Suche löschen...
Sächsische Staatszeitung : 27.03.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191603270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19160327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19160327
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-27
- Monat1916-03
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 27.03.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WWWWWWWWWWWWWWWWWM Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der - G. Staatsschulden und der K. Alters- und LandeSlulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der LandeS-BrandversicherungSanstalt, Verlaufsliste von Holzpflanzen auf den A. S. Staatsforstrevieren. Nr. 71. > Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat Doenges in Dresden. Montag, 27. März abends 1916. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwingerstraße 1S, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Marl KO Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummem 10 Pf. Erscheint nur Werktag». —Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 212»», Schristleitung Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnkündigungSteile »0 Pf., di« »spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Ps., unter Eingesandt 150 Pf. Preisermäßigung aus GeschästSanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Tie kurz vor Begin« des Druckes eingeheudeu Meldungen befinden sich ans Seite 8 dieser Ausgabe. In den Argonnen und im MaaSgebiet hat der Ar» tilleriekampf stellenweise wieder große Heftigkeit erreicht; Nachtgefechte südöstlich der Feste Douaumont haben für nnsere Truppen einen günstigen Verlauf genommen. Russische Angriffe in der Gegend von Dünaburg, bei Postawy und zwischen Narocz- nnd Wiszniew-See sind wiederum vollständig erfolglos geblieben. * Von fünf englischen Wasserflugzeugen, die zum An» griff auf unsere Luftschiffanlagen in Nordschleswig auf» gestiegen waren, sind drei zum Niedersehen gezwungen worden; die Insassen sind gefangengenommcn. * Nach den biS jetzt vorliegenden Meldungen sind auf die vierte Kriegsanleihe insgesamt 1V6H7VVVV00 M. gezeichnet worden. * Generalfeldmarschall v. Mackensen hat in Konstan tinopel dem Sultan den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser verliehenen Marichallstab überreicht. » In Baku haben schwere Teuerungsnnruhen statt- gefnnden. Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hof«. Dresvcn, 27. März. Se. Majestät der König wohnte gestern dem Gottesdienste in der Hofkirche bei. Mittags fand bei Allerhöchstdemselben Familientafel statt. Heute vormittag nahm Se. Majestät die Vorträge der Herren Staatsminister und des Kabinettssekretärs entgegen. Dressen, 27. März. In Vertretung Sr. Kvnigl. Hoheit des Prinzen Johann Georg wohnte Höchst- dessen persönlicher Adjutant Oberleutnant v. dem Busch gestern nachmittag 1 Uhr der außerordentlichen Bundes versammlung des König!. Sächsischen Militärvereins- bundes im Künstlerhause bei. Türkisches Unterrichtswesen. b. Das türkische Unterrichtsministerium hat vor kurzem eine Statistik über das türkische Schulwesen herausgegeben, über die der „Osmanische Lloyd" bemerkenswerte An gaben macht. Diese sind für den deutschen Leser ganz besonders lehrreich, da sie es ihm ermöglichen, sich ein Bild von den türkischen Schulzuständen zu entwerfen und darüber klar zu werden, wo die Reformen, an denen schon seit einiger Zeit mit großer Hingebung gearbeitet wird, vor allen Dingen einzusetzen haben werden. Die Grundlage für spätere Bildung findet die türkische Jugend Ivie bei uns