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Deutsche allgemeine Zeitung : 19.01.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184701190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470119
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-01
- Tag1847-01-19
- Monat1847-01
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 19.01.1847
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1S. Januar 1847. Dienstag Nr. w Uebervlick. Deutschland. ----München- Der Carneval. Die Schweiz. »Aus Vbersachsen. Die Erziehung der Proletarier. — Bevölkerungsstatistik von Dresden. Leipzig- Berichtigung. — Württcmbergischcr Landtag. — vr. Münscher. — Demonstrationen in Äirl- — Die Sprachfrage in Tondern. Preußen. * Vertin. Die neue Philosophie, vr. Grävell. Der Hand- wcrkerverein Die Bäcker. 0 Ares tau. Die deutsch-katholische Gemeinde. »Aus Schlesien- Der Nothstand in den Fabrikorten. — Die Befesti gung von Lotzen. Der Mord in Düren. — Hr. Wander. Weflterreich. Tod des Erzherzogs-Palatin. StztUNien. Gratulation bei Hofe. Hr. Olozaga. Großbritannien. Conservative nnd Protectionisten. Die Noth in Ir land und Schottland. Die französische Thronrede. Hr. Greville in Pa ris. Hr. Byng. Die Times über Olozaga'S Gefangennehmung. Clubs. GratiSlesecabinet. Eine Entführung. Frankreich. Das Adreßcomite der Pairskammcr. Die Journale über die den Kammern mitaethcilten Actenstücke. Der Herzog von Aumale. Tu- multuarische Auftritte in Rennes. Unglücksfälle zur See. Paris. Die Spaltung in der Opposition. Hr. Thiers und die spanischen Heirathen. Schweiz.' Die Vorgänge in Freiburg. — Die Diplomatie. — Prof. Bus sard. — Ein Fanatiker. Italien. * klon». Fürst Chimay. Die Fremden. Die Apotheken. — Auf ruhr in Pistoja. St-tßland und Polen. * Petersburg. Strafexecutionen. Die hebräi schen Colonien. Die Bauern. Der Adel. Die Witterung.— Maßregeln in Betreff Polens- stordamerika. »Philadelphia. Der mejicanische Krieg. Personalnachrichten. Misspnfchast und Atunst. »Venedig- Der Winter. Oper. Der ar tesische Brunnen, vr. Behrend. Die Naturforscher. Handel und Industrie. »Leipzig. Börsenbericht. »Leipzig-Die Säch- sisch-Baiersche Eisenbahn. »Äonigsberg. Schiffahrt.— Leipzig-Dresde ner Eisenbahnfrequenz. — Wafferständ der Elbe. — Leipzig. ««Kündigungen. Deutsch la«»* ' -----München, 1ä. Jan. Unser Earnevalleben hat unter Aus sichten nicht eben der besten Art begonnen. Die Meßfremden helfen die Tänzsäle füllen, man soll ihnen aber selbst dort den Winterfrost und die Geschäftsflauheit ansehen. Die liebe Jugend bleibt zum Glück immer lu stig, sie mag nun Geld haben oder nicht, sonst dursten für die Geiger und Pfeifer lange Ferien cmtreten; denn wen der Ernst des Familienlebens erst beschlichen hat, der kann sich seiner auch bei dem besten Willen kaum mehr erwehren. Ueberall schimmert er durch, vorzugsweise auch auf Bällen und bei andern derartigen Veranlassungen, wo die Anwesenden Haren bis zum Verzweifeln der Wirthe. Flitterstaat an allen Orten und Enden; edler Schmuck, wie ihn wahre Wohlhabenheit mitunter gern zur Schau trägt, dagegen desto seltener. — Em trauriges Neujahrgeschenk dielet uns die benachbarte Schweiz in ihrer neuesten Revolution dar. Wir erfuhren in Baiern den voreiligen Zubelruf der Anstürmenden und das Wehgeschrci der Zurückgeschlagenen über Verrath fast in gleicher Stunde. Wer all die Eigenthümlichkeiten