Suche löschen...
Deutsche allgemeine Zeitung : 26.05.1843
- Erscheinungsdatum
- 1843-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184305266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18430526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18430526
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1843
- Monat1843-05
- Tag1843-05-26
- Monat1843-05
- Jahr1843
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 26.05.1843
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Freitag —Nr. 56. —— LS. Mai 1843 UHM Deutsche Allgemeine Zeitung. LHM «utlande«. ' «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Uebervtick. Deutschland. * Dom linken Nheinukcr. Stimmungen und Beobach tungen. »Hannover. Die Rumann'sche Sache. Vcrtheidigung, der städtischen Behörden. Beförderungen. Der König. »Aus Würt temberg. Die Justizpflege. »Frankfurt a. M. Bundesfestungen. Testament der Gräfin Reichenbach. Niederländische Finanzoperationen. K efterreich, -s Pres bürg. Eröffnung des Landtags. »Aus Ungarn. Die politischen Verhältnisse des Landes. Portugal. »Lissabon. Miguel's Offiziere. Liberalität der Bank. Spanien. »Paris. Oberst Prim. Debatte über den Adreßentwur Absetzung einiger Beamten. Die madrider Presse ist zufrieden. In Barcelona fehlt es an Geschworenen. In Burgos fürchtet man Unruhen. Großbritannien. Die Repealagitation. Widerstand gegen die Er mäßigung des Getreidezolls für Eanada. Ministerialposten. »Lon don. Cobden's Rede. Frankreich. Bericht des Justizministers über die Statistik der Rechts pflege. »' Paris. Jntriguen und Gerüchte auf Anlaß der serbischen Frage. Belgien. »Ärüssel. Gemäßigte Stimmung des Landes. Projekt einer Colonic auf den Sandwichinscln. Selbstmord des Generals Bianco. Niederlande. Neue Bedenken über die Rentenconversion. Wissenschaft und 4tunft. »München. Association. Gemälde von Marco. Kunsttischlerarbeiten. Handel und Industrie. »Hanau. Frankfurt-Hanauer Eisenbahn. » Leipzig. Eisenbahnfrequenz. «nkündtgungen. Deutschland. *i)om linken Nheinuter, 16. Mai. Sie haben schon in den rheinpreußischen Blättern gelesen, daß die Städte Aachen und Trier Petitionen an den rheinischen Landtag vorbereitcn, welche im We sentlichen übereinstimmend Erweiterung und Reform der ständischen Be fugnisse, eine neue Gemeindeordnung, Befreiung der Presse, eine wei tere Prüfung heS nrutnMrafgesetzbuchs vor dessen Promulgation und einen Lehrstuhl für das rheinische Recht in Bonn zum Gegenstand« haben. Ein großer Theil anscrS deutschen ZeitungSpublicums pflegt die Stellen gähnend zu überschlagen, die von den öffentlichen Angele genheiten des Vaterlandes handeln; es, greift nach Lamartine's und Gui- zot's Tiraden, ich weiß nicht, liegt cs an ihm, oder an Len Zeitungs schreibern, oder an der Dame Ccnsur. Schaden könnte eS nicht, wenn hier und da dem einen das Auge Heller würde, den andern der Mund kleine: und der dritten das Herz weiter! Ich ziehe im Frühjahre gern auf rin paar Wochen durch das Land und spreche in Städten und Dörfern ein; meine Equipage ist ein Stock, und zwei derbe Jagdstie feln sind mir Rappen und Räder. Es geht langsam, aber man ge wahrt beim Rheinländer Manches, was der Frager nicht hört und steht, dem die Dienstuniform und der Orden allenthalben aus dem Macin tosh verräthcrisch Hervorschauen, wenn er sich auf der Diligence dienst fertig in die Provinzen wagt, in seiner klugen Herablassung oft ein leibhaftiges Conterfei vom Spion von Erfurt. Ich besah mir im vo rigen Jahre daS schöne Land, von dem damals so viel die Rede war und waS unS die Nachbarn stahlen in. schlimmer Zeit, Lothringen und Elsaß. Auch zu Fuße reist es sich gut in den blühenden Thälcrn und wohlhabenden Städten, wo einem der biedere Händedruck, das ehrliche Gesicht und die gemüthliche Sprache trotz der Tricolorc auf dem Stadt hause zeigen, daß ein deutscher Stamm von echtem allemannischen Voll blut auch in anderthalb Jahrhunderten noch nicht zum Franzosen wird. Mit Manchem sprach ich über sein Land und über „Deutschthum und Franzosenthum" aber soll ich die Wahrheit sprechen, so muß ich seuf zend bekennen: Sie wollen nicht wieder deutsch fein! Ich sand unter Bürgern und Bauern auch keine Spur von Sympathie für das ver lorene Vaterland. Frankreich hat sie mit seinen mächtigen Armen so lang und fest umschlungen, daß Muskeln, Nerven und Adern mit ihm Sins geworden sind. Arme Elsasser, ihr geht doch unter in der Arnnäe nntioni Ihr werdet «llmälig ein Volk verachteter Mulatten und Blend linge werden, aller Individualität, Würde und Tiefe bar! Ich lobe Mir einen deutschen VolkSstamm mit vaterländischen Fürsten, die Das achten, waS in uralter Eigentümlichkeit dem Deutschen in Sitte und Leben lieb ist, die ihn kennen, seinen Kopf, seinen Arm und sein Herz! Auch die deutschen Rhcinprovinzen habe ich oft durchwandert, und es steht darin mein Haus und Herd. Ich' habe noch sehr wenig aus der Staatskasse bezogen und geringe Aussicht auf Orden oder nur ei nen kleinen Titel, und doch tritt mir das Blut ins Gesicht, wenn die über dem Rhein uns nachsagen, uns sei der Franzose lieber als der Deutsche. Die Nachbarn haben, rasch im Bauen und Zerstören, uns viel Gutes gebracht und manchen Alp entfernt, der in den überrheini- schen Ländern noch auf dem Ackerbau und den Gewerben lastet; sie gaben uns eine treffliche Justiz. Aber Harum wollen wir doch keine Ue- bcrläuser sein, uns nicht losreißen von unserm Volk und zu den Frem den fliehen. Wir blicken mit Stolz und Vertrauen aus unser gemein sames Vaterland, wo die Adler ihre Schwingen regen und der Löwe nicht mehr schläft und starrt, als sei er nur gemalt und von Holz. Wir freuen uns, wie Deutschland aufblüht in Gewerbfleiß, Ackerbau, Handel und Schiffahrt, wie seine Heere das Feld wohl halten mögen gegen Nord und West, wie ein freiwilliges Bündniß seine Stämme eint und stark macht, wie im Innern der Staaten gebaut und gezim mert wird, wie auch unsere angestammten Fürsten ein freies Wort hö ren mögen, wenn es nur aus treuem Herzen kommt. Morgen von der Petition! * Hannover, 22. Mai. In Nr. 51 der Deutschen Allgemeine» Zeitung befindet sich eine Mitthcilung, in welcher von dem Beschlusse des Magistrats und der Bürgervorstehcr, Rumann's Entlaffungsgesuch nicht anzunchmen, als von einer Chicanirung des Cabinets und einem Bestreben, die Sache in die Länge zu ziehen und in ihrer Verwicke lung zu erhalten, die Rede ist. Inzwischen wird der Deutschen Allge meinen Zeitung eine diesen Gegenstand betreffende Mitthcilung (Nr. 53) zugegangen sein, welche die Lage der Sache von anderm und wol rich- tigerm Gesichtspunkt auffaßt. Dennoch muß ich mich hier nochmals entschieden dagegen erklären, als ob jene beiden ehrcnwerthen Collegien (Magistrat und Bürgervorstehcr) aus solchen Beweggründen handel ten, wie der angezogene Artikel ihnen unterstellt. Man nehme nur an: seit vollen zwei Jahren entbehrt die Stadt ihres ersten Beamten, eit eben so langer Zeit hat die oberste Stadtbehördc, obwol sie auf nichts weniger als auf Chicancn gegen das Cabinet, sondern immer nur darauf bedacht war, wie die Versöhnung mit dem Könige hcrzu- stellen sei, bei ihren deshalb unternommenen Versuchen und bei sonsti- >cn Gelegenheiten die bittersten Zurücksetzungen erleiden müssen. Das ist »inlänglich bekannt. Vor vier Jahren schon erklärte sich das Gericht miSbilligend über die Suöpendirung Rumann's, gleichwol dauerte die Maßregel fort, ungeachtet sie ihrer Natur nach eine vorübergehende und auch als solche noch ausdrücklich bezeichnet war. Nach dem ersten Erkenntnisse vor zwei Jahren nahm Rumann seine Dimission, in der Hoffnung, weitern Maßnahmen wider sein Collegium damit vorzukeu- gen. Wenngleich höchst unzufrieden über seinen Rücktritt, nahm den noch der Magistrat die Entlassung an und bewilligte in Uebcreinstim- mung mit den Bürgervorstehern dem Stadtdirector sein volles Ge halt als Pension. Hatte er da wol die Absicht, zu chicaniren und in die Länge zu ziehen? Das Cabinet dagegen wies das Entlassungöge- üch und die Offerte des Magistrats zurück, aus keinem andern Grunde, als weil es von der zweiten Instanz eine Absetzung durch Richtcrspruch oder doch ein solches Erkcnntniß zuversichtlich erwartete, welches den lmtSverlust zur unmittelbaren Folge haben würde. Und nun, da diese Erwartung durch das günstige Erkcnntniß des Tribunals getäuscht wird, und keine Veranlassung, keinerlei Vorwand sich..darbietet, dem Stadt director die Wiederausübung seiner Functionen vorzuenthalten, überredet das Cabinet denselben durch hastig «ingeleitete Unterhandlungen zu ei nem freiwilligen Rücktritt, indem es ihm sein volles Gehalt als Pcn- ion zusichert. Diese Pension soll aber nicht etwa aus königlichen Mit ein, sondern aus der Stadtkasse gezahlt werden, und die Stadt für die jahrelange Entbehrung und die dadurch erlittenen Nachtheile jetzt keinen andern Lohn haben, als eine für ihre Mittel sehr beträchtliche, enorme Ausgabe auf ihr Budget zu übernehmen. Wenn nun ihre verfassungsmäßigen Vertreter sich dessen weigern, ist das eine Chica nirung? eine leichtsinnige Hcrbeiziehung neuer Verwickelungen? ist eS nicht vielmehr gewissenhafte Pflichterfüllung? Man muß sich die Sache
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite