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Deutsche allgemeine Zeitung : 26.02.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184702264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-02
- Tag1847-02-26
- Monat1847-02
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 26.02.1847
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Leipzig. Di» sm»», «re»emi täglich Lbendö. Lu bejieben durch alle Postämter des In- und Auslandes. Deutsche Allgemeine Zeitung. Preis für das Viertel jahr 2 Tklr. —, Jnsertionsgebuhr für de» Raum> einer Zeile -2 Ngr. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Uebervlick. Deutschland. Sicherheitswachc in der Pfalz. ss Dresden. Landtag. -«-Aus Württemberg. Die Staatsschuld. Stuttgart. Ehrengeschenk. — Pfarrer Albrecht in Ulm- * Weimar. Landtag. Preußen. * Vertin. Die ständischen Einrichtungen, z Königsberg. Die französisch-reformirte Gemeinde. Die Gustav-Adolf-Stiftung. Polizcime- sen. — Dankadresse aus hatte. Oesterreich. l> pcstlz- Alte und neue Aristokratie. Portugal. * Lissabon. Der Krieg. Finanzwesen. Oppositionsblatt. Nath Dietz. Znsurrectionsversuch. Großbritannien. Parlament. Die Wahl in Galway. Das Bermäh- lungsproject. Die Wochenvcrsammlung des dublincr Rcpealvereins. Frankreich. Parlament. Hr. Martin du Nord. Die Zeitungen. Die Ge sellschaft bei dem britischen Botschafter. Schiffbruch. " Paris- Die «Presse» und Lord Normanby. Aergerlichkeiten. Melgien. »Krüssel- Der König. Polenfest. Schweiz. Die freiburger Gefangenen. Italien. Sardinische Absichten. Florenz. Prinzessin Luitpold. Masken ball. kam. Die Juden. Hr. Cobden. Rußland und Polen. "Warschau. Gnadenact. Tscherkessien. Neue Erhebung. Personalnachrichten. Wissenschaft und ^unst. * Krüssel. Oberst Dandelin. Lustschiffahrt. »Dresden. Concert. Handel und Industrie. Die polnische Bank. * Leipzig. Börsenbe richt. »Krüssel- Die Eisenbahneinnahme von 1846. Bahn nach Alost. Die Luxemburger Eisenbahn. — Wasserstand der Elbe. — Berlin. Ankündigungen. Deutschland. Aus Neustadt a. d. Hardt vom 18. Febr. meldet man dem Mann heimer Journal: „Man acht von Seilen upscrcr Regierung gegenwärtig damit um, eine Art Sicherheitswache in unserer Pfalz zu errich ten. Jeder Canton bildet sein eignes Corps, dessen Oberst ein im Can- tonhauptorte wohnender und von der Regierung dazu ernannter Bürger sein soll. Die Zahl der Mannschaft eines jeden Ortes richtet sich nach der Einwohnerzahl; so hat Neustadt 6« Mann zu stellen. Gestern wur den wir vor den Bürgermeister beschicken, wo uns der Stadtschreiber, ein vor kurzem zu diesem Posten gelangter Israelit, die nähere Verord nung mit vernehmlicher Stimme vorlas. Sämmtliche anwesende junge Bürger erklärten jedoch einstimmig, daß cs ihre Geschäfte nicht erlaub ten, derartige Dienste zu thun." -X-Dresden, 24. Febr. In der heutigen Sitzung der II. Kammer gaben die nächstfolgenden Oeputationsantrage, welche sich mit dem künf tigen Directorium der Bau- und Betriebsverwaltung an der Sächsisch- Baierschen Eisenbahn beschäftigen, zu einer ziemlich langen Debatte über das bisherige Direktorium Veranlassung. Zuerst bemerkte Abg. Todt, der im Ganzen der Deputation bcistimmtc und sich freute, daß sie diesen wichtigen Punkt nicht übersehen habe, die Anträge würden doch zu nichts helfen, wenn nicht eine ganz neue Ordnung der Dinge eingeführt werde. Rucksichtlich der nachfolgenden Bemerkungen verwahrte sich der Redner dagegen, daß er cs nicht mit dem gegenwärtigen Directorium persönlich zu thun habe, da ihm nicht in den Sinn komme, jetzt, wo die Sache einmal so weit gediehen, demselben noch einen Stein „über den Zaun hinüber" nachzuwerfen. Im Allgemeinen fand er für nöthig, daß er stens das große Heer der Beamten rcducirt, zweitens eine sorgfältigere Auswahl unter denselben getroffen, und drittens eine strengere Ncbcrwa- chung der Arbeiter gehandhabt werde. An manchen Stellen der Bahn gebe es fast mehr Beamte als Arbeiter, namentlich berief er sich auf die große Zahl und die hohe Besoldung der Ingenieure und bemerkte, daß von diesen Beamten sehr viele gar nicht viel und nicht wenige sehr wenig zu thun hätten; Tausende seien unnützerweise dureb das, wie sich nachher zeigte, zur Zeit noch unnöthige Auspumpcn des Baugrundes, Tausende durch das unnöthige Hin- und Hcrschaffen des Materials vergeudet wor den. Man habe eine Cemcntmühle angelegt, die längst wieder ins Stocken gerathen sei, weil man sich überzeugte, daß der Cement von Leipzig um 2 Thlr. auf den Centner billiger bezogen werden könnte, als man ihn selbst herstclltc. Im Volke habe sich der Glaube verbreitet, als wäre die Säcksisch-Baicrsche Eisenbahn eine allgemeine Versorgungsanstalt; Leute, die mit ihrem Gewerbe auf halbem Wege stehen geblieben wären, Kauf leute, die mit dem Soll und Haben nicht zurechtkommen konnten und zu letzt nicht hatten, was sie haben sollten, Leute, die zwangsweise in unsern Landesanstaltcn servirt hätten, und ähnliche Menschen wären an der Bahn angestellt. Natürlich gebe es auch chrenwerthc Ausnahmen, die er gern anerkenne. Zu diesen llcbclständen komme die mangelhafte Beaufsichti gung; wenn auch einmal ein Mitglied des Direktoriums eine Inspektions reise mache, würde cs von Schacht-, Schirr- und andern Meistern so umschwärmt, daß ihm gar nicht beizukommen sei. Hierbei werde cS aber den untern Beamten möglich, sich allerhand Ungcbuhrnissc zu erlau ben; ihm sei Einer vorgestellt worden, der als gewöhnlicher Arbeiter an dieser Bahn angcfangcn habe, und jetzt ein Mann von 20 bis 30,000 Thlr. sei, sodaß ungefähr auf jedes Jahr ein Ministerachalt käme. Na mentlich würden bei den Lieferungen und Akkorden durch das Dazwischen drängen der untern Beamten außerordentliche Betrügereien verübt. Der Redner nannte ein Beispiel, wo ein Schachtmcistcr von einem Bürger 100 Thlr. borgen wollte, weil er einen vorlhcilhaften Accord zur Sand- licfcrung an einem Schleusenbau einzugehcn im Begriffe stand; er habe den Bürger zur Theilnakme eingcladcn, der ganze Accord habe auf 1100 Thlr. gelautet und der Schachtmcistcr hätte gemeint, daß 800 Thlr. da bei zu verdienen seien; der Bürger habe das nicht begreifen können, allein wie wäre es zugcgangcn? Der Schachtmcistcr hätte 15 bis 20 Arbeiter von der Bahn verwenden wollen, die aus dem allgemeinen Säckel mit bezahlt werden sollten; das' Geschäft sei nicht zu Stande gekommen, weil der Bürger nicht darauf einging, man sehe aber doch aus diesem Beispiele, wie der Betrug an dieser Bahn zum System geworden sei. Der Redner führte noch ein anderes, eben so auffallendes Beispiel einer Sandlieferunq an und bemerkte, daß die Schachtmeister viele Arbeiter zu ihren eignen Arbeiten verwendeten und wcgschickten und daß hie Arbeiter dies auch wieder für sich benutzten. Er wisse, daß solche Leute drei bis vier Tage zu Hause geblieben und sogar auf Taglohn gegangen wären, und wenn die Woche um gewesen, hätten sie aus dem allgemeinen Säckel das volle Wochcnlohn erhalten. Für ganz besonders nachtheilig halte er das Monopol der Schachtmeister in Bezug auf den Handel mit Nahrungs mitteln ; trotz des ergangenen Verbots werde das Trucksystem doch geübt, theils durch die Frauen der Schicht - und Schachtmeister rc., theils indem sic den Schank verpachteten oder durch Andere auf ihre Rechnung aus- übcn ließen; dieses habe, was er am höchsten anschlage, einen sehr nach- theiligcn Einfluß auf die Moralität. Die Arbeiter würden theils durch die gebotene Gelegenheit, theils durch das schlechte Beispiel, theils durch den indirekten Zwang verdorben, Denjenigen, welche am häufigsten in der Schnapsbude sitzen, werde immer durch die Finger gesehen; so Einer könnte ungestraft fünf oder sechs Karren versäumen, um seinen Rausch auszuschlafen, während der ordentliche Arbeiter, der das Seine zusammen nimmt, nicht eine Karre versäumen dürfe. Auch sei die Aufsicht sehr mangel haft und das an der Eisenbahn stationirte Militair scheine nicht auszureichcm' An der Thüringischen Bahn, wo die Einrichtung getroffen sei, daß die Bahn fortwährend auf allen Baustellen vom Militär begangen werde, solle dieselbe weit besser sein; eben so sehr gefalle ihm die dort getrof fene Einrichtung, daß die Arbeiter an der Bahn selbst warmes Esten be kommen könnten, wodurch sie mehr vom Schnapstrinken abgehalten wür den. Er habe die angeführten Beispiele von den achtbarsten Männern, von Geistlichen, Rittergutsbesitzern und StaatSdiencrn. Allerdings gebe cs auch gute Beamte an der Bahn, allein diese müßten unter den schlech ten mit leiden, und cs habe sich allgemein die Ansicht festgesetzt, daß bei dieser Bahn Akkorde ohne Hinterthür und ohne Schleichwege nicht ge schlossen werden könnten. Hier sei ein Feld, wo die Negierung Vieles thun könne und solle, namentlich durch Beschränkung der Beamten und eine andere Besetzung des Direktoriums, denn sollten die Personen blei ben und'nur die Sache einen andern Namen erhalten, dann würde auch das jetzige System bleiben. Mit diesen Bemerkungen beabsichtige er übri gens nicht blos, der Negierung an die Hand zu geben, welche Verbesse rungen sic bei Uebernahme der Bahn vorzunchmen habe, er wünsche auch, daß seine Bemerkungen, noch ehe die Regierung die Bahn übernimmt, durch diese Verhandlungen zur Oeffentlichkcit kommen, denn er habe dem gegenwärtigen Directorium, welches jetzt die Leitung noch fortführt, ein wohlgemeintes: „Nachbar mit Rath;" zurufen wollen. . Der Abg. Joseph schloß sich diesen Bemerkungen an, unterwarf die Anträge "der Deputation, an denen er Manches auszuschcn hatte, einer speciellen Kritik und ging dann ebenfalls zur Besprechung des ge genwärtigen Direktoriums über. Demselben werde Verschwendung zum Vorwurfe gemacht, theils wegen der luxuriösen Bahnhöfe, theils wegen anderer Luxusbauten; ferner weil cs die Arbeiten und Lieferungen ohne Concukrcnz vergeben habe; auch er könne Beispiele anführcn, wo Tau sende verschwendet worden seien, wolle aber nur einige, besonders charak teristische Angaben machen. Trotz der Gcldnoth in den letztem Jahren habe das Directorium für seinen eignen Gebrauch Stühle angeschafft, die wegen ihrer Eleganz in einem fürstlichen Salon einen Platz verdient hät ten. Während man wegen Geldmangels genöthigt gewesen, die Arbei ter im Göltzschthal abzulohncn, habe das Directorium in Leipzig an seine Wagen Wappen malen lassen, von denen das Stück 20 Thlr, gekostet.
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