II. Geschichtliches von Olbernhau.*) Was taten sie, die wir im Lied vergöttern, Von denen noch der Nachwelt Hymne spricht? Sie hielten aus in Kampf und Sturmeswettern, Und standen treu bei Tugend, Recht und Pflicht. (Th. Körner). (jibernhau, trotzdem es die jüngste Stadt im Königreiche Sachsen • ist, kann auf ein sehr respektables Alter zurückblicken. Weiss man auch nicht genau, wann es gegründet oder erbaut worden ist, so ist doch soviel sicher, dass es bereits 1289 bestanden haben muss.**) Im genannten Jahre wurde das Lautersteiner Gebiet, zu welches auch Olbernhau gehörte, von dem Burggrafen zu Leisnig einem Ritter von Berbisdorf übergeben. Dieses Geschlecht von Berbisdorf, aus Freiberg stammend, ist durch den Bergbau zu einer der reichsten Familien des Meissner Adels geworden und hat später durch Kaufvertrag (1434) das Lautersteiner Gebiet eigentümlich erhalten. Den Namen Olbernhau oder Albernhaw, öfters auch Albertshain und Albrechtshain genannt, leitete man von Albert ab, weil vor der Gründung dieses Ortes eine dem heiligen Albertus geweihte Kapelle dort gestanden haben soll. Ebenso richtig oder noch richtiger mag es sein, dass Olbernhau seinen Namen der schönen Aspe oder Silberpappel, mit der lateinischen Bezeichnung alber, die man heute noch in den herrlichen Waldungen von Olbernhau antrifft, zu verdanken hat. Hat doch das benachbarte Blumenau, das ebenso alt ist als Olbernhau, seinen Ortsnamen durch die blumigen Auen auf denen es gebaut ist und von denen es eingefasst wird, erhalten; ebenso soll der Name •) Es ist nicht des Verfassers Absicht eine ausführliche Geschichte diesem Werkchen bei zugeben. Vielmehr empfiehlt er Interessenten sich das ausgezeichnete und in vortrefflicher Sprache geschriebene Werk: „Olbernhau und das Obererzgebirge in Sage und Geschichte“ von Pastor Pinder in Olbernhau, anzuschaffen. •*) Herings Geschichte des sächsischen Hochlandes.