selbstverständlich in der Volksschule, der gerade augenblicklich das größte Juteresse zugewandt wird. Aus der der Statistik des Unterrichtsministeriums beigegebenen Tabelle ist ersichtlich, daß im Schuljahr 1328/^9 (1913/14) die türkischen Regierungsvolksschulen 242 069 Schüler und Schülerinnen beherbergt haben. Das Zahlenverhältnis der Schüler zu den Schülerinnen ist ungefähr dasjenige von 1 zu 5. Die Zahl der Schüler beträgt 200 776, während sich die der Schülerinnen auf 41293 beläuft. Dementsprechend beträgt die Zahl der Leb er 6255 und die der Lehrerinnen 1005. Bei den Privatschulen ergibt sich ein Zahlenverhältnis von Schülern und Schülerinnen von 2 zu 1, da die Zahl der Zöglinge männlichen Geschlechts auf 126284 und die der Schü lerinnen auf 61571 angegeben wird, über die Volks schulen der Nichtmohammcdaner enthält die Statistik folgende Angaben: Es bestehen 1062 Schulen mit einer Zahl von 152 744 Schülern und Schülerinnen. Die Ge samtzahl aller Schüler und Schülerinnen der mohamme danischen und nichtmohammedanischen Schulen in der Türkei beträgt unter Hinzurechnung der Schüler der Mittelschulvorklassen 596 577. L brerseminare gab eS im Jahre 1913 in der Türkei 12, und zwar finden wir sie in Adrianopel, Smyrna, Adana, Angora, Bitlis, Bagdad, Beyruth, Aleppo, Brnssa, Diarbekir, Mammuret ul Asis und Mossul. Sie haben insgesamt 1518 Schüler. Tas höhere Schulwesen wird durch die Lyzeen ver körpert, von denen nn Berichtsjahre 11 bestanden haben, die eine Gesamtzahl von 6202 Schülern aufwiesen, die zum größten Teil aus d m Beamtenstand hervorgehen. Die den deutschen Realschulen entsprechenden Jdadhie- Der Krieg. Zur Lage. Paketsenvungen aus Sem Felve in Vie Heimat. Zur Beseitigung immer wieder auftauchender Zweifel wird erneut darauf hingewiesen, daß den Angehörigen des Feldheeres die Möglichkeit gegeben ist, Pakete in die Heimat zu schicken. Die Sendungen dürfen nur Be- kleidungs-, Ausrüstungs- und Gebrauchsgegenstände ent halten, die sich in rechtmäßigem Besitz der Absender be finden und nicht im Zollausland zum Zwecke der Ver sendung angekauft sind. Nähere Bestimmungen enthalten die in jedem Postamt ausgehängten „Vorschriften über den Privatpaket- und Privatgüterverkehr bei den Militär- Paketdepots." Keine Täuschung über englische FrieSenSneigungen. d. Die „Kölnische Volkszeitung" wendet sich in längeren Ausführungen gegen die sich immer wieder zeigenden Ansätze derer, die von England einen erträg lichen Frieden erhoffen, wenn man nur erst gewisse Forderungen Englands bewilligen wollte, die darum gern auf allerhand Wünsche und Interessen Englands Rücksicht nehmen möchten. Nichts sei falscher als die Annahme, daß in England in beachtenswertem Umfange Neigung zum Frieden vorhanden sei. Es fordere die Pflicht der Wahrheit und Ehrlichkeit gegenüber dem deutschen Volke, keine Täuschung darüber aufkommen zu lassen, daß in England eine dem Frieden entgegen kommende Strömung von irgendwie ins Gewicht fallen der Stärke oder Ausdehnung nicht vorhanden ist, im Gegenteil, die Stimmung, den Krieg gegen Deutsch land mit äußerster Rücksichtslosigkeit bis zur äußersten Schonungslosigkeit zu führen, in England eher zu- als abgenommen hat. Einer solchen Stimmung gegenüber ist jedes Zeichen von Schwäche oder Ängstlichkeit vom Übel. Nur volle Entschlossenheit, volle Erfassung der Lage unter ernstester Ziehung aller Folgen aus ihr ist ihr gegenüber am Platze. Eine grobe französische Fälschung. Die Beschießung der Kathedrale von Reims gehör' zu dem eisernen Bestand, mit dem unsere Feinde gegen uns Stimmung machen. Mit