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Sächsische Staatszeitung : 03.01.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191601031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19160103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19160103
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-03
- Monat1916-01
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 03.01.1916
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Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. Zeilwetze Nebenblätter: Lmrdtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. Alters« und Landeskulturrentenbank, Jahresbericht u>ch Rechnungsabschluß der Landes-Brandversicherungsanstalt, Berkauf-liste von Hvlzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Nr. 1. > Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat Doenges in Dresden. Montag, 3. Januar abends l 1916.^ Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwinaerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten » Mark 50 Pf. vierteljährlich. Einzrme Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktags. — Fernsprecher. Geschäftsstelle Nr.S1SS5,SchristleitungNr 14S7t. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzetle oder deren Raum im AnkündigungSteile SO Pf., die sspaltige Grundzetle oder deren Raum im amtlichen Teile 76 Pf., unter Eingesandt ISO Pf. ' Preisermäßigung auf GeschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. (« ».) Ge. MajeftSt der König haben am St. Dezember IVIS an den General der Artillerie v. Kirchbach, Kommandeur eine- Reserbekorp», nachstehende» Telegramm gesendet: „Gw. Exzellenz, al» de« älteste« in» Felde stetze«de« General, bitte Ich «eine» herzlichsten «nd kameradschaftliche» Grnß zum Jahreswechsel »eine« im Weste« stehe«de« Truppe« i« geeigneter Weise z» übermittel«. Mit stolzer Freude blicke Ich he«1e a«f die herborrage«de« Leistu«ge« Meiner Tr»ppe« im Jahre 1815. »Sge es »einer Armee vergönnt sei», durch gerade so glä»zende Tateu im lommeude« Jahre de» alie« Ruhm »einer Armee noch zu vermehre» u«d dadurch zum eidlichen Lieg u«d ruhmreichen Frieden beizutragen. (L. ».) Ebenso haben Se. Majestät der König den im Osten und Südosten stehenden sächsischen Truppen au» Anlast de» Jahreswechsel» Aller« höchstseinen herzlichsten und kameradschast. lichen Grust durch die zuständigen obersten mili tärischen Dienststellen aussprechen lasten. »Ich hoste", so sährt der Allerhöchste Erlast sort, »datz da» neue Jahr zu den unvergetzlichen Ruhmes taten im jetzt verstossenen Jahre neue herrliche Lorbeerzweige um Ihre Fahne« winden wird, die dazu beitragen werden, den endgültige« Sieg und glückliche Heimkehr zu erlangen. Da» walte Gott!" Wir vrröfieutliche» heute die Berluplipe Nr. 242 der Sächsische« Armee. » Die kurz vor Beginn des DrnSeS eingehende« Meldnnge« befinde« fich a«f Seite8 dieser Ansgabe. » In der Nacht zum 1. Januar wurden Versuche stärkerer englischer Abteilungen, in unsere Stellung bei Frelinghem (nordöstlich von ArmentisreS) einzudringen, vereitelt. In Ostgalizien sind zahlreiche starte russische Angriffe unter sehr schweren Verlusten für den Feind zusammen gebrochen. Ler englische Postdampser „Persia" ist bei Kreta tor pediert worden. Ler französische General Sarrail hat in völkerrechts widriger Weise die Konsuln der Mächte des Vierbundes in Saloniki verhaften lassen. Kitchener wird demnächst aus London nach Ägypten reisen, nm die dortigen Operationen zu leiten. Zwischen den Vereinigten Staaten von Nordamerika und England ist ein Friedens- und Schiedsvertrag ab geschlossen worden. Amtlicher Teil. Gesamtministerinm. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Ministerialdirektor Geh. Rat Heink auf weitere fünf Jahre zum Mitglied des Disziplinarhofs zu er nennen. Ministerium der Justiz. ' Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Gerichtsdiener bei dem Amtsgerichte Mittweida Ernst Oswald Geißler aus Anlaß des Übertritts in den Ruhestand das Ehrenkreuz zu verleihen. Finanzministerium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Technischen Hilfsarbeiter im Finanzministerium, Oberbaurat Kluge unter Verleihung des Titels und Ranges eines Geheimen Baurates zum Technischen Vortragenden Rat im Finanzministerium zu ernennen. Ministerium de- Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Kaufmann Paul Heinrich in Zwickau den Titel und Rang als Kommerzienrat zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Prokuristen Ernst Leberecht Lange in Obergruna hab AlbrechtSkreuz zu verleihen. lF-rtfetzun- de» amtttchen Teiles i« den Beilagen.) Nichtamtlicher Teil. Lom Königlichen Hofe. Dresden, 3. Januar. Am Neujahrstage brachten die König!. Hoftrompeter um 8 Uhr Sr. Majestät dem Könige eine Morgenmusik dar. Um >^11 Uhr wohnte Se. Majestät der König dem Gottesdienste in der Hof kirche bei und empfing, in das Schloß zurückgekehrt, zur Beglückwünschung: die Oberhofmeisterin am König lichen Hofe, den Minister des Königlichen Hauses, die anwesenden Kavaliere des Königlichen Großen Dienstes und der Prinzlichen Hofstaaten, die ehemaligen Adju tanten, den Ministerialrat im Ministerium des König lichen Haufes sowie Abordnungen Allerhöchstseines 1. (Leib-) Grenadierregiments Nr. 100, Garde-Reiter- Regiments und 1. Feldartillerieregiments Nr. 12, den Königl. Leibarzt, die König!. Staatsminister, die beiden Präsidenten der Hohen Kammern der Ständevcrsamm- lung, die am Königl. Hofe beglaubigten und hier resi dierenden Herren Gesandten sowie den hochwürdigen Bischof mit der katholischen Hvfgeistlichkeit. Mittags fand bei Allerhöchstdemselben Familien- tafel statt. Se. Majestät der König besuchte heute nachmittag die Verwundeten im Vereinslazarett Ausstellungspalast. Dresden, 3. Januar. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau P rinzeffin Jo Hann Georg nahmen am Neujahrstage 11 Uhr vormittags die Glückwünsche der Damen und Herren des Dienstes und früheren Dienstes entgegen. Danach enipvÄre Königl. Hoheit die Frau Pnnzessin eine Deputation des Albcrtvereins mit Hrn. Generalmajor z. D. v. Wardenburg an der Spitze, die der Fran Prinzessin die Glückwünsche des Vereins darbrachte. — Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Jo hann Georg zeichnete gestern, nachmittags b Uhr, die von Frau Ernestine Münchheim und ihren Schülerinnen zum Besten des Heimatdankes und der Dresdner Kriegs organisation, Gruppe 1b, veranstaltete Märchen-Aufführung „Frau Holle" in der Königl. Kunstgewerbeschule mit Höchstihrem Besuche aus. — Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Jo hann Georg wohnte heute nachmittag ^4 Uhr der für etwa 1200 Kinder des Bezirks 17 der Dresdner Kriegs- organifation veranstalteten Märchenaufführung im Albert- Theater bei. — Bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg fand gestern Mittag Familientafel statt, an der Se. Majestät der König und Ihre Königl. Hoheiten die Prinzessinnen des Königlichen Hauses teilnahmen. Enthüllungen über die englische Politik gegenüber Griechenland. Am 4. Dezember wurden von einem österreichisch ungarischen Unterseeboot im Mittelmeer auf dem grie chischen Dampfer „Spetsai" die als Kuriere reisenden englischen Offiziere, der Oberst Napier, früher Militär- attachv in Bulgarien, dann derienglischen Gesandtschaft in Athen zugeteilt, und das Parlamentsmitglied Captain Wilfon, beide von Athen kommend, zu Gefangenen ge macht. Der von ihnen vorher über Bord geworfene Depeschensack wurde von dem H-Boote aufgesischt und eingebracht. Die Kuriersendung enthielt außer Depeschen der britischen Gesandtschaft in Athen auch Privatbriefe von Mitgliedern der englischen Marinemission in Griechen land und des Gesandtschaftspersonals an ihre Angehörigen und Freunde in England. Unter den amtlichen Korre- pondenzen verdient der Bericht des englischen Gesandten n Athen vom 26. November 191b besondere Aufmerk- amkeit, da derselbe in seiner Beilage den Wortlaut der Forderungen enthält, welche die Ententemächte an die griechische Regierung gestellt haben und deren Inhalt in einem flagranten Widerspruch zu den von unseren Fein den so häufig gebrauchten Phrasen von den Wahrung der Rechte der kleinen Rationen und der Neutralen über haupt steht. Dieselbe Geringschätzung hinsichtlich Griechen lands, seiner fundamentalen Institutionen, ja selbst der Personen des hellenischen Souveräns tritt an zahl reichen' Stellen der aufgefundenen Privatkorrespon denz zutage. Was uni so bemerkenswerter ist, als es sich einerseits um Mitglieder der bei der griechischen Regierung akhedierten diplomatischen Vertretung, änder est» . um Angehörige der in hellenische Kriegsdienste getretenen englischen Marinemission handelt. .Da e» ndes den Grundsätzen der K. und K. Regierung wider- pricht, Privatbriefe, auch wenn sie au» dem Lager unserer Feinde stammen, der Öffentlichkeit zu übergeben, so wurde der weiter unten folgende Auszug unter Au»- schaltung aller rein privaten Mitteilungen und unter Weglassung der vollen Namen der Schreiber und Adres saten auf jene Stellen beschränkt, welche geeignet er scheinen, im allgemeinen die politische Tendenz und die Sprache der betreffenden britischen Diplomaten und See offiziere zu charakterisieren. Auch wird die österreichisch-ungarische Regierung nur die aufgefangene amtliche Korrespondenz der Königl. Großbritannischen Gesandtschaft — Athen — zurückbe halten, hingegen die Privatkorrespondenz der Mitglieder dieser Mission und der in griechischen Diensten stehenden englischen Seeoffiziere im Wege der Wiener amerckanifchen Botschaft den Adressaten zukommen lassen. I. Sir F-Eliott, englischer Gesandter in Athen, an Sir Edward Grey. Athen, 26. November 1915. Mit Bezug auf mein Telegramm Nr. 1317 vom heutige» Tage beehre mich in einer Anlage die Kopie des Schriftstückes zu übermitteln, welches mein französischer Kollege heute morgen dem Ministerpräsidenten in Gegenwart der Vertreter Groß britanniens, Italiens und Rußlands überreicht hat und welches die Aufstellung der Punkte enthält, bezüglich welcher von der griechischen Regierung Konzessionen verlangt werden. Mit dem Ausdrucke meiner vorzüglichsten Hochachtung usw. gezeichnet Eliott. Anlage: 1. Zurückziehung der griechischen Truppen aus der Stadt Saloniki und Umgebung. 2. vollständig freies Vcrfügungsrecht über die Eisenbahnen U'id Straßen bis zur Grenze, insbesondere in Richtung Krivolak und Monastir, damit wir sowohl in der Stadt selbst, als auch in deren Umgebung alle Maßregeln treffen können, die zu unsrer Verteidigung unumgänglich notwendig sind, da die Herstellung einer Berteidigungsorganisation im Raume um Saloniki unv vor der Halbinsel Kalkidike von hervorragendster Wichtigkeit ist, um die Sicherheit der Expeditionstruppen zu gewährleisten. 