Deutsche allgemeine Zeitung : 07.04.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184704079
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-04
- Tag1847-04-07
- Monat1847-04
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- Deutsche allgemeine Zeitung : 07.04.1847
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Mittwoch Nr. S7. -— 7. April 1847. MM Deutsche AAgemeirre Zeitung. MU «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Ueberbliek. Iveutschland. 8 Aus Deutschland. Der Nothstand. — Der bairische Orden vom heil. Georg. 0 Ckemnitp Die Weber. * Aus Obersach sen. HandelSpolcmischeS. * Ulm- Die BundcSfestung. Auswanderungs gesellschaft. Dampfschiff. *^ Aus Schleswig-Holstein. Die dänische Pro paganda. — Die schleswig-holsteinische Ritterschaft. § Weimar. Landtag. — Statistisches aus Äremen. *Von -er Saale. Die Verfassung. * Posen- Der Festungs bau. — Die tarnowitzer Sache. KVefterreich. Hr. Czillich. Die Robothen. Erzherzog Stephan. Spanien. Congreß. Ministerwechsel. Großbritannien. Der Hof. Die Minister. Unterhaus. Die Foderung an Griechenland. Dubl ncr Zustände. Almoscnvertheilung. Batterien. Guatemala. Regermetzelei auf Gallinas. Urankreich. Der Hcrzogstitel. Graf Ste.-Aulairc. Getreideeinfuhr. Sl- cherheitsmaßregeln. Hr. Crcmieux. Bestrafter Wucher. Freisprechung Riza's. Der Carrouselplatz in Paris. ** Paris. Die Zollreform. Srieberlanbe. Der König. Italien. Vlom-. Mobile Colonne. Enthusiasmus. Die Zeitschriften. Wersonalnachrichten. Wissenschaft und chiunft. ** Leipzig. Theater: „Jupiter'S Reise abenteuer." Handel und Anduftrie. * Dresden- Die Chemnitz-Riesaer Eisenbahn. Die Bank von Frankreich. * Leipzig. Börsenbericht. — Frequenz der Leipzig-Dresdener Eisenbahn. — Der landwirthschaftliche Ccntralcongreß in Paris. — Wasserstand der Elbe. — Leipzig. Stnkünbigungen. Deutschland. 8 Aus Deutschland, 4. April. Wir haben diesen strengen Win ter über so viel Noth und so viel Klagen über diese Noth ausgestan den, es wurde zum Besten der Nothleidenden so viel dcclamirt, gesungen, gereimt, getanzt, gegessen und getrunken; aber cs ist unsers Wissens nir gend etwas Nachhaltiges gegründet worden, um ähnlichen Nothzeiten, die im natürlichen Laufe der Dinge bei jeder Wiederholung schlimmer werden, vorzubeugcn. Aber jeder Denkende sieht ein, daß mit der ge wöhnlichen temporairen Wohlthätigkcit dem Nothübel, welches eine blei chende chronische Krankheit zu werden droht und zum Theil schon gewor den ist, nicht gesteuert werden kann. Es muß etwas positiv Bleibendes geschehen, um den Dämon des Hungers zu bekämpfen; und je früher dies ernstlich geschehen wird, desto sicherer werden die Hirngespinste ver schwinden, denen die jetzt herrschende Noth Nahrung, Entschuldigung und scheinbare Nothwendigkeit gibt. Man schöpft eben jetzt, wo der Frühling naht, neue Hoffnung, daß der Segen des beginnenden Frucht- jahres der Noth ein Ende machen werde. Allein abgesehen davon, daß für manche Theile unscrS Vaterlandes selbst die reichste Aernte nicht hin- reichen wird, so ist es auch Pflicht, der Natur bei ihrem segnenden Wir ken zu Hülfe zu kommen und ibr so viel als möglich neuen vergrößerten Raum zu bereiten, über den sie das Füllhorn ihrer Gaben auslecren kann. Diese Pflicht wird aber bis zur Stunde auf eine^wahrhaft un verantwortliche Weise vernachlässigt, und cS zeigt sich dabei wieder recht .deutlich, «ungewöhnlich das Naheliegende, das Natürliche übersehen und dafür nach unerreichbaren Phantasiebildern geschwärmt wird. Während nämlich in allen deutschen Städten, Flecken und Dörfern mehr oder we niger Menschen unter der Qual des Hungers leiden, liegen in der Nähe aller dieser Städte, Flecken und Dörfer größere oder kleinere L andstrecken wüst, die erwiesenermaßen wenigstens als Kartoffelfelder ein Segen der Gemeinde werden könnten. Was könnte also zweckmäßiger, christlicher, humaner sein, als diese Ländereien den Gcmcindearmcn zuzuweiscn, daß sie dieselben in fruchtbare Aecker umwandeltcn, wozu ihnen aus der Ar menkasse Gcräthe und Samen gegeben würden ! Welch eine würdige Art von Wohlthätigkeit wäre dies und wie heilsam würde sie auch auf die Wohlthäter zurückwirken! Es kommt der Frühling, die Zeit der Saat; bedenke man den hier gemachten Vorschlag. Jede Gemeinde hat Raum und Mittel, ihn auszusühren, und wenn cs allgemein geschähe, so könnte, so würde dies eine Wohlthat von staatSwirthschaftlicher, von nationaler Bedeutung sein. Jede Gemeinde im ganzen deutschen Vatcrlande hat gewiß irgend ein wüstes Stück Gotteserde, das zum Armenacker, zum Gottesacker im schönsten lebendigsten Sinne des Worts, gemacht wer den kann. — Der König von Baiern hat unterm 7. Febr. d. I. zu den bis her bestehenden drei Groß Prioraten des HausritterordcnS vom heili gen Georg noch ein viertes Großpriorat errichtet, zugleich aber angcord nkt, daß den Großpriorcn wieder die ursprüngliche, auf die Territorial- cinthcilung des Landes gegründete Benennung, nämlich: Großprior für Oberbaiern, Großprior für Niederbaiern, Großprior für Oberpfalz, Groß prior für Franken, beigclegt werde. Mittels Signals vom 26. März hat er befohlen, daß am 24. April, als dem Festtage des heiligen Georg, das Ritterordensfest feierlich begangen werde, wobei der König als Groß meister vorhat, den Prinzen Adalbert von Baiern zum Großprior, dieses Ordens (für Franken) zu ernennen. (A. Z.) üEhtINNits, 4. April. Dem Verfasser der Denkschrift der chem- n i tz e r G e w e r b t r e i b e n d e n (Nr. 93) können wir heute nur bestätigen, daß die Gezenpetition der Weber und Strumpfwirker längst an die Regierung gelangt ist; ebenso können wir ihm versichern, daß man damit nicht heim lich zu Werke gegangen ist, denn es haben zu diesem Zwecke berathende Versammlungen von mehren Hundert Personen stattgefunden. Ob die selbe veröffentlicht werden wird, wissen wir nicht, glauben aber, daß sie zunächst nur dazu bestimmt ist, die Regierung über den eigentlichen Zweck der Denkschrift aufzuklären, die darin aufgestellten irrigen Behauptungen und Ansichten von ihrem Standpunkt aus zu widerlegen und dadurch der Regierung neue Mittel und Gelegenheit zu geben, richtige Einsicht in unsere speciellen Gewerbsverhältnisse zu gewinnen, um danach das wahre Wohl des Landes,bricht einzelner Klassen, fördern zu können. Daß „der Verfasser" die Denkschrift verfaßt und sie von Dem und Dem unterzeichnet worden ist, ist noch lange kein Beweis von der Richtigkeit ihrer Behauptungen und Federungen, so wenig als wir unsere Ansichten für untrüglich halten. Wenn der geehrte Verfasser ferner meint, daß sein in Nr. 93 als Zugabe ausgestelltes Argument die Weber und Strumpfwirker von ihrem Schritte hätte abhalten müssen, so können wir ihm mit Bestimmtheit ver sichern, daß der schlichte Verstand der Mehrzahl der chemnitzer Weder längst über derartige Trugphrasen im Klaren ist und vollkommen weiß, waS eigentlich des Pudels Kern ist. * Äus Dbersachsen, 4. April. Die augsburger Allgemeine Zei tung läßt sich aus Wiesbaden schreiben, auch in Nassau hätten die „Ideen des gewaltigen Sprechers für deutsche Volksintcrcssen Friedrich List", der bei dieser Gelegenheit ein „großer, hochherziger Mensch" genannt wird, „Leben und Gestalt" gewonnen. Als Beleg dafür wird angeführt, im Nassauischen werde das Verlangen nach der Vollendung des Zollver eins durch den Beitritt Hannovers, Mecklenburgs, Oldenburgs und der Hansestädte immer lebhafter, und man pflege dort zu sagen, daß der Zoll verein ohne jene Staaten, ohne Nationalflagge (sie), ohne Flotte nur ein Haus sei ohne Dach und ohne Thor. Ferner wird versichert: durch das „Verständniß der Lehren unsers unsterblichen List" sei der dortige Ge werbverein entstanden, über den und die sonstigen Anstrengungen für Ge werbsbildung alsdann viel Erfreuliches berichtet wird. Wir haben uns vorgcnommen, den Todten, den unglücklich Gestorbenen möglichst zu scho nen, das Verfahren seiner Partei macht aber das Festhalten dieses Vor satzes zuweilen sehr schwer, und um der Sache willen wird ein Wider spruch nöthig, den man der Person gern ersparen möchte. Wenn die Herren in Nassau sich nicht blos um die Ideen des Hrn. List, sondern auch um den allgemeinen Stand der Wissenschaft und um die einschla- gendcn factischen Verhältnisse etwas bekümmert hätten, so würden sie wissen, daß List niemals „neue Ideen" gelehrt, sondern blos ein sehr al tes System mit einem für solche Leute, wie der Verfasser jenes Artikels aus Wiesbaden ist, berechneten Geschick vertheidigt hat. Selbst in Be treff der Gründe, mit denen er jenes System vcrtheidigte, ist ihm nach- gewiefen worden, daß ihm Andere zuvorgckommen, wenngleich diese nicht mit gleicher Wärme und Bercdtsamkcit verfahren sein mögen. Auch von seinem Patriotismus würde man wenigstens nicht so ungeheures Aufhc bens machen, wenn man sich erinnerte, daß er sein System erst den Ame rikanern, dann den Franzosen anprieö, bevor er darauf fiel, Deutschland damit zu beglücken. Wenn im Ucbrigcn jene Herren das List'schc Sy stem wirklich verstanden und zugleich die Wirklichkeit der Verhältnisse er.
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