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Sächsische Dorfzeitung : 30.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-187207300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18720730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18720730
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1872
- Monat1872-07
- Tag1872-07-30
- Monat1872-07
- Jahr1872
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 30.07.1872
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30. M1872 Menstag, Verautwortlicher Redakteur und Verleger: HerrUttMU NlüRer tu Dresden. Örtchen. - fr .DuoAbo», äarderSrpedi- tton,tt.Meißn. uGaffe Mr. 8, zuchaben. ottrtSjtchrlich 15W»r. Zu be-iehe« durch aLe düs. Pop- sLafiatt« Polittsche Weltscha«. Deutsches Reich. Der deutsche Kaiser hat Ems vertaffen^uud ist über Koblenz nach Schwalbach gereist, woselbst 4r)Wk;Attt verweilt. — Dis Reichsregierung legte bekanntlich un längst rakermals einen Beweis iihrer entgegenkommmden Ge- simmng ab, indem Kaiser Wilhelm gelegentlich der^zur That- sache gewordenen Räumungs-Konvention durch, einen Gnadenakt die Freilassung aller „für nicht der Armee angehörig angesehene Franzosen, welche noch in anderer Eigenschaft denn als Kviegs- gssaygene in Hast behalten »worden waren," anordnete. 'Bon dieser Amnestie ist nur ein Individuum ausgenommen, welches wegch versuchter Vergiftung deutscher Soldaten zu einer schweren Strafe verurtheilt worden ist. Auch in Bezug auf diesen Kall hat sich jedoch wer Kaiser die Entscheidung Vorbehalten, so Haß eine Begnadigung-in kürzerer oder längerer Frist nicht ausge- fchfossen chein dürste. Die Versailler Regierung hat sich beÄlt, die Amnestie durch da- „Journal offiziell" zur Kettrttniß de- ftanzösischm Publikums zu-ringen und dem Berliner Kabinet Mr diese Gewährung einer von ihr bei KekKnheit der jüngsten jAouvsntion vorgebrachten Bitte ihren wärmsten Dank auSzu- Gn unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh. Inseratenpreis: Für dm Raum eine, ^spaltmm Aelle Rgr. Unter „Eingesandt" 3 Ngr ß ^Der Besuch, welchen der Kronprinz »deS deutschen Reiches dM MexreiGfchen Kaiser K-Ischl arby-stattct, Lowie die Herz lichkeit de- gegenseitigen Verkehrs sind wohl dw'krästigsteWver- -ltzgung eine- von «kramontauer Seite ausgebreiteten Gerüchts, als^ob die Reise des Kaisers Franz Joseph nach Berlin fraglich gewprdm sei. Wie weit die? Situation davon entfernt ist, sich nach dem Sinne Jener -u gestalten, welche mit Scheelsucht und : Ingrimm rauf die Freundschaft der beiden Laiserhöfe blicken, kann daraus i entnommen werden, daß in gut ^unterrichteten Kreisen der Abstecher de- Kronprinzen Friedrich Wilhelm mit einer. Einladung an die Kaiserin von Oesterreich, ihren Gemahl .bei dem bevorstehenden Besuche deStBerliner Hofes zu begleiten, . inMerhindung gebracht wird. In Mainz haben einige vornehme Personen die Katho- Liien Deutschlands aufgefordert, sich zum Kampfe gegen die Staatsgewalten um sie zu schaaren. Wer jährlich sechs Neu groschen rinzahlt, wird Mitglied eine- Vereines zur Leitung diese- Kampfe-. - Man kann den Jesuiten nicht Schuld geben, daß sie e- find, welche mit der Redensart: „freie Kirche im freien Staate" - Jemand. irre zu führen suchen. Die Jesuiten und mit ihnen dykMainzer Aufruf wissen nicht- vom Arien Staate; sie be kennen HnMegentheil offen gegug,! daß sie den Staat durchau- . bchemschen ssUNd ihn der römischen Kkche unterwerfen «ollen. ,Mir- wollen und müssen dämpfen," heißt eS in dich« Aufruf wörtzich, „um auf da-Politische Schon gebührenden Einfluß zu Menz bei den politischen Wahlen wollen wir unsere Stimme zur Geltung bringen und unseren Zwecken Gehör verschaffen bei den Regierungen." Und wie könnte denn auch der Staat frei Hin oder; jemals freigelaffen worden, da er nach jesuitischem Grundsätze erst von der Kirche Belehrung.