peinlichster Sorgfalt sind auch diese gehässigen Anschuldigungen geprüft worden. schulen, deren die Türkei 69 hat und bei denen auch die Höhere Mädchenschule in Konstantinopel inbegriffen ist, hatten im Berichtsjahre 10176 Schüler, von denen 2920 die Schule durchlaufen. Zu den erwähnten Schulen kommen dann noch die Privatschulen, deren Zahl mit 56 angegeben wird. Unter ihnen befindet sich natürlich auch die deutsche Schule in Pera, deren Schülerzahl mit 616 angegeben wird. Die Gesamtzahl der Schüler und Schülerinnen der privaten Schulen beträgt nach der Statistik 12610. Ganz besonders interessieren dürften jetzt, wo deutsche Professoren an der Universität in Konstantinopel tätig find, die Angaben, die auf den Besuch dieser Hochschule schließen lassen. Die verschiedenen Fakultäten waren von 343 Studenten in der theologischen, 266 in der litera rischen, 94 in der naturwissenschaftlichen, 61 in der mathematischen und 2862 in der Rechtsfakultät besucht. Die medizinische Fakultät, deren Sitz in Haidarpascha ist, zählte 891 Zivilhörer und 312 militärische. Zu den Hoch schulen werden ferner die beiden höheren Lehrerseminare gerechnet, die zusammen 839 Hörer und Hörerinnen zählen. Uber die Verbreitung des Unterrichts in der Türkei geben statistische Karten Aufschluß. Sie zeigen die Ver breitung des Volksunterrichts im Verhältnis zur männ lichen Bevölkerung und lassen uns erkennen, daß in dieser Beziehung die Sandschaks Tschataltscha, Rodosto, Dersim und Bitlis am günstigsten gestellt sind, da dort eine Schule auf je 400 bis 800 männliche Bewohner kommt. Die Wilajets von Koma und Angora kommet! erst an dritter Stelle. Interessant ist es, daß im Wilajet Stambul, Bruffa, Kutahia eine Schule auf mehr als 100 Schüler kommt. Ferner geht aus den Karten her vor, daß z. B. das Wilajet Aidm die meisten Volksschulen für Mädchen besitzt und die Wilajets Konstantinopel und Adana an zweiter Stelle kommen, über die Verbreitung des Mädchenschulunterrichts, für den gerade in letzter Zeit sehr viel getan wird, erfahren »vir, daß, während in Kastamuni, Karahissar, Ursar und Jtschili der Prozent satz nur 1 bis 5 beträgt, er im zentralen Kleinasien 11 bis 15, in Brussa und Jsmit 21 bis 30, in Biga Kirkilisse und Tschataltscha 31 bis 40 beträgt und in Konstantinopel auf 41 bis 43 steigt. Zweifellos bildet eine derartige Statistik, wie sie das Unterrichtsministerium hier aus gearbeitet hat, eine wertvolle Grundlage für die Unter richtsreform und wird auch uns zur Belehrung dienen. Das preußische Kriegsministermm hat in einer klemen Schrift die eidlichen Aussagen, die sich darauf beziehen, veröffentlicht. Man wird verstehen können, daß die französische Presse ängstlich derartige Veröffentlichungen totschwcigt. Kein Land hat so den Sieg der Wahrheit zu fürchten wie Frankreich. Aber die französischen Wortführer arbeiten gegen unser Volk mit Mitteln, die nicht anders als Fälschungen bezeichnet werden können. Am 4. Fabruar verkündet der „Gaulois" seinen auf- horchenden Lesern: „Wir wissen endlich offiziell, wer für die Bombardierung der Kathedrale von Reims ver antwortlich ist." Aus der Schrift des Kriegsministeriums wird das eidliche Zeugnis des Generalstabschefs des be treffenden Korps angeführt und ihm entnommen, daß der „Höchstkvmmandeur des deutschen Heeres" mit kalter Überlegung den Befehl zur Beschießung erteilt habe. „Er soll vor der Geschichte die Verantwortung tragen. Wir werden daran denken an dem Tage, an dem wir den Frieden diktieren werden." Und nun vergleiche man die Stellen der deutschen Schrift mit ihrer französischen