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02 Deutsche allgemeine Zeitung : 04.03.1851
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1851-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510304024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851030402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851030402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-03
- Tag1851-03-04
- Monat1851-03
- Jahr1851
- Titel
- 02 Deutsche allgemeine Zeitung : 04.03.1851
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GMcht««g von Sool-ä-er« z« Ae«ft«dt. l5N-I2I Tchonherr, Kaufmann. Fabrikant. Kaufmann. Oßwald, Tchie-Hölz, Hofapotheker. Laudkammerrach. H. W-S-ndo-f, Kaufmann. Ver Verein für Errichtung von Soolbädern in ttrnstadl. Minner, W. Maller locale Verhältnisse, die den wohlthätigsten Einfluß auf di« menschliche Gesundheit äußern nnd ihre heilsame Kraft seit langen Zeiten hier bewährt haben. Set es nuN, daß sein unerschöpfltcher Reichthum an reinem Quellwaffer, wie sich dessen kaum eine sichre Stadt erfreut; fei eS, daß seine Lage auf dem Abhänge eine- Berge-, die der reinigenden Luft freien Durchzug gestattet, oder der Umstand, daß dle Einwohner nicht zusammen gepfercht in engen Wohnungen leben; sei eS, daß andre, mehr verborgene klimatische Verhältnisse auf die Gesundheit wohlthätig einwlrken; mit Recht darf Arnstadt ans die erfreuliche Erfahrung stch berufen, daß eS von verheerenden Epidemien entweder ganz verschont blieb, während sie in den benachbarten Ortschaften zahlreiche Opfer forderten; oder daß die Epidemien hier einen weit milderen Ebarakter annahwen und höchst selten der Fall etntrat, daß ganze Familien davon ergriffen wurden. So kön nen sich die ältesten Leute hier keiner Ruhrepidemie erinnern; der Würgengel der Cho lera, wie nahe er auch Arnstadts Mauern gekommen war, schritt spurlos an ihnen vor über, und Wechselfieber, die hier nicht Vorkommen, verschwänden sehr schnell, wenn sie von Fremden eingeschleppt worden waren. Gehört zu den Vorzügen eine- Badeortes auch noch die Wohlfeilheit der Woh nungen und Lebensmittel in demselben, so darf Arnstadt in dieser Beziehung mit vol^ lem Recht empfohlen werden, und der unterzeichnete Verein glaubt in Namen seiner Mitbürger die Versicherung geben zu können, daß die zuletzt erwähnten Vorzüge nie mals durch schnöde Gewinnsucht verloren gehen sollen. Die hiesigen Herren Aerzte werden dem Vereine bei Einrichtung aller Anstalten mit Rath und That betstehen, welche die Erfahrung als heilsam in Verbindung mit Soolbädern gezeigt hat, wie Dusch - und Dampfbäder, Molkenkur u. s. w. Nnd so überläßt sich der Verein der angenehmen Hoffnung, daß sein Unternehmen unter Gottes Beistand zum Segen für viele Leidende, sowie zur Ehre und Wohlfahrt Arnstadt- ge reichen werde. Er wird nach seinen Kräften den Anforderungen za entsprechen sich beniühen, die in unserer Zett an eine solche Heilanstalt gemacht werden und erbietet stch bcreitwilligst zu jeder weiteren Auskunft. 3u den aumuthigüen Punkten de- Thüringerwalde« gehört unstreitig da- an dem Nördlichen Abhange desselben in der Oberherrschaft de» Fürstenthum» Schwarzburg- Sonder-Hausen an der Gera gelegene Arnstadt, ln welchem nach Auffindung eines reichen Steinsalzlager» ganz in der Nähe desselben die Anlegung von Soolbädern dnrch einen zu diesem Zwecke gebildeten Verein erstrebt wird, der hiermit da» für mancherlei körperliche Leiden Heilung suchende Publicum auf diese neueröffnete Quelle der Gene sung aufmerksam zu machen sich erlaubt. Da« eine halbe Stunde von Arnstadt erbohrte Steinsalzlager sichert dem Vereine nach einem mit dem hiesigen Saltnenrathe abgeschlossenen Vertrage um einen billigen Preis die Lieferung einer stark gesättigten Goole, deren Bestandtheile') den Kranken Linderung und Heilung der Leiben in Aussicht stellen, welche nach dem Urthelle er fahrener Aerzte durch Soolbäder überhaupt gehoben werden können. Wird nun unser Goolbad schon an und für sich den Leistungen entsprechen, die man sich nach der all gemeinen Erfahrung von einer derartigen Heilanstalt versprechen darf, so hält sich der unterzeichnet« Verein noch besonders zu der Hoffnung berechtigt, daß ein hier ange legte- Goolbad Vorthetle gewähren wird, die anderSwo nicht leicht vereinigt sich fin den dürsten. Um da- mit den hiesigen Verhältnissen unbekannte Publicum davon zu überzeugen, erlauben sich Unterzeichnete, diese unserer Stadt «igenthümlichen Vorzüge In der Kürze herauszustellen. Die Bewohner volkreicher Städte, die sich aus dem betäubenden Gewühlt ihre» Wohnortes in ländliche Stille gern zurückziehen wollen; Leidende, welche die reineren Genüsse einer reizenden Natur nicht mit Unrecht schon als eine halbe Kur betrachten, werden hier in fast ländlicher Zurückgezogenheit sich erholen können, ohne doch der Annehmlichkeiten gänzlich beraubt zu sein, an welche der Städter sich gewöhnt hat, und auf die, z. B. auf Erheiterung durch Musik, Lektüre und Umgang mit wissen schaftlich Gebildeten, gerade der durch Kränklichkeit Verstimmte nicht gänzlich verzich ten möchte. Arnstadt sich anschmiegt, sieht sich durch eine reizende Aussicht iu ein wette« Pano rama belohnt. Nördlich von der unmittelbar zu seinen Füße» htngebreitete» Stabt schimmert die Eitabelle von Erfurt, und über derselbe« scheint am fernen Horizont« bet durchsichtiger Lust eine bläuliche Wolfe gelagert, in welche« lustige Gewand der iagenreich», Brocken, getreu seiner neckischen Koboldnatur, sich zu verhüllen liebt, van Norden nach Westen gewendet erkennt da« Auge die Umrisse de- Berge», wo nach der Gage die berühmtesten Sänger de« deutschen Mittelalter- in dichterischem Wott- streite um die Ehre de» Siege- kämpften und einige Jahrhundert später jetitr M»- ben-held die Waffe schmiedete, die am siegreichsten im Kampfe für Glauben-- und Denkfreiheit sich erprobte. Kehrt da« Auge de» Lustwandelnden vom fernen Horizonte in die nähere Umgebung zurück, so erheben sich auf dem goldene» Hintergrunde de» west lichen Abendhimmels die Kuppeln de» Friedensteine-, die an manche- denkwürdige Erctgniß in der thüringisch-sächsischen Geschichte erinnern, und über die nahe« Burg ruinen der Gleichen schweifend, ruht e- zulek« von seiner Wanderung in dem nahen JonaSthale aus, wo der ist Bube - Thüringischen Gagen besungen« Z«uge deutscher Frauentugend seine Felsenstein« in das Thal hineinragen läßt. In dieses Thal, oder auf den mäßig hohen Fürstenberg odtr iu die Gchatten- gänge de- durch Fürstl. Huld einem Jeden zugänglichen Schloßgartens lenst seinen Schritt, wer sich zum Ersteigen der Höhen nicht kräftig genug fühlt. Auch ist jedem anständig Gebildeten der Eintritt in die Gärten erlaubt, welche jährlich durch gauz Deutschland und über dessen Grenzen hinaus die gesuchten Sämereien ihrer Levtoten, Nelken, Aurikel u. s. «. versenden, und ebensowol dem Botaniker vom Fach als dem Laien Belehrung und Genuß in reichem Maße bieten. Auf dem Spaziergänge durch dichtbelaubte Lindenalleen, die, einem grünen Gürtel gleich, di« Ringmauern der Stadt umschließen, findet der Ermüdete Erfrischung und Ruhe in de« Gärten und Räumen, welche die Gesellschaften der Concordia und Harmonie jedem Fremden, der gesellige Unterhaltung sucht, zuvorkommend öffnen. Diese reizende Lage Arnstadt- erhält aber einen noch weit höheren Werth durch Da eine ausführliche Schilderung Arnstadts die Grenzen dieser vorläufigen Be kanntmachung überschreiten würde, so verweisen wir einen Jeden, der seine statistischen und geschichtlichen Verhältnisse kennen zu lernen wünscht, auf den Artikel „Arnstadt" in der neuesten (zehnten) Auflage des BrockhauS'schen ConversationS-Lexikon, und beschränken uns auf eine Darstellung der Eigenthümltchkeiten, welche die hier Gene sung künftig Suchenden gleichsam als eine Bürgschaft der Leistungen dieser Bäder an sehen mögen, die der Verein in Aussicht zu stellen sich berechtigt glaubt. Da-Bild, welche» der hier geborene Sänger „Der Gesundbrunnen" (Valer. Neubeck), im Eingänge seine» Gedichtes von der nächsten Umgebung seiner Vaterstadt begeistert entwirft, schildert diese Umgebung eben so treu und dem geistgen Ange eben so ergreifbar, wie dem leiblichen Auge jene Gemälde, die durch den Pinsel de» hier geborenen, einst im Dienste de» König» von Polen und Kurfürsten von Sachsen ste henden Malers Thiele gefchaffen wurden und in dem Doublettensaale auf der Brühl'- schen Terrasse zu Dresden aufbewahrt werden. Nicht dichterische Ausschmückung, son-, der» ein treues, der Wirklichkeit entsprechende» Bild von der Umgebung Arnstadt», spiegelt sich in der Schilderung de» genannten Dichters ab, wenn er singt: „Südwärts über der Stadt, die vom edlen Aare den Namen Führet, da krönt Steineichengehölz die Gebirge des StromthalS- Hier fließt kühler im Schatten die silberblinkende Gera Ueber gelblichen Kies. Um die Wurzeln alternder Bäume Spielen und dreh» sich die Wellen in kleinen Strudeln und rauschen Schnell durch die Schilfe dahin. Allein mit gehaltener Eile Wallet der Strom in Plauens arkadischen Hirtengefilden. Auf der Natur kunstlosem Altar stehn Schönheit und Einfalt, Gleich den Grazien, hier in liebenswürdiger Eintracht." Durch dieses anmuthige, nach dem darin gelegenen Städtchen Plaue benannte Thal, dessen Hintergrund durch die Höhen des Thüringerwaldes, den Schneekopf, die Schmücke und andere Berge geschloffen ist. und das sich seinem bekannten Namens vetter bei Dresden ebenbürtig zur Seite stellen darf, schlängelt sich die das Frankrn- land mit Thüringen verknüpfende Straße, zunächst nach dem Bergstädtchen Ilmenau, da» auf seinem durch Goethe klassisch gewordenen Boden die Quellen hervorsprudeln fleht, durch die eS den Kaltwasser-Bädern de» nahen Elgersburg» den Rang streitig macht. Wer die freundlichen, den Berg schmückenden Gärten besteigt, an dessen Fuß ') Analyse derlToole bet Arnstadt! Iw Thile enthalten: 17,900 Ehlarnatrtum. 