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Sächsische Staatszeitung : 28.07.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191607286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19160728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19160728
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-28
- Monat1916-07
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 28.07.1916
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Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. Alters« und Lande-kutturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes-BrandverjichemngSanstalt, Verkaufsliste von Holzpslanzen aus den K. S. Staatsforstrevieren« Nr. 173. Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat Doenges in Dresden. Freitag, 28. Juli abends 1916. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark 50 Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktags. —Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 21295, Schriftleitung Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf., die 2spaltige Ärundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter Eingesandt 150 Pj. Preisermäßigung auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Wir veröffentlichen heute die Verlustliste Nr. 310 der Sächsischen Armee. Tie kurz vor Beginn des Druckes eingehenden Meldungen befinden sich auf Seite8 dieser Ausgabe. * Westlich von Bercsteczko und zwischen Radziwillow nnd dem Ltyr sind wiederholte russische Angriffe unter schweren Vcllnstcn znsammengebrochen. vciderskits der Straße von Lcczniow sind die Russen nach erbittertem Kampfe zuriiügeworfen worden; fie haben dabei 1vttv Gefangene verloren. * Nördlich deS Priölop-SattelS haben die österreichisch' ungarischen Truppen die Vorrückung anfgcnommen rind den Czarny-Czeremocz überschritten. * Ter rumänische Minister Costiuescu hat erllärt, daß die von den Bicrverbandsmächtcn ansgestrenten Gerüchte über eine beabsichtigte Mobilisierung vollkommen nn- bcgründet seien. In einer an Großbritannien gerichteten amerikanischen Note wird dagegen E nspruch erhoben, daß Geschäfts sinnen in den Bereinigten Staaten von Amerika auf die sogenannte schwarze Liste gesetzt werden. Amtlicher Teil. Ministerium deS Innern. Se. Majestät der König haben Mergnädigst geruht, dem Arzte vr. meck. v. Prangen in Heidenau das Kriegs verdienstkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Mergnädigst geruht, dem Pastor Forberger an der Paulikirche in Dresden das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens zu ver leihen. Ministerium deS KultuS und öffentlichen Unterrichts. Se. Majestät der König haben Mergnädigst geruht, dem Pfarrer Tauberth in Hainewalde beim Übertritte in den Ruhestand die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsorden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Mergnädigst geruht, dem Kirchschullehrer und Kantor Ernst Julius Müller in Zabeltitz bei seinem Übertritte in den Ruhestand das Verdienstkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Mergnädigst geruht, dem Rentner Löbmann in Pirna in Anerkennung seiner langjährigen und treuen Wirksamkeit als Mitglied des kath. Schulvorstandes daselbst das Ehrenkreuz zu verleihen. (Fortsetzung des amtlichen Teiles in der Beilage.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hof«. Dresden, 28. Juli. Se. Majestät der König nahm heute mittag im Schlosse Moritzburg die Borträge der Herren Staatsmmister und des Kabinettssekretärs ent gegen. Nachmittags wird Sich Se. Majestät der König nach Leipzig begeben, um Se. Majestät den König Ludwig von Bayern, Allerhöchstwelcher Sich auf der Durchreise befindet, daselbst zu begrüßen. Die Rückkehr Cr. Majestät von Leipzig wird heilte abend erfolgen. * Dresden, 28. Juli. Auf der Rückreise von einem Besuche der Hochsce- flotte berührt am heutigen Freitag Se. Majestät der König Ludwig von Bayern Leipzig und wird bei dieser Gelegenheit eine Begegnung mit Sr. Majestät dem Könige haben. Dieses Zusammentreffen legt aufs neue Zeugnis ab von den herzlichen Beziehungen zwischen den beiden erhabenen Herrschern und ihren Staaten, deren Böller Schulter an Schulter in dem ihnen aufgedrungenen Kampfe bis zum siegreichen Ende durchhalten werden. Zum zweiten Kriegs-Jahrestag. Es hat längere Kriege gegeben, als der gegenwärtige Weltkrieg ist und nach menschlichem Ermessen sein wird. Aber nie zuvor, soweit menschliche Erinnerung zurückreicht, hat cs einen Krieg von solcher räumlichen Ausdehnung, von solcher Größe der kämpfenden Heere, von solcher politischen und wirfchaftlichcn Tragweite gegeben. Wer das bedenkt und bis zum Ende durchdenkt, wird sich mit der Tatsache, daß der gegenwärtige Krieg nunmehr zwei Jahre dauert und der Zeitpunkt der Wiederkehr des Friedens noch nicht abzusehen ist, leichter abfindcn können. Gewiß haben auch alle früheren großen Kriege tief cin- gcgriffen in das Leben der Völker und des einzelnen, gewiß ist es auch früher oft um große, auf lange Zeit hinaus und für Millionen von Menschen entscheidende Fragen gegangen. Aber was ist, was war das alles im Vergleich zu dem gegenwärtigen Kampfe? Jetzt, nach zwei Kriegsjahren, haben wir in vollem Umfange erkennen gelernt, welch gewaltige, beinahe über menschliche Geistes- und Körperkräfte hinausgehcnde Auf gaben und Anforderungen dieser Krieg an uns gestellt hat. So find wir auch erst jetzt imstande, die bisherigen Ereignisse und Ergebnisse des Krieges richtig zu werten. Ohne jede Beschönigung oder Überhebung dürfen wir sagen: alle Höhepunkte des gewaltigen Völkerkampfes haben sich zu unseren Gunsten gestaltet; unsere Gegner- Haben auch nicht einen solcher Erfolge aufzuweisen, wie sie von Deutschland und feinen Verbündeten — cs seien nur genannt Mallbeuge, Antwerpen, Tannen berg, Gorlice, Brest-Litowsk, Warschau, Iwangorod, Nowo - Georgiewsk, Kowno, Ppcrn, Champagne, Picardie, Verdun, Skagerrak — in großer Zahl er rangen worden sind. Zudem ist nichts unwahrschein licher, als daß unsere Feinde jetzt noch zu gleichen oder ähnlichen Erfolgen gelangen könnten. Man braucht nur ihr Tun und Treiben zu beobachten, um zu erkennen, daß sie dazu aus eigener Kraft nicht imstande sind. Das unausgesetzte Werben um neue Bundesgenossen, die Absicht und Vorbereitung eines Wirtschaftskrieges nach den: Kriege, der doch überflüssig wäre, wenn die Mittelmächte, wie der Vierverband hofft, besiegt werden, die finanzielle und wirtschaftliche Abhängigkeit vom Ausland, alles das sind handgreifliche Zeichen der Schwäche unserer Gegner. Demgegenüber entwickeln Deutschland und seine Verbündete aus Eigenem immer neue und größere Kräfte. Eben jetzt haben die deut schen Fronten in Ost und West den erbitterten An stürmen einer gewaltigen feindlichen Übermacht lange Wochen hindurch standgehalten, eben jetzt hat sich der Ring zwischen den Mittelmächten und der Türkei, der auf Gallipoli und durch die glänzende Wasstn!at von Kut- cl-Amara geschmiedet wurde, auf den galizischen Schlachtfeldern noch enger geschlossen. Tie deutsche Industrie hält nun zwei Jahre hindurch mit ihren Leistungen, für die auch das höchste Lob der Anerken nung und Bewunderung zu gering ist, den vereinigten Leistungen der Industrien Englands, Fmnkreichs, Amerikas und Japans die Wage, die deutsche Land wirtschaft deckt unseren Nahrungsmittelbeoarf un abhängig von ausländischen Zufuhren, für die vor dem Kriege alljährlich viele Hunderte von Millionen verausgabt wurden, die deutschen Finanzen sind stark genug, um dauernd die Kriegsausgaben zu bestreiten, und wenn auch die Kriegsschuld des Reiches bereits eiue gewaltige Höhe erreicht hat, wenn allein die Verzinsung dieser Schuld das deutsche Volk auf Jahrzehnte hinaus mit ungeheuren Ausgaben belastet, fo wird mau fich zur Beruhigung sagen dürfen, daß diese Ausgabe uötig war um unserer Freiheit, um unserer Zukunft willen, daß sie, so verstanden, eine werbende Anlage darstellt. Wollen wir aber genau wissen, wie unsere Rechnung steht, so brauchen wir nur die Lage unserer Gegner zu betrachten, bei denen die Verluste an Menschenleben, die Verluste an Grund und Boden, an Rohstoffwerten und Steuerkraft, die Kosten des Krieges ungleich größer sind als auf unserer Seite. Aber wenn auch das nicht der Fall wäre, wenn auch nicht alles und jedes zu unseren Gunsten spräche und eine volle Siegeszuversicht recht fertigte, fo müßten wir dennoch kämpfen und dürften nicht eher ruhen, müßten das Letzte cinsctzen, um den Sieg zu erringe«, denn es geht für uns, für unser Vaterland und unser Volkstum um nicht weniger als um alles. Was das neue Kriegsjahr bringt, weiß Gott allein. Wir aber wollen, was es bringt, getrost auf uns nehmen mit jener Freude am Kämpfen, die erst in Wahrheit Leben bedeutet nach dem Worte des größten Deutschen: Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, Der täglich sie erobern mußt Der Krieg. Zur Lage. ReichshiUsensruchtstelle. Tie Neuregelung, die der Verkehr in Hüljeufrüchten durch die Verordnung vom 29. Juni d. I. gefunden hat, umschließt neben belangreichen anderen Velünderungen Änderungen organisatorischer Natur. Dem Reichskanzler blieb die Bestimmung einer neuen Stelle Vorbehalten, bei welcher der Verkehr in Hülsenfrüchten zentralisiert und an. welche die liefernngspslichtigcn Mengen anznweisen seien. In einer neuerlichen Entschließung hat der Präsident des Kriegsernährungsamtes in Wahrnehmung der ihm über tragenen Befugnisse bestimmt, daß die Bewirtschaftung von Hülscnsrüchten, Buchweizen und Hirse einer Reichs hülsenfruchtstelle übertragen wird, die als selbständige Abteilung der Z. E. G. einzurichten ist. Mit dieser Ent scheidung ist der Wirtschaftsplan für Hülsensrüchte organi satorisch abgeschlossen. Über die Bedeutung der Hüljen- früchtc im Rahmen unserer Kriegsnahrungswirtschaft seien einige Anhaltspunkte gegeben. Ter Friedensbedarf von 800- bis 350 000 t setzte sich durchschnittlich zusammen ans rund 200 000 t deutscher Erzeugung und einer gleich großen Menge von Einfuhr, abzüglich einer Anssuhrmenge. Sind schon diese Zahlen am Berbiauch anderer Erzeugnisse gemessen gering, fo sind die jetzt im Kriege verfügbaren Bestände am Bedarf gemessen noch wesentlich gering, r. Im vorigen Jahre, unter der Wirkung der Einfuhrsp.rre und einer schlechtenJnlandsernte, genügten die vorhandenen Mengen nicht den Anforderungen, zumal das Heer reichlich versorgt werden mußte. Gewisse Mengen konnten eiugefübrt werden, aber immerhin war mir ein Bruchteil für die Er nährung der Bevölkerung vorhanden. Im laufenden Jahre hat sich die Anbaufläche der Hülsenfrüchte gegen das Vorjahr gehoben; auch verspricht der neue Ernte ertrag eine nicht unerhebliche Besserling. Tas ist um so mehr zu begrüßen, als der Mangel an Fett nnd die Notwendigkeit, den Fleischverbranch stark cinzuschräukeu, die großstädtische nnd insbesondere die arbeitende Be völkerung auf den Verbrauch der sehr nührwertreichen eiweißhaltigen Hülfenfrüchte hinweist. Darum ist cs wünschenswert, daß aus unserer eigenen Ernte recht um fangreiche Mengen dem allgemeinen Verbrauch zur Ver fügung gestellt werden. Dem trägt ja schon die Ver ordnung vom 29. Juni weitgehend Rechnung: Die - Versütterung von Hülsenfrüchten (vorbehaltlich beson derer Regelung der für Futterzivecke angebauten Arten) ist verboten, von der Anzeigcpflicht sind nnr Mengen unter 25 Kg (nach der früheren Regelung bis zu einem Doppelzentner) ausgeschlossen, die Vorschriften über Saatgutvcrkchr und Verarbeitung sind verschärft wor den, cs wurde die Bestimmung getroffen, daß die Mengen zum Selbstvcrbranch und für die Abgabe an Naturalbcrechtigte vom Reichskanzler beschränkt werden können, und aller Voraussicht nach auch werden be schränkt werden; für den Erzeuger besteht bezüglich der abgabepflichtigen Mengen Lieferzwang an die Reichs- hülsenfruchtstclle. Mit diesen Bestimmungen ist die möglichst restlose Erfassung und weitgehende Bewirt schaftung von einer zentralen Stelle her gewährleistet. Es steht zu hoffen, daß jeder Erzenger von Hüisen- früchtcn, was irgend entbehrlich ist, der Reichshülsen - ßnchtstclle überweist; das ist vaterländische Pflicht im Hinblick auf die Versorgung unserer gesamten Bevöl kerung, vor allem der arbeitenden Schichten. Unser Mannschastsersatz. Gegenüber den Behauptungen unserer Feinde, daß Deutschlands Menschenzahl und Mannschaftsersatz nicht ausreichend fein werde, um dauernd die Lücken aus- zusüllen, die der unausgesetzte Kampf an drei oder Vier- Fronten mit sich bringe, kann die „Boss. Ztg" auf Grund amtlicher Angaben mitteilen, daß unser Mannschafts ersatz keinerlei Schwierigkeiten bereite. Die deutsche Heeresleitung habe noch nicht auf die Jahrgänge 1898 und 1899 zurückgrcifen brauchen. Die Ersatzbataillone und die Rekrutendepots würden dauernd auf dem vollen Stand erhalten. Außerdem scieu im Interesse der Auf rechterhaltung des Wirtschaftslebens Hunderttausende vom Heeresdienst zurückgestellt, die im Notfälle hcraugezogen werden könnten. Die Mächtigkeit unsrer Funkspruchstation. Nach einem Telegramm des „Berl. Tgbl." ans Lu gano melden italienische Bläter voller Entrüstung, daß es seit einiger Zeit unmöglich geworden sei, die Heeres berichte General Cadornas auf radio-telegraphischem Wege zu versenden, da die deutschen Fuuksprüche alle anderen übertönen. Die deutsche Station sei so mächtig geworden, daß sie, wenn auch nicht gerade die Station des Eiffelturmes, so doch die Station Col Tano völlig ausschalte. So komme cS, daß statt italü rusche und andere Bicrverbandsuachrichten, die Berichte dcö deutschen
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