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Sächsische Staatszeitung : 08.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191604081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19160408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19160408
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-04
- Tag1916-04-08
- Monat1916-04
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 08.04.1916
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StaatsaMiger für das Königreich Sachsen. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. Alters- und Landes'ulturrentenbanf, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes-BrandversicherungSanstalt, Verlaussliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatssorstrcvieren. Sir. 82. Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat Dornges in Dresden. < Sonnabend, 8, April abends ML Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark 50 Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktags. —Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr.Li2v5,SchristleitungNr 14 574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzcile oder deren Naum im Ankündigungsteile 30 Pf, die Lspaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter Eingesandt ISO Pf. Preisermäßigung auf Geschästsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. (x. zi.) Le Majestät ver König hat Vein Kom- mandeur ver 58. Jnfantericvivision am 8. April nachstehenves Telegramm gesandt: „Aus Ihrem Berichte, der Mir gesterm Vorgelege» hat, habe Ich voll freudigen Stolzes ersehen, unter was für schwierigen Verhältnissen die Division in den letzte» Lagen gekämpft hat. Für die Division bedeutet der Name .... neben Louchez »nd Narew ein helleuchtendes Ruhmesblatt. Ich spreche allen dabei beteiligte» Truppen Meiner Armee Meine» wärmsten Tank „nd Meine volle Anerkennung anS. «ott helfe weiter!" Tie tur; vor Beginn des Druckes eittlsehendcn Mtldnugen befinden sich ans Seite 8 dieser Ausgabe. Wir veröffentlichen heute die BerlnsUiste Nr. 272 der Sächsischen Armee. ' * Ein Institut für den W rtsthafisverkchr mit Bul- garicn ist mit dem Litze iu Berlin eröffnet worden. Ter Fleischverbrauch in Württemberg wird durch die Ausgabe von Fleischkarten seitens der Kommunalverbändc geregelt. » Tie ungnrislhe Negierung plant eine vierte Kriegs anleihe in der Lsteewochc. Alle neutralen Staaten werden in London gegen die vcrtragswid ige A tzlcgnng der Londoner Tctlaration nocr dir Berschürfurg der Blvilade protestieren. * Ter französische Marincmiuisicr hat Maßregeln er griffen, die einer förmlichen Requisition der französischen Hau del : flotte nle ichtomnicn. » Dem Rilltritte des italienischen Kriegsministers Znpeili werden v ahrschcinlich anch noch diejenigen des Finn»'.Ministers und de) U> Icruchlsunnistcrs folgen. Aintlichcr Teil. s ii ii e.inm des Königlichen Hanfes. Se. Majestät der König haben den Inhabern der unter der Firma Albert Walther in Dresden betriebenen Stempel- sabrik Buchdruckercibesitzer Albert Walther und Fabrik besitzer Ernst Walther das Prädikat „Königliche Hof lieferanten" Allergnädigst zu verleihen geruht. Mini, crim > es i nltus und öffentlichen llntcrrichts. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, das; der Geh. Kirchenrat Prof. 11. Rend- torff an der Universität Leipzig das von Sr. Majestät dem Könige von Schweden ihm verliehene Kommandeur- krenz 2. Klane des Wasa-Ordens annehme und anlege. Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 8. April. Se. Majestät der König wird abends der geselligen Vereinigung der Offiziere der Eisatz-Abteilnng Feldartillerie Regiments Nr. 32 in Riesa beiwohnen. Der deutsche Frühling. Die Märzschlachtcn 1916. Von besonderer Seite aus dein Felde wird uns ge schrieben: Jede Würdigung der kriegerischen Entwicklung must von der Grnndtatsache ansgehen, daß der Krieg, soweit das Deutsche Reich in Betracht kommt, von dem schmalen Streifen an der Südwesb ck' abgesehen, der unter dem Feuer der Geschütz ' Belferte Ue t. im wesentlichen m f feind l chem Gebiet geführt wird. Tie größeren Landstrecken unseres Vaterlandes, über die vorübergehend alle Schrecken des Krieges hingebranst sind, liegen in der äi stersten Nord ostccke des Reiches lind abseits des großen Stromes fried lichen Reiseverkehrs. Sie sind deshalb der weitaus über wiegenden Mehrzahl auch des reisenden Teils unseres Volkes so gut wie unbekannt geblieben. Zudem sind cs Gebiete rein landwirtschaftlichen Charakters und darum ent- serut nicht so verletzlich als die industriellen Bezirke. So schmerzlich daher auch die Wunden waren, welche die Russenzcit den preußischen Ostprovinzen geschlagen hat, und so warm und werktätig das Mitgefühl für die betroffe nen Gaue sich in ganz Deutschland geregt hat — was es eigentlich bedeutet, den Krieg, diesen Krieg im eigenen Lande zu haben, das ist der überwältigenden Mehrheit der Taheimgebliebenen doch nicht annähernd zum Be wußtsein gekommen. Hätten die deutschen Heere nichts anderes geleistet als dies: Schuller an Schulter mit unseren heldenmütigen Verbündeten gegen den Ansturm der vier größten Militür- staaten der Welt den Krieg von der heimatlichen Scholle zu verdrängen und dauernd feruzuhalten — schon das wäre eine unvergleichliche Großtat gewesen und ein Hohn für alle auf die Logik der Zahl au Meuschen, Munition und Geld mitteln gestützten Berechnungen unserer Feinde. Aber die deutschen Heere haben — schon vor Anbruch des Frühjahrs 1916 — weit Größeres vollbracht: sie haben, gen Westen im jähen Vorwortsdrang der ersten Kriegs- Wochen, gen Osten im zähen Ringen des zweiten Feldzugs sommers, den Krieg von den Marken des Vaterlandes weit hinweggetragen, dem Feind an beiden Fronten wert volle und teilweise unentbehrliche Gebietsteile entrissen und gegen wütende Anstürme behauptet. Ein Gleiches haben unsere ältesten Verbündeten gegen den italienischen Anprall, die Türken an den Dardanellen vollbracht, während das heldenmütige Bulgarenvolk in Verbindung mit den Heeren des alten Ziveibundes die Friedensstörer Serbien und Montenegro zu Boden geworfen hat. So war nach dem harten, doch überall sieggekrönte,l Ringen von ändert halb Kriegsjahren jene Lage geschaffen, wie sie sich um die Jahreswende 1916 darstellte. Unsere Feinde haben sich in den Wahn gewiegt: nun endlich seiet, unsere Kräfte erschöpft: wir müßten und würden uns von Stund an notgedrungen auf den Versuch beschränken, einem allgemeinen Ansturm der „einheitlichen Front" unserer Belagerer in der erkämpften Linie Wider stand zn bieten. Diesen Ansturm hatten sie für das Frühjahr 1916 mit allen den ihnen zu Gebote stehenden, von ihnen selbst immer wieder als unerschöpflich bezeichneten Machtmitteln vorbereitet. Sie hatten ihn laut und siegeszuversichtlich ihren Völkern und aller Welt angekündigt. Tie deutschen Heere sind ihnen zuvorgckommen und haben ihre sorglich durchgearbeiteten Pläne über den Haufen geraunt. Tas ist die weltgeschichtliche Tragweite der Kämpfe, welche mit dem unvergänglich bedeutungsvollen 21. Fe bruar eingesetzt haben nnd die in den letzten Märztagen so weit fortgeschritten sind, daß es möglich ist, ihren Ver lauf uud ihre Ergebnisse in großen Zügen zu übersehen. Obwohl diese Kämpfe sich auf allen Fronten abgespielt haben, bilden sie doch eine zusammenhängende Einheit. Obwohl sic, von deutscher Seite aus betrachtet, sich teil weise als Angriffs-, teilweise als Verteidigungsschlachten darstellen, liegt ihnen doch ein einheitlicher Wesenszug zu grunde, der sich mit dem Satze kennzeichnen läßt: an Stelle der geplanten Frühjahrsoffensive der Verbündeten ist eine deutsche Frühjahrsoffeusive in die Erscheinung getreten. Tie Anstürme der Russen uud Italiener stellen sich nur taktisch als Offensiv-, strategisch aber als Tcfcnsivhand- luugen, wenn schon als solche allergrößten Stils, dar. Tas findet schon in dem Ausdruck „Eutlastungsoffeusive" einen etwas verblümten und beschönigenden, aber unmißverständ lichen Ausdruck. Eine Entlastungsosfensive ist eine Offensivhandlung mit Tefensivzweck. Was das für Geist und Stimmung der Truppe bedeu tet, vermag vielleicht nur der ganz zu beurteilen, der diese Kämpfe selbst mitgemacht hat. „Es geht vorwärts" — dies Wort übt auf den deutschen Soldaten einen magischen Zauber aus, der alle Glieder des Riesenorganismus unserer Armee mit Wunderkräften durchdringt. „Wir greifen au" — da fühlt sich jeder stolz uud freudig beteiligt, auch wenn die Gesanülage ihn an eine Stelle geführt hat, wo er und sein Verband sich in der Verteidigung befindet. Unsere Ostfront hat sich angesichts des Bewußtseins, daß wir das Gesetz der Stunde diktieren, bei ihrer heroischen Gegen wehr gegen die russischen Masscnanstürme ebensowohl von Offensivgeist beseelt gefühlt, als die Kameraden im Westen. Gerade die in Rußland fechtenden Verbände, die im ver gangenen Sommer das Glück gehabt hatten, in rastlosem Vorwärtsdrang dem russischen Koloß riesige Gebietsstrccken zu entreißen, gönnten den westlichen Kameraden aus vollem Herzen die Entschädigung, das Glück des Angreisendürfens, das ihnen während des langwierigen und opfervollcn Stellungskrieges versagt gewesen war. Sic fühlten sich als Rückendeckung und nahmen ihrerseits jede Gelegenheit und Veranlassung wahr, dem austürmcnden Gegner, wenn er an ihrer zähen Entschlossenheit abprallci d sich zurückzog, in raschem Gegenstoß zu folgen, soweit cs irgend zweck mäßig erschien. Offensivgcist, Tatgeist hüben und drüben. I. Es ist nur natürlich, wenn sich die angespannte Arif- ! merksamkeit des Erdballs auf die große Kampfhandluuq vereinigte, welche die Teutschen seit dem 21. Februar zunächst auf dem östlichen, dann auch auf dem westlichen Maasufer eingeleitet hatten. Diese Kümpfe lassen sich in drei große Gruppen gliedern: Zunächst erfolgte der wesentlich nordsüdlich gerichtete Vorstoß ans der Linie Eonsenvone—Azannes auf die Linie Champ—Neuville—Douanmont. Eine zweite Angriffs Handlung richtete sich von Etain, also von Nordostcn, aus auf die Höhen der Cotes Lorraines in allgemeiner Richtung auf die nordöstliche Kante des Fortgürtels. Im Anschluß an diese beiden innerlich zusammenhängenden Angrisfs- gruppen entwickelte sich dann vom 6. März an eine dritte Reihe von Kämpfen, die auf der Linie Forges Regniöville über die Maas hinübergrisfen und sich den Nordrand der Befestigungsanlagen des westlichen Maasufers zum Ziele u ahmen. Ter jähe uud anscheinend nicht völlig erwartete Vorstoß gegen die nördlichen und nordöstlichen Befestigungsanlagen gegen die nördlichen und nordöstlichen Befestigungsgruppen des Festungsgürtels um Verdun hatte im ersten Anlauf bis an den eigentlichen Fortgürtel herangesührt und ein wich tigcs Glied dieses Gürtels, das Fort Donaumont, und dann, nach dem harten Ringen mehrerer Tage, das noch weit stärkere befestigte und mit Hartnäckigkeit verteidigte Torf Donaumont nebst den anschließenden Feldwerfen in unsere Hand gebracht. Dieser Erfolg rief eine seiner Bedeutung entsprechende sehr beirückuliche Gegenanstrenguug des Feindes hervor. Indessen blieben die Versuche der Fran zosen, uns die erkämpfte Laue wieder zu entreißen, erfolg los. Statt dessen gelang es uns am 8. März, einen wichtigen Stützpunkt für die linke Flanke zu gewinnen, indem das Torf Baur genommen und bis zur Sj raßen gabel im Westen des Ortes befestigt wurde. Ter Angriff stieß auch bis in das gleichnamige Fort durch, doch konnten nur die nördlich des Forts angelegten Befestigungen dauernd gehalten werden. Seitdem beschränkten wir uns östlich der Maas auf die Festhaltung und den Ausbau der gewonnenen Linie vom Südrande des Forts Touanmont durch den Albain Wald uud weiter am Südhang des Pfeffer Rückens entlang bis zu den in nuferen Besitz gelangten Dörfern Vacherauville und Champ an der Maas. Links anschließend haben die aus der Woevre Ebene andringenden Truppen der Nordostgruppe trotz schwersten Artilleriefeucrs, das von den Höhen der Cates herab ihr Vordringen zu hemmen suchte, am 7. März die Franzosen ac.s Fresnes herausgeworfen, am 9. März nach dem Feuilla- Wald und die Weinbergshöhe 251 nördlich Damloup ge nommen und halten nun den Fuß der Cote bis Champion nordöstlich Combrcs fest in Händen. Ter Angriff aus nördlicher und nordöstlicher Richtung war sonach mit Beginn des zweiten Märzdritteis zunächst zum Stehen gekommen. Ter Feind hat aus der Kampf linie beiderseits der Maas in klarer Erkenntnis des Ernstes seiner Lage ganz außerordentlich starke Kräfte hereinge worfen. Im Kamps ist das Vorhandensein von 28s^ fran zösischen Divisionen festgcstellt worden, während mit "großer Bestimmtheit noch der Einsatz von 4 weiteren Divisionen ermittelt werden konnte. Insgesamt stehen also hier die Kräfte von rund 16 französischen Armeekorps im Kampf. Während so die Schlacht auf dem östlichen Maasufer zu dcu Formen und Kampfmitteln des FestungskriegcS überleitete, gingen wir seit dem 6. März auch ans dem west liehen Maasufcr zum Angriff über, und hier ist ein schritt weises, aber ununterbrochenes Vorwärtsdringen im Gange. Nachdem der Maasübcrgang und die Einnahme der Dörfer Forges lind Regniöville gelungen war, wurde am 6. März die Höhe 263 südöstlich Forges gestürmt. Tann warfen sich Misere Truppen mit einer Rechtsschwenkung iu die zu- sammeuhängeudeu, hartnäckig verteidigteil Tickichte des Cumiöres uud Nabeuwaldcs hinein. Beide wurden bis zum 10. März gesäubert und gegen stürmisch aurennende Gegenangriffe gehalten. Schon vier Tage später wurde die ganze, dell Wäldern westlich vorgelagerte „Mort-Homme- Ctellung" genommen und trotz wütender Rückeroberungs- Versuche behauptet. Und Ulm griff unser Angriff noch weiter westlich um jene zusammenhängende Gruppe sester Stellungen herum, welche die Dörfer Pöthiucourt, Malancourt uud Haucourt zu Stützpunkten und hinter ihrer Mitte die Höhe 304 znm Rückhalt hat. Aus dem Gehölz von Malancourt draugcn unsere Truppen in den südlich vorgelagerten Wald von Avocourt ein uud brachte« ihn am 20. März fest in ihre Hand. Am 22. wurden die nach Malaucourt und H.mcourt vorspringenden Pergnasen hmzugenommen, und am 31. März wurde auch das Dorf Malaucourt selber erstürmt. So verengerte sich hier von Tag zu Tag der dem Feinde noch gebliebene Raum. In diesen schweren Kümpfen gingen die dem Feinde noch verbliebenen Dörfer Cumiöres, Marre uud Bras in Flammen auf. Aber auch die Stadt Verdun, die seit Be ginn der Operationen unter unserem Feuer liegt, steht in Brand. (Schluß folgt.)
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