über sein Wohl em- .HSW? ^Die Kirche", schreiben die Kämpfe», in Mainz, ,M tzvn Staatz die Wahrheit zu sagen, wenn er int, und sein Un recht zu rügen, wenn er frevelt." Sie schreiben, daß der Papst Vknmddrrißigstrr Jahrgang. Hl. Ruartal. das Lehramt und den Beruf besitzt, die Völker und die Kürsten in der Wahrheit des christlichen „SittengesetzrS" zu unterweisen, — und bekanntlich versteht der Papst unter den „Sittm" das iigesammte außerkirchliche Leben derrBölker und der Staaten. Zwar hat der Papst Protestanten nicht da- Mindeste zu sagtn, die seit Jahrhunderten keinerlei Belehrung von ihm angenommen haben, und auch die Fürsten katholischer Bevölkerungen pflegen ^kaum noch über etwa- andere-, al- über Religion--, Schut- und Ehesachen mit ihm zu verhandeln. Indessen die Jchriten fragen nicht nach dem Bestehenden, sie kennen nur ihre »räume und Begierden; und für ihre Begierden und gegen Has --stehende Recht fordern sie in Mainz zum Kampfe auf. Zum Kumpfe für Gott und Vaterland", wie sie sagen. Was ist ihr Vaterland? Rom und da- Papstthum, dem sie Deutschland unterwerfen wollen. Wa- ist eS ftir ein Gott, für den sie kämpfen wollen? »Der christliche ist es auf keinen Fall, da Christus niemals Auf ruhr gepredigt hat. Sehr richtig bemerkt die „Nat.-Ztg.", daß die Jesuiten den an sich verwerflichen Satz: /-der Payff ist der Statthalter GotteS auf Erden", schon hinaufgeschraubt haben zu der tollen Phrase: ,-Gott ist des Papste- StaSthatter im Him mel." Wie treffend diese Bemerkung ist, kann Jedermann täg lich beobachten, da die Jesmten immer und nur immer von der Macht und den Rechten de- Papste- sprechen, Gottes nicht weiter eingedenk, als eS zu ihrer Ausmalung päpstlicher Aldaacht durch aus erfordert wird. GottrwandelL nur noch hinter der Bühne, auf welcher die römische Klerisei sich berat macht; die Religion, zum schnödesten-Aberglauben herabgrsunkm, besteht nur noch in Nachrichten über die Habgier deS^Papst- thums. Und dieses tiefen Verfalles ist auch der MainzE Aufruf ein Zeuge mehr; wenn Menschen aufgefordert werden -MrGott zu kämpfen", so ist der Gott nicht- weiter al- ein Werkzeug und ein Geschöpf von Menschen. ES ist doch kaum mehr mög lich, gedimkenloS zu bleiben, sobald «au sieht, wie e- die Leitte - der römischen Kirche heutigen Lage- treiben. AuS Preußen wird offiziös über die nun ziemlich lang weilig werdende Prozedur gegen den renitenten Bischof von Erm lan^ berichtet: Wenn nicht Alle- täuscht, wird der Mschluß de- StaatöminifteriumS, de» Kürsten Bismarck -iugeschloffm, in Bezug auf Bischof Krementz in Kurzem durch die erwartete königliche Entschließung einen Abschluß erhalten und die ^öffent liche Meinung durch authentische Mittheilungen über dm Inhalt derselben aufgeklärt werden. 1 GS wird sich ja dann zotzen, ob unsere Meldung richtig war, die Entscheidung werde kn Sinne deS Falk'schen Erlasses vom 23. März d. I. au-follen und rauf Zurücknahme der dem Bischof von Ermland erthettten staatlichen Anerkennung lauten. Wenn erst die Regierung diesen prinzipiell r entscheidenden Schritt hinter sich hat, wird die Kmgein wevchem Tempo und inwelchem Umfange die Konsequenzen desselben gezogen werden sollen oder müssen, wrseMlich Hmch-Om der i Haltung des .Bischofs Krementz, selbst und He- Diö-chrrikletzu- -abhängeu. Zett wäre eS jedenfalls, daß Preuß« «blich chvnal (Ernst zeigte, soll man in Süddeutschland «cht alles »Strarren zum Norden in dieser Beziehung verlieren. S» Hessen hat zwar die Regierung ihre Beamten angewiesen,-»angefichS-^Vb- «esmtengesetzeS-übrr die Zahl der sich dors arffhqlttibdmSchlitzen öS .
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