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01 Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 07.02.1925
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-19250207011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-1925020701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-1925020701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1925
- Monat1925-02
- Tag1925-02-07
- Monat1925-02
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ErstesMatt Erscheint Dtrnstag, Donnerslao und Sonnabend und wirdam Abend vor her ausoegeben u versendet. Monat- sicher Bezugspreis 1l)0 Pfg., aus- Mithlich Bolen urld Postgebühren. Für den Fall des Eintretens von Pro- ruiitionsverteuerungen. Erhöhungen -er Löhn« und Malenalienpreiie be halten wir uns das Recht der Preis erhöhung und Nachlorderungen vor. Bestellungen werden in unserer Ge- tchäflsslelle, von den Loten, sowie von allen Postunstalten angenommen WMenMt Der Jnlertionsprels betrüg» tv» v » S-gelpalt. Petitzeil« oder deren Raum tm Amtsgrrichtsbezirk Zschopau 15 Psennige, aukerhald SV Pfennige Im amtlichen Teile die Z geipaltene Zeil« SO Psennige Reklamen, die 8-gespaltene Zeile 50 Pfennige Ain Nachweis u Ossertrn-Ani ahme 1b Pfennige Extragebüdr Postscheck-Konlo: Leipzig Nr 42884 Kemrindegnodonio ZichovouNr 41 Gewerbebank eG. mbH Zschopau Fernlprech-Anlchiuh Nc 12 für Zschopau D und Umgegend. Da8 „Wochenblatt" enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, deS Amtsgerichts und des Stadtrats zu Zschopau. Schriftleitung: Richard Boigtlänoer. — Druck und Berlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Richard Boigtlander in Zschopau, Oststraße 21 »L 17. Sonnavend, Sen 7. Februar 1024 93. Jahrgang. Dit VnOknlW N» ÄhtWunMlml erfolgt durch den WMn KltMMis Ml»«»«. lls». Rathaus, Zimmer Nr. 15 Meister und solche Arbeitgeber, welche die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen haben, »erde» vera»i«ht, «lle Lehrstelle» — ab Ostern 1925 oder früher zu besehen — unter Angabe der Bedingungen beim unterzeichne!en ArbeUennchweis «nrnmeiden. Eltern ber» «esetz» liche Vertreter der Ostern 1925 aus der Schule entlassenden Knaben und Mädchen «erde« «usgesnrdert, letztere zur Vermittelung non Lehr» oder Arbeitsstellen ebenfalls beim Arbeit»« «ch weise bnldigst anrumelden. Zschopau, 10. Januar 1925. Oeffeatlicher Arbeiten«chweis gschonnu u. Amg. — Berufsberatung und Lehrftelleavermittelung. — Lesfeililiche Atzung -es BezirkssiisschOs Mitt«och, den 11. Februar 1925, mittags 12 Uhr, im Sihungssaale der Amtshouptmannschaft. Die Tagesordnung hängt im Wartezimmer der Amts- hauptmannschast aus Flöha, am 8. Februar 1925. Der Stellvertreter des Amtshauptmanns. Dr. Ringel Aus Blatt 8 des Grnossenschoftsregisters, betr. die Ein kaufs' und Lieferungsgeuostensebaft des Schneider gewerbe», eingetragene Eevossenfchaft mit be- schrSakter HaktpfltM in Zschopau, ist heute eingetragen worden: Durch Beschluh der Generaloeisammlung vom 13 Oktober 1924 ist die Genossenschaft aufgelöst worden Der Schneiberobermeister Hermann Richard König und der Bank beamte Paul Otto Bödme, beide in Zschopau, sind zu Liquidatoren bestellt. Amtsgericht Zfchovau, den 4. Februar 1925. Auf Beranlassung der Brandversicherungskammer wird zur Vermeidung von Bränden das Löschen von Kalk inner halb von nichtmossioen Gebäuden oder in ungenügender Ent fernung