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Deutsche allgemeine Zeitung : 01.07.1843
- Erscheinungsdatum
- 1843-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184307010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18430701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18430701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1843
- Monat1843-07
- Tag1843-07-01
- Monat1843-07
- Jahr1843
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 01.07.1843
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Sonnabend Rk-S2.—— L. Julius I84S. Allgemeine Zeitung. WM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» . Uev^-vrtck. >Ä -7 Deutschland. * Ledig. Drei,'tüchtige Zeiterscheinungcn. »München. Aus einem Ausschußberichte der II.' Kammer, den Eisenbahnbau be treffend. »Dresden^ Die U. Kammer über Hannover. »Dresden. Verhandlungen her l. Kammer über den Gesetzentwurf, hie Befreiung der über 20 Bogen im Drücke starken Schriften von der Censur be treffend. * Giessen. Dir Lheuerung der Lebensmittels »Frankfurt a. M. Der rheinische Länbtag'und deo Stkafgesttzcntwurf. GrafCan- crin. Turnerversammlung. Vorsorge-des Staat» beider Scheuerung. »»Frankfurt. a. M. Die Scheuerung. . Spanien. Der Regent ist gegen Balencia aufgebrochen. Catalonien wird bedroht-/ i Großbritannien. Unterhaus; Fmanzsachen. — DerPapst soll Irland beruhigen. Man chlll französische Offiziere iy Irland sehen. Irlands Volkszahl. Herzog'Karl vvst Braunschweig, hat eistest Proceß g'ewoNntn. Frankreich. DeputtrtenkaMmer: Ditz Remonten. Die Finanzlage: » * Vari«. Datz> Ministerium soll- seintzn Sieg dem'Beistände des Hrnr Thrcrs verdanken. Stellung des CabinetS zu den Deputzirten. Serbien. -l-ViejgrM ;M»z«kM.hei der Ankunft.)dtzS Barons Lieven. Versammlung pon Anhängern des Kapagsqrgievich, Handel und Anduftrie. Berlin Unkündigungen. deutscher Gemeinsinn bei Gelegenheit ständischer Verhandlungen zu Tage gefördert.' Was wir aber hier daran rühmen wollen, das tritt beson- ' d'ers in den gestern mitgcthciltcn freieren Erörterungen über die Prin ¬ cipe hervor. Und niemals noch ist uns der Werth eines Verfahrens, ! was zur Ehre des deutschen Wesens gleichfalls keine Seltenheit ist in Deutschland und dem das Meiste von Dem, was die Ständcversamm- lungen gewirkt haben, wesentlich mit verdankt wird, so fühlbar gewor den, wie hier: die hohe Kraft, die in der Mäßigung liegt, wo sie nicht als Berechnung des Verstandes, sondern als Tugend des Ge müths hcrvortritt. Ebenso erkennt man hier den tiefen Eindruck; den es macht, wenü man durch die klaren, besonnenen Schlüsse hindurch ein warmes, edles Gemüth fühlt, eine Gesinnung, die nicht die Wag schal« des Urtheilß gelenkt, aber wohl dem Produkte des Geistes das rechte Leben gegeben hat und die mild und versöhnend, jeder Pflicht sich bewußt, von jedem Parteiwesen fern, aber klar, fest und beharr lich im Rechten und Guten ist. Endlich die überzeugende Kraft, die grade-da am stärksten wirkt, wenn man nicht, wie der Sachwalter im Processe, nur die eine Seite der Säche hervorhebt, sondern alle er faßt und auch dem Gegner sein Recht widerfahren läßt. Wie viel tiefer, wie viel reiner, wie viel, kräftiger ist der Eindruck, den die Wahr heiten, die jener Bericht in so einfacher Sprache der lautern Mäßi gung vorträgt, auf Jeden, selbst auf die Gegner machen müssen, im Vergleich zu allen den Superlativen leidenschaftlicher Declamationen, denen man stets zu wenig glaubt, weil sie zu viel sagen, und die so oft durch ihre Uebertreibimgen und gehässigen Seitenblicke auch die beste Sache in den Augen Aller gefährden, die eine ruhige, besonnene, friedliche Entwickelung und der Leidenschaft keine Stimme im öffent lichen Leben gegönnt sehen mögen. Ebenso, wie wenig vermag zuletzt der bloße ätzende, kritisch zersetzende Verstand mit all seinen Sophis men und dialektischen Künsten, wenn man vom Gemüth in seinen Pro- ductioncn höchstens den verbissenen Haß, die kalte Malier spürt, wie wenig'öermäg er im ÄtzrMch zu der einfachen Rede, in welcher Geist und Gemüth im harmonischen Einklänge gehen und man so recht klar den Mann herausfühlt, der durch und durch von rechter Liebe beseelt ist für Vaterland und Menschheit, von dem rechten Sinne für ein treues und edles Rechtsleben, von der rechten Wärme für die Ehre seines nähern und des große» Gesammtvaterlandes. Und endlich die so gangbare Methode, die immer nur eine Seite der Sachen, jenseit aber nur Verirrungen des Geistes oder des Herzens sicht, nur darauf ausgeht, Recht zu behalten, nicht aber redlich und unbefangen nach Wahrheit sucht, alle Gegengründe verschweigt oder verstümmelt, selbst aber Trugschlüsse und falsche Gründe aller Art willig aufnimmt, und sich stets als Partei im tödtlichcn Kriege gegen eine andere Partei denkt, verfehlt aus die Dauer immer ihr Ziel. Denn jeder Schein grund, den der Gegner aufdcckt, jeder verschwiegene Umstand, den er vorbringt, nimmt der ganzen Beweisführung einen Theil ihrer Kraft, und das Einseitige, Parteiische, was in ihr liegt, nimmt ohnedies die Urtheilsfähigen wider sie ein. Den Gegner aber erbittert ein solches Verfahren und erschwert die Verständigung. Das Verfahren, wie eS in jenem Berichte beobachtet ward, macht stets den tiefsten Eindruck und wirkt stets am meisten. Wir wundern uns nicht, daß, wie neu lich geschrieben ward (Nr. 9V), Hr. Bestelmeyer jetzt der Mann deS Tages in München ist. Er ist ein Ehrenmann und trägt den rechten Stempel, in dem allein der Sieg zu erlangen ist. * München, 26. Jun. (Schluß aus Nr. 91.) In weitern Ab schnitten verbreitet sich der Referent dann über die Anlagekostcn eini ger auswärtiger Bahnen, sowol vollendeter als noch projcctirter, um Anhaltspunkte für das bairische Staats-Eisenbahnunternehmen zu ge winnen, sowie über die Rentabilität der Eisenbahnen im Allgemeinen und über die Ertragsfähigkeit der anzulegenden Bahn von Hof bis Lindau. Dadurch wird er zu einer Uebersicht der Mittel geführt, welche zur Deckung des Aufwandes für diesen beabsichtigten Bau gegeben sind.^Jn dieser Beziehung lesen wir: „Bei der günstigen Lage unsers Staatscreditö, und da die erfoderlichen Capitalien nur nach und nach aufgenommeü werden, dürfte der Zinsfuß für diese zu 3'/- Proc. an- zunehmen sein. Der Amortisationsfonds ist in den benachbarten Staa- P" r er rr v * Leipzig, S0.,Ji -ihren VeranlaWge- «H Wem Aeußern freilich gründvkrsch^edene^^Mchein^ deS politischen Lebens, die in den lehlLstWocherr vdrgekommen, haben auf uns einen ungemischt wohlthuenden, Wahrhaft befriedigenden Eindruck gemacht. Zuerst die unübertrefflich taktvolle, sachgemäße und den ech ten Staatsmann, den wahrhaft unabhängigen Patrioten, das rechte würdige Haupt einer landständischen Versammlung bewährende Ant wort, welche der Fürst v. Solms-Lich der kölner Deputation crtheilte: (Nr. 89.) Ma» kann nicht kesses nicht treffender sprechen, nicht wür- hlger Ach LE * " gehen, das Manifest (Nr.88) ün8 dw Espartero. Wir gehören nicht zu den Bewunderern dieses Mannes; wir lassen es auch ganz dahingestellt sein, ob er sich halten oder ob sein Sturz den größten Theil seines schon verdienten Ruhmes vernich ten wird; wir eäennest auch an, sdaß er selbst schwerlich durch Beob achtung der Grundsätze, die er jetzt empfiehlt, auf seine jetzige Höhe gekommen ist, und daß jedenfalls der Züständ, der jetzt in Spanien für den gesetzliche» gilt, ganz auf dieftlbe Weise, durch dieselben Mit tel, die Espartero jetzt in ihrer ganzen Erbärmlichkeit zeichnet, auch durch dieselbe Schwäche und Feigheit der Behörden, über die er jetzt selbst klagt, zu Stande gekommen ist; er, wir alle diese Bewegungen des spanischen „Volksgcisteö" seit tv Jahren. In Spanien und Por tugal kann jetzt Niemand mehr von Rechtsstand und Verfassung reden. Alles, was von Verfassung dort besteht, ist durch Verbrechen gegen eine frühere Verfassung entstanden, die wieder dasselbe gegen ihre Vor gängerin that und so weiter. Das Bedürfniß einer Acnderung lag in Zeit und Volk. Aber des Wie und Was bemächtigten sich Verkehrt heiten und Schlechtigkeiten aller Art und treiben nun Land und Volk im wirren Kreiseltanz umher. Jndeß das Alles macht die Erklärungen Espartcro's nicht weniger lehrreich, die Wahrheiten, die er vorträgt- nicht weniger wichtig, die Schilderungen, die er entwirft, nicht weni ger treu und lebensvoll. Hauptsächlich, habe er recht oder unrecht, spreche er wahr oder falsch, es ist Charakter darin, Lebe», Natur, nichts Gemachtes und Forcirtes, keine zusammengestoppclten Phrasen, es ist «in Hauch des Genies, der hindurchzuckt. — Endlich, Um wie der auf ein ganz anderes Terrain und eine andere Natur zu kommen, erfreute und erfrischte uns besonders der Bericht des Abg. Bestelmeyer, dessen Anfang gestern mitgetheilt ward und den wir für . eine der treff lichsten ständischen Schriften halte«, die wir je gelesen, für eine Ar beit, die sich an innerem Werthe mit gefeierten Ergüssen parlamenta rischer Beredtsamkeit ruhig messen kann. Die Verdienste dieses Be richts, seine Klarheit, Gründlichkeit, die hohe, umfassende Einsicht, die sich darin bekundet, liegest klar vor und finden sich in ähnlicher Art, wenn auch nickt «Mier in so ansprechender Form, in gar manchen der schätzenSwerthe. Wstungen. wieder, welche deutsche Gründlichkeit und
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