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01 Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 01.01.1925
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-19250101015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-1925010101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-1925010101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1925
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für Zschopau und Umgegend Donnerstag, Sen I. Januar 192Z>- 93. Jahrgang. DertlSrhes und GüeHMEeS Zschopau, nm 31. Dezember 1924. Lin neues Jahr Em neues Jahr. Was bringt es? Neues Wollen, Ein neues Ringen nach den höchsten Zielen? Und Kampf, in dem gelöste Kräfte spielen Und aufeinanderprallcu? — Bringt es Grollen Und Richten, Hassen, zähneknirschend Tragen? Auch wohl ein Lieben? . . . Ueberflüssig Fragen: Wir Deutschen sind so tief in Leid versenkt, So eng umstarrt von Widerwärtigkeiten, Das; freie Güte zagt, sich auszubrciten, Dass jeder nur der eignen Wünsche denkt! Betörtes Deutschland -- halte sinnend ein Im Borwürtstaumcln an der Jahreswende: Betörtes Volk, reich' dir die Bruderhände, Wie einst, in Heldentagcn, eins zu sein! Eins! Ein gewaltiger Baum, der Wurzeln gründet In heiligen Tiefen — der zum Licht sich hebt, Der Zellen, Fasern, Ringe eng verwebt, Und stärksten Gegendruck den Stürmen kündet! Alice Freiin von Eaudy. einander sein und alles gemeinsam ertragen? In Liebe une? mit Takt ertragen? Wäret ihr so, dann wäre die Welt hell, dann märe alles leicht, dann könnte der Mensch wahrhaft menschlich leben. Dieses zu erreichen, ist möglich; ich habe es doch auch erreicht! Versucht es, baut die Seele unseres Deutschlands neu, nur der Weg, den ich zeige, weil ich ihn in mir selber ging, führt dorthin. Seid einig mit Gott oder der Weltvernunft, dagegen zu hadern, ist entsetzlich dumm, seid gut zueinander, „verzeiht" euch gegenseitig alles — habt ihr diese zwei ersten Menschcnpflichten erfüllt, dann seid ihr auch einig in eurem Innern, dann, und nur dann seid ihr glücklich. Das will ich, drum spreche ich heute zu euch! Folgt immer ergeben, und mag cs wie immer wehe tun, denn, was das Geschehen euch auferlegt — es ist alles von höherer Instanz aus gewollt, fügt euch, aber nur dem! Was euch ans Menschentum greift, was egoistisch ist, dagegen aber wehrt euch mit aller Kraft des Leibes und der Seele; Egoistisches, Schmutziges ist nicht von Gott, nicht von der Weltvcrnunft, das ist von solchen, die sich gegen Gott und die Weltvernunft stemmen. Diese müßt ihr, um der Welt vcrnunft willen, die kühnes, aber reines Leben will, ver nichten ! Gewiß ist auch dieses Unkraut gewollt, aber es ist nur gewollt, damit ihr handelt, damit ihr es ausreißt! Wenn ihr so zu eurem Nächsten, gegen euch selbst immer ^handelt, wird Deut'chland neu; anders nie, niemals! Wolter von Molo. Das „Wockeublatt" enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, des Amtsgerichts und des StadtratS zu Zschopau. Schriftleitnng: Rickard Voigtländer. — Druck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Richard VoiaM^Km Zschopau, Oststraße 21 dieser Woche haben zahlreiche Probefahrten stattgefuuden, an denen die Mitglieder der Verkehrs A.-G. mit ihre» Familien teilnahmku. Für den 1. Januar ist bestimmt mit der öffentlichen Inbetriebnahme der Bahn zu rechnen. — Wetterbericht. Donnerstag: Wolkig, ziemlich mild, etwas Regen, windig. Später zeitweise ausklärend und etwas kälter. — Freitag: Zunächst klarer und etwas kältere Nacht ohne Niederschläge, Tag milde. — Neuer Wettcrnm'chlag jedoch in Aussicht. — Khcmnitz. Am 29. Dezember verstarb im Krankcn- hausc der 61 Jahre alte Baumeister Hans Seidel an den Folgen seiner schweren Verletzungen, die er vor einigen Tagen erlitten hatte, als beim Ausschichten von Brettern ein Stoß solcher nmfiel und Seidel unter sich begrub. — Ferner verschied dort am gleichen Tage der 61 Jabre alte Invalid Neubert, der am 2. Wcihnachtsfeiertag in dem von ihm bewohnten Hause infolge eines Schwindelaufalles auf der Treppe ausgeglichen und einige Stuken herabgerallen war, wahrscheinlich an den Folgen eines Schädclbrmhcs. — Am Dienstag Vormittag fiel ans der Florastraße ein aus wärts wohnhafter 30 Jahre alter Schieferdecker, der mit dem Umdeckcn eines Daches beschäftigt war, ungefäar 10 Meter hoch auf den Fußweg. Er brach dabei ein Hand gelenk und zog sich im Gesicht erhebliche Verletzungen m. — Irankenöcrg. Selbst gestellt bat sich in der .'lacht vom Sonntag zum Montag der hiesigen Polizei ein 22jährigcr Schlosser aus Chemnitz, der angab, am 13. Dezember in Hamburg ein 189'3 geborenes Koutrollmädchen erwürgt zu haben. Da seine Angaben mit den diesbezüg lichen Ausschreibungen im Sächsischen Fahudungsblatt üdcr- einstimmten, wurde er dem hiesigen Amtsgericht zugefsihrr. Der junge Mann gab an, nur einen Tag in Hamburg ge wesen zu sein. Er ist dort nach St. Pauli gegangen, wo er das Mädchen traf, das ihn mit in die Wohnung nahm. Hier hat er das Mädchen erwürgt und ist dann mit einer Bente von 40 Mark wieder von Hamburg fortgcfahreu. Planlos ist er teils mit der Bahn, teils zu Fuß wieder nach Sachsen gekommen, bis er schließlich nach Frankenberg kam, wo ihm das Geld wieder ausging. Er besuchte hier noch ein Kino und stellte sich dann, von Gewisicnsgualen gepeinigt, der hiesigen Polizei. — Mittweida. Ein schwerer Raubübersall wurde am Heiligen Abend mittags ^«12 Uhr auf der Straße nach Wcinsdorf, und zwar an dem ncuerbauten Teile kurz vor dem Steinbruche Petcrschütz verübt. Der Buchhalter Hökel des Steinbruchsbcsitzers Hofmanu in Mitweida befand sich auf dem Wege nach dem Steinbruche, um die Lohnzahlung vorzunehmen. Er hatte 1 100 Mk. Lohngclder in einer Aktentasche verpackt bei sich. An der bezeichneten Stelle trat plötzlich von hinten ein Alan an ihm heran, schlug ihn mit der Fanst in den Nacken, stürtzte ihn die ziemlich steile Bö schung hinunter und entriß ihm die Aktentasche mir dem Gclde. Bevor sich der Beraubte erheben und um Hilke rufen konnte, hatte sich der Täter aus dem Staube machen können. In ihm wurde der Steinarbciter Skala, geboren am 29. Juli 1902 in Mittweida, festgestcllt. Bereits ain 2. Weihnachtsfeiertage gelang es, den Räuber, der am Tatorte gesehen worden war und dort einen Leibriemen ver loren hatte, in Chemnitz festzunehmcn. — Aue. Bei einem öffentlichen Tanzvergnügen in Alberode wurde einem 20jährigen Kupferschmied aus Aue während des Tanzes sein Bier ausgetrunkcn. Als er an seinen Tisch zurückkchrte und dies bemerkte, zog er in der Wut ein geladenen Revolver aus der Tasche. Eiu Schuß ging plötzlich los und traf eine in der Nähe sitzende 19jährige Fabrikarbeiterin ans Lößnitz, die eine heftige blutende Wunde am Kopfe davontrug. Glücklicherweise ist die Verletzung nicht lebensgefährlich. Bekanntmachung Im Bezirke des Landesfinanzamts Dresden wird aus Anordnung des Herrn Reichsministers der Finanzen mit Wirkung vom 1. Jan. 1823 ob die Verwaltung der Gesellschastssteuer (Teil l ä-0 Kapitalsverkehrssteuerges), ,, Börsenumsaksteuer (Teil I>l „ ), ,, Obligaiionssteuer und Wechselsteuer gemäß 8 22 Abs 2 Reicksabgabenordnung zuiammengefoht: bei dem Finanzamt Freibera sür die Finanzamtsbe- züke Annaberg, Döbeln, Flöha. Freiberg, Hainichen, Marienberg, Nossen, Olbernhau, Zschopau. Zum Verkaufe von Steriermarken bleiben alle bisher damit betrauten Stellen befugt Die Zuständigkeit des Finanzamts Dresden-Neustadt zur Abstempelung von Wertpapieren und Lotlerielosen bleibt be stehen. Dresden, am 29 Dezember 1924. Der Präsident des Landesfinanramts. Der Inserttonspreis betrögt kür die ü-gelpalt. Petitzeile oder deren Naum im Ämtsgerichtsbezirk Zschopau 15 Pfennige, außerhalb 20 Psennige Im amtlichen Teile die 8-gespalten« Zeile 30 Pfennige. Reklamen, die 8-gespaltene Zeile 50 Pfennige Für Nachweis u. Osferten-Anr abme 1b Psennige Extrogebühr. Postscheck-Konto: Leipzig Nr 42884. Geweindegirobonto: Zschopau Nr 41 Gewerbebank e. B. m b H Zschopau Fernsprech-Anschluß Ri 12 M iWe Nimmer iles „MenblMs" gelangt aus technischen Gründen WM" nicht Freit«g 'MW sondern Sonnabend zur Ausgabe. Äuserale ervitten Mir vrs fps testens Connavenst festy S Äste — Der Wandkalender des „Wochenblattes" für 1925 wird der nächsten Sonnabend-Nummer bcigelegt. — Gendarmerie-Kriminalkommissar Wehnert ist ab 1. Januar nach Annabcrg als Bczirksobcrgendarmerie- Kommissar versetzt worden. Anstelle des Herrn Wehnert tritt Kriminalkommissar Groß. — Theater der Volkshochschule. Am Freitag, den 2. Januar wird nicht Ibsen „Gespenster" sondern Ibsen „Nora" gegeben werden, da in letzter Stunde ein Mitglied unpaß geworden ist. — Es sei wie uns geschrieben wird, nochmals allen Ernstes darauf hingewiesen, daß es von dem Besuche dieser Vorstellung abhüngt, ob weitere Theater abende folgen können. So bedauerlich das Einstellen dieser Theaterabende ist, so kann schlechterdings wohl nicht verlangt werden, daß neben der vielen zu leistenden Arbeit anch noch eigenes bares Geld auf diese Veranstalungcn gelegt wird, wie das bereits geschehen ist. Es sind noch von allen Plätzen reichlich Karten vorhanden, die beim Hausmeister Denke zu haben sind. Der Preis des 3. Platzes (0,50 Mk.) ist so niedrig, daß es jedermann möglich ist, für billiges Geld einen guten Platz zu erwerben. — Die Vriv. Schützengilde wird, wie in früheren Zeiten, auch in der Silvesternacht 3 Böllerschüsse abgeben. — Die Gesellschaft „Deutsche Schützen" hält am Neu jahrstage mittas 1 Uhr auf ihren neuen Schießstand ein Neujahrs-Schießen ab. Der Vereinswirt Herr Reuther wird das Neue Jahr nachts 12 Uhr mit drei kräftigen Böllerschüssen begrüßen. — Die Aezirksstedelungsgesellschaft Ilöha als Bau oberleiterin konnte in den letzten Tagen wiederum einige fertiggestellte Wohnhäuser an die betreffenden Bauherren übergeben und zwar je ein Dreifamilienhaus an die Gemeinde Hennersdorf und Kunnersdorf, ein Zweifamilienhaus (Um bau) an die Gemeinde Oberlichtenau und ein Vierfamilien haus an den Bauverein Erdmannsdorf, nachdem vorher schon die anderen vollendeten Wohnhausbauten in Plaue-B. und Falkenau übergeben worden waren. Die obenangeführten Wohnungen sind bereits bezogen. Wenn auch die Finan zierung dieser Wohnhäuser im vergangenen Jahre schwer durchführbar erschien, so ist sie doch letzten Endes nach viel fachen Unterhandlungen mit den betreffenden Geldinstituten gelungen. — Der Weihnachts»erkehr war in Oberwiesenthal überaus stark. Alle Hotels waren überfüllt, obwohl man wegen des ausgebliebenen Schneewctters mit Absagen ge rechnet hatte. Auf dem Fichtelberg entwickelte sich über die Feiertage ein reger Sportbetrieb. Es wurde bet sonnigem, warmem Wetter gerodelt und Ski gefahren. — Diss Eisbahn konnte jedoch nicht in Benutzung genommen werden, da freche Schandbuben in der Nacht die Schleuse des Eis weihers geöffnet hatten. — Die Schwebebahn, steht nunmehr kurz vor der Ueberaabom den öffentlichen Verkehr. In I 0 I , . X Läeuup»!», Warum ich zum Ilenen Jahr spreche! Es ist jedes Dichters Wunsch, auf die Seelen der Menschen, seines Volkes einzuwirken; diesem Wunsch stellt sich zumeist die sogenanute Vornehmheit des Poeten entgegen, die alberne Meinung, daß er sich etwas vergibt, wenn er anders als durch seine Werke zu den anderen redet. Wie kümmerlich ist diese Anschauung meiner Zeitgenossen. Nur der hat das Recht, sich Dichter nennen zu lassen, der ein Mensch ist: soll der Mensch nicht aufrichtig zu seinen Brüdern und Schwestern sprechen? Ich spreche deswegen heute zu euch, weil ich mich Eins mit euch fühle, weil ihr mich schufet, weil ich ohne euch und eure Gefolgschaft nichts bin — wir sind uns gegenseitig nötig. Volk, Presse und Dichter sind Eins. Wir müssen es immer mehr werden in diesem Jahr, das jetzt nach dem Kalender beginnt, wir müssen uns -mmer vertrauensvoller und verantwortungsvoller gegenseitig d chdringen, sott Deutschland wieder das werden, was alle, die guten Herzens sind, innig erhoffen. Was ich euch wünsche zum neuen Jahr, ist Gemeinschaftsgefühl. Einigkeit mit Gott und den Gesetzen der Welt, so du „Atheist" bist: mit der Weltvernunft oder wie ihr das über uns, das uns ge boren werden ließ nnd sterben läßt, immer nennen wollt, Einigkeit untereinander, Einigkeit, Einheitlichkeit mit euch selbst, in jedem von euch, lirteilt nie zu schnell über den anderen ab, sei es Kind, Vater, Mutter, Frau, Freund oder Ehemann. Seid immer dessen eingedenk, daß die Welt Gewitter und^Krdbeben gibt, daß der einzelne Mensch ein Stück dieses Weltganzen ist; auch der Mensch schafft und erlebt Gewitterwand Erdbeben für sich und den Nächsten. Er ist daran nicht-„schuld", niemand tut etwas, was er nicht tun muß. Wenn Gott und die Weltvernunft allmächtig sind, wo könnten wir armen Eintagsfliegen dann etwas tun, das dagegen wäre. Und das Große über uns ist allmächtig! Alles, was geschieht, muß daher geschehen, es geschähe sonst nicht! Wollt ihr aus diesem Grunde nicht versöhnlich zu Trschetnt Dienstag, Donnerstag und , M, M Sonnabend und wird am Abend vor- M ?er ausgegeben u 100 Psg„ aus. MMWM MM UMM MM MW MM M ,-hliehlich Boten und Postgebühren. MW WM M M M M M MM M M M M M M M M W Für den Fall des Eintretens von Pro- W duktionsvert«Uerungen, Erhöhungen WWI und Materialienpieüe be- M M M M M M M M M M W M M M halten wir uns das Rechtler Preis- M W M M M M M W M M und Nachsorderungen Bestellungen werden in unserer Ge- schäktsslelle, von den Voten, sowieoon allen Postanstaltett sngenoMmstt.
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