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02 Deutsche allgemeine Zeitung : 04.03.1851
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1851-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510304024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851030402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851030402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-03
- Tag1851-03-04
- Monat1851-03
- Jahr1851
- Titel
- 02 Deutsche allgemeine Zeitung : 04.03.1851
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Dienstag. Anette Ausgabe. Muds 8 Hr. 4. März 18S1. W«<p>tg. »t« A«»em<^ «r^ Wett« e»s»ch t«°t ««l »m, 'O»ra^t.g« >l Uh^ «Md, islltzr; in »««»«> ««»di «-», Bormitt-g, « Uhr. str dl »t-rteljnhr I Thlr.j jede rinzrln« SUu»- mrr > «,r —» Nr. 117. -— DciW AllMMic Ztiwg. »Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zn bejlehen durch alle Poft- tmtrr dr«3n- und Au«Iandr, stwte durch die Okpeditionen in »eipzig <Querfiraße «r. 8) und Ln«»d«« lbci «. Hickner, Nmftadt, «n »er Brücke, Kr. »). UnsertisnSgetUhr für den Raum einer Zeile > Ngr. Die Dresdener Conferenzen. »Wir brauchen unsere Leser wol kaum daraufaufmerksam zu machen, daß der heute früh von unS mitgetheilte Artikel der augSburger Allgemeinen Zeitung über die Ursachen der Resultatlosigkeit der Plenarsitzung vom 23. Febr. nur mit der größten Vorsicht aufzunehmen ist. Es wird dort in den leidenschaftlichsten Ausdrücken den Kleinstaaten allein alle Schuld beigemeffen, wenn eS iy Dresden zu keinem Resultate komme. Wir haben nie zu den Vertheidigern der Kleinstaaterei in Deutschland gehört, können LS aber nicht unterlassen, wiederholt darauf hinzuweisen, daß eine solche Sprache sich am allerwenigsten für Diejenigen ziemt, die sich bisher so »ft auf Bundestag und Bundesrecht beriefen und Preußen gegenüber diese Waffe so wohl zu benutzen verstanden. Und wo ist denn die Grenze, wenn Ihr die Mecklenburg«, Baden zu den „eristenzlosen" Klein staaten zählt, Kurhessen, Württemberg, Baiern aber nicht? Allein abgese hen davon, müssen wir, gestützt auf die Berichte unserö (»)-Correspon- denten aus Hannover, dessen Wohlunterrtchtetsein von den bedeutendsten Blättern Deutschlands und auch von der Allgemeinen Zeitung anerkannt Wird, entschieden in Abrede stellen, daß die sogenannten Kleinstaaten und im Hintergründe Preußen die Schuld davon tragen, wenn die neuliche Plenarsitzung ohne Resultat geblieben ist. Kommt in Dresden wirklich nichts zustande, nichts für die Begründung eines conservativen Constitu- AonaliSmuS, so wird daS deutsche Volk allerdings wissen, wer es ver schuldet! Nicht die Kleinstaaten, nicht Preußen, nein — Oesterreich hat durch Ueberspannung seiner Federungen die Resultatlosigkeit jener Plenarsitzung zu verantworten. Wir brauchen, um Dies zu beweisen, nur an die letzten Berichte unserS hannoverschen Korrespondenten zu er innern. Preußen hatte seit dem Tage von Olmütz viel nachgege- Len. Allein als Fürst Schwarzenberg so weit ging, dauerndes Prä sidium im Engern Rache und im Plenum für Oesterreich und Stim menvermehrung für Baiern zu fodern, da ermannte sich Preußen und verwarf diese Foderungen entschieden. ES ist wahr, daß Preußen hier- Lei von verschiedenen kleinern Staaten unterstützt wurde, allein zur Ab wehr der Selbstdemüthigüng, die man von ihm verlangte, blieb ihm eben nichts übrig, als, Anderer Beispiel folgend, die Selbständigkeit und den ParticulariSmuS, der in der alten Bundesverfassung liegt, zu Hülfe zu rufen. Dies ist der einfache und authentische Verlauf der Plenar sitzung in Dresden vom 23. Febr., und solchen Darstellungen gegenüber, wie sie die Allgemeine Zeitung enthält, die den Sachverhalt geradezu umkehren, ist eS Pflicht der Presse, immer von neuem darauf hinzuweisen. «Schleswig-Holstein. Die Württembergische Zeitung entnimmt einem Privatschreiben ouS Altona vom 20. Febr. Folgendes: Wenn gleich eS in der Ferne auSsehen mag, als sei Schleswig-Holstein todt, als sei eS begraben und Habe unsere letzte Hoffnung mit ins Grab genommen und als hätten Diejenigen, die eS gepflegt und unterstützt, die ihm in seinem TodeS- kampfe beigestanden, nun nichts mehr zu thun und könnten sich schlafen legen, so ist Dem doch nicht so; denn, um bei dem Bilde zu bleiben, «S muß für die verwaisten heimatlosen Kinder, eS muß noch für die durch die empörendste Willkür ins Elend gestoßenen Schleswiger, deren hier in Altona und der Gegend eine große Menge, Familien mit sechs bis acht Kindern zum Theil, sich aufhalten, gesorgt werden, und darauf richten wir denn jetzt, wo die Armee, die nicht mehr eristirt, unserer Hülfe nicht mehr bedarf, auch unsere ganze Thätigkeit. DsitsschletUh» Berlin, 3. März. Die jetzige Phase der Zwischenverhandlun gen zwischen Preußen und Oesterreich fchelnt ungemein bizarre Wen dungen nehmen zu wollen. Fast sieht eS so aus, als wenn das öster- Leichtsche und preußische Cabinet plötzlich ihre Rollen in Deutschland ge geneinander austauschen wollten, um sich dadurch gegenseitig die größ ten und wunderlichsten Verlegenheiten zu bereiten. Preußen will als Alternative die Rückkehr zum alten Bundestage, die man bisher von Seiten Oesterreichs befürchtete und an ihm beargwöhnte, und das plötz lich unionölustig gewordene Oesterreich will über den alten Bundestag hinaus daS Recht der Nnirung in Anspruch nehmen, wegen dessen eS fast mit Preußen einen Krieg auf Leben und Tod angefangen hätte. Die preußische Regierung könnte jetzt in der That in keine empfindlichere Verlegenheit gestürzt werden, als wenn Oesterreich plötzlich daS Recht der Union in Deutschland zur Anerkennung bringen wollte^ um welches Preußen so lange und anfänglich unter den ehrenhaftesten und tüchtigsten Anstrengungen mit ihm gerungen. Oesterreich würde das Recht der Union jetzt freilich in seinem Sinne und zu seinen Gunsten anSbeuten, um einen süddeutschen Staatenbund zustandezubringen, der schon durch seinen territorialen Umfang in Preußens Lebenskraft und Stellung er drückend hineinragen würde. WaS Preußen in seiner Union anfänglich durch die Kraft deS Prin- cips bezweckte, würde die österreichische Unirung durch die territoriale Ok kupation Deutschlands zu erreichen suchen. Die österreichische Politik scheint entschieden diese Wendung einschlagen zu wollen, wenn die jetzigen Zwi schenverhandlungen, welche hinter dem so plötzlich herabgelassenen Vor hänge der Dresdener Konferenz geführt werden, kein in Allem ange nehmes Resultat erzielen sollten. Die gesteigerte Verlegenheit der Situa tion ist für Preußen unerträglicher denn je geworden, und kaum sah sich jemals eine falsche und schwache Regierungspolitik so hart in ihren ei genen Konsequenzen gefangen. Die letzten Berathungen deS StaatS- ministeriumS waren hier vornehmlich den neuen Vorschlägen und An trägen gewidmet, die man in Wien zu erheben gedenkt, um wo möglich noch eine neue Grundlage der Vereinbarung mit Oesterreich zu gewin nen.' Die bisher nach Wien abgegangenen Depeschen dürften nur Ein zelvorschläge zur Umgestaltung deS von Oesterreich proponirten Neuner- CollegiumS enthalten haben. Preußen scheint in der That an die Er werbung der Parität mit Oestereich jetzt Alles setzen zu wollen, während eö sich noch vor kurzem in der Lage befand, einzig und allein durch sei nen Willen Oesterreich von dieser Parität auözuschließen und zugleich seinen Machteinfluß in Deutschland für immer zu brechen. Im Gan zen ist man mit den hier jetzt zu fassenden Entschlüssen noch nicht fertig, und wird auch schwerlich eher einen neuen Diplomaten für den preußi schen Gesandtschaftsposten in Wien abordnen, als bis definitiv der Stand punkt klar geworden, auf dem sich Preußen und Oesterreich fortan ge genüberstehen werden. Die Ernennung deS Grafen Arnim-HeinrichS- dorf soll zwar erfolgt sein, dürfte aber nicht eher auSgeführt werden, als bis von dem wiener Cabinet die Rückäußerungen auf die letzten preußi- . schen Depeschen eingetroffen sein werden. Man steht diesen Rückäuße rungen mit großer Erwartung entgegen und glaubt, daß sich damit schon eine entscheidende Kundgebung der österreichischen Regierung ver binden werde. -f-Auö Preußen, 2. März. Unsere specifisch preußischen Kreuz ritter meinen, daß Fürst Schwarzenberg mit seinen bekannten letzten Zumuthungen an Preußen, welche sie endlich, wenn auch sehr spät, enttäuscht haben, solange gewartet habe, bis die Oesterreicher in Preu ßens Rücken endlich ihre Vereinigung mit der dänischen Armee zustande- gebracht hätten und unS nun mit einer beträchtlichen Macht im Rücken ständen. Man wird uns kaum für Vertheidiger der Schwarzenberg'schen Plane halten; indessen müssen wir doch gestehen, daß wir zu hoch vom österreichischen Premier denken, als daß wir glauben sollten, er habe mit der Intervention in Holstein Preußen dadurch in die Enges treiben wollen, daß er dort eine Stellung in seinem Rücken einnehme. Eine große Demonstration für die dermalige Macht Oesterreichs, eine Ein schüchterung der kleinen norddeutschen Staaten, um sie seiner projecsirten Zolleinigung geneigter zu machen, hat er allerdings offenbar beabsich tigt. Allein wie sehr er auch auf den unkriegerischen Muth unserS Ca- binetS gerechnet haben mag, soweit konnte er die preußische Macht nicht gesunken glauben, daß sie vor 20,000 Oesterreichern in ihrem Rücken in apoplektischer Weise erschrecken würde. ES ist ein strategisches Axiom, daß, wer mit schwachen Kräften den Feind ganz umgeht, damit zugleich umgangen und abgeschnttten ist. DaS würde auch auf die Oesterreicher im vorliegenden Falle seine Anwendung finden. Nehmen wir den übri gens sehr unwahrscheinlichen Fall an, daß aus den dermaligen Kon flikten Oesterreichs und Preußens ein Krieg entstände; was würden die 20,000 Oesterreicher in Holstein dann ihrem Lande nützen und Preußen schaden? Man fürchtet, sie möchten sich dann mit den Dänen vereini gen und in solcher Vereinigung eine furchtbare Macht bilden. Allein würden beide vereint und mit ganzer Kraft gegen Preußen marschiren können? Dänemarks Armee ist nicht eben so sehr zahlreich und würde, wenn die Besatzungen auf den Inseln und in Jütland zurückgeblieben wären, eben nur hinreichen, um das immer noch unzufriedene Schles wig, um daS jeden Augenblick zum Aufstande bereite Holstein zu be setzen und im Zaume zu halten. DaS schwache österreichische Korps bliebe demnach bloö für Operationen gegen Preußen verfügbar. Aber es befände sich auch auf einem ihm feindseligen Boden. Denn Oesterreich mag nur nicht glauben, daß Norddeutschland die Ungarn, Galizier und Italiener gern in seiner Mitte steht. Auch gegen die Volköstimmung des
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