3. Freiheit zur See, wie z. B. das Recht, Schiffe und Boote in Territoriatgewänern zu visitieren und oie feindliche» Untersee boote, ihre Operation-- und Versorgungsbasen an Küste und in den Territorialgewässern aufzusuchen und zu zerstören. In Anbettacht der schwierigen Lage, in die der Rückzug der serbischen Armee gegen Albanien und Montenegro die Truppen der Alliierten bringen wird, ist es dringend notwendig, daß dem Begehren Rechnung getragen werde, nicht nur durch mündliche Zusagen, sondern auch durch Handlungen, d. h. durch eine Evaku ierung der Gegend von Saloniki durch die griechischen Truppen, die zurückzuziehen wären, um auf diese Weise die Freiheit unsre, Bewegungen und unsrer Verteidigung nicht stören zu können. II. Atts einem Briefe eines Beamten des englischen auswärtigen Dienstes, datiert Saloniki vom 25. November 1915: Es entspricht dem sentimentalen Wesen der Engländer, von Bulgarien zu sprechen, als wäre es Serbien in den Rücken ge fallen. Es ist nun Tatsache, daß die bulgarische Mobilisation da durch notwendig ivurde, daß drei serbische Divisionen an der bul garischen Grenze konzentriert wurden. Wir alle haben Serbien nachdrücklichst wiederholt gesagt, was geschehen würde, wenn cS nicht uachgibt, und jetzt sehen wir einfach das, was wir (in Sofia) vorausgesagt hatten. Ich habe infolgedessen sehr wenig Mit gefühl für Serbien mehr, hingegen für Bulgarien, das noch ein mal sein Blut vergießen mußte, um zu erhalten, was es bereits in dein blutigen Kriege von 1912 gewonnen hatte. Wie dein auch sei, dieses Mitgefühl müssen wir bis auf weiteres in die Tasche stecken. Tie Politik der Alliierten wird durch den Erfolg gerechtfertigt werden. Wenn wir siegen und die Bulgaren aus Mazedonien vertreiben, so wird die Macht gesiegt haben, aber ge wiß nicht das Recht. Wir haben Bulgarien nicht neutral er halten. Wir hätten dies durch eine starke Aktion in Nisch er reichen können, und, um diese Neutralität zu erhalten, hätten wir einen großen Preis zahlen können. Wie die Sachen jetzt stehen, scheinen wir einen Balkanstaat nach dem andern ins Ver derben zu stürzen. Tu scheinst zu glauben, daß Griechenland auf unsere Seite treten wird. Ich bezweifle dies sehr und wäre nicht überrascht, wenn das Gegenteil eintrcten würde. Wenn ich einmal in ferner Zukunft nach Hause komme, werde ich Dir alles dies auseinander setzen. Wenn Du die Art. der Menschen kennen würdest, die ali Zeitungskorrespondenten fungieren, und wenn Du wüßtest, wie ungeheuer ihre Ignoranz ist, so könntest Du den Zeitungen lein Vertrauen schenken. — III. Aus einem Briefe Mr. W. Y. G.s., Sekretär der englischen Gesandtschaft in Athen, d. d. Athen, 28. November 1915: Meiner Ansicht nach wäre es am besten, den König von seinem Thron zu verjagen und Venizelos zum Präsidenten der hellenischen Republik auszurufen. Aber jedermann scheint vor derart drastischen Maßregeln zurückzuschrecken. Unglücklicherweise ist der König in dem größten Teile der Armee sehr populär. — IV. Aus einem Briefe Mr. K., Mitgliedes der eng lischen Marinemission Athen, d. d. Athen, 2. De zember 1915: Ich bin überzeugt, daß die Leute und der König selbst die begangenen Fehler jetzt einsehen. Aber der König ist ein so stutzige» Geschöpf (ostiaate bvaat), daß er halsstarrig bleibt. Meine Überzeugung geht dahin, daß nach diesem Kriege nicht» derartige- wie Könige bestehen bleiben sollte, sie haben Krieg und Elend verursacht und nur sie allein. . . V. Au- einem Briefe Mr. W. E., Sekretärs De- englffchen Gesandtschaft m Athen, d. d. Athen, 2. der zember 1915: Ich hoffe, mau wird zu Hause bald entscheiden, ob man die Saloniki-Expedition fortsetzen soll oder nicht, und daß man sich für erstere entscheiden wird. Die Griechen setzen alle» daran, uni zur Aufgabe der Expedition zu überreden. Meiner Ansicht nach
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