01 Deutsche allgemeine Zeitung : 13.02.1851

Donnerstag 13. Februar 1881 «V, InstrUonSgebühr für dti» Raum einer Zeile I Ngr. e, Nr. 2-. «3-/1 8i (bei Ax tt «» Str s> und »r«»d«a E. Höckner, Neustadt, der Brücke, Nr. >). S 0'1 1K« 131 dir Kern uock ir grosse, souodm- ngok Se ligs Lio- st. L v». Dampf- , wurden lensb. Z.) Zu beziehen durch all- Poft- tmter de« Zn- und Auslandes, sowie durch die lirpeditionen tn teeipzig (Querstraße E«iP-tg» Die Z-iwng «i- scheiut t»glich zwei mal un» wird --»«gegeben in tvaipgt, Vormittag« 1l Uhr, Abend« « Uhr l in »»««»«« Abend« j Uhr, Vormittag« 8 Uhr. Preis für da« Vierteljahr I Thlr.; jede einzelne Num mer 1 Ngr. lLSL, 24. posts. 20 8gr. ,> 13 us ciopuis ot., 84 st isbüoms- t trssuot. §e/e»ee« lorsiss et (3SS) 101 M lös'/. 1l8 «KV» Erste Ausgabe. BsrwittagS ll Uhr. —- Nr. 81. -— de. LI» und ruf diesen Iv PL«. lstellung.) »d, Oper NeorgeS> Die Dresdener Conferenzen. Dresden, 22. Febr. Die Commissionen der hiesigen Ministe- rialconferenz sind in unausgesetzter Thätigkeit, und in der ersten (Or ganisation der obersten Bundesbehörde und Umfang des Bundesgebiets), sowie in der zweiten (Wirkungskreis des obersten BundeSorgans und Beziehungen deS Bundes und der Einzelstaaten zueinander) sind die Berathungen bis zum Beginn der Berichterstattung an die Plenarver sammlung gediehen, welche nächste Woche zu diesem Zwecke zusammen- 4reten wird. Die Ankunft, des Fürsten Schwarzenberg wird nach bishe riger Bestimmung zum 16. Febr. erwartet, und dürfte dann auch der Frhr. v. Manteuffel von Berlin gleichzeitig hier eintreffen. Ob auch Hr. v. d. Pfordten zu diesen Plenarsitzungen der Conferenz anwesend sein kann, wird von dem Gange der Berathungen des nur eröffneten bairischen Landtags abhängig sein. Aehnliche Rücksichten werden die Hierherkunft der Minister anderer Staaten bedingen, von denen Hr. v. Watzdorf aus Weimar und Graf Bülow für Mecklenburg-Schwerin bereits wieder angelangt sind. Der Bevollmächtigte für Luxemburg und Limburg, Hr. v. Scherff, ist jetzt in die Conferenz eingetreten, nachdem derselbe mit neuer Vollmacht in der allein geeigneten Fassung versehen worden ist.— Eine vorgestern im Brühl'schen PalaiS stattgefundene Ple narversammlung der Conferenz betraf Angelegenheiten der Bundes- kasse. Was eine Nachricht in der Freimüthigen Sachsen-Zeitung von dem Plan einer Formation der Executive durch Oesterreich, Preußen «nd noch drei Stimmen anlangt, welcher nach jenem Blatte „etneMehr- cheit in der Deputation" (sage Commission) gefunden habe, so ist stcherm Vernehmen nach ein derartiger Entwurf in der Commission gar nicht in Frage gekommen. Auf nicht besserm Grunde beruht die weitere Be hauptung an demselben Orte, daß man den Engern Rath beizubehalten gedenke. (Dr. I.) — Die Neue Preußische Zeitung misbilligt, daß die beiden deutschen Großmächte das Kronenwerk von Rendsburg den Dänen übergeben haben. Sie sagt: Das betreffende Gebiet ist bekanntlich streitig, und allein schon die politischen Gründe, gewisse öffentliche Rücksichten hätten die beiden Bundesmächte abhalten sollen, vor ausgemachter Sache dem einen der streitenden Theile Einräumungen zu machen. Wir haben schon früher ausgeführt, weshalb das Kronenwerk von BundeStruppen besetzt werden müsse, und die Haltung der officiösen Presse ließ vermulhen, daß auch auf Seiten der Regierungen kein anderer Entschluß gefaßt worden sei. Um so überraschender kam die Thatsache der dänischen Besetzung, und es dürfte unserer Meinung nach an der Zeit sein, daß die ministe riellen Blätter ihr Schweigen brächen und dem erstaunten Publicum einige Aufklärungen über die Motive gäben, welche die Regierungen von Preußen und Oesterreich bewegen konnten, vorzeitige Zugeständnisse an Dänemark zu machen. — Nachdem die Besetzung des Kronenwerks von Rendsburg durch die Dänen bereits stattgesunden, schreibt man der Weser-Zeitung aus Altona, daß dem Professor Hegewisch in Kiel, der unter dem Na men „Franz Baltisch" auch als politischer und national-ökonomischer Schriftsteller sich eine Geltung verschafft hat, das Verdienst gebühre, einen neuen unverdächtigen und unverwerflichen Zeugen für die Zuge hörigkeit deS rendsburger Kronenwerkö zu Holstein, demnach zu Deutsch land, aufgefunden zu haben. Es ist Dies der dänische Geograph und Militairschriftsteller Oberst Baggesen, dessen Vater sich durch seine Dich tungen in deutscher Sprache (neben seinen dänischen Werken) in unserm Vaterlande gleich Oehlenschläger einen geachteten Namen verschafft hat. In den letzten Jahren hat sich auch Baggesen der Sohn, Oberst im Generalstabe und Bureauchef (für das Personal der Armee) im Kriegs departement, in Deutschland einen gewissen, indeß weniger günstigen Ruf durch seinen literarischen Streit mit dem Geographen Berghaus und'durch seine (am Schlüsse leider sehr einseitig gehaltene) Darstellung der Schlacht bei Fridericia erworben. In einer von ihm 1840 (er war damals noch Capitain im Generalstabe) zunächst zur Unterweisung auf der königlichen militairischen Hochschule in Kopenhagen herausgegebenen Lehrbuch nennt er ausdrücklich auch das Kronenwerk unter den zu Hol stein gehörigen Theilen Rendsburgs. — Den Hamburger Nachrichten schreibt man aus Rendsburg vom 11. Febr.: Der österreichische General hat sich heute die Offiziere des bürgerlichen Artilleriecorps vorstellen lassen, welches, wie Sie wis sen, in diesen drei Jahren treulich seine Pflicht gethan hat. Die Offi ziere loben das biedere gerade Wesen des alten Herrn, nach dessen Aeuße- rungen ein baldiger Abmarsch der österreichischen Truppen nicht zu er warten steht. Es liegen im Gegentheil sichere Anzeichen vor, daß man österreichischerseits jetzt nach selbst genommenem Augenschein die ganze Bedeutung der den Dänen gemachten Concessionen vollauf begreift, und es heißt bereits: „so könne es nicht bleiben!" Altona, 11. Febr. Gleich nach dem am Sonntag erfolgten Ein rücken der österreichischen Truppen in hiesiger Stadt veranlaßte die zu dringliche Neugier des Publicums vor der Wohnung des Generals Zobel eine kleine Reibung zwischen der neugierigen Menge und den öster reichischen Wachtposten, die weiter keine Folge hatte, als daß ein Trupp österreichischer Soldaten die Straße säuberte. Heute ist nun ein Mandat an den Straßenecken angeschlagen worden, welches auf jene Vorfälle Bezug nimmt und vor Zusammenrottungen warnt. Altona, 11. Febr. Heute Nachmittag gingen mit dem Eisenbahn zuge nach Norden der österreichische Kommissar Graf Mensdorff-Pouilly, der dänische Finanzminister Graf Spönneck, der dänische Kammerherr v. Warnstedt und in deren Begleitung zwei andere unbekannte Persön lichkeiten, höchst wahrscheinlich auch Dänen. (Hamb. N.) ^Lübeck, 11. Febr. Die schleswig-holsteinischen Kriegsge fangenen sind von Dänemark ausgeliesert worden. Wie Sie wissen, hat man die geborenen Schleswiger von Kopenhagen nach Flensbnrg transportirt, von wo sie dann in ihre betreffenden Heimatsorte entlassen wurden. Die Holsteiner sind heute Vormittag auf zwei großen Dampf schiffen, dem. berühmten KriegSdampfer Holger Danske und dem bisher, glaube ich, als Gefangenschiff benutzten Waldemar in Travemünde an gekommen. Es befanden sich an Bord beider Schiffe zusammen 1000 Mann. — Auch der Weser-Zeitung schreibt ein wiener Correspondent, daß Fürst Schwarzenberg in einer in Betreff der Herzogthümer SchleSwig- Schleswig-Holstein. ^Aus Holstein, 11. Febr. Heute sind drei Verfügungen der obersten Civilbehörde publicirt: die erste, vom Departement der Fi nanzen, verordnet die theilweise Wiederherstellung des directen Posten- rlaufS zwischen Holstein und Schleswig und Dänemark, vorerst in einer Briefpost über Rendsburg in gerader Richtung; die zweite, von den De- PartementS der Polizei und der Finanzen, verfügt die Einstellung der Aufsicht über die Korrespondenz zwischen Holstein und dem Königreich Dänemark und den von dänischen Truppen besetzten Distrikten deSHer- zogthums Schleswig; die dritte, von den Departements deS Innern und -er Finanzen, betrifft die Aufhebung der Verfügung vom 18. Juli 1850, Hinsichtlich der Untersagung des Verkehrs mit dem Königreich Däne mark. In Rendsburg herrscht zwischen den dänischen und österreichischen Höhern Offizieren daS cordialste Verhältntß; sie haben sich bereits gegen seitig ihre Aufwartung gemacht und man erwartet in den nächsten Ta gen Festivitäten der Offiziere. An der Brücke, die über die Eider führt, steht diesseits ein österreichischer, jenseits ein dänischer Wachtposten. Man erwartet übrigens mit Bestimmtheit ein vollständiges Mitbesitzen der Fe stung durch die Dänen, denen namentlich das Neuwerk für ihre Trup pen eingeräumt werden soll; die Dänen haben denn auch, wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, zwei Bataillone Infanterie, das 5. und 3. Verstärkungsbataillon nebst zwei Schwadronen vom 3. Dragonerregi- ment als Besatzungstruppen bestimmt. Bisjetzt ist erst ein Theil des Ä. Verstärkungsbataillons eingerückt, die ihre Quartiere in den Kasernen des Kronenwerks bezogen haben. ES verlautet jetzt mit Bestimmtheit, daß doch der dänische General v. Bardenfleth das Commando der holsteinischen Armee überneh men soll, sobald diese neu organisirt sein wird. Diese Reorganisation soll am 20. Febr. ihren Anfang nehme», an welchem Tage die jetzt bei der Armee befindlichen Mannschaften biö auf 15 Mann per Compagnie und einen Offizier entlassen werden sollen; diese 15 Mann sollen auS Freiwilligen bestehen, die sich zuvor darüber erklären, daß sie die neue Eidesform leisten und unter dem dänischen General dienen wollen. Nach erfolgter Auflösung wird eine neue Aushebungssession angeordnet werden, Lei welcher das nach der Bundesmatrikel festgesetzte 1 Proc. ausgehoben Und so eine neue Armee, jedoch von nur 5—6000 Mann, geschaffen werden wird, deren Commando der General v. Bardenfleth übernehmen soll. Bis diese Armee jedoch reorganisirt sein wird, kann wol noch ein halbes Jahr vergehen. Deutsche Mgtilltillt Zeitung «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!»