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Erzgebirgischer Volksfreund : 13.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189910138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18991013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18991013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-13
- Monat1899-10
- Jahr1899
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 13.10.1899
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Justizrath Dr. Opitz. Von den neugewLhlten national« Gefängnißstrafen verurtheilt und zwar "erhielt Uhlmann liberalen Kandidaten gehörten nur 3 der Kammer bereits Kühn 3 Monate, Heinze 6 Wochen und Großmann 1 Mon 6, vativenLandesvereines,Geheimrath Generalkonsul Dr. Schober Leichtsinn und wurden in Gegenwart ihrer bedauernswer- gäbe des Vereins für die hiesig' und der bekannte Führer der Konservativen im Vogtland,' thcn Eltern am Montag vom Landgericht Dresden zu Rath, daß die Stadt ein erheblü Geschäftsleuten thätig, während sich seine Komplizen, die Schulknaben Max Richard Kühn, Otto Heinze und Herr mann Otto Großmann in 19, bezw. 10 und 12 Fällen an fremdem Eigenthum vergriffen, das zumeist aus Schretbuten-1 lllien. Galanteriewaaren. Briefmarken und Ansicktsoostkar-! Knaben charakteristrte sich als schwerer Diebstahl und dem gemäß wurden sie zu je 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. — In der Flur Mülsen Tt. Jacob gerieth ein mit Mobiliar beladener Leiterwagen in Brand. Der in der Schoßkelle sitzende Fuhrmann bemerkte den Brand erst, als die Flammen ihn umzüngelten. Herbeieilende Personen rissen ihn vom Wagen und retteten ihn. Vorher hatte ein Fremder mit brennender Cigarre den Wagen benutzt und muthmaßlich den Brand verursacht. — Die Königin Marien hütte in Cainsbors bei Zwickau führt seit einiger Zeit bedeutende Umbauten und Neueinrichtungen aus, deren Kosten auf 1300 000 Mark veranschlagt sind. — Der erste Spatenstich zur Kirche in Zwickau-Marienthal ist am Dienstag in Gegenwart vom Kirchenvorstand gethan worden. — Der Bergarbeiter Friedrich Emil Krauß aus Hatzlau erlitt auf einem Zwickauer Schachte infolge Zusammenbruches eines Ortes schweren Schädelbruch. Der Tod trat sofort ein. — Das vermißte vierzehnjährige Mädchen des Bildhauers Oppel in Reichenbach hat sich am Dienstag bei seinen Ver wandten in Brunndöbra eingestellt; es hatte sich verlaufen. — Am helllichlen Tage wurde am Montag gegen Mittag eine vom Wochenmarkte in Oelsnitz i. B. nach Unter würschnitz zurückkehrende Bauersfrau Puchta unweit des Dorfes Unterhermsgrün von einem Unbekannten überfallen, zu Boden geschlagen und zu berauben versucht. Hinzu kommende Personen vereitelten die Beraubung der er heblich verletzten Frau und veranlaßten den Verbrecher, die Flucht zu ergreifen. Die Frau, welche zur Zeit nicht transport- und vernehmungsfähig ist, befindet sich in der Pflege eines Oelsnitzer Arztes. — Als am Montag in Klingenthal der Tagelöhner Zimmer damit beschäftigt war, einen schwer mit Erde beladenen Wagen aus dem Friedhöfe einen steilen Abhang herabzufahren, stürzte er beim Anschleifen und wurde überfahren. Er hatte hierbei den Verlust eines Obres, einen Armbruch und, da ihm. das eine Rad über den Unterleib ging, schwere innere Besetzungen zu beklagen. Z. wurde besinnungslos in das Kreiskrankenstift nach Zwickau geschafft, wird aber kaum mit dem Leben davonkommen. Oertliche Angelegenheiten. Schneeberg, 11. Oktober. In den letzten Tagen wurde von Dresden aus berichtet, daß daselbst der älteste Feldwebel der sächsischen Armee wohne und dies der 85 Jahre alte Feldwebel Schurig sei. Diese Meldung ist nicht richtig, denn unsere Stadt Schneeberg hat die Freude, den ältesten sächsischen Feldwebel und mit ihm wohl über haupt den ältesten sächsischen Soldaten zu ihren Bewohnern zu zählen und zwar ist dies Herr Christian Gott fried Schönberg, welcher am künftigen 8. Dezember sein 93. Lebensjahr vollendet. Herr Schönberg erfreut sich ver- hältnißmäßiger körperlicher und geistiger Rüstigkeit und na mentlich eines bewunderungswerthen Gedächtnisses, das ihn in den Stand setzt, aus seiner langen Lebenszeit interessante Begebenheiten in Fülle zu erzählen; reichen doch seine Er innerungen noch in die Tage der Leipziger Völkerschlacht zurück und Sachsens Generäle und Heerführer dieses Jahrhunderts hat er fast alle in seiner Dienstzeit kennen gelernt. Herr Schönberg ist am 8. Dezember 1806 in Weißbach bei Roch litz geboren; er trat am 21. Dezember 1826 als Landrekrut bei dem vormaligen 2. Jnf.-Reg. „Prinz Max" ein, wurde am 21. März 1828 zum Gefreiten, am 21. Oktober 1829 zum Korporal, am 25. April 1834 zum Sergeanten, ain 16. Oktober 1839 zum aggregirten und am 10. Augu,r 1840 zum etatsmäßigen Feldwebel befördert. In letzterem Dienst grade verblieb er bis Ende 1868 und nahm er Theil am schleswig-holsteinischen Feldzuge 1849. Am 1. Januar 1869 wurde er als Kasernenwärter im Kasernement Schneeberg angestellt. Am 1. Sept. 1882 trat Herr Schönberg in den Ruhestand, nachdem er durch 56 Jahre den fünf sächsischen Königen Friedrich August dem Gerechten, Anton dem Gü tigen, Friedrich August II., Johann und Albert sowie dem Kaiser Wilhelm I. treu gedient hatte. Sieben Orden und Ehrenzeichen schmücken die Brust des Veteranen und zwar das Verdienstkreuz und die Medaille zum Verdienstorden, die Dienstauszeichnung für gute und langjährige Dienste, die Erinnerungsmedaille an Kaiser Wilhelm I. und die Kriegs denkmünzen für 1849, 1866 und 1870/71 (letztere für Nicht kombattanten). Möge dem greisen Veteran auch fernerhin ein ungetrübter Lebensabend beschieden sein. — Gestern früh ist die vom Bahnhofe Niederschlema. bis in die Nähe der Prinzenhöle verlegte Strecke der Zwickau-Schwarzenberger Eisenbahnlinie in Betrieb genom men worden. Aue. In vielen Fällen wird noch Unterlasten, die Anmeldung der Beurlaubten und die Abmeldung der Rekruten bei der Polizeibehörde zu bewirken. Da diese Unterlassung, bestraft wird, so wird mit dem Bemerken darauf aufmerk sam gemacht, daß die Meldefrist sowohl bei An- wie Ab meldungen zwei Tage beträgt und diese Meldungen an jedem Wochentage Vormittags von 9—12 Uhr und Nachmittags von 2—5 Uhr im Einwohner-Meldeamt, Schwarzenberger- — Bei der am Dienstag vollzogenen Landtagswahl stad im ganzen gewählt 20 Konservative, wozu noch der in Leipzig III gewählte deutschsoziale Baumeister Enke kommt, der ver konservativen Fraktion als Hospitant beitritt. Ferner 7 Nationalliberale, 1 Fortschrittler und 1 Freisinniger (Gräfe- Aunaberg). Da der letztere aber früher selbst der national- Lberalen Partei angehört hat, so ist es immerhin möglich, daß auch er sich im Landtag mehr zu den Nationalliberalen halte»» wird, sodaß also auch in diesen» Landtag die frei sinnige Pattei, wie schon in den früheren, nicht vertreten sein würde. Was die Berufsstellung der neugewählten Ab geordneten anlangt, sind von den konservativen 11 Land- wirthe, 3 Rechtsanwälte, 2 Bürgermeister, 2 Industrielle und je 1 Geh. RegierungSrath, Generalkonsul und Bau meister, zusammen 21. Von den neugewählten national liberalen Abgeordneten sind 4 Fabrikanten, 2 Stadträthe, einer Bürgermeister, zusammen 7. Der Fortschrittler ist Bau meister, der Freisinnige Stadtrath. Von den 21 neugewählten konservativen Abgeordneten gehörte»» 10 der Kammer schon früher an, darunter der gegenwärtige Vorsitzende des konser- Monate, Heinze 6 Wochen und Großmann 1 Monat. — Am Montag vormittag ereignete sich auf dem Bahnhof in Nar-dors ein Unfall dadurch, daß die Vorspannmaschine des Leipziger Güterzugesinden Schlußwagen (beladene Kohlen lowry) eines abgehenden GüterzugS fuhr. Der Wagen wurde zertrümmert. Die LokomotiveerlittnurunbedeutendenSchaden. — Der Stadtrath zu Rotzwein hat für die Schankwitth- schaften eine Bekanntmachung erlassen, nach der die Polizei stunde für Schüler und minderjährige Personen auf 12 Uhr, für Erwachsene auf 2 Uhr Nachts festgesetzt ist. — Das Vergnügen, ein Walpurgisseuer anzubrennen, ist in Lichtenstein zwei 13jährigen Knaben, Tetzner und Wolf mit Namen, sehr übel bekommen; freilich hatten sie ihre Vorbereitungen dazu auch auf sehr unrechtmäßige Weise be trieben. Sie waren in den umschlossenen Bauplatz einer Baumeisters gedrungen und hatten da Hobelspäne und Car- bolineum entwendet. Sie hatten das Faß nicht wieder schließen können, dasselbe war ausgelaufen und so war ein Schaden von 47 Mark entstanden. Das Vorgehen der eralen Kandidaten gehörten nur 3 der Kammer bereits an. Auch der Fortschrittler Baurath Uhlmann-Stollberg hat schon eine lange parlamentarische Thättgkeit hinter sich. In Zukunft setzt sich die 'II. Kammer folgendermaßen zu sammen: 51 Conservative, 22 Nationalliberale, 4 Fort schrittler, 4 Soeialdemokraten, 1 Liberaler oder Freisinniger. — Da die Pest im Laufe-dieses Jahres nicht nur bis in die Nähe von Europa vorgedrungen, sondern auch in Europa selbst aufgetreten ist, somit aber die Gefahr der Einschleppung dieser Krankheit nach Deutschland nähergerückt erscheint, hat das Ministerium des Innern Folgendes ver ordnet : 1) Sobald ein Mensch an Pest oder unter pestver dächtigen Erscheinungen erkrankt oder stirbt, ist hierüber so fort der Ortspolizeibehörde (Stadtrath, Bürgermeister, Gemeindevorstand, Gutsvorsteher) schriftlich oder mündlich Anzeige zu erstatten. 2) Verpflichtet zur Erstattung dieser Anzeige sind a. der behandelnde Arzt, b. jede sonst mit der Behandlung oder Pflege des Erkrankten beschäftigte Person, o. der Haushaltungsoorstand, ä. Derjenige, in dessen Woh nung oder Behausung der Erkrankungs- oder Todesfall sich ereignet. Die Verpflichtung der unter d—ä genannten Personen tritt nur dann ein, wenn ein früher genannter Verpflichteter nicht vorhanden ist. Für Krankheits- und Todesfälle, welche sich in öffentlichen Kranken-, Entbindungs-, Pflege-, Gefangen- und ähnlichen Anstalten ereignen, ist der Vorsteher bez. Verwalter der Anstalt, für Krankheits- und Todesfälle, welche auf Schiffen und Flößen Vorkommen, der Schiffer oder Floßführer ausschließlich zur Erstattung der Anzeige verpflichtet. 3) Die Ortspolizeibehörden haben, un- tzesehen. Sie stehen in ununterbrochenem Verkehr mit den. Pächtern in Natal. Das größte Fretstaät-Lager ist dicht bei Nelsons Eop unter dem Schurrkipberg, wo e- mit Aubert durch Signale und Couriere in Verbindung steht.- Au» Pietermaritzburg wird gemeldet: „Gestern marschirten die Boeren auf Van ReenenSpaß. In Mafeking wird diese Nacht der Angriff ermattet; alles schläft unter Waffen. Gin Bombardement wird bet Tagesanbruch erwartet. Die Frauen weigerten sich, die Stadt zu verlassen und traten alle bei dem Rothen Kreuz «IS Schwestern ein." Aus Kapstadt wird gemeldet: „Das Gespenst der Revolution erhebt sein Haupt. Bei einer Holländer-Versammlung in Sterkstrom wurde beschlossen, die Kapregierung um Waffen zu bitten und im Weigerungsfälle den Freistaat darum anzugehen. Eine mysteriöse Vettheilung von Mauseraewehren findet in Stevnsburg und anderen hollän dischen Districten der Kapkolome statt. In der holländischen Kirche in Hopetown wurde die transvaaler Nationalhymne gesungen." Capstadt, 11. Okt. Gouverneur Milner hat eine Proklamation erlassen, in der erklärt wird, daß alle Per sonen, die einem im Kriegszustände mit Großbritannien be- findlichen Feinde Vorschub leisten, sich des Hochverraths schuldig machen. Pretoria, 11. Okt. Nahezu sämmtliche hier an sässige Angehörige fremder Nationalitäten sind zur Front abgerückt, um für die Unabhängigkeit Transvaals zu kämpfen. Gegen 100 britische Unterthanen haben der Republik Treue geschworen. In Transvaal und im Oranje-Freistaat herrscht die größte Begeisterung infolge der festen Haltung der Re gierung. Aus allen Lagern treffen Telegramme ein, die siegesfreudige Zuversicht ausdrücken. Pretoria, 11. Oktober. Aus Anlaß des Geburts tages des Präsidenten Krüger wurden im Lager Artillerie- saloen gelöst. Die Stadt trägt reichen Flaggenschmuck. Ein offizieller Empfang fand nicht statt, aber die Vertreter der fremden Mächte statteten dem Präsidenten Besuche ab. Prä sident Krüger empfing zahlreiche Glückwunschtelegramme aus allen Theilen Südafrikas und Europas. Eine große Anzahl Burghers besuchte den Präsidenten, bevor sie zur Front abgingen. Dieser ermahnte sie in einer Ansprache, «icht auf sich selbst, sondern auf Gott zu vertrauen. Sie sollten sich daran erinnern, daß in früheren Tagen die Ver luste der Burghers, obwohl die Gegner zahlreich, nur be deutend waren. Die Burghers zogen alsdann unter Ab- singung des Volksliedes ab. Es wurde eine Proclamation veröffentlicht, die besagt, daß sämmtliche gegenwärtig sich außerhalb des Landes aufhaltenden Burghers sich unver züglich zum Militärdienst zu stellen haben, sonst würden sie mit einer Geldstrafe von 100 bis 500 Pfund oder mit Gefängniß von 1 bis zu 5 Jahren und mit Einziehung ihres Vermögens belegt werden. — Bei der Bedrohung des kleinen Burenvolks durch die erste Seemacht der Welt erinnert man sich unwillkürlich, wie vor 3 Jahrhunderten, als Spanien die meerbeherr schende Macht war, Philipp II., vom Papste Sixtus V. mit England und Irland „belehnt", eine Flotte von 130 großen Kriegsschiffen mit 2630 Kanonen und einem bedeutenden Landungscorps gegen England geschickt hat. Die geschicht lichen Fälle, in denen gewaltige Mächte kleinen Gegnern erlegen sind, leben vor uns auf, z. B. im Alterthum die vernichtende Abwehr der großen Perserheere durch die Griechen, im Mittelalter die Zerschmetterung der Oester- reichischen und Burgundischen Ritter - Heere durch die Schweizer, in der Neuzeit der Triumph der vereinigten 13 Colonien Nordamerikas über England. Als jener Krieg be gann, war die Lage der Amerikaner außer allem Vergleich ungünstiger, als die jetzige der Buren. Die ungeschulten Milizen waren den Deutschen Miethstruppen, die England mit großen Kosten von den Hessischen und Braunschweig ischen Fürsten erlangt hatte, nicht gewachsen, die Amerikaner verloren New-York und Philadelphia, zeitweilig die ganze ..Ostküste. Als 1776 eine Englische Flotte neue 40000 Sol- ' daten hinüberführte, war Washington hilflos, ohne Geld, auf 17000 Mann beschränkt, durch den Streit, der zwischen den die Unabhängigkeit fordernden und den vor der Los- reißung vom Mutterlande erschreckenden Amerikanern be stand, noch mehr geschwächt. Mehrere Niederlagen erschüt terten ihn nicht, sie wurden durch Erfolge ausgewogen, der Freundschaftsvertrag mit Frankreich richtete in den Colonien den Muth auf, 1780 kamen Französische Hilfstruppen und Hilfsgelder, und nach der Capirulation von Yorktown 1781 verlor England den Muth und begann Friedensverhand lungen, die zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Ver einigten Staaten geführt haben. Transvaal ist stärker als in irgend einer Phase des Freiheitskampfes Nordamerika war, an Entschlossenheit fehlt es den Buren nicht, in der Capländischen Bevölkerung haben sie mehr Freunde als England, ihre Ortskunde in dem coupirten und waldreichen Lande giebt ihnen einen großen Vortheil, und sie können vertrauen, daß bei längerer Dauer des Kampfes ihnen aus den Gegensätzen Englands Um Zweibunde eine ähnliche Hilfe erwächst, wie sie der» Amerikanern von Frankreich geleistet worden ist. A«S Sachse«. beschadet der ihnen selbst obliegenden Verpflichtung zur thun- lichsten Verhinderung der Weiterverbreitung der Seuche, die an sie ergehenden Anzeigen umgehend und auf kürzestem Wege — soweit der Telegraph nicht benutzt werde»» kann, schriftlich durch besonderen Boten — dem Bezirksarzt mit- zutheilen; eine gleiche Mittheilung hat, soweit kleine und mittlere Städte und plattes Land in Frage kommen, an die Amtshauptmannschaft zu erfolgen. — Wie schon wiederholt im Laufe der vergangenen Zeiten, so ist auch jetzt wieder die Stadt Dresden gedrängt wor den, die Augustusbrücke umzubauen. Infolge dessen hat der Rath bekanntlich beschlossen, von einem kostspieligen Umbau der Augustusbrücke abzusehen, sonder»» vielmehr das althistorische Banwerk abzubrechen und durch einen neue»», modernen, in Sandstein auszuführenden Brückenbau zu er setzen, sobald die Marienbrücke nach Aufhebung des Eisen bahnverkehres über dieselbe in den städtischen Besitz überge gangen und verbreitert worden sein wird, was voraus sichtlich schon im nächsten Jahre geschieht. Da nun zum Augustusbrückenneubau ein Theil fiscalischen Landes ge braucht wird und der Fiscus zum Bauplatz für das neue Ständehaus städtisches Areal bevöthigt, so ist der Wunsch laut geworden, die beiden Angelegenheiten zu verbinden und gleichzeitig zu erledigen. Demzufolge sind auch entsprechende Versuche gemacht morden, die aber das königl. Finanzmini sterium zurückgewiesen hat. Wie nun verlautet, ist die Frage der Landabtretung seitens des Fiscus an die Stadt zum Augustusbrückenneubau soweit geregelt, daß zwischen Herrn Oberbürgermeister Beutler und Herrn Finanzminister v. Watz dorf Einigkeit herrscht und daß die städtische Baubehörde mit der Ausarbeitung eines entsprechenden Projektes beauf tragt werden konnte, das nach seiner Fertigstellnng zunächst dem Rathskollegium zur Berathung vorliegen wird. — Ein schrecklicher Vorfall, dem zwei Menschenleben zum Opfer gefallen sind, hat sich am Montag Abend auf der Elbe zwischen Niedervogclgesang und Posta ereignet. In der 7. Stunde begaben sich drei in einem Postaer Steinbruche beschäftigte Steinbrecher auf der vom Herrn Bruch meister Franke in Posta geliehenen Schaluppe nach dem linksseitigen Ufer der Elbe und kehrte»» in der Bär'- schen Restauration in Niederoogelgesang ein. In der neun ten Abendstunde traten sie auf demselben Wege die Rück kehr nach Posta wieder an, wobei die Schaluppe kurz vor der Landung am Postaer Ufer ar» einen Frachtkahn an prallte. Hierbei stürzte der Steinbrecher Karl Hempel, gebürtig aus Bischofswerda, der das Ruder führte, in den Strom. Der mit in dem Boote befindliche Steinbruchsarbeiter Max Haufe aus Frankenthal versuchte nun seinen Gefährten zu retten, stürzte aber bei seinem Werke treuer Nächstenliebe ebenfalls aus der Schaluppe heraus und theilte das Schicksal seines Collegen. Der dritte i»n Boote befindliche Arbeitsgenosse war ohne Ruder nicht im Stande, etwas zur Rettung seiner Kameraden zu unter nehmen. Er selbst mußte bedacht sein, aus seiner hilflosen Lage sich zu befreien. Nach mehrfachen angstvolle»» Hilfe rufen verschlangen die Fluchen die beiden um ihr Leben ringenden Männer und entführten sie der Unglücksstätte. Ihre Leichen konnten bis zur Stunde noch nicht geborgen werden. Das Boot mit dem Ueberlebenden trieb nach dem Damm am Postaer Winterhafen zu, woselbst es dem Manne gelang, das Ufer zu gewinnen und einem traurigen Schicksale zu entrinnen. — In einem Steinbruche in Rammenau bei Bischofswerda ist am Sonnabend ein schwerer Unglücksfall vorgekommen, indem dem Polier des Steinbruchs, Holland, durch einen vorzeitig losgegangenen Sprengschuß beide Augen vernichtet und sonst noch schwere Verletzungen beigebracht wurden, sodaß man an seinem Aufkommen zweifelt. Der Verunglückte wurde in das Stadtkrankenhaus zu Bautzen überführt. Er, wie seine Frau und 5 Kinder werden allgemein bedauert. — Eine Stiftung in Höhe von 20 000 Mk. ist der Stadt Zittau von einer nicht genannt sein wollenden ver storbenen Dame vermacht worden, mit der Bestim mung, daß die Zinsen dieses Kapitals alljährlich am 8. Januar an drei in Zittau lebende unbemittelte Mäd chen, Töchter nicht studirter Beamter, vertheilt werden sollen. — Nicht weniger als 37 Mal war der Schulknabe Paul Alfred Uhlmann innerhalb des vergangenen und des lau fenden Jahres bei Diebereien in den Lokalen von Riesaer straße 10, entgegengenommen werden. „ , Eibenstock, 11. Oktober. Der Stadtrath bierselbst stlien, Galanteriewaaren" Briefmarken und Anstchtspostkar-! beschloß darum nachzusuchen, daß mit dem Bau der Eis en- ten u. s. w., mehrfach auch aus kleinen Geldbeträgen be-ibahn Eiben st oct- Schönheiderhammer bereits stand. Die jugendlichen Uebelthäter sündigten lediglich aus im nächsten Frühjahre begonnen werde. — Auf eine Ein- ' ' ?3e Lateinschule erklärte dec erhebliches Interesse daran habe,.
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