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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193807136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19380713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19380713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1938
- Monat1938-07
- Tag1938-07-13
- Monat1938-07
- Jahr1938
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1938
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schoPauer Tageblatt und Anzeiger" ist dar zur Bcröjjtntlichnag der amtlichen Bekanntmachmraen der «mtStzmpwumuschqst Flöha und des Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits At di« amtlichen Bekanntmachungen deS Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: TrzgebttMche^HandrlSbaiäe. B. m. V. H.gschvpau. Äemttndegirokonto: Zschopau Str. trs^stscheckkonto^Lcipztg Zeitung für die Orte: «nnnhermerSdorf, Waldkirchen, »örtlichen. Hohndorf, WMschthal, Weißbach, Dittersdorf, Sornau, Dittmmm»d°rf, Wttzschdorf, Scharfensteiu. Schlößcheu Porschendorf Da« „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.Bezugspreis l.70RM.Zustellgeb. 8« Psg. Bestellungen werden in «ns. GeschästSst.,von den Boten, sowtevonallenPostanstalten angenommen «»»«tgrsprets« Ltr L« mm b«ite Äill^i^etle 7 Pkg^ die VS mm breite Mtlltmeterzeile im Terttoik Wopauer» Tageblatt und Anzeiger u«. 1H1 L.« IS. Juli 1SSS Start einer neuen Greuekhetze «evelfte Vrunnenvergiftung eines engttsGen Viatteü Di« englische Zeitung. „News Chronicle" bringt in kroßer Aufmachung die angeblich wörtliche Wiedergabe ßiner Vorlesung, die Hin sehr hochstehender deutscher Offi- Uer vor Führern der Partei über Deutschlands angeb liche Ziele in Spanien gehalten habe. Danach habe Deutschland sich in Spanien eingemischt, um es als Prüf feld für Deutschlands militärische Methoden zu benutzen, als ein Mittel, um lebenswichtige Stellungen zu er ringen und Englands und Frankreichs Strategie in Einern möglichen Kriege schon im voraus zu durchkreuzen. Der Offizier hat angeblich weiter gesagt, daß das deutsche Ziel darauf hinauslaufe, Portugal von England tzu trennen. Notfalls könne die mächtige Armee, die Franco nach einem Siege in Spanien haben werde, hier für in die Waagschale geworfen werden. Unterstützt von der weitverbreiteten Stimmung in Portugal zuguuste» eines nationalistischen Spanien würde diese Armee in der Lage sein, und zwar wirksamer als diplomatische Mittel es sein könnten, in Portugal ein Regime an die Macht -«t bringen, daS für Deutschland annehmbar sei. „News Chronicle" bringt zu dieser unglaublichen Unterstellung einen eigenen Artikel, in dem zunächst ge sagt wird, daß weder die englische, noch die portugiesische Regierung diese brutale Enthüllung deutscher Ziele in Spanien durch einen der größten Männer in der deut schen Armee übersehen könnte. In seiner Vorlesung habe der deutsche pffizier enthüllt, daß das Ziel der Sinwischung in Spanien das sei, in einem als unver meidlich angesehenen Kriege Großbritannien und Frankreich in die Zange zu nehmen. Der OM-ter habe gesagt, daß die Batterien in der Rühe von «lgeeiraö und gegenüber von Gibraltar große Dienste leisten würden, wenn es dazu komme, die englisch, französische LebenSltni« -u durchschneiden. Weiter habe er gesagt, daß man den Grundstein für eine Kampffront ge- Mgt habe, die teils deutsch, teils italienisch, teils national fpanisch längs der Pyrenäen gegen Frankreich laufen Würde. DaS fei verteufelt offen und beschränke sich nicht fms England und Frankreich allein, sondern gehe ebenso Portugal an, was durch Auszüge aus dieser angeblichen Vorlesung nachzuweisen versucht wird. Angesichts dieses Beweismaterials sei Chamberlains Regierung einer schuldhaften Vernachlässigung britischer Lebensinteressen überfuhrt. Durch ihre Spanienpolitik Helse die englische Regierung Ländern, deren geheimes Ziel es sei, die Kontrolle über strategische Stellungen zu erhalten, durch die sie in die Lage kämen, England in die Knie zu zwingen. Die portugiesische Regierung werde gleichfalls gewarnt. Sollte sie Francos Sache unterstützen, Iwürde sie damit Kräfte ermutigen, die notfalls bereit seien, die Unabhängigkeit des Landes durch Gewalt zu beseitigen. Die Veröffentlichung dieses Dokuments müsse die Augen Chamberlains öffnen. Auch Vie Märchentante des ».Oeuvre'' meldet sich Es wundert uns nicht, das die französische Zeitung „Oeuvr e", die ja stets zü den Hetzern gehört hat, auch diesmal nicht fehlt und ihrem bescheidenen Leserkreis eine „Bombensache" vorsetzt. Frau Tabouis, deren oußer- ordentliche Hellsehergabe bereits sprichwörtlich geworden ist, hat sich zu der Erkenntnis durchgerungen, daß der Duce augenblicklich gegen den Führer mächtig aufgebracht wäre. Er beschuldige ihn, den Spanienkrieg absichtlich hinauszu schieben, damit Italien aus diesem Krieg vollkommen er schöpft hervorgehe und es ihm für die Zukunft unmöglich sei, sich von Berlin zu trennen. Darüber hinaus beschul- dige Mussolini den Führer des Versuchs, die Inkraft setzung des italienisch-englischen Abkommens zu hinter treiben. * Erstunken und erlogen Das „News Chronicle" ist eins von den sattsam be kannten Londoner Oppositionsblättern, die im Solde der Noten stehen und scheinbar Auftrag von Moskau haben. Die Greuelmärchen, die das Blatt diesmal auftischt, sind so plump und so gemein, daß wir nicht ohne Ekel uns mit dieser Greuelhetze beschäftigen. Die Absicht ist klar ersicht lich: Die guten deutschen Beziehungen zu Portugal sollen getrübt und die Nichteinmischungsverhandlungen torpe diert werden. Es handelt sich hier nm eine Neuauflage der Marokko-Lüge von 1937, und auch die Gibraltar- Batterien, die damals eine wichtige Rolle in dem Greuel märchen bildeten, tauchen, wenn auch in anderer Form, wieder auf. Diese niederträchtigen Unterstellungen des englischen Blattes unterscheiden sich von früheren Greuelaktionen nur durch die Neugestaltung'des Märchenstoffes. Im übrigen sind sie uns eine neue Bestätigung dafür, daß die vtel gerühmte „Pressefreiheit" in England der beste Deckmantel für die internationalen Hetzer und Gistspritzer ist. Es ist nicht ganz unwesentlich, daß der englische Mi nisterpräsident Chamberlain von dem englischen Oppo sitionsblatt schwer angegriffen wird. Wir haben schon früher Anzeichen dafür gehabt, daß die englischen Mar xisten im Bunde mit den Liberalen sich mit aller Macht auf die Seite der Freunde Sowjetspaniens werfen, um Francos Siegeszug aufzuhallen und den britischen Spanienplan zunichte zu machen. Wenn das englische Moskowiter-Blatt den Namen deS hervorragenden deutschen Offiziers schamhaft verschweigt und uns auch Aufklärung darüber schuldig bleibt, wo der angebliche Vortrag stattgefunden hat, so ist der Mos kauer Rundfunk nicht so rücksichtsvoll gewesen. Er hat dreist den Namen des Generals von Reichenau herausgestellt, hat damit also einen bekannten deutschen General in niederträchtigster Weise verdächtigt. Diese Me thode richtet ihre Urheber selbst und kennzeichnet sie alS gemeine Weltverpester und Kriegshetzer. ' Wer A Mm» MiM Bisher noch nicht erreichter HöWM Die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung teilt mit: Der Bedarf der deutschen Wirtschaft an Arbeitskräften Ist im Juni Wester stark gestiegen. Die Zahl der beschäf- tigten Arbeiter und Angestellten betrüg Ende Juni über 2ü Millionen und weist damit einen bishernochnicht erreichten Höchststand auf. Einer Zunahme der Beschäftigten um etwa 150 000 im Juni steht eine Ab nahme an Arbeitslosen um 46 000 gegenüber. Gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (18 941 000) ist ein Zuwachs von 1 064 000 Beschäftigten zu verzeichnen. Charakteristisch für den zunehmenden Mangel hauptsächlich an männlichen Arbeitskräften ist die Tat sache, daß die Beschäftigung von Frauen gegen über dem Vorjahr verhältnismäßig stärker (plus 6,4 v. H.) als bet Männern (plus 5,3 v. H.) zugenommen hat, ob- Wohl der vermehrte Bedarf an Arbeitskräften gerade in den typisch männlichen Berufen (Metall- und Maschincn- iindustrie, Baugewerbe) auftritt. Von den Ende Juni bei den Arbeitsämtern noch ge zählten 292 000 Arbeitslosen waren nur mehr 28 000 voll einsatz- und zwischenbezirklich ausgleichfähig. Ein Teil davon war am Stichtag im Wechsel zwischen der bisheri- gen und der neuen Arbeitsstelle begriffen. Die Zahl der nicht volleinsatzfähigen Arbeitslosen (126 000) ist im Juni wieder erheblich zurückgegangen. .5 Der hohe Stand der Beschäftigung hat in fast allen Wirtschaftszweigen angehalten. Der 'ztvlschenbezirkliche Ausgleich wird allmählich immer weniger ergiebig. Be sonders stark ist der F a ch a r b e i t e r m a n g e l wie bis her im Metall- und Baugewerbe. Im Laud Oesterreich konnten im Juni 76000 Arbeitslose, daS ist 22 v. H. der Arbeitslosen, wieder in Arbeit gebracht werden. Damit verringert sich der Stand an Arbeitslosen Ende Juni aus 2.75 000 (161 000 männlich, 114 000 weiblich). Seit dem Umbruch konnte also die Arbeitslosigkeit bereits um mehr als die Hälfte vermindert werden. Die Zahl der unterstützten Ar- beitslosen belief sich Ende Juni aus 190 000. Es w geschasil! Prag hat seinen kommunistischen Bürgermeister Die neue Zentralvertretung der Stadt Prag, die am Dienstag tagte, nahm die Wahl der drei Stellvertreter des Oberbürgermeisters und die Wahl der Vertreter sür verschiedenen Kommissionen vor. Nach längeren Verhand lungen wurde zwischen den Parteien eine Einigung er zielt. Zum ersten Stellvertreter des Oberbürgermeisters wurde der Abgeordnete Dr. Stuka (tschechischer National demokrat), zum zweiten Stellvertreter der Vorsitzende des sozialdemokratischen Rathausklubs, Dr. Jerabek, und zum dritten Stellvertreter der Kommunist Dr. Vrbensly gewählt. öeme^lcungen Wie wird die Ernte? Angesichts der beträchtlichen Brotgetreidevorräte ist der Ernährungsbedarf bis zur neuen Ernte — selbst bet Verzögerung wegen des Wetters — voll gedem. Beim Roggen kann man sogar mit einer Reserve für das neue Landwirtschaftsjahr rechnen. Die Anbauflächen sind für Wintergetreide im laufenden Landwirtschaftsjahr zwar etwas niedriger, trotzdem hält sich infolge der geringeren Auswinterungsschäden der Ertrag gegenüber dem Vor jahre auf gleicher Höhe. Die Zuckcrrübenfläche hat er heblich zugenommen. Der allgemeine Saatenstand, der noch Anfang Mai etwas zurückgeblieben war. bat sich durch die spätere anhaltende Feuchtigkeit gut erholt. Er kann im Augenblick günstiger als im Vorjahre beurteilt werden. Bei den Obst- und Gemüsesorten ist der Stand allerdings nicht so günstig. Die Frühjahrsfröste haben hier nicht unerheblichen Schaden verursacht, obwohl sich in den letzten Wochen die Fruchtentwicklung entgegen allen Erwartungen gebessert hat. Die Gemüsekulturen werden wahrscheinlich einen guten Ertrag aufzuweisen ha ben. Als gut kann man die Karottenernte bezeichnen. Der Bohnenbedarf kann mit Hilf« der italienischen Ein fuhr völlig gedeckt werden. Die Erbsen und der Früh- Weißkohl sind im Wachstum nur etwa 14 Lage zurück. Die Rebstöcke haben sich im Juli stark erholt. Die Frost schäden sind hier vielfach ausgeheilt. Allerdings waren die Ernteaussichten im Vorjahre günstiger. Die Heu ernte ist zwar mäßig, doch besteht die berechtigte Erwar tung auf einen größeren Ertrag beim zweiiten Schnitt. Klee, Luzerne, Gräser, Rüben und Kartoffeln stehen nicht ganz auf Vorjahrshöhe. Auch hier hängt viel davon ab, wie sich das Wetter Wetter entwickeln wird. Om gan- zeen genommen ist die Versoorgungslage für das neu- Wirtschaftsjahr günstig. Einen wesentlichen Beitrag hat dazu neben der Auswirkung der Marktordnung und den Maßnahmen der Vorratswirtschaft und der Verbrauchs lenkung der erhöhte Einsatz in der Grzeugungsschlacht der letzten beiden Jahre geliefert. Man wird auch in Zu kunft der Ertragslage «Höhte Aufmerksamkeit schenken, zumal durch die Fortsetzung der Erzeugungsschlacht er höhte Aufwendungen für di« landwirtschaftlichen Betriebe nötig lind. * Der Schrei nach der Luftflotte. Das Aufrüstungsfieber der Westmächte ist besonders bei der Erhöhung der Luftstreitkräfte bemerkbar. Die Zusammenarbeit England—Frankreich—Amerika Ist seit Jahresbeginn wiederholt angestrebt woorden. Verschie dene Wege sind vorgeschlagen und auch eingehend geprüft worden. Die Schwierigkeiten, die sich in der Praxis ergaben, geb«n Anlaß zu immer neuen Projekten. "Anfang Mai fand in London die Zusammenkunft der englischen und französischen Staatsmänner statt. Bei dieser Gelegen heit fanden selbstverständlich auch Besprechungen über ein« militärische Zusammenarbeit statt. Das gemein same Luftrüstungsprogramm wurde besprochen. Man einigte ich dabei auf dis Zweiteilung. England stellt Bombenflugzeuge und Frankreich Jagdflugzeuge her. Für die britische Luftflotte wurden in Frankreich Stützpunkte geschaffen. Die vereinigten Luftflotten Stehen im Kriegs fälle unter englischem Oberbefehl, während Frankreich den Oberbefehl über das vereinigte Landheer erhält. Mitte Mai war die große Luftrüstungsdebatte im eng lischen Parlament. Der damalige Stand der englischen Luftflotte war 123 Geschwader, das sind etwa 1200 Front slugzeuge. Außerdem besitzt England die dreifache Zahl an Reserve-Flugzeugen. Dns neue Programm sieht ein« Verdreifachung der Frontflugzeugo bis 1940 vor. England wird also im Jahre 1940 3500 Frontflugzcuge besitzen. Im Nahmen der eng lisch-amerikanischen Zusammenarbeit hat man nun versucht, di« Lustrüstungen Englands und Frankreichs durch ameri kanische Lieferungen zu ergänzen. Eine Kommission des britischen Luftfahrtministeriums ist dicserhalb bereits im April nach USA. gefahren. Man will feststelle», ob dis Lieferung von 1000 Flugzeugen in kürzester Zeit möglich ist. Di» Ergebnisse dieser Studienfahrt liegen jetzt vor. Sie sind eine Enttäuschung auf der ganzen Linie. Die Flug zeugindustrie in USA. ist nicht in der Lage, außer dem eigenen» Bedarf noch große Lieferungen nach Europa zu tätigen. Man hat daher in Erwägung gezogen, Zweig- unt«rn«hmungcn der amerikanischen Flugzeugfabriken in Frankreich zu errichten. Dazu ist der Ankauf amerika nischer Werkzeugmaschinen erforderlich. Allerdings würde dis Errichtung der Fabriken etwa «in Jahr beanspruchen. Während nun USA. lediglich als Lieferant von Flugzeugen für England und Frankreich in Aussicht genommen worden
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