UNTER WASSER Um es gleich vorweg zu nehmen: Dieses Kapitel ist nicht der Unter wasserfotografie mit wasserdichten Kameragehäusen, Tauchgeräten und Schwimmflossen gewidmet, obwohl man als Taucher natürlich auch Nahaufnahmen am Standort unter Wasser machen kann. Die Gelegenheiten dazu sind jedoch auf ein Minimum beschränkt. Sie setzen nicht nur voraus, daß man tauchen kann, sondern vor allem, wo man taucht. Es gibt nur wenige Gewässer oder Meere mit so klarem Wasser, daß günstige Voraussetzungen für Makroaufnahmen gegeben wären; vor allem, wenn scharfe Fotos entstehen sollen. Wir beschränken uns also hier lediglich auf solche Fälle, in denen zwar die Objekte jeweils im Wasser, wir selbst aber auf dem Trocke nen sind. LEBLOSES Da sind zunächst die anorganischen, die leblosen Objekte. Welche Vorteile es mit sich bringt, wenn sie vom Wasser bedeckt auf genom men werden, wurde bereits auf S. 125 angedeutet. Unter Wasser ver lieren die Oberflächen die Fähigkeit zu glänzen. Ein nasser Stein, der am Bachrand liegt, glänzt bekanntlich, solange er noch naß ist. Im Bachbett liegen dieselben Steine, jedoch ohne daß nur eine Spur von Glanz an ihnen festzustellen wäre. Was glänzt, ist nur die Oberfläche des Wassers, das über sie hinwegspült. Diese Tatsache gibt uns ein praktisches, einfach anwendbares Mittel an die Hand, bei besonders stark glänzenden Gegenständen die Glanzlichter ohne besondere Beleuchtungskniffe auszuschalten. Die spezifische Oberflächenwirkung geht dabei natürlich verloren, und von materialgetreuer Wiedergabe kann keine Rede mehr sein. Dafür gibt die schattenlose Aufnahme jedoch die Eigenkonstruktion der Oberfläche mit allen Einzelheiten wieder. Die Objekte können sowohl in waagrechter Richtung — in Küvetten oder kleinen Aquarien — bzw. in lotrechter Riditung in gläsernen Schalen aufgenommen werden. Im ersten Fall erfolgt die Aufnahme durch die vordere Glaswand hindurch, im zweiten Fall durch die Wasseroberfläche. Zunächst das Wasser: Frisch aus der Leitung entnommen, bilden sich bald unter der Lampenwärme Luftblasen, die sich an den Wandungen festsetzen. Es ist lästig, diese entfernen zu müssen, sobald Beleuch- im Wasser Wasser hebt den Glanz auf Sdialen oder Küvetten