kennt, die das häusliche und öffentliche Leben des Schweizers zieren und verunstalten, den mag es wol kaum befremden, daß sich derselbe in den engsten Grenzen so wenig wie in den weitesten der rohen Gewalt zu entschlagen vermag. Der Wunsch, daß nur die Majoritäten im Canton und in der Eidsgenossenschaft herr schen sollen, drängt sich allüberall mehr hervor; aber wie die Majoritäten zu schaffen seien auf gesetzlichem Wege, davon will Niemand etwas wis sen. Erst Umtriebe und Jntriguen gegen einander, so lange sich unter Vielen eben ein Stillschweigen bewahren läßt, und dann Trotz gegen Trotz mit Faust, Stock und Büchse, sodaß der kleinste Krawall nicht ohne Opfer von Menschenleben vorübergehen kann. Uebrigens hat weder der Sieg in dem einen noch die Niederlage in dem andern Canton bis zu dieser Stunde in der Hauptsache irgendwie zur Entscheidung geführt, was gerade das Traurigste am Ganzen ist. »Äus Obersachsen, 17. Jan. Es gibt nur ein durchgreifendes Mittel, nicht gegen die Einzelarmuth, aber gegen den Pauperismus: die wahrhaft weise Erziehung der Proletarier. Das erste Erfoder- niß dazu ist der Helle, gottfreudige, warme und liebevolle Sinn des Chri sten. Der äußere Vortheil: die Abwendung des Pauperismus, ist der geringste, und von dieser Seite aus räth nur die Klugheit, von wichti gem gebietet die Pflicht. Die gewöhnliche Schule kann der Aufgabe nicht genügen, schon aus dem äußern Grunde der Ueberfüllung. Sie kann um dieser willen schon ihre nähere Aufgabe, die des Unterrichts, nur unvollkommen lösen, nicht aber die Lücken ausfüllen, welche die häus lichen Einflüsse in der Erziehung lassen. Dazu kommen noch andere äu- WM Dcntsche Allgemeine Zeitung. Z-M «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» ßcre Umstände, welche eine Verlassenheit und Verabsäumung zahlreicher Proletaricrkinder und die schlimmsten Gefahren für sie Hervorrufen. Dem entgegen setzen sich unter Änderm die Äewahranstalten, eine höchst se gensreiche und fruchtbringende Idee, wenn sie recht verstanden und aus- geführt wird. Ueber diese und überhaupt über „die Erziehung der Armen« kinder" verbreitet sich in sehr ansprechender Weise ein kleines Schrift- chen, das unser Kirchcnrath Meißner mit einer trefflichen Vorrede cin- aelcitet hat, dessen Verfasser aber, der Schullehrer in den Thcnbergs- straßenhausern bei Leipzig, Hr. Börner, das rechte Verständniß und den rechten Sinn für die Aufgabe nicht weniger darlegt, und das wol wür dig war, daß die Königin seine Widmung annahm. Oertliche Ver hältnisse in einer Gegend, wo täglich Tausende von Arbeitern ihre Kleinen verlassen müssen, um in der reichen Stadt Beschäftigung und Brot zu suchen, riefen es zunächst hervor und federn zugleich zur kräf. tigcn Unterstützung der dargelegten zweckmäßigen Entwürfe, in Leipzig ge wiß nicht vergeblich auf. — In Dresden wurden im vergangenen Jahre 326V Kinder gebo ren, I64K männlichen und 1614 weiblichen Geschlechts (cs waren dar unter 805 uneheliche). Begraben wurden 2S8I Personen, getraut 758 Paare, darunter 3 Jubelehepaare. Leipzig 18. Jan. Mehre öffentliche Blätter enthalten die von schlecht unterrichteten, jedenfalls aber sehr leichtsinnigen Correspondcnten herrührcnde Nachricht: daß ich bei einem in Leipzig ausgebrochenen Bank rott mit einer höchst bedeutenden Summe betheiligt sei. Wenn nun weder ein Bankrott oder auch nur eine Zahlungseinstellung