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Sächsische Dorfzeitung : 13.08.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-187208134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18720813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18720813
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1872
- Monat1872-08
- Tag1872-08-13
- Monat1872-08
- Jahr1872
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 13.08.1872
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«r 63 13. Mgu» 1872 Dienstag, Sächsische DochMmA Außaltm. Verantwortlicher Redakteur und Verleger: Herrmann Müller in Dresden. Politische Weltschau. dessen Denkmal frierlichst enthüllt wurde. diD den Adel und die selben glorreichsten Zeiten der alten deutschen BürgerthumS auf. V«t«r »«ertHRHrach Neustadt» Dr««d«n, i» der UMdi» W-, N.Meißa. ««ff« Rr. 3, , ' zu haben. VieronNrriffi-strr -ahrgau-. IN. Nnartnl. ——— - -- Ein Ruf ist erklungen Durch Berg und durch Thal Heran- ihr deutschen Jungen Aum grünen Waffensaal! Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger-und Landmann. Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh. Inseratenpreis: Für dm Raum einer gespaltenen Zeile Ngr. Unter „Eingesandt" 8 Ngr. beziehe« durch ch alle kais. Post. berg auf durch neue. arg " nmdsagm zn verjüngen trachtete. Jahn ftischte die Erinnerungen des Volkes an die glorreichsten Zeiten der alten KaM, an die frühere Blüthe deS deutschen BürgerthumS auf, zeigne, was es altes durch den überwuchernden Absoluti-mu- und Ueber Alle-, waö Friedrich Ludwig Jahn, geboren am 11' August 1778 und gestorben am 15. October 1852, während seines Lebens mit starker Willenskraft und eiserner Beharrlichkeit zur Stärkung deS BolkSgeisteS erstrebte, darüber verbreitete sich der Geheime Regierungsrath Kerst als Festredner bei der Ent hüllungsfeier in folgenden Worten: ja leider eine sich stets erneuernde, betrübende Er fahrung, daß wirkliche und große Verdienste um Volk und Atrrland den Neid einflußreicher Kleingeister und den Haß der Selbstfüchtlinge, die sich durch heilsame Umgestaltungen in ihren Interessen für bedroht halten, aufceizen, und die Bethätigungen solchen Hasse- gegen Jahn sind die sprechendsten Zeugnisse für seine großen Verdienste. Jahn erlebte den schimpflichen Zu sammensturz deS tausendjährigen, einst so mächtigen deutschen Reiche-; er sah deutsche Regierungen gegen schnöden, auf Kosten de- Reiche- gezahlten Lohn abfallen zum Erbfeinde, sah den Sturz der Monarchie Friedrichs deS Großen, an die sich die Hoffnungen aller einsichtigen und ehrlichen deutschen Patrioten auf dir Wiederherstellung des Reiches klammerten. Sein patrio tisches'Herz erfüllte sich, gleich den Herzen von Lausenden, mit bitterstem Schmerz, aber nicht thatenlos, wie diese Lausende, verbarg er die ungeheure Lrauer in seinem Innern; nein! er erforschte ehrlich die Ursachen des entsetzlichen Unglücks und griff zu den geeigneten Mitteln für die Wiederbelebung deS Nationalgefühls und die Stärkung der Volkskraft. Effand zunächst dH Hauptgrund für das hereingebrochene Unglück in dex gäüzlichen Fernhaltung des Bürger- und Bauernstandes vom Staatökben. Er sah die ungeheure Mehrheit deS Volkes dmch d!m Adel und die Geistlichkeit, im Bunde mit einer willen losen und wenig einsichtigen Bureaukratie, geknechtet, in blin dem Gehorsam, geistig verdumpft, erzögen, für alle Ideale ab gestorben, all« Erinnerungen an die einst vielgepriesene uralte deutsche Freiheit verlustig^ dagegen sah er die Uebel zum großen Lheil und manche deutsche Fürstenhöfe im liederlichen Franzosen thum verkommen. Unter solchen Verhältnissen ist die elektrische Wirkung begreiflich^ welche daS Buch Jahns: „DaS deutsche Volks thum" erzeugte. Doch ließ es Jahn bei dieser schrift stellerischen Lhätigkeit nicht bewenden. Er wanderte, stetig be droht von einer Polizei, welche damals auf deutsche Patrioten eifrig zu fahnden angewiesen war, im nördlichen Deutschland umher, weckte und nährte im Lande die stillen Hoffnungen auf Erlvsime von schwerem Druck und fremdem Joche, während zur durch Pfaffengezänk und verderblichen Pfaffen- und Adelseinfluß an politischem Verständnis, Freiheit, Selbstverwaltung und altem ReA eingebüßt hatte. Er predigte die Nothwendigkeit, die ge schändeten Heiligthümer deS deutschen BolkSthumS wieder auhü- richten, dir geistige und körperliche Ausbildung de- ganzen Volkes mit allen Kräften und Mitteln zu fördern, und die unverjähr- und unveräußerbaren BolkSrechte, zu denen et die Wiederaufrichtung deS Reiche- in erneuter Form zählte, wieder herzustettkn. Und richtig erkennend, daß fiäf von Dornin nicht Feigen ernten lassen, wandte er sich vorzugsweise an die allzeit für alle- Edle und Große empfänglichere Jugend. Er ftuertt dieselbe zu rastlosen Anstrengungen aller ihrer Kräfte an, forderte von ihr auf Einsicht gegründete, echte Frömmig keit, Keuschheit, strenge Zucht und Ordnung iS jedA Hinsicht, gründliches Lernen, fleißiges Lurnen, Hvch- schätzung unseres BolkSthumS. Begeistert schaarte sich die deutsche Jugend um Meister Jahn und seine wackeren Mitarbeiter, übte freudig jede von ihnen geforderte Tugend, und Turnplätze erstanden plötzlich an alle« Orten, besonders da, wo höhere Lehranstalten sich befanden. Welche glänzenden Erfolge JahnS kurze Wirksamkeit hatte, zeigte sich 1813 bei der Erhebung unsere- Volke- gegen dm Unterdrücker Deutschlands. Kein anderer BolkSlehrer kann sich rühmen, einen so tiefgreifenden, heilsamen und dauernden Einfluß auf die Jugend geübt zu haben, als Jahn. Die Pietät, mit welcher sie ihrem Meister anhing, zeigte sich durch aste späteren Reaktionszeiten hindurch. Daß sich diese Pietät unter verdeutschen Jugend bis auf die Gegenwart ungeschwächt fortgepflanzt hat, daS bezeugt diese Versammlung, welche Jahns Standbild, in diesem Augenblicke umgiebt. Möge es unserem Volke nie an Lehrern fehlen, welche in den Fußtapfen Jahns wandeln, und möge unsere deutsche Jugend den strengen Anforderungen me untreu werden, welche Jahn an ihre wissenschaftliche, KKrpsr- und Charakterbildung gestellt hat! Auf solchem Felsgrunde da- erneute deutsche Reich gegründet, wird eS jeder Gefahr z«4rotzm vermögen und im Fortgange der Zeiten zn immer höherer Blüthe sich entwickeln." / Wen Turnern aus allen deutschen Gauen, aus Rußland, Italien, Nord- und Südamerika, au- Ostasien und Australien elvgesendet wurden. So giebt Jahn'S Denkmal zugleich ein ! Bild deutscher Einigkeit. Die würdige Feier der Enthüllung von schwerem Druck und fremdem Jocht, während zur t der große Minister Freiherr v. Stern von KönigS- Gesetze in gleicher Richtung wirkte und den ,., . - imryelten Rumpf de- preußischen StaateS auf demo- ! dem Gesang: Deutsche- Reich. Die Reichshauptstadt feierte am 10. und 1t. h. M. ein Fest, an welchem Theil zu nehmen eine Ehren pflicht der ganzen deutschen Nation ist. ES galt dem Andenken dtt LvrnyaterS I a h n, dessen Denkma. Üebrr Alle-, waö Friedrich Ludwig Jah 11. August 1778 und gestorben am 15. October 185 Lebens mit starker WillenSki Wir haben dieser trefflichen Rede nur noch Wenige- hinzu zufügen. Am Lage der Weihe, 10. August d. I., waren es gerade 11 Jahre, daß gelegentlich deS zweiten allgemeinen deutschen Turnfestes zu Berlin der Grundstein zu diesem Denkmal in der Hasenhaide gelegt wurde. Das Monument besteht auS einer Bildsäule Jahn - mit felsenähnlichem Unterbau. Besyvder- interessant ist die reiche bunte Masse verschiedenartig gestalteter großer und kleiner Steine (ca. 130), die zu diesem Unterbau von deutschen Turnern auS allen deutschen Gauen, auS Rußland,
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