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Deutsche allgemeine Zeitung : 05.08.1843
- Erscheinungsdatum
- 1843-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184308052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18430805
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18430805
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1843
- Monat1843-08
- Tag1843-08-05
- Monat1843-08
- Jahr1843
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 05.08.1843
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Sonnabend Nr. 127. S. August 184». HM Deutsche Allgemeine Zeitung. ML ' «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz! Uevervliek. Deutschland, syom Kodensee. Die Heimatlosen. * Dresden. Ver handlungen der I>. Kammer über die Eisenbahnen. * Dresden. Ver handlungen der II. Kammer über das Wahlgesetz. ^Marburg. An trag auf Berufung von Gervinus. — Die Feier des Vertrags von Verdun in Kiel,— Ueberschreitung der Amtsgewalt. Heide. Die nor- dcrdithmarsische Landesversammlung für Trennung der Justiz und Ver waltung. — Ein tragisches Ereigniß bei Eisenach. Preußen. — Vertin. Einzelheiten vom Begräbnis, der Erbschaft und dem Nachfolger des Prinzen August. "Vertin. Die Gedächtnißrede auf den Prinzen August. Die Provinzialsynoden. Der Zollanschluß Hannovers. Die Stadtverordnetenwahl, -f-Vertin. Der Prediger Sydow. Mendelssohn-Bartholdy componirt für die neue Liturgie. * Oppeln. Der Finanzminister v. Bodelschwingh. EkHanien. 'Paris. Ungewißheit. Reibungen in Barcelona. Man feiert dort den Namenstag der Königin Christine. Saragossa. Espartero. Großbritannien. Unterhaus: Waffenbill.— Die englischen Journale über Frankreichs Politik in Betreff Spaniens. Rebekka und ihre Töch ter. * Dublin. Das neuntägigc Gebet für die Repeal. Protestanti scher Fanatismus. Frankreich, -f Paris. Die unterlassene Feier der Julitage. Die Mit gift der Prinzessin von Joinville. Türkei. 'Konstantinopel. Die Rüstungen. Die Truppen in Kon stantinopel. Riza-Pascha's Thätigkeit. Die Flotte. Der Sultan sucht die Truppen zu gewinnen und anzufeuern. Hr. v. Litoff und Fürst Handscheri in Gefahr zu ertrinken. Unruhen in Epirus. Ostindien und China. Französische Nachrichten aus Ostindien und China. Nordamerika, ch Neuyork. Das Schuldenwesen. Die Verdienste der jetzigen Verwaltung und deren Nichtanerkennung. Uruguay. * * London. Oribe wird von drei Seiten bedroht. Hande» und Industrie. Berlin. 'Ankündigungen. Deutschland. ff Sodrnstk, 28. Jul. Sehr interessant für jeden denken den Staatsmann, ja für jeden Menschenfreund sind die dermaligcn Ver handlungen der schweizerischen Tagsatzung über die Heimatlosen und über die Maßregeln, durch welche dem schwebenden Zustande die ser unglücklichen und gefährlichen Menschen ein Ende gemacht werde. Hier, aus der badischen Grenze gegen die Schweiz, ist man um so mehr auf die Erfolge gespannt, «IS die schweizerischen Heimatlosen zu unserer großen Belästigung theilwcise und von Zeit zu Zeit, so wie cs einer Cantonßbehörde einfällt, oder bei zufällig größerer Ansammlung in einem Eanton oder dessen Belästigung hcerdcnweise über unsere Grenze getrieben werden, dort in Hast und Untersuchung kommen, zu Contestationen über ihre Aufnahme Veranlassung werden, und dann, während dir Behörden beider Staaten einen Federkrieg führen, da durch demselben ein Ende machen, daß sie sich einzeln in ihre alten Schlupfwinkel zurückziehen. Manche werden auch durch die Noth zu Verbrechen getrieben und füllen unsere Strafanstalten, um nach ihrer Entlassung — von aller menschlichen Hülfe verlassen und aus der bür gerlichen Gesellschaft gestoßen — in den frühem tröst- und nahrungS- losen Zustand mit erhöhter Bitterkeit gegen die bürgerliche Gesellschaft und Gleichgültigkeit gegen ihr eignes Schicksal zurückzukehren. Ihre Anzahl wird in den Vorträgen der Tagsatzungsgesandtcn aus 90Ü Köpfe angegeben ; allem Anscheine nach zu gering, da wahrscheinlich alle auf dem Zuge befindlichen von keinem Cantone gezählt wmden, auch in der Schweiz sich viele solche Heimatlose befinden, nach deren Heimat we gen ihres Wohlvcrhaltenß und der Zufriedenheit Derjenigen, bei wel chen sie in Arbeit stehen, zumal wenn diese zu den angesehenem Fa milien gehören, keine Nachfrage geschieht, die sich aber früher oder später, wenn sie nahrungslos werden, den Zügen der Heimatlosen wie der anschließen. Der edle Tagsatzungögesandte für Neuchatel, Staats- rath Calame, schildert den Zustand der Heimatlosen mit lebhaften, aber keineswegs mit allzu schwarzen Farben, wie die Staatszeitung der ka tholischen Schweiz meint, folgendermaßen: „Sie sind die allerunglück lichsten Menschen, die auf Gottes weiter Erde zu finden sind, meistens geboren, ohne zu wissen wo? ihreAeltern kaum dem Namen oder gar nicht kennend, von diesen letzter« von Ort zu Ort herumgeschleppt, bis sie selbst zu gehen vermochten, dann von ihnen getrennt und sich selbst überlassen, so ohne alle religiöse und moralische Bildung, zu nichts als zum Herumschweifen gewöhnt und gezwungen; zum reifer» Alter herangcwachsen, wo die stärkern Naturtriebe äuck bei ihnen er wachen und sich Recht verschaffen; dann mit einem Weibe sich verei nigend, ohne sich verehelichen zu können, weil die eheliche Verbindung ihnen verweigert wird, in dieser Ehe Kinder erzeugend, um mit die sen im größten Elende, mit elenden Lumpen bedeckt, ohne Freistätte, ohne Obdach herumzuzichen. Aber wie hcrumzuzichen? um von den Polizeidicncrn da überall, wo sie glauben einen Augenblick Ruhe zu genießen, stets verfolgt zu werden, indem auf sie, wie auf das freie Wild, eine förmliche Treibjagd angcstellt wird —von diesen eingeholt, oft an einem und demselben Tag über die Grenzen mehrer Cantone geführt und zurückgesührt und dabei auf das unmenschlichste hart be handelt, halb todt vor Ermattung noch mit Stockstreichcn aufgejagt, um weiter getrieben zu werden; jeder, auch der härtesten Entbehrung preisgcgebcn, von Hunger und Durst, Kälte und Hitze gleich geplagt ; hoffnungslos und verzweifelt ihr mehr als kümmerliches Leben fristend und selbst Den nicht kennend, der jedem Unglück Linderung zu ver schaffen weiß." Leider wäre cs leicht, dieser traurigen Schilderung noch viele Einzelheiten als grausencrrcgcnde Belege beizufügen, selbst aus deutschen Staaten, wo der Eifer von Vollzugöbcamtcn, die öf fentlichen Kassen vor Belastung mit solchen Menschen zu bewahren, in barbarische Mißhandlung ausgcartet ist. Für Baden sorgen die zweckmäßigen Bestimmungen des Gesetzes über die Bürgerrechte vom Jahr 1831 dafür, daß jeder Heimatlose eine Heimwcisung erhält, und daß der Streit unter mehren Orten darüber leicht entschieden werden kann, auch wurden im Jahr 1816 mit Baiern, Württemberg und dcm Großherzogthum Hessen deshalb Conventionen geschlossen, aber dennoch erscheinen von Zeit zu Zeit Hei matlose; bald sind es Kinder von Inländern, die im Ausland, ost in fremdem Kriegsdienste geheirathet haben und deren Heimat an dcm Ort ihrcr Geburt nicht anerkannt wird, oder Nachkommen von herumzie- henden Schauspielern, Gauklern und dergleichen, verwahrloste Kinder, die ihren Aeltcrn entlaufen sind und hartnäckig vergeben, sie nicht zu kennen, mitunter auch flüchtige Verbrecher, welche sich unter der Maske von Heimatlosen verbergen, oder wirkliche Heimatlose, auf un nachbarliche Weise in fremdes Gebiet getrieben. Es thut Noth, daß diesem, unserer Civilisation Hohn sprechenden Unwesen durch eine Ver abredung unter sämmtlichcn deutschen Staaten und eine treue Erfül lung derselben ein Ende gemacht und damit eine reiche Quelle von Entsittlichung, Barbarei und menschlichem Elende geschloffen werde. Die unter den oben erwähnten Staaten bestehende Ucbercinkunft könnte mit einigen nähern, aus den seitherigen Erfahrungen geschöpften Be stimmungen für sämmtlichc deutsche Staaten zur Norm dienen. * Dresden, 2. Aug. Seit dcm 31. Jul. beschäftigt sich die II. Kammer täglich gegen acht Stunden Vormittags und Abends mit der Berathung der den Bau von Eisenbahnen und die Bctheiligung des Staats dabei betreffenden Regierungsvorlagen und Petitionen (Be richterstatter ist dcm Vernehmen nach Georgi aus Mylau) in geheimer Sitzung. Die Protokolle werden vielleicht später der Oeffentlichkcit übergeben. Zunächst dürsten die Regicrüngsvorlagen den Bau der Ei senbahn von Dresden nach Prag auf sächsischem Gebiete, die Petitionen für den Bau der erzgebirgischen Binnenbahn (von Riesa aus zunächst nur nach Chemnitz, statt nach dcm ursprünglichen Plane nach Zwickau), welche für den innern Verkehr den größten Werth haben würde, und den Bau der lausitzer Bahn von Dresden nach Zittau und von da nach der preußischen Grenze zum Anschluß an die nach BrcSlau füh rende Bahn betreffen. * Dresden, 26. Jul. (Fortsetzung aus Nr. 126.) Neber Punkt 1 (analoge Ausdehnung der den Mitgliedern derStadträthc, Stadtgerichte und den Stadtverordneten ohne Rücksicht auf Ansässigkeit und Census cingeräumtcn uctiven und passiven Wahlfähigkcit auf die Landgrmeinde- räthc) hat die Deputation ihr Gutachten gegen die Petenten abgegeben, was sie durch die Verschiedenheit der Verhältnisse von Stadt und Land zu rechtfertigen sucht. Abg. Scholze macht zur Vertheidigung des Dcpu- tationsgutachtens auf das Ucbergcwicht aufmerksam, welches bei den Wah len in den Gemcinderath die Gärtner und HäuSler den Bauern gegen über hätten. Durch dies sowie durch einige nachtheilige Bemerkungen des Sprechers über diese (von ihm unter die Proletarier gerechnete) Klasse von Landgemeindcmitglicdern findet sich der Abg. vr. Schröder zu einer
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