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02 Deutsche allgemeine Zeitung : 03.05.1851
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1851-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510503025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851050302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851050302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-05
- Tag1851-05-03
- Monat1851-05
- Jahr1851
- Titel
- 02 Deutsche allgemeine Zeitung : 03.05.1851
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Ms--»» V. whm, »m* «espWät,^ mv«vs«: Skr» «1t ««SW« ^öhtüstü« ruf«» in 1Wald«n- E. Wxv ikMKMe ELL L« D^anlst Wr- «eck- Ztruach- ttiMtttN» »z. I» u. , öqtNett oöo 1u dü)!nts s 7- ^ ttos äiü cett tzm « Uhr, ry xfkunr» 8, mutz itz.»«». 7 U, «, dttett, er). E»v »ktchkll» i ch t «n in PttMtü,. »Mi SA., Zweite Ausgabe. Muds 8 Uhr. Sonpabtiw 3. Mai L8SL Nr. 227 Deutsche Allgemeine Zeitung. du» «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» srilN- (d«i Ul» Nr. 8) und Dre»»«n L Hü<k»cr, Neustadt, der Brücke, Nr. U). Zu tejieheu durch alle P-ß- ämtee de« In- und Auslände«, sowie durch die Srpeditionea In ErtplM (Querstraße Jnsertivnlgetühr für Raum einer Zelle t Ngr. G Uh»i ch »t««»«« Aden»« » Uhr, Vormittag« 8 Uhr. Odel» füd da« Vierteljahr t thlr.j jei>e einzeln« Num mer l Ngr. .biil^ .1. ! 7.1 ,l l .tl.. »stihhtA. Pl- Ztiluug «r. schein« tLglich zwei mal und Mir» »»«gegeßen in ik«ipgi^t^ »Ni-MMag« l t Uh», Abtni« i s Zur Zollfrage. -s-^Aus Sachsen, 30. April. ES ist bemerkenSwerth, welche Mittel ' eine verkehrte Elnmischuntz der Regierungen in gewerblichen Angelegen heiten in Anwendung bringt, und zwar nach dein sogenannte» Schutz- Weche noch gar nicht in hinlänglichem Maße. In Sachsen z. B. wird Vle Eiseninpußrie dadurch begünstigt, daß, wie im ganzen Zollverein, die Gstn und Eisengkräthe Bedürftigen 30—100 Proc. mehr bezahlen müs sen als das Ansland eS liefern würde, und dann auch dadurch, daß her Staat aus den durch ihn verwalteten Waldungen das Holz unter rem Preise, den Andere dafür bezahlen, an die Eisenwerke abläßt. »Gunst von hint und vorn" wie Falstaff sagt, und jeder CentNer Eisen, her ilt Sachsen gegraben, wird ein Verlust von 1—2 Thlrn. sür daS Hkgtionalvermögen. Wir erwähnen dies nur beiläufig, um anzudeuten, daß wir die Hatten bei uns wol sehen, wenn wir auch jetzt von den Splittern in Preußen sprechen. Dort wurde nämlich kürzlich bei einer großen Schienenlieferung für die Ostbahn, nachdem am Licitationstage die inländischen Fabrikanten an Billigkeit weit hinter den ausländischen znrückblieben, die doch den Zoll von 1'/« Thlr. bezahleü mußten, noch nachträglich gegen die bekannte Sitte öffentlicher Licitationen ein Himes Angebot angenommen, und zwar ungeachtet daß dasselbe noch A Thlr. der Gentner höher als das englische war. Bei 500,000 Ctr. beträgt also die Mehrauslage, L Centner '/> Thlr., 125,000 Thlr., die Mindereinnahme,L I'/r Thlr. Zoll, 750,000Thlr., zusammen 875,000 Thlr. Verlust des Nationalvermögens. Unverzollt franco wäre die ganze Partie zu 2 Thlrn. der Centner geliefert worden, woraus sich ein wirk licher Werch von 1 Mill. Thlr. ergibt, der von England bezogen und mit Weizen bezahlt werden konnte, also den Landwirthen und ihren Ar beitern noch einen bedeutenden Vortheil gewährt, eine große Anzahl Ar beiter ohne aste Opfer für die Gesellschaft beschäftigt haben würde. Die 500,000 Ctr. Schienen beschäftigen dagegen nur 4000 Menschen ein Jahr lang und außer dem Werthe ihrer Arbeit zur Ausgleichung, also her Unfähigkeit inländischer Industrie bezahlt man für jeden von ihnen 232'/- Thlr. Da im Durchschnitt ein solcher Arbeiter nur 80 Thlr. Lohn erhält, so ist die Prämie, die der Fabrikant für seine patriotische Ver mittlung bezieht, drei mal größer als der knappe Erwerb der Arbeiter, waS ziemlich genau gerade so vortheilhaft, als wenn man ein Groschenbrot ist der Dröschke bei einem entfernten Bäcker holt, der eS etwas größer bäckt als der Nachbar. Würde der Staat den 4000 Arbeitern die 80 Thlr. per Kopf für NichtSthun geschenkt und das Eisen, von England empfangen haben, so wäre den landwirthschaftlichen Arbeitern ihr Er werb bet der Production deS Eisens nicht entgangen und immer noch eine halbe Million erspart. Jener Verlust von 875,000 Thlrn. auf einen einzelnen Bedarf ist qber auch noch darüm bemerkenSwerth, weil er das Resultat ergibt, wel ches ein 16jähriger Schutz des Zollvereins für die Stab- und Walz- «isenfabrikation zur Folge gehabt hat. Dieser sogenannte Schutