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02 Deutsche allgemeine Zeitung : 24.03.1851
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1851-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510324028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851032402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851032402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-03
- Tag1851-03-24
- Monat1851-03
- Jahr1851
- Titel
- 02 Deutsche allgemeine Zeitung : 24.03.1851
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Montag. »v SnNwg «r< ER "M >md ww»-»«gegr»«» in L«rP,tG Vormittaz« l l Uhr, Abend« ,D-Phsi t» »r«4»r« Ab«qd« S Uhr, Vormittag« 8 Uhr. W» filr da« «ltk«r»tahr 8 Lhk. ; jede einzeln« Num mer I Ngr. Zweite AuSgM » AbkM 8 Hr. S4. März I8SI. —Nr 154 — Deutschk MgtMkine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zu bejirhe» durch alle Post ämter de« In- und Ausland»«, sowie durch die ErpediUomn in Keipjig (Querstraße Nr. 8) und »«««den (dei <L. HSckner, Neustadt, An der Brücke, Nr. L). JnsertionSgebübr für den Raum einer Zeile L Ngr. De«tschl«»d. chs Berlin, 23 März. In dem heute morgen abgehaltenen Mini- sterrathe wurden die GruMinien zu einer abermaligen Rückäußerung auf die letzte Antwort-Note de- österreichischen CabinetS entworfen. Die Stellung beider Cabinete befindet sich noch in der vollen Debatte und Schwebe, und auch die Zugeständnisse, welche Oesterreich hinsichtlich eines FallenlaffenS des NeuntrprojectS angeveutet hüt, können für Preußen durchaus keinen definitiven Werth haben. Denn diese Zugeständnisse berühren den LebenSpnnkt der deutschen BundeSorgauisation, der in der gemeinschaftlichen Handhabung der Executive und in der Theilung der Präsidtalbifugntsse zwischen Preußen und Oesterreich besteht, sehr wenig. Oesterreich konnte das Neunerproject umsomehr preisgeben, da dasselbe üur auf demWege der dresdenerCommissionSarbeiten, wenn auch unter den Triebfedern der österreichischen Diplomatie, hervorgegangen war. Die Rehabilitirung der 17 Stimmen des frühem Engern BundeSrathS, die der österiltchlsche Ministerpräsident schon in Warschau zugesagt, würde für Preußen leine Garantie gegen die absolute Herrschaft Oesterreichs in Deutschland sein. Denn das österreichische Präsidium im Deutschen Bunde, an dem das kaiserliche Cabinet unbedingt festhält, würde, ver bunden mil dem Eintritt GesammtösterreichS, mehr als je zu einer Di- rrktoriallNacht über Deutschland und Preußen werden. Es ist freilich kaum noch abzusehen, wie Preußen diesem für seine ganze Existenz ver- hängnißvollen Resultat jetzt entgehen will, wenn eS sich nicht eben in diesem Augenblicke noch zu einem entschiedenen Verlassen seiner bisherigen Politik und zu einem energischen Auftreten gegen Oesterreich entschließt. An eine solche Entschließung, die zugleich mit einem Cabinetswechsel in Preußen verbunden sein müßte, ist nun freilich nicht im mindesten noch zu denken. Das Portefeuille deS Hm. v. Manteuffel, an dem ihm Alles liegt und für das er Alles thut, ist gesichert, solange eS Oester reich noch gelingt, Preußen an dem Lenkseil seiner Transaktionen und in dieser unglücklichen Schwebe zu erhalte», in der eS Macht, Stellung und Principien mehr und mehr zusetzen und auslösen muß. Die neue Korrespondenz«ote, welche von hier ans jetzt nach Wien erlassen werden dürfte, wird über diesen Standpunkt nicht hinausgreifen. Preußen hat die Hefe dieser Politik noch nicht geleert, und eS scheint ihm keinerlei Stufe der Demüthigung auf dieser Bahn erspart werden M sollen. Preußen müßte zugleich eine gänzlich veränderte Stellung den auswär tigen ^Rächten gegenüber einnehmen, wenn eS seinem Politik in Bezug auf Oesterreich eine neue und vortheilhaftere Wendung geben wollte. Hr. v. Manteuffel hat zwar das Terrain der auswärtigen Politik vorher noch sondiren zu müssen geglaubt, ehe er zu einer neuen Erwiderung an das wiener Cabinet schreiten wollte. Die wiederholten Unterredungen, Welche er gestern und vorgestern mit den diplomatischen Repräsentanten Englands und Frankreichs gehabt, verweilten vornehmlich bei der Pro teststellung, welche diese Mächte gegen den österreichischen Gesammteintritt eingenommen haben/ und bet den Eventualitäten, denen die deutsche BundeSorganifation überhaupt in der Auffassung Englands und Frank reichs entgegenzusehen haben wird. Eine gemeinschaftliche und solida rische Stellung zwischen England, Frankreich und Preußen liegt i» dieser Angelegenheit so nahe,.daß fast alle Nuancen einer solchen Cooperation wie im voraus festgestellt erscheinen. Die gegenwärtige preußische Po litik widerstrebt aber jeder energischen Position. Ein indirecteS und even tuelles Benehmen mit England und Frankreich möchte jedoch hm, ; wie es scheint, energischen Absichten dieser Cabinete in Bezug auf Oesterreich nicht genügen. Die Conferenzen, welche Hr. v. Manteuffel mit dem mglsschen und französischen Gesandten abhielt, werden daher schwerlich irgend ein Resultat gehabt haben. Inzwischen bezweifelt Inan bereits sehr stark die Wiederaufnahme der Dresdener Conferenzen. Der preu ßische Bevollmächtigte Graf. AlvenSleben ist wieder hierher zurückberufen worden, vorderhand sind scheinbar nur, um den Ministerberathungen über die jetzt zu erlassende Antwort nach Wien beizuwohnen. Man glaubt aber bereits eine Abberufung in seiner diesmaligen Rückkehr zu sehen. Z Berlin, 23. März. Der hiesige Freihandelsverein hat fol gendes Programm veröffentlicht: Der berliner FreihaNdeUverein ist der erste gewesen, der sich in Deutschland zur Anregung und Verbreitung der Freihandeltideen bildete. Zur Zeit seiner Ent stehung wurde auf dem Festland« Vie Bedeutsamkeit der handelspolitischen Frage «ßst von Wenigen gewürdigt. Jetzt hat er die Genugthuung, ein .öffentliches In- teresse in weiterm Kreise für bat Frechandeltprincip herrschen zu sehen. In den bedeutender» Handelsplätzen bestehen Vereine, deren Wirksamkeit täglich mehr her- dortritt. Im Krtise btt Landwirthe rührt sich schon thätige Theilnahme. Die fresse widmet der Frage eine unausgesetzte Besprechung. Hierzu haben allgemei ¬ nere Verhältnisse und Bewegungen daS Meiste gethan. Aber durch sein Dorange hen und durch beharrliches Anregen zur Zeit, da daS Interesse noch kein allgemei nere» war, hat der berliner Verein zum jetzigen Erstehen einer namhaften deut schen FreihandelSpartei das Deinige beigctragen; er hat unbeachtete Keime treu gepflegt und auSgestreut, welche jetzt in reicher Fülle empvrsprießen. Indessen ist mit dem erweckten Interesse und der erstandenen Partei erst ein Boden und eine Streitmacht gewonnen; der praktische Erfolg ist noch zu erringen. Und sichtlich naht sich immer mehr der Augenblick, worin alle Anhänger einer freisinnigen volkS- wirthschaftlichen Entwickelung energisch zusammenwirken müssen, um die heilsame Wendung staatlicher Entscheidungen zu unterstützen. Der Kampf zwischen Handelsfreiheit und Zollschutz ist weder eine rein kauf männische noch eine bloße Zollfrage im engern Sinn, sondern eine Culturfrage in der weitesten Bedeutung. Die Gewinnung, Verarbeitung und Verwerthung der Stoffe beruht auf Wissenschaft, Erfindung, Schönheitssinn, Unternehmungsgeist, Fleiß, Ordnung und Ehrlichkeit; auch ist die Befriedigung materieller Culturbc- dürfnisse Bedingung deS geistigen und sittlichen Fortschritte. Im Culturleben ist eine Scheidung materieller Lhätigkeit von den geistigen und sittlichen Erfolgen derselben völlig unstatthaft. UcberdicL handelt eS sich bei der Freihandelsfrage, wie sie jetzt begriffen wird, nicht bloS um den unmittelbaren Nutzen eines befrei ten internationalen Verkehrs, sondern um Gewinnung einer principiell richtigen Beurtheilung des erwerblichen Verkehrs überhaupt; eS handelt sich dabei um Er kennung deS GrundprincipS, nach welchem Volk und Volk, Classe und Classe, Mensch und Mensch bei ihrem Streben nach socialer Cultur sich gegenseitig zu verhalten haben: ob sie frei zusammenwirken und sich friedlich unterstützen können oder sich entgegenarbeiten und nur durch gegenseitige Beschränkungen zu gewinnen streben müssen. Mithin handelt eS sich eigentlich um die große Frage: ob dem Culturleben ein Princip zum Grunde liegt, welches die bedrohliche Feindschaft zwi schen Nationen, den Hader unter Gewerbsgenossen und den verhängnißvollen Mis- muth der arbeitenden gegen die besitzenden Classen rechtfertigt? Die FreihandelS- partei ist so sehr vom Gegentheil durchdrungen, daß sie im Grunde der heutigen politischen und socialen Verwickelungen nicht wirklich unversöhnliche Interessen, son dern nur beschränkte, in ihrer Einseitigkeit auseinandergehende Auffassungen der Interessen erblickt. Ihr ist Alles an der regen und offenen Erörterung der be treffenden Verhältnisse gelegen. Sie sicht eS einerseits für einen Schritt zum prin- cipiellen Sieg an, wenn der direkte Gegensatz des FreihandelSprincipS, nämlich der bis zuö Aufhebung aller individuellen Erwerbefreiheit getriebene Staatkschutz oder sogenannte Socialismus seine volle Schroffheit entwickelt und sich dadurch als Ge gensatz aller Culturfreihejt selbst richtet; andererseits sieht sie mit wachsender Hoff nung, wie die wunderbar vervollkommneten Verkehrsmittel auch eine erweiterte Anschauung erwerblicher Beziehungen, eine umfassendere Würdigung von Cultur- bedingungen begünstigen, während großartige Erfolge die Zuträglichkeit der ver suchten Freihandelspolitik rechtfertigen. Jeder Lag mehrt Lie Zuversicht der Frei handelspartei, daß die fortschreitende Anerkennung und Bethätigung ihres Prin- cips am meisten zur Ueberwindung leiblicher Noth, sittlicher Roheit und socialer Zerfallenheit unter den Menschen beitragen wird. Sie muß nur durch rastloses Zusammenwirken eine ihrem erkannten Berufe angemessene Kraft entwickeln. Berlin, die Hauptstadt eines großen, intelligenten Reiche», hat sicherlich die Aufgabe, bei einer so echt humanen und geistig tiefgreifenden Bewegung nicht bloS den ersten Anstoß zu geben, sondern auch thatkräftig bei der Durchführung der Idee feiste Stellung an der Spitze zu behaupten. Hierzu aber gehört die Vereinigung aller Freihandclsfreunde, deren Zahl keineswegs gering ist. Und jm dringlichen Interesse der guten Sache fodert sie hierzu auf der Vorstand. Berlin, im März 1851. 8 München,. 22. März. In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde der Antrag deö Fürste» Wallerstein „auf Bil dung eines besonder» Ausschusses für seinen Antrag in Betreff der Nie derlegung der Papiere über die kurhesfische Frage rc. auf den Tisch deS HauseS" einstimmig angenommen und die Zahl der Ausschußmitglieder auf neun festgesetzt. * Aus Thüringen, 23. März. Zu den Fällen, welche morgen vor das Geschworenengericht in Weimar zur Verhandlung kommen, gehören besonders Anklagen, wegen Meineid. Jäde, der Volksführer und Ab geordnete deS letzten Landtags, ist angeklagt, den König von Preußen „strickreif" genannt, und Hr. Schrader, der Redacteur der Demokratischen Bürgerzeitung, sich wegen des dänischen Friedens Schmähungen auf die deutschen Fürsten erlaubt zu haben, obgleich gerade der Großherzog von Weimar der Erste war, welcher ratificirte. — Das weimarische Mini sterium hat sich jetzt auch veranlaßt gesehen, die SönntagSfeier ein zuschärfen, und namentlich die Schließung öffentlicher Verkaufs-, Schank- und Vergnügungslocale während deS Gottesdienstes anzuordneu. **Prag, 21. März. Jstjrgend etwas geeignet, unsere Slawoma- nen davon zu überzeugen, daß sie gegen sich selbst wütheten, als sie in blinder Opposition gege» alles Deutsche in der neuesten Zeit nur für ihre Nationalität wirkten, so sind dies unsere dermaligen Zustände. WaS ist das Resultat ihrer panslawistischen Bestrebungen, die seit 1848 als äußere Erscheinungen auftraten, gewesen? Die Unterdrückung, in welcher jetzt auch die slawische Presse in Böhmen seufzt; der Belagerungszustand,
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