfreundliche Versöhnung-Politik hat di« Erinn«rung an di«s« historisch« Entwicklung in d«m fran- zöfisch« Volksb«wußts«in nicht auSzulöscheo vermocht. Aber nicht wegen dieser Schrulle erscheint uns der Artikel brach- tenswerth, sondern wegen d«S wilden Fanatismus, mit dem derselbe gegen Rußland zu Felde zieht. Da- Organ der Partei, welche den Massen einzureo« sucht, nicht an den Volksleidenschaften, sondern an den Jntrigu« freiheit-feind licher Höse entzündeten sich die Kriege, schreibt geradezu den Krieg gegen Rußland auf sein« Kahne. Jedenfalls aber er scheinen die folgenden Aeußerungen al- Anzeichen der Stim mung einer großen Partei b«merk«n»werth: „Wir find Deutsche so gut wie die Herr« von der Regierung und di» Angehörigen der herrschenden Klaff«, die sich mit Vorliebe al- „Patrioten" bezeichnen. Der deutsche Boden, da» deutsche Vaterland -«hört un-, d«r Mass« mindtsten- so gut wie j«n«, unv «» -«hört ua» m«hr. Sr«tsl Rußland, d«r Hort d«r Srausamktit und Barbarei, der Ketnd aller menschlich«» Freiheit, Deutschland an, um e- zu zerstückel» und zu vernicht«, so find wir so gut und mehr dabet interesfirt wie jene, dt« an der Spitze Deutsch land» stehen und seine Letter und Lenker find. Eta Steg Rußland» bedeutet nicht nur dt« Zerstückelung und Unter jochung Deutschland-, er bedeutet vt« V«ruichtung s«ia« Kal-
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