von diesen bez. von nichtmossioen Bauteilen verboten Zuwiderhandlungen werden gemätz 8 368,8 des Reichsstras- grsehbuchs bestraft. Zschopau, am 3 Februar 1925. Der Stadlrat. Dertli«SeS unv Zschopau, am 6. Februar 1925. Hberschlesien — ein europäisches Problem. In der Monatsschrift für das südöstliche Deutschland „Die Werber" führt Fritz von Reiche aus, daß in Ober schlesien ein Stück europäischen Schicksals liegt, und schließt mit folgenden Mahnworten: „Wie im ganzen Osten hat das polnische Slawentum seit 1918 auch in Oberschlesien einen gewaltigen Schritt vorwärts tun können — freilich nicht aus eigener Kraft, sondern begünstigt durch eine glückliche Weltlage — Ruß land und Deutschland kraftlos am Boden —, von Frank reich gedrängt und gestützt. Wie ja durch Jahrhunderte schon Polen der Sturmbock Frankreichs war im Kampf gegen das römische Reich deutscher Nation. Ob in unserem Kampf- mit der slawischen Welle die Dämme des Deutschtums sich stark genug zeigen werden, ob es den Slawen für immer gelingt, in Danzig und Ober schlesien Grundlagen und Rüstzeug westlicher Weltpolitik zu erwerben — das ist keine Frage, die nur uns selber anginge. Hinter dein Slawentum steht Asien! Wie viel Asiatisches liegt doch in Geschichte, Volkscharakler und StaatSform der slawischen Welt! Wenn einst die tausend Millionen Asiens die Hände ausstrecken werden nach der schmalen, westlichen Halbinsel Europa, dann werden sie um so eher die alten Zentren europäischer Kultur und Geschichte erreichen, je weiter die slawische Brücke schon nach Westen reicht. Dann werden die Slawen die Borhut Asiens sein, sie werden die slawische Welt um ein gewaltiges Stück nach Westen vorrücken können — um ebensoviel aber wird sich der Lebensraum des nicht- slawischen Europa verengern, und gerade am Lebensraum ist Europa, mit Asien oder Amerika verglichen, ja schon jetzt so arm. LebenSraum aber bedeutet Lebenskraft, und Kraft ist eS ebenj was Europa, nach Jahren der Selbstzerfleischung, so not tut, will es sein altes Herrentum Asien gegenüber wahren. Europas Lebensinteresse verbietet, daß Oberschlesien für immer den Deutschtum verloren gehe; darum ist Oberschlesien weit mehr noch als eine deutsche Frnge: Es ist ein euro päisches Problem." * — Die Verlesungen an der Volkshochschule über Die Geschichte der sozialen Bewegung des deutschen Bauern standes beginnen heute Abend. Wir machen darauf noch mals aufmerksam. — Fheater der Volkshochschule. Der gestrige Spiel abend stand im Zeichen des Trauerspieles. Hebbels form vollendet schönes, aber in der Lösung des Konfliktes unge wöhnlich herbes Trauerspiel „Gyges und sein Ning' ging über die Bühne. Die Wiedergabe des Werkes durch die Chemnitzer Künstler unter der Spielleitung von Max Kühne darf man als eine abgerundete und wohlgelungene bezeichnen. In ter Ausstattung der Bühne war mit den geringen Mitteln, die zur Verfügung stehen, das Möglichste geleistet. Der Saal war gut besetzt. — Städtische Lichtspiele. Ter Spielplan bringt diese Woche Freitag und Sonnabend im „Goldnen Stern" und Sonntag im „MeisterhauS" das große vaterländische Filmwerk „Die Heimat ruft!" Wir machen auf den Film besonders aufmerksam. — Die Dculig-Wochenschau bringt jede Woche das Neueste aus aller Welt im Film und wird ab heute in den Städtischen Lichtspielen gezeigt. — Hin schwerer Anfall mit tödlichem Ausgange ereignete sich gestern im Wilischtale im Hofe der Spinnerei Grießbach (Pechhütte) der Firma Gebrüder Schüller A. G In der Spinnerei war inan mit dem Abbrechen alter Ma schinen beschäftigt. Die abmontierten Eisenteile wurden durch das Fenster nach dem Hofe geworfen, wo diese dann weggeräumt werden sollten. Unglücklicherweise traf ein solches Eiscnstück, das von einem jungen Menschen herab- gcworfen wurde, den dort beschäftigten Hofarbeiter Otto Helbig an den Kopf und verletzte ihn so schwer durch Zer trümmerung der Schädeldecke, daß sein Tod ans der Stelle erfolgte. Der Unglückliche, der in der unweit gelegenen Schille wohnte, war 38 Jahre alt und verheiratet. Die bedauernswerte Witwe und die drei hinterlassenen noch un versorgten Kinder stehen trauernd an der Bahre ihres ge- geliebten Vaters, der so schnell aus dem Leben scheiden mußte. — Aeue Wagen 4. Klasse hat die Neichseisenbahn- verwaltang in Betrieb gestellt. Die Bauart weicht vom seitherigen System insofern ab, als die Wagen nicht mehr als Kastenwagen, sondern als Abteilwagen, wie die der übrigen Klassen, hergestellt sind. Die neuen Wagen besitzen an jeder Längsseite 4 Scitcneingänge, die gleichfalls vor handenen Slirnwandeingänge bleiben für den gewöhnlichen Verkehr geschlossen. Der Jnnenraum ist durch Zwischen wände, innerhalb denen sich der Abort mit der Wasserspül ung befindet, in zwei Teile getrennt. Jeder dieser Teile bietet Platz für 36 Personen und ihre Traglasten, und zwar sind 28 Sitzplätze und 8 Stehplätze vorhanden. Besonders erwähnt zu werden verdienen je zwei in der Nähe der Stirn wände angebrachte Klapptische zur Erleichterung des Absetzens und Aufhebens der Traglasten- die im Interesse des Markt verkehrs zu begrüßen sind und die Zustimmung der beteilig ten Kreise finden werden. Ebenso sind Kleiderhaken vor handen. Die Fußböden sind mit Linoleum belegt. Das Innere der Wagen macht einen behaglichen Eindruck. — Die diesjährige Leipziger Arühjahrsmesse ver spricht einen abermaligen Rekordbesuch. Schon jetzt sind 40000 Zimmer bestellt. Trotzdem ist Vorsorge getroffen, daß auch eine weit größere Besucheezahl gutes Unterkommen finden kann. — Wettervericht. Sonnabend Zeitweise heiter ohne wesentliche Niederschläge, ziemlich milde TageStemperatür. — Sonntag: Wolkig, zeitweise aufheiternd, ziemlich mild, et was windig, etwas Niederschläge. — Montag: Abwechselnd heiter und wolkig, etwas kälter, etwas Niederschläge und Schnee. Dresden. Der Besitzer der in der Nacht zum Montag in Gittersee abgebrannten Kartonnagenfabrik Rudolf Plötze wurde am Montag wegen Verdachtes der Brandinnnug verhaftet und dem Amtsgericht Freitat zngeführt. — Wolkenstein. Das seltene Fest der diamantenen Hochzeit feiern in diesen Tagen die hochbctagtcn Tippmann- schen Eheleute im nahen Schönbrunn. Beide vollenden das 85. Lebensjahr. Allgemeine Ehrungen werden dem altehr würdigen Jubelpaar zuteil werden. — Meinersdorf. Auf dem hiesigen Bahnhofe ver unglückte am Sonnabend ein 23jähriges Mädchen im Bei sein ihres Bräutigams tödlich dadurch, daß sie von einem im Anfahren begriffenen Zuge infolge des Schneefalles ans glitt und unter die Näder geriet. HSolittsMe RaMriMten *— Aever das Kabinett Dr. Luther schreibt Mari- milian Harden in dem deutschfeindlichen holländischen „Tcle- graaf": „Die Erklärung, welche Reichskanzler Dr. Lutber am 19. Januar abgab, ist nicht nur weitaus die verständigste und klarste, die seit 1918 von einer deutschen Regierung vernommen wurde, sondern sie kann sogar als das Programm betrachtet werden, dessen Durchführung für absehbare Zeit jede aus bürgerlicher Staatsauffassung gesprossene Negierung sich zur Aufgabe machen muß. Warum nun ist dieie Er klärung besser als die, welche in den verflossenen sechs Jahren durch sozialistisch- oder katholisch-demokratische Regierungen abgelegt worden sind? Weil sie die erste ist, aus der nicht die Angst vor den Nationalen spricht, sondern weil üe be herrscht wird durch den Wunsch nach außen und innen die Furcht vor den Nationalen zu bannen. Seitdem Herr Ebert am Brandenburger Tor die zurückkehrcnden Truppenreste als „unser besiegtes Heer" begrüßte, seitdem der gleichfalls mit dem Firmenstempel der Sozialdemokratie geschmückte Herr Noske ihn im Lager von General Maerker mit den unver geßlichen Worten: „Sei ruhig, Fritze, alles wird wieder gut!" vou seiner Angst vor Liebknechts Kommuuisten beireite, war und blieb die Hauptsorge aller Kabinette, ihren national- strammen Patriotismus ins hellste Licht zu setzen. Tas haben die Deulschnationalen, die im dreizehnten Kabinett der Republik die vordersten Plätze einuahmen, nicht nötig. Wenn das Kabinett Dr. Luther morgen Zusammenbrüche, dann noch würde es in den sechs Punkten seines Programmes ein Ver mächtnis hinterlassen, das nicht hoch genug bewertet werden kann. Vorurteil ist der schlechteste aller Ratgeber. Tie Sozialisten, der schwache linke Flügel des Zentrums und das jämmerliche Häuflein Demokraten werden vereint durch die Losung, daß das neue Kabinett Deutschlands Unglück lei. Infolgedessen mnß alles Mögliche getan werden, um Deutsch land an den Rand des Abgrunds zu bringen, nur um dieie Prophezeiung zu bewahrheiten. Die erste Folge dieser ge- wissenlossen Dummheit war, daß alle Reden der Opposition wirkungslos verklangen; auch Breitscheid brachte es diesmal nur bis zu einigen faulen Witzen. Denn Lnthcrs Programm ist tatsächlich unanfechtbar." *— Die Wahl zum preußischen Ministerpräsidenten hat der sozialistische Abgeordnete Brann abgelehnt. Ter interfraktionelle Ausschuß des Landtages, aus Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten, trat nach Schluß der Vollsitzung zur Beratung der Lage zusammen. Der Name des künftigen Ministerpräsidenten wnrde noch nicht genannt, es ist aber als sicher anzunehmen, daß das Zentrum den Ministerpräsidenten stellen wird. *— Hineu Handstreich «egen Danzig plant das „edle" Polen. Nachdem schon vor einiger Zeil allerhand Gerüchte über polnische Truppenbewegungen entstanden sind, spricht man jetzt davon, daß ein Aufstand der kassubischen Zivilbevölkerung an der Grenze des neuen Staates vorbe reitet wird. Waffen und Munition sind verteilt, auch die Ausbildung iin Schießen hat bereits stattgefunden. Ein er höhter Reiseverkehr ist ganz deutlich festgestellt worden. Die Vorgänge riefen in der Danziger Bevölkerung große Beunruhigung hervor. Diese Nachricht kommt für jeden, der die Verhältnisse im deutschen Osten auch jenseits der durch das Versailler Diktat in den deutschen Lebeuskörper eingerammten Grenzpfähle kennt, nicht überraschend. Wir stehen tatsächlich mitten im Fliegen vor einem gewaltsamen militärischen Handstreich gegen die deutsche Stadl Danzig.
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