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Deutsche allgemeine Zeitung : 08.06.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184706084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470608
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-06
- Tag1847-06-08
- Monat1847-06
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 08.06.1847
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— Dem Frankfurter Journal wird aus- Mertn- vom 2. Jun. geschrie ben: „Briefe aus Darmstadt melden, der Abg. Hofgerichtsrath Georgi von Gießen habe den Frhrn. v. Gagern Aefodert", und aus Darmstadt vom 3. Jun. beißt es in demselben ZlvlttAtl «eiter: ^Dft Aq-ervsche Duellangelegenheit erhält «ft« G»ze -tM in AufreMMA. ThnEuch« ist, daß Hr. v. Gagern am 2. Jun., an welchem Tage derselbe (nach der öffentlichen Erwiderung des Hrn. Georgi) seine «feige Flucht y bewerkstel ligt haben soll, Abends N Uhr und mehre Stunden vorher in eignem Fleisch und Blut noch im allgemeinen Gastzimmer des Darmstädter Hofs gesessen, gegessen und getrunken hat. Auch haben genaue Bekannte des Hrn. v. Gagern versichert, daß die Angelegenheit mit Hrn. Georgi die einzig« Arsache gewest» fei, warum Hr. v. Gagern nicht am I. oder 2. Jun. nach Monsheim gereist fei, wohin er sich regelmäßig jede Woche begebe: Zuverlässig kehrt Hr. v. Gagern nach wenigen Tagen, vielleicht nächsten Montag schon hierher zurück." In der erwähnten „Ocffentlichen Erwiderung" des Hrn. Georgi macht derselbe bemerklich, daß Hr. v. Ga gern, welcher anfangs die AuSfoderung Georgi s ohne Vorbehalt ange nommen habe, später in zwei Erklärungen die Annahme der Bedingun gen verweigert hatte, die Georgi vom Anfang an gestellt hatte. Gagern hätte wiederholt erklärt, ohne nur einmal anzudeuten, welche der einzel nen Bedingungen ihm nicht genehm seien: auf keine andere Weise als in einem einfachen Duelle sich mit Georgi schlagen zu wollen. Hiernach bleibe ihm (Georgi) nichts mehr übrig, als die Abreise des Hrn. Hein rich v. Gagern, welche derselbe, nachdem ihm am späten Abend des 1. Jun. wiederholt kundgegeben worden sei, daß er (Georgi) auf den ge pellten Bedingungen beharre, unterm 2. Jun. für räthlich erachtet habe, vor seinen Standesgenossen sowie vor dem hessischen Volke, welches er als Landtagsabgeordneter vertrete, für eine feige Flucht zu erklären. AMm, T.Jun. In der Sitzung der Curie der drei Stände am 2. Jun. erklärte sich weiter der Abg. Reitsch für die Anträge auS Rechts- gründen. Der Frhr. v. Gaffton chatte zwar in den neuen Gesetzen einige Ab weichungen -von dem früher» gefunden, sie aber nicht als Rechtsverletzungen zu erkennen vermocht, mahnte mit Wärme zu Vertrauen and schlug eine dreijährige LandtagSpcriodc vor. Graf Saurma- Jeltfch gegen die An- «räge ; ». Gudenau für dieselben , und zwar namentlich aus Gründen des ZweikammerWems gegen dir Ausschüsse , Abg. Ricbold für das Bincke'- sche Amendement. Frhr. v. Friesen schlug ein Amendement vor, wonach die Bestimmung des Zeitabschnitts dem König überlassen werden solle, was tauch wie das des Frhrn. ». Gaffton Unterstützung fand. Graf Schwerin schlug nun -vor, den Antrag so zu formUlircn: „Der Landtag möge beschließen, an Se: Mas. dm König die allerunterthänigste Bitte zu stellen, Allcrhöchstderßelbe wolle in Anerkennung des in der frühen Gesetzgebung begründeten Rechtsanspruchs sowie aus Gründen der Nütz lichkeit die regelmäßige jährliche Einberufung des Vereinigten Landtags Huldreichst aussprechen, insofern aber die periodische Wiederkehr in so kur zen Fristen nicht für angemessen befunden werden sollte, mittels «iner dem Vereinigten Landtage vorzulegrnden allerhöchsten Proposition auf legis- , -kalorisch NN Weg einen outsprechendcrn Turnus allergnädigst feststellen zu Waffen geruhen." Er fügte hinzu, wie« anerkenne, daß der Landtag kein M«cht habe, als was ihm das Gesetz vom 3. Fcbr. gewähre, aber, das Volk habe andere. Er ward eben so unterstützt wie eine vom Grafen Renard gemachte Aenderung seines frühern Amendements. Frhr. v. Vincke erklärte sich bereit, sich dem Schwerin'schen Amendement anzuschließen, obwol er lieber die Nützlichkeitsgründe nicht erwähnt sähe; v. Leip ziger dagegen' war gegen alle Vorschläge, in welchen Rechte erwähnt Würden, die sie nicht -besäßen. Hieraus sprach der Staatsminister v. Sa-- vigny in längerer Rode zur Vertheidigung gegen mancherlei ihm enlge- ,gengestellte Einwürfe. StaatSminister Uhde» erklärte seinen Beitritt. Der LandtagSeommissar verbreitete sich -über die, Gründe der von der Regie rung getroffenen Organisation, ermunterte zu Vertrauen, federte.aber auch selbst auf: falls die Versammlung eine andere Einrichtung für nütz kicher halte, dies-mit Offenheit und Vertrauen der Entscheidung des Kö- mig« anheimzugcben. Als er zum Schluß einiger den Ministern gemachten, Donvürse gedachte, daß fix den König schlecht berathcn hätten, daß sie -nicht so conservativ seien wie Stein und Hardenberg, daß sie schläfrig «seien und durch öftere Landtage geweckt werden müßten, und hinzusetzte: .auf zweierlei-machten sie Anspruch, auf den Glauben, daß sie den König -nach bester Ueberzesogung bcrathen hätten, und auf Leu, daß sic bessern . Rächen mit "Freudigkeit-ihre Stelle einräumcn würden,-auch wenn diese Räche nicht aus der gefürchteten Burcaukratic, sondern aus den beredten . Redner« dieser Versammlung genommen wären, erfolgte lebhaftes und dauerndes Bravorufen. Moch erklärte sich Hr. Bockum-Dolffö aus Rück-, .sicht >auf den Staatsercdst^ SchwerinMe-Amendement. Nach ei nigen Erörterungen über Lie Fragestellung wurde zuerst über, das Vinckc'- sche Amendement abgcstimmt, -und zwar mit Namensaufruf. Es stimm ten 26V-dafür, 247 dagegen,, sodaß cS nicht die -erfoderMe Mehrzahl chatte. Auch über -das Schworin'sche -Amendement ward ahgcstiuunt, utrd auch hier ergaben sich (327 für, 171 gegen) sechs Stimmen zu wenig.' Hierauf ward .über den AbtheilungSantrag mit Namensaufruf abgestimmt, und auch dieser (287 für, 205 gegen) nicht angenommen. WW bsschltzß nun, um zu einem schneller» Ziele , zu kommen, ohne Namensaufruf zu stimmen, und ein, schon in der vorhergehenden Sitzung von dem daduvlh unterscheidet, daß öS chaS Wort „mshefoüdere" bei dtW Bezug auf die frühere Gesetzgebung wegläßt, wurde in folgender Fassung zur Abstim mung gebracht: „Soll Se. Maj. der König allerunterthänigst gebeten werden, mit Bezug auf die frühere Gesetzgebung und aus NützlichkeitS- und innern NsthweAdigkeitSaründen die Einberufung deS Verewigten Land tags alle zwei Jahre auSzusprechen", und dafür rchob sich eine entschie dene Mehrheit. - . Die Herren-Curit fuhr qm 1, Jy». m der BrrathunH h(SRealx- mentS fort. I» den meisten Punkten trat man den Anträgen, her Stünde- Curie bei- Eine längere Discussion entspann sich über die NM, ob die Zulassung von Petitionen nach abgeiausener Präclusipfrist M d»S Er messen der Versammlung oder in das des LandtagsmarfchallS zu stellen sei. Ueberwiegende Mehrheit entschied sich aber für das Erstere. Uetzer den Ausgang einer weitern Debatte dnselben Sitzung: über hie Frage, wem die Beurtheilung, ob ein Antrag zur Kompetenz deS Landtags ge höre, zustehen soll, berichtet dje Allgemeine Preußische Zeitung npch Mch. ,5. Jun. Bou unserer städtische» Schuäd-Mia- tion iS folgende „Circularverfügung »N d« Direktor«, der höbcm Stadtschulen sowie an die sämmtliche» Vorstände der CommuMl-Ar- m«nschute« und der Pqrochial- und Privatschulen" erlassen worden: „Bei Gelegenheit der Beraehung, welche achtbare Männer d«Com- mun über die «Machen der Verarmung und sittliche» BcrschftmMrung tPr nieder» Volksklaffen mit einander gehalten habe», hat sich hie Meinung hervorgethan, daß ein nicht unerheblicher Grund des zunehmende» marchi- scheu Elendes unter unsern ärmer» Einwohnern darin .zu suche» M, daß der in unsern Schulen crtheilte Religionsunterricht seinen wahren Zweck nicht erfülle- ES ist geäußert.worden, daß derselbe nicht auf tiye fruchtbare, die sittliche Kraft des GemütHS erregende, den Willen veredelnde und stär kende Weise gegeben werd?, baß die Religio» mehr al« eine Wissenschaft ge lehrt werde, ohne baß Gemüth -»»»regen und zu veredelns daß auch iq den Elementarschulen der Religionsunterricht sich ost darauf beschränke, hie Lu gend gewisse Lehrstücke unsere Glaubens auswendig lernen zu lassen- Hne sie in den göttlichen Sinn derselbe» einzuführen und sie durch bi« Kraft «»d da« «eben der Religion Gr iein höheres Streben zu begeistern, und daß so auch die Wirkungen diese« Untevricht« an dem Betragen der Kinder nicht zum Vorschein kämen, was schon die zuchtlose Unordnung, mit der sie die Schule verließen, und die Wildheit, welche sie auf dem Rückwege an den Lag legten, hinreichend bekunde. Wir halten es für unsere Pflicht, den Vorständen, Vorstehern und 'kehtern unserer Schule» diese voll einem Kreise für das Wohl der ärmern Hilfst» so wirksamer Männer geäu ßerte Ansicht zur ernsten Bcherzigung mitzutheilev. KS ist uns wohl be kannt, daß rn vielen Schulen unser« AeWchttkreste« der Änterricht in der Religion und die religiöse Bildung der Jugend wichtig gewürdigt und qüt reifer Erkemitniß und regem Eifer ^gefördert wird. Wir könncn es auch nicht verkenne», «daß auch w den Schulen, welche ein religiöses Leben durchdringt, der gesegnete Einfluß einer wahrhaft frommen EinwiFggg sich nicht immer und überall sofort in dem sittlichen Verhalte», der Ir gend offenbaren wirb, sondern die Kräfte dieser innern Veredlung oft erst in dem reifern Jünglingsalter sichtbar werden. Wir können e« aberbei Kie ser uns gegebenen Veranlassung vor den Leitern- und Lehrer» unserer Schu len nicht "verhehlen, wie eS auch unsere auf mannichfachen Wahrnehmun gen beruhende Ueberzeugupg ist, dqß der Religionsunterricht in uysfxn Schulen noch gründlicher und fruchtbarer ertheilt, die religiöse Bildung der Jugend noch lebendiger erzielt, dqß die Kinder mit dem Geist und Wefensinhült unsers Glaubens und seiner heiligen Urkunden noch mehr und tiefer bekannt werden und ihr« sittliche Kraft durch den Einfluß religiöser Bildung noch bedeutender gehoben und gekräftigt werden muß- Wir halten uns deshalb verpflichtet, die Vorsteher und Leiter unserer Schulen zu ersu chen, wem Religionsunterricht in ihren Anstalten qme besondere Aufmerk samkeit und Lheilnahme zu widmen, und hegen insbesondere zu den Herren geistlichen Sprcialauffehern das Vertrauen, daß sie diesem "Gegenstand ihre ernste Mitwirkung schenken, den Religionsunterricht in den ihrer MitaufWt anvertraute» Schulen -genau kcaufsichtigen und den mit diesem Lohxohjecte beauftragten Lehrern einsichtigen und freundlichen MH ertbeilcn weichen, wie sie diesen Unterricht zweckmäßig und für das innere Leben "v»r Jugend frucht bar "einzurichten und sich selbst für diese so wichtige Lhätigkeit immer mehr zu befähigen haben. Wir fodsrn insbesondere noch dje Vorsteher und -Lehner unserer Schulen auf, die hohe Pflicht, welche ihnen in-RÜckWt hpr .reli giösen Bildung unserer Zugepd obliegt, immer mehr,zu erkennen und auf das treuste zu erfüllen, und zweifeln nicht, daß sie in sich davon ein leben diges Bewußtsein haben werden, wie eS zu den wesentlichen Etfoderniffcn eines tüchtigen Bolksschullehrers gehört, der Jugend den Religionsunterricht faßlich und fruchtbar zu ortheilen, und haß zur Lösung der hierein gesteiften -hohen Aufgabe nicht allein das Wissen der christlichen Aehve, ^dcr» eben so sehr das rege, inne« Interesse für den Gcgeystand, geschickt. M eS bei einer .richtigen Würdigung der menschlichen Interessen keinem Zweifel »nterliegt, daß die Schüle kein höhere« Ziel hat, al« ein sittlich kräftiges Volk zu bilden, und wenn es eben so airsgomacht ist, daß die« nurwurch di« «rlcuch- tendcn imv hoiligmden Einflüsse -einer -lebendigen und -wahrhaftig»», rcsiMscn Wikduqg erreicht wcrden.kann, so ist c« wol überflüssig, wahrhaft-rlcuchtrftn und gewissenhaften Männern diesen Gegenstand noch weiter^» empfehlen, wie es denn auch am-sage liegt, dqß Pic Verirrungen auf dem Gtbiete de« religiö sen Lebens nicht wirksamer beseitigt werden können, al« wen» unsere Jugend zur ErkcnNtniß der Wahrheit gelangt, -welche sie zu der sittlichen Wollkom- . machest -nach id«m Verbilde-Christi führt. Wir--ersuche» dieMoxständc-und,hie -Herren Virectore», sämmtliche» an ihren ^Schulen -thätigen Lehrern öiese -un sere Circularverfügung zur Kenntnißnahme und Nachachtung imtzutheilcn."
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