0,141 schwefelfauren Kalk, 0,720 SHIoreatcium, 0,327 Shlarmagnestum, 0,003 Brommagnehum, ' 0,00S Eisenoxyd. 19,097 p. Et. »r Hartman« Medizinalrath. Letbmedicu». bei Arieber Uzwyl im Cantor» St.-Gallen fleht vom Anfänge de» März d. I. unter meiner ärztlichen Leitung. Ich ersuche deshalb meine geehrten Freunde in Deutschland, das mir so vielfach bewiesene Vertrauen auch auf diesen neuen Wirkungskreis zu übertragen. Nähere Nachricht über diese reizend gelegene und vortrefflich eingerichtete Anstalt, welche mau von Dresden in 2'/, Tag auf der Eisenbahn durch Baiern erreichen kann, werde ich auf frankirte schriftliche Anfragen in Buchenthal bereitwillig ertheilen. I485I Dr Cd. Herzog. WiNterMss« in käst llinMrK vor ilek Me. Die Wintersaison von Homburg bietet dem Touristen der guten Gesellschaft alle Unterhaltungen nnd Annehm lichkeiten, die eS seit Jahren in Blüthe gebracht, und wo- durch e» die Höhe errungen hat, welche eS jetzt in der Reihe der ersten Bäder etnnimmt. Das Kasino ist alle Tage geöffnet. Die Fremden fin den daselbst vereinigt: I) Ein Lesecabinet mit den bedeutendsten deutschen, französischen, englischen, russischen, holländischen Journalen und andern Zeitschriften. 2) Glänzende Salons, wo das Trent« st quarants und da» Roullette gespielt wird. 3) Einen großen Ball- und Toncertsaal. ä) Ein Osks restaurant. 5) Einen großen Speise-Saal, wo um fünf Uhr Abends ü Is kravtzsise gespeist wird- Die Bank von Homburg bietet einen Vortheil von 50"/» über alle andere bekannten Banken. Jede» Abend läßt sich da-,berühmte Kurorchester von Garbe und Koch in dem großen Ballsaale hören. Auch während der Wintersaison finden Bälle, Con- certe und andere Festivitäten aller Art statt. Bad Homburg ist durch Verbindung der Eisenbahn und Omnibusse, sowie der Post, ungefähr eine Eltun-e von Frankfurt a. M. entfernt. j316—25j Ikoutvr ä«r 8t-ät Iwiprix. Mittwoch, 5. März. (1VV. Abonnementsvorstellung.) Gastdarstellung des Herrn Wallner, vom kaiserl. Hof- theater zu St.-PeterSburg. Zum ersten male: Wenn Ernte Gel- habe«, Posse mit Gesang in 3 Acten, von A. Weirauch. Couplet» von Dohm. Musik von Th. Hanptner. Pluster, Herr Wallner. 19 HboWswvLt-Lolwvrt im Saale des Sewandhauses zu Leimig, So» V ÜLLwm L8»L Krater Ikeil. S^mpkoniv von Kug. Wsllker (Ua- ausoript.)—Lrio aus «lsr ,,8omnsmduia" vonvel- lini, gesunken von ölsäsmo Oastellsn-Oisw- pistro sus Lsrlio. — Oonosrt Mr cils Violine von kelix ölonllelasokn-vartkolllx, vorzetrsgen von Herrn Oonoertmeister vavill. rvsiter Tdvil. Ouvertüre ru „proriosa" von 0. öl. von Weder. — komanro von kossini, gesuu- gva von ölslismo OsstsUan. — Ouvertüre ru „ Wiikelm Teil" von kossini. — Variationen von Kolle, gesunzen von ölsll. Oastrllan. Villvts ä I TKIr. «inll in ller ölusikalionksnlllunß llss Herrn L'. lilatner unll sm Eingangs llvs 8ssles ru Kaden. Einlass >/,8 Mr. ^nksnß '/,7 Mr. Lnllo V,9 Mr. j513j Viv ^!o»vvrt-V>rve1l»m.
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