Deutsche Uhrmacher-Zeitung

m Juergensen^ Kessels. A.Lange. Fr. Tiede. '£M Graham W&rnshaw. iBsi x! oerthoud. Oent, Insertions-Preis: pro 4gespaltene Petit-Zeile oder deren Kaum 25 Pfg. Arfeeitsmarkt pro Petit-Zeile 20 Pfg. Erscheint monatlich zwei Mal. Alle Correspondenzen sind an die Expedition Berlin SW., Barkgrafenstrasse 165 zu richten. Abonnements-Preis: pro Quartal im deutsch, u. österr. Postverh. M. 1,50; für Streifbandsendung: p. Quartal M. 1,75 „ Jahr „ 6,75 pränumerando. Bestellungen nehmen alle Postanstalten und Buchhandlungen an. Streifbandsendungen sind bei der Expedition zu bestellen. Fa o bi b 1 afc % £ & r Verlag nnd Expedition bei R. Stäckel, Berlin SW., Markgrafen-Strasse 105. XIII. Jahrgang. Berlin, den 15. August 1889. * No. 16. — Die Uhrmacherschule in Locle koff. XIII. ingerzeige Briefkasten. Anzeigen. für angehende Uhrmacher. 1Y. — Vereinigte Central-Uhren-Gesellschaft in Berlin. — Vermischtes. Ueber meteorologische Beobachtungsstationen und meteorologische Aufzeichnungen. (Fortsetzung von No. 15.) dritten Ranges genügt eine sehr einfache Aus- Für Stationen rüstung mit: 1. Einem Thermometer in Beschirmung. 2. Einem Regenmesser sammt Massröhre. In der Praxis findet man sehr oft Stationen, die nach diesen Be stimmungen ausgerüstet sind, aber auch nicht selten Stationen, die mehr- oder weniger Instrumente als vorgeschrieben besitzen, um einer gegebenen Klasse genau angepasst werden zu können. So sind z. B. die sogenannten Normalbeobachtungsstationen der Seewarte nicht ganz Stationen erster Klasse, sie sind aber besser ausgerüstet als die gewöhnlichen Stationen zweiter Klasse. Die Instrumente über welche dieselben verfügen, sind folgende: 1 Psychrometer (und 1 Reserve-Psychrometer). 2 Minimum-Thermometer. 2 Maximum-Thermometer. 1 Haarhygrometer. 1 Thermometer mit Gehäuse. 2 Regenmesser nebst Messglasern. 1 Wolkenspiegel. 1 Windfahne mit Tafel zur Messung des Luftdruckes. 1 Barograph (selbstregistrirendes Barometer). 1 Anemograph (selbstregistrirendes Anemometer). Ferner haben Stationen zweiter Ordnung noch häufig Instrumente für die Bestimmung der Dauer des Sonnenscheins, dann Ozonometer zur Bestimmung des Ozongehaltes der Luft. — Die Ausrüstung hängt eben von den verfügbaren Mitteln ab und von dem Interesse, welches die Beobachter der Sache widmen. Oft wird eine Station mit sehr geringen Mitteln ausgerüstet und dann nach und nach erweitert; besonders ist dies bei wissenschaftlichen Stationen der Fall, die eine bestimmte jähr-, liehe Dotation für Ankauf von Instrumenten besitzen. Was nun das Personal, welches die Ausführung der Beobachtungen besorgt, anbelangt, so hat gewiss keine Wissenschaft so viele dienstbaren Geister zur Verfügung, als eben die Meteorologie; dieses Personal re- krutirt sich aus allen Klassen der menschlichen Gesellschaft, von den grössten Gelehrten bis zu Leuten, welche gerade noch lesen und schreiben können, ja Verfasser dieser Zeilen kennt ein junges vierzehnjähriges Mädchen, die an einer Station dritter Ordnung die Messung der gefallenen Regenmenge besorgt. Wirkliche selbstständige vom Staate oder von wissenschaftlichen Anstalten besoldete Stationen giebt es in den wenigsten Ländern. Nur in den Vereinigten Staaten von Nordamerika und in Italien beziehen die Beobachter ein Gehalt oder eine Renumeration. In Deutschland sind ausser den Beamten der sogenannten Normalbeobachtungsstationen sonst alle Beob achter freiwillige Mitarbeiter, in Oesterreich absolut alle. Zumeist be sorgen die Beobachtungen an der Küste Beamte der diesbezüglichen Seeämter, oder der Zoll- und Finanzbehörden, manchmal auch das Per sonal der Rettungsstation. Auf Leuchtthürmen und Signalstationen besorgen diesen Dienst die Leuchtthurmwächter oder die Stationsvorstände. In den Binnenländern -findet man diese Beobachtungsstationen zumeist an den Unterrichts anstalten, wo sich einer oder der andere der Lehrer diesem Zweig widmet. In Frankreich fehlt bei keiner Agrarschule eine solche Station, in Deutschland und Oesterreich ist es bald ein Gymnasium, bald eine Realschule, bald eine Speciallehranstalt, die diesen Dienst freiwillig besorgt. Sehr oft ist der Sitz der Beobachtungsstation das Post- und Telegraphenamt, nicht selten auch das Spital eines Ortes — Oesterreich z. BL hat nach der Occupation Bosniens und der Herzegowina in mehreren Städten jener Provinzen Stationen errichtet, die Aerzten oder Telegraphen beamten anvertraut sind. ■ Es giebt auch viele Privatleute, u. A. Gutsbesitzer auf dem Lande, die Instrumente besitzen und fleissig ablesen. Kurorte können heut zutage ohne eine Beobachtungsstation selbstverständlich gar nicht be stehen. Endlich sei erwähnt, dass es in Amerika und in Deutschland sogar Zeitungsredaktionen giebt, die eigene Stationen unterhalten und Wetterprognosen stellen, und dass in den aussereuropäischen Ländern die christlichen Missionen, wo sie festen Fuss gefasst haben, auch mit Interesse Beobachtungsmaterial sammeln. Einige Instrumente und zwar Barometer, Thermometer, Psychrometer und Regenmesser werden in der Kegel von den Centralanstalten ge liefert, wenn nur die Centralanstalt' die Ueberzeugung gewinnen kann, dass solche Instrumente in gute Hände gelangen, und dass sie wirklich benützt werden. ; Hiernach wollen wir nun zur näheren und ausführlichen Beschreibung