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Deutsche allgemeine Zeitung : 26.05.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184705262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-05
- Tag1847-05-26
- Monat1847-05
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 26.05.1847
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Nr 146 Mittwoch S6. Mai 1847. r Rgc. -WM Dtutsche Allgemeine Zeitung. AM- «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Ntwi-elung und Fortbildung Ibiel geschadet und wenig genützt ha«. Man durfte sich nicht begnügen. Er näher« sich hßdurch den, die protestantische Kirche »achzuahmen und als Product des RationaliS- flusses auf alle KircheNgemeinschasten sich begeben, mit Einem Worte di6 Staatökirche hätte hmsgeben können! Die deutsch-katholische Kirche ist dort jetzt vom Staate selbst eman- drö evangelischen EhristenthumS sein wolle. Evangelischen, ohne die Katholiken abzustoßen; aber er stellt sich höher cipirt; dieser erste Schritt wird im ganzen protestantischen Deutschland andere nach sich ziehen! Der Deutsch-Katholicismus hat nun zu zeigen, daß die.Christenheit reif zu solcher Freiheit ist und daß die Selbstdestim» muilg freier Christen ein festeres Band der Ordnung ist als die zwingende Autorität! Er kann die große Aufgabe losen, die Vorzüge des Katho- licismus mit denen der Reformation des 16. Jahrhunderts zu vereinigen! / Leider hat man zeither Vieles gethan, was der katholischen Reform ablesen, das Ueberschätzen der Predigt ic. selbst in der protestantischen Kirche sich schon überlebt haben. Auch manche dogmatische Lehrbestim mung und Lehrverwerfung des leipziger Concils, manche schriftliche und mündliche Aeußrrung, namentlich der Schlesier, wäre besser wol unter- blieben, da sie den Schein begünstigen konnte, als habe man aus äußer lichen Rücksichten vom Christenthume nur den Namen beibehalten. Man scheint vielfach s la Feuerbach das orthodoxe Staatskirchenthum mit dem reinen Christenthume zu verwechseln und will vom Christenthume nichts wissen, weil man es nur in der gesetzlichen Form des StaatskirchenthumS kennt. Man redet von Humanismus, Rationalismus und einer Religion für Denkende, und vergißt, daß daS eigentliche Christenthum — welches freilich einem orthodoxen^ intoleranten und hcrrschsüchtigen Priester- und Kirchenthum oft diametral widerspricht —der höchste Humanismus, die tiefste Philosophie ist Und jedem denkenden Menschen züsagt. Man sagt sich offen oder verdeckt vom Christenthume los, um eine neue Theorie an seine Stelle zu setzen, die ost nur philosophisch Gebildeten verständlich ist, während das Ehristenthum dieselben Grundgedanken und zwar in einer muS wirklich gute katholische Einrichtungen fallen zu lassen, um prote stantische dagegen anzunehmen, dir, wie das Collectensingen, das Gebet alS Beide. Er stimmt mit Beiden überein, indem er mit ihnen im Evan gelium die Wahrheit findet; er unterscheidet sich aber von Beiden, indem Beide außer dem Evangelium noch andere menschliche Autorität und histo rische Rechte anerkennen: die Katholiken die alte Kirchenlehre, die Kirchen väter, dir Concilien und die Tradition nebst dem canonischen Rechte; die Protestanten die neue Kirchenlehrer die symbolischen Bücher und das Lan- deökirchenrecht. Wenn es dann dem Deutsch-Katholiömus gelingt, die in jenem Namen liegende Aufgabe zu verwirklichen und sich sicherer als die ältttN Kirchen auf den Grund und Boden des reinen ChristuSevangeliumS zu stellen, so bildet er eine höhere Einheit. Er verwirklicht Das, waö Viele in beiden Kirchen erstreben: eine von geistlicher und weltlicher Hierarchie, von Papst und Landesbischof freie christliche Kirche, welche nur auf dem Evan gelium fußt. Die evangelisch-katholische Kirche würde dann ausgespro- chenermaßen eine wirklich freie, wirklich allgemeine christliche Kirche sein; sie würde den praktischen Beweis liefern können, daß eS möglich sei, auch ohne bindende äußerliche Satzungen und Autoritäten durch eine freie Gemeindevertretung und eine freie Schriftauslcgung den heiligen Geist der Gemeinschaft, daS moralisch-religiöse Bewußtsein herzustellen, w«l- sprechendes, für den Vortheil der Staätsregierungen selbst höchst Ge fährliches darzustellem Er kann den praktischen Beweis führen, wie auch die „freien Christen", die das rein äußerliche und die öffentliche Moral wirklich nicht befördernde Staatskirchenwesen deSavouiren, gute Untirtha- nen sein können. Er kann durch Thatsachen zeigen, daß der Staat durch Freigebung ter Kirche nur gewinnt. Es wird dann mehr und mehr die Krage hervortreten, ob Preußen, welche- mit seinem neuesten höchst da«" kenswcrthtst Edie« über die Bildung neuer Religionsgesellschaften die Mög lichkeit vom Staat unabhängiger christlicher Gemeinschaften anerkannt hat, nicht einen Schritt weiter hätte gehen, alles diretten und positiven Ein Deutschland. f"f Von der Pleisse, 24. Mai. Wenn man dem D«utsch-K»tho- liciSmus hier und da verwirft, daß er den großen Erwartungen, die man von ihm sich gemacht, nicht entspreche; wenn die Erfahrung lehrt, daß das sFrrigcbung der Kirche nur gewinnt. Es wird dann mehr und mehr die anfangs schnell fortschreitende Werk jetzt nur langsam wtiterschreitet und * " ...... . namentlich in katholischen Länder» gar-nicht die Fortschritt« macht, dir cheS für den Denker wie für den Gläubigen das Eine ist, was zum menschlichen Zusammenleben kein Staat, keine Kirche, keine Familie ent behren kann. Werfe man nicht ein', daß das Evangelium nur eine neue Fessel für den freien Geist sein werde; etwas Gemeinschaftliches muß dcr sein, was «ine Gemeinschaft zusammenhält, und «s gibt nicht- Besseres als das Evangelium, diese Verkörperung des freien Geistes der Mensch heit. Gibt eS doch kein freisinnigeres Buch als das Evangelium! Wenn «rst der Deutsch-Katholicismus dem reinen evangelischen Ehristenthum, wie es die vom Geiste des EhristenthumS durchdrungene Vernunft, drtser heilige Geist in der Menschheit, versteht, sich mit Entschiedenheit anschließt, so wird bald das MiStrauen der StaatSrcgierungen verschwinden, welche in der katholischen Reform zeither nur negative und zerstörende, religionS- und christenthumsfeindliche Elemente zu sehen glaubten. Natürlich darf dieses Anschließen nicht im Namen allein bestehen, sondern muß in der- Thal und Wahrheit ein warmes offenes Anschließen sein, das sich klar geworden, wie das Christenthum Alles gibt und hat, was die Mensch heit und unsere Zeit braucht, was auch so viele Freisinnige in d«r evan gelischen Kirche erstreben. Namentlich in der Vereinigung mit Letztem und im Anschlusse Beider ans Evangelium liegt Beider Macht. DtrDeutsch- Katholicismus würde selbst seine Zukunft zerstören, wenn er auf diese Ver einigung mit der freisinnigen Partei in der evangelischen Kirche nicht hin- strtben wollte, wenn man eS ihm auch nicht verdenken kann, daß er an die sogenannten freien christlichen Gemeinden sich so lange nicht anschließt, als die Stellung dieser zum Evangelium und zum Christenthume noch ein« zweiftlhafte ist. Der Deutsch-Katholicismus muß in seinem Be stehen ebensowol eine lebendige Protestation gegen den Abfall vom.Chri stenthum wie gegen das Papstthum und das LandeSkirchenthum sein. Er muß, er kann, er wird dazu - beitragen, um die starre Herrschaft d«S -StaatskirchenthumS als etwas dem Grundsätze des EhristenthumS Wider- rr-ve-bli». Deutschland. ff Von der Pleisse- Der Deutsch-KatholiciSmu«. OLeip- ria. Lod O'Connell'«. — Der dresdner Frauenverein für verwahrloste Mädchen. Von der böhmischen Grenze. Die Sperre, f Hannover. Der preußische Gesandte. Die Brottaxe. Da« Pferdefleisch. Die Ver bindung-mittel. *Krankkurt a. M. Da« Preßgesetz. Die Lichtfreunde. Mreußen. Serlin. Landtag. * Lettin. Die Agrargesetze. Statistik der Declaration. **Au» Preussen. Der Befreiungskrieg. — Da« Post- aeheimniß. — Gesetze. pefterreich. s Aus Ungarn. Die Uebertritte zur nichtunirten Kirche. Spanien. General Rodil. Espartero- Die Königin. Dcr Kaper. Sld»ß*ritN«nten. Hoffest.' O'Connell « Lod. Der Earl of Claren- : don. Der Repealverein. Hungertod. Marquis of LanSdowne. Sir Charle- Ogle. Der Derbytag. Der Greät Britain. Böse Wetter. Krankreich. Parlament. Die Commissionen der Deputirtenkammcr. Loe- kaufung der Sklaven auf Mayotte. Versammlung Stockevnservativer. Verurtheilung in Lille: Capital» Gudin. Die Loireüberschwemmung. Die katholischen Missionen. 0 Paris DaS Ministerium. Weigt««. Ruh« in Gent. Schweiz. Sperrmaßregeln. Durchfuhrverbote. ' Ktalien. Neapel Hoftrauer. — Ausstand in Pisa. Schweden und Rorwegen 0i. Hcurlin. Rußland und Pale«. *Aus Livland. Die lutherische Geistlichkeit.— - DI« Reservemagazine. Türkei. Der türkische Krieg. Moldau und -Walachei. Feuerlärm in Kukarescht. Ostindien. Di« neueste Ueberlandpost. Sdisfenfchaft und ölunft. Oberbaurath Voit in München. - Denk mal für Caxton. Handel und Kudußtrie. *L«ip;ia. Börsenbericht. — »Frankfurt , a. M, Die Höchst-Sodcner Eisenbahn. — Die Lo-canische Central-Ei- . ftnbahn. — Frequenz der Leipzig-Dre-dner Eisenbahn. — Leipzig. Vnkündigungen. Halt, «inen Grund und Bodin, auf dem er stehen uW sich in Verbin dung mit allen Christen weiter entwickel» kann. Der DeaÜch-Katholici-- mus erklärt damit, daß er eine organische Entwickelung und Kortbildunc man erwartet«, so liegt die Schuld gewiß viel mit darin, daß die be ginnende katholische Reform wol wußte, was sie nicht wollt«, aber üb«r DaS, was sie wollte, sich nicht klar genug war. Gilt dies nun namentlich von der Stellung des Deutsch-KatholicismuS zum Ehristenthum^ so ist eS gewiß ein bedeutender Fortschritt, wenn, wie eS heißt, von4kWleipziger De- putirtrn auf dem eben stattfindenden deutsch-sättzcüischeü Concil zu Berlin der Antrag grstellt werden soll, den unpassenden NamenDeutsch-katholische Kirche" künftig mit dem Namen: „Eöangelisch-ckatholische Kirche" zu vertauschen. ES ist allerdings nur ei» Wort, ab« «s liegt in diesem Worte sehr viel, denn es gibt dem Deutsch-Katholin-W»- einen positiven
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