der bei dieser Gele genheit genannten Firma stattgefunden hat, so folgt daraus von selbst, daß die Verluste nur in den Köpfen jener Correspondcnten vorhanden siptz. Ich ersuche dieRcdaclionen, welche die so völlig ungegründete Nachricht istiktheil- ten, auch diqse Erklärung abdrucken zu lassen. F. A. Brockhaus. — Unter den bei den württembergischen Ständen eingekomme- nen Petitionen ist diejenige der Schäfer des Bezirks Leonberg zu erwäh nen, welche dahin geht, wirksame Maßregeln zur Erlegung des Wolfs, der die Gegend schon längere Zeit beunruhige, herbeizuführen. Eine AüzM von Wahlmänncrn au« Rottweil W gegen die Gültigkeit der dortigen Abgeordnetenwahl bei dem Ministerium des Innern Protest eingelegt. (S. M.) — Aus Herzfeld vom 13. Jan. veröffentlicht der Gymnasialdirector vr. Münfcher folgende Erklärung: „In Beziehung auf die in einem Artikel aus HerSfeld im Frankfurter Journal vom 9. Jan. enthaltene Mittheilung über eine durch den Herrn Regierungsrath Fondy aus Fulda in Auftrag kurfürstlichen Ministeriums de« Innern hier vorgenommene Vernehmung (Nr. II) erkläre ich hiermit, weil das dort Angegebene bei Unkundigen leicht ungegründete Folgerungen zum Nachtheil der Lehranstalt, welcher ich verstehe, veranlassen könnte, daß der Inhalt jener Vernehmung in dem genannten Artikel unrichtig dargestellt ist, daß ich mich aber nicht für befugt halte, zumal jetzt schon den wirklichen Inhalt derselben öffentlich bekannt zu machen." — Wie der Weser-Zeitung aus Kiel vom 13.Jan. geschrieben wird, ist Hr. Beseler nicht nur siscalisch verklagt (Nr. 17) worden, sondern cs ist zugleich ein unmittelbarer Befehl der Kanzlei eingetroffen, Beseler von den Wahllisten zu streichen. Die Nachricht von dieser Maßnahme rief in Kiel mannichfache Demonstrationen hervor. Hr. v. Scheel hat seitdem er in Kiel ist, eine Wache von 20 Mann in seinem Hause, wie auch in der Nähe anderes Militair und die ganze Polizeimannschaft versammelt ist. Viele zogen nach der Wohnung dieses Mannes und äußerten ihre Mei nung über ihn durch Pseifcn und Zischen, ohne daß derselbe jedoch her vortrat. Dagegen suchte das Militair, und wie wir hören, zum Theil nicht ohne Anwendung von Gewalt, die Straße zu leeren. Cs wurde durch die ganze Stadt Alarm geblasen, und von allen Seiten rückte Militair zum. Schütze des Regierungspräsidenten heran. Zwei Stunden später sah man noch große Volkshaufen, die einen Theil der Straße besetzt hielten, während die gesammte Garnison das bedrohte Haus absperrte. — In denjenigen sogenannten gemischten Distrikten des Amtes Lon- -ern, in welchen bisher abwechselnd Deutsch und Dänisch gepredigt wurde, ist kürzlich auf Veranstaltung der Regierung eine Abstimmung aller Eingesessenen über die ihnen voraelegte Frage veranstaltet worden: ob sie wünschten, daß in Zukunft die Kirchen- und Schulsprache ganz Dänisch oder ganz Deutsch sein solle? Das Resultat dieser Abstimmung aller Einzelnen ist sichern» Vernehmen nach dahin ausgefallen, daß sich in einem Distrikte voll circa 10,000 Einwohnern nur drei Eingesessene für die dä nische Sprache entschieden haben. (K. C.) MPeuße«. * Berlin, 16. Jan. Der(-t-)-Correspondent mag zwar ein bedeutender Mann in seiner Philosophie sein, aber mit der Geschichte der Philosophie scheint er nicht recht vertraut, wenn er (Nr. 15) glaubt, der EncyklopädiS-
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