Wiedergabe. Eidliche Aussage des Chefs des Generalstabs des . . . . Korps, Oberst . . . (S. 18 der vom Kriegsministerium ver öffentlichten Schrift: „Die Be schießung der Kathedrale von Reims". Berlin 1915, G. Rei mer.) Seitens des Armeeoberkom mandos der . .. Armee war die Anweifung ergangen, die Kathe drale zu schonen. Am 19. Sep tember befand ich mich auf der Befehlsstelle des General kommandos in . . ., als der Kommandeur der . . . Division telephonisch melden ließ, daß durch die artilleristische Beobachtung zweifelsfrei ein feindlicher Beobach tung sstand ans e ine in Turin der Kathedrale festgestellt sei; es seien daselbst Winker zeichen erkannt worden. Der Kommandeur der ... Division ließ telephonisch beim Generalkommando anfragen, ob unter diesen Umständen an den! Verbote des Armee oberkommandos, auf die Kathe drale zu schießen, festgehalten werden müsse. Mir schien die Benutzung der Türme der Kathe drale als Bcobachtungsstand für die feindliche Artilleriebeobach tung um so wahrscheinlicher, als die Stadt Reims selbst im Grunde liegt und die Türme der Kathe drale daher sich zu einer der artigen militärischen Verwendung hervorragend eigneten und dar bieten. Ich antwortete auf die Anfrage telephonisch, daß, wenn derfeindlicheBcobachtungs« stand auf der Kathedrale zweifelsfrei festgestellt sei, ein Mörscrschuß auf den Turm abgegeben werden könne. Nach kurzer Zeit wurde telephonisch gemeldet, daß der Schuß abge geben sei und den Turm ge troffenhabe. Der Beobachter schien vom Turm ver schwunden zu sein. Wiedergabe der Aussage in der Pariser Zeitung „Le Gaulois vom 4. Februar 1916 in wortgetreuer Übersetzung. Der Höchsttommandicrende der Armee hatte die Anweisung er teilt, die Kathedrale zu schonen. Am 19. September gegen Mittag befand ich mich auf der Befehls stelle dcsHöchstkommandicrenden, als der Divisionskommandant anfragen ließ, ob an dein Verbot des Höchstkom- mandierenden der Armee, auf die Kathedrale zu schießen, fest gehalten werden müsse. Mir schien die Benützung der Türme der Kathedrale als Beobachtung» stand durch die feindliche Artillerie um so wahrscheinlicher, als die Stadt Reims selbst im Grunde liegt und die Türme der Kathe drale daher sich zu einer der artigen militärischen Verwendung hervorragend eigneten und dar bieten. Ich antwortete auf die Anfrage telephonisch, daß ein Mörserschuß auf den Turin abgegeben werden könne. Nach kurzer Zeit wurde tele phonisch gemeldet, daß der Schuß abgegeben sei und den Turm getroffen habe. Bemerkt sei, daß die Wiedergabe der Aussage in der Zeitung ohne alle Auslassung» eichen erfolgt ist. Unlängst hat sich eine Anzahl bedeutender französi scher Schriftsteller in einem von der „Revue Hebdoma- daire" hcrausgegebcncn Bändchen zusammengetan, um ihre Stellungnahme zu diesem Kriege unter dem Sammel titel „I^a koree brutal« ob la korov morale" zu verkünden. Natürlich spielt darin auch die Beschießung der Kathe drale von Reuus eine große Rolle. Vielleicht können die Herren in einer neuen Auflage vorstehendes als w iteren Beweis der „korvo moralv", mit der ihr Land allein für Recht, Freiheit und Zivilisation" kämpft, ver wenden. Tcr Krieg mit Arnnlreich und Belgien. Der gestrige Bericht unserer obersten Heeresleitung über die Kriegsereignifie im Westen lautete: Gestern konnte der gute Erfolg einer in der vorher gehenden Nacht ausgeführten Sprengung nordöstlich von Vermelles fcstgestellt werden. In dem Sprengtrichter liegt ein feindlicher Panzerbeobachtungsstand. Mehrere englische Unterstände sind zerstört.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite