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Deutsche allgemeine Zeitung : 17.04.1843
- Erscheinungsdatum
- 1843-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184304176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18430417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18430417
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1843
- Monat1843-04
- Tag1843-04-17
- Monat1843-04
- Jahr1843
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 17.04.1843
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Montag Nr. 17. 17 April 1843. Deutsche Allgemeine Zeitung. ZWL Ausland««. ' «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Uebervlick. Deutschland. * Von der Elbe. Nothstand der industriellen Bevölkerung. Ertrag des Postwesens und Straßenbauaufwand in Baiern. * Dres den. Fortsetzung der Verhandlungen über den die Censurbefreiung be treffenden Gesetzentwurf. "Aus Äurhessen. Das Verbot des Kar toffelverkaufs. Loburg-Gotha. Erklärung gewesener Landstände. Preußen. Dansig. Arbeiterunruhen. Oesterreich. sWirn. Das Rekrutirungsgesetz. Die Familie Geymül ler. Saphir. Spanien. * Paris. Wahlen bei den Cortes. Sorge für den Staats credit. Don Francisco. Prim. Martinez. Die Thronrede. Großbritannien. Oberhaus. Schluß der Brougham'schen Rede und Verhandlungen darüber. Unterhaus. Peel kündigt Eröffnungen in Betreff der Finanzlage und der Handelsverträge an. Englischer Gou verneur in Hongkong. Frankreich. * Paris. Urtheile der französischen Presse über Rußlands Verfahren in der serbischen Angelegenheit. Polemik Cavaignac's ge gen Michel Chevalier. Italien. * Aus Sicilien. Mordthaten. Zahlreiche Verhaftungen. Die Fürstin v. Liegnitz. Türkei, s Konstantinopel. Ein Wechsel des Ministeriums soll ent schieden sein. Marokko. Versöhnung zwischen dem Kaiser von Marokko und den Vereinigten Staaten. Handel und Industrie. Ankündigungen. De« tschkand. * öon der Elbe, 12. April. Es ist bekannt, daß die Mehrzahl der industriellen Arbeiter nicht nur in Sachsen, sondern überhaupt in Deutschland, Frankreich, England ic. Mangel und Entbehrungen lei det. Wir haben es zunächst mit der deutschen industriellen Bevölke rung zu thun. Sie leidet artS zweifachem Grunde Noth: einmal, weil Fleisch, Butter, Kartoffeln und andere Lebensbedürfnisse zu hohen Prei sen emporgestiegcn sind, sodann weil jetzt, theils um dieser Verhält nisse, thells um anderer Ursachen willen, keine ausreichende Arbeit für sie vorhanden ist. In Sachsen ist die leidende industrielle Bevölkerung sowol von der Staatsrcgicrung als von Privatpersonen unterstützt wor den. Freilich hilft, dies nur vorübergehend. Man hat eine Aussicht auf Verbesserung der Lage industrieller Arbeiter nach der nächsten leip ziger Ostermcsse eröffnet, weil man hofft, daß die Fabrikuntcrnehmer auf derselben so viel verkaufen werden, daß sie den industriellen Ar beitern wieder vollkommene Beschäftigung gewähren können. Wir un sererseits wünschen dies gewiß ebenfalls höchlich, aber uns kommen denn doch einige besorgte Zweifel dagegen bei. Zuerst werden die ho hen Preise der meisten Lebensmittel noch einige Zeit hindurch sich fest erhalten. Sie werden daher den industriellen Arbeiter auf der einen Seite zu ungleich größern als den sonst gewöhnlichen Ausgaben nö- thigcn, auf der andern Seite aber die große Masse der Consumenten in ihren Einkäufen, wie gegenwärtig, so auch auf einige Zukunft hin aus beschränken, und cs werden jedenfalls im Jnlande weder sehr viele Verkäufe noch solche zu ganz anständigen Preisen gemacht werden kön nen. Es ist also für nächsten Sommer, was uns auch immer gesagt werden möge, im Jnlande doch eher eine Fortdauer des gegenwärtigen Verhältnisses zu besorgen; dies um so mehr, als schon jetzt viele Erzeug nisse im Jnlande zu sehr niedrigen Preisen verkauft worden sind und noch größere Massen derselben sich in den Händen der Fabrikunterneh mer befinden. Die nächsten Verkäufe dürsten daher kaum für die Fa brikarbeiter von großem Belange sein. Ist nun die innere Consum- tion der Natur der Sache nach weit die bedeutendste, so wird dar aus zugleich klar, daß die Fabrikarbeiter auf den viel geringem Theil von Produkten beschränkt sind, der an das Ausland abgesctzt werden kann. Dieser aber mindert sich in Deutschland eher, als daß er sich bedeutend vermehrte, und cs liegen vorzüglich jetzt dieser Erscheinung mehre Ursachen zum Grunde. Die erste ist die, daß immer mehr Na tionen angefangen haben, sich auf Fertigung von Baumwollen- und Schafwollenwaaren, von Seiden-, Leinen- und Eisenwaarcn zu le gen. Dadurch wird natürlich auf der einen Seite die Concurrenz immer größer, auf der andern Seite zeigt sich ein zweiter Uebelstand: es' nehmen immer mehr Völker das Schutzzollsystem an, und nur diejenigen Nationen, die mit ihnen Handelsverträge abschließen, kön nen noch Geschäfte mit ihnen machen. Die allgemeine Concurrenz ist nun allerdings schon früher cingetretcn, ebenso wie theilweise die Ab sperrung. Aber noch immer hatte Deutschland vielfachen Absatz nach Spanien und den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Neuerdings haben sich beide Staaten viel mehr abgeschlossen, und Deutschland hat noch keinen Handelsvertrag mit ihnen, während dies andern Völkern bereits theilweise gelungen ist. Die Deutschen werden also schon um dieses Grundes willen weniger nach dem Ausland absctzen als in frü her» Jahren. Daher entsteht die Besorgniß, daß die Noth der indu striellen Arbeiter auch nach der leipziger Ostermesse noch eine Zeit lang fortdaucrn durfte. Uebcrhaupt aber möchte cs wol nur dann erst wirk lich besser mit ihnen werden, wenn sich der deutsche Zollverein ent schlösse, mit Spanien und den Vereinigten Staaten von Nordamerika sowie überhaupt mit den amerikanischen Staaten Handelsverträge ab zuschließen und überall in diesen Staaten Consuln einzusetzen. Die In dustrie führt ganz andere und viel künstlichere Verhältnisse mit sich als der Ackerbau; darum muß auch für jene, wenn sie sich blühend erhal ten soll, ungleich mehr und ungleich größere Sorge getragen werden als für diesen. Jene bedarf in dem Maße mehr auswärtigen Absatz, in welchem sie über das innere Bcdürfniß zunimmt, und thut dieses leicht. Dieser kann immer weniger nach außen absetzen, je mehr seine Production zunimmt, weil dies nur zufolge der Zunahme der innern Bevölkerung, also zufolge der Zunahme des inner» Absatzes erfolgt. Darin besteht eine wichtige Quelle seiner Vorzüge. — Die Einnahmen der bairischen Generalpostadministra tion betrugen für 1838/39 1,671,546, für 1839/4« 1,796,197, für 1840/41 1,884,367 Fl., die Ausgaben für 1838/39 1,165,287, für 1839/40 1,272,465, für 1840/41 1,352,187 Fl. Reiner Ertrag aufs Jahr: 520,723 Fl. Auf Straßen-, Brücken- und Wasserbau wur den in den drei Jahren 3,359,037 Fl. 58 Kr. verwendet. * Dresden, 8. April. (Fortsetzung der Bcrathung über den Gesetzentwurf, die Befreiung der über 20 Bogen starken Druckschriften von der Censur betreffend.) Zuerst ergreift das Wort der königl. Commiffar: Er sagt, daß es jetzt der geeignete Zeit punkt sei, die wesentliche Verschiedenheit der Ansicht der Regierung von der der Deputation zu motiviren. Nach der Ansicht der Deputa tion stehe im h. 35 der Versassungsurkunde als oberster Grundsatz und als Regel Freiheit der Presse, nach der Ansicht der Regierung sei ein Maß von Freiheit der Presse, wie es die Bestimmungen der Bundes beschlüsse zulicßen, darin keineswegs ausgesprochen. Denn nach der Ansicht der Negierung gingen von den Worten: „unter Berücksichti gung der Vorschriften der Bundesgesetze und der Sicherung gegen Misbrauch" die 5 letzter» keineswegs, wie die Deputation meine, in den 6 crstern auf, sondern deuteten an, daß noch andere als die in der Bundesgesetzgebung enthaltenen Bestimmungen zur Verhütung des Misbrauchs in einem Landesgesctze zu treffen sein würden, um so mehr, als die Bundesbeschlüsse vom 20. Sept. 1819 die Wahl der Form der darin angcordnetcn vorgängigen Gcnchmhaltung von Druck schriften den einzelnen Landesregierungen überließen. Ein Landcsgcsctz werde daher demzufolge darüber bestimmtere Vorschriften gegen den Misbrauch der Presse aufstcllen müssen. Nicht zuzugebcn sei der gel tend gemachte Gegensatz zwischen Preßfreiheit und Censur. Er wolle sich deshalb auf eine andere Bestimmung der Versassungsurkunde tz. 27 beziehen. Dieser bestimme: „Die Freiheit der Personen und die Gc- bahrung mit dem Eigcnthume sind keiner Beschränkung unterworfen, als welche Gesetz und Recht vorschreiben." Durch die Schlußworte sei die Regierung berechtigt, im Verein mit den Ständen die Freiheit der Personen und die Gcbahrung mit dein Cigenthum beliebigen, selbst präventiven Einschränkungen zu unterwerfen, nur müsse es durch Ge setz geschehen. Gleichcrgcstalt verhalte cs sich rücksichtlich der im tz. 35 der Versassungsurkunde erwähnten Freiheit der Presse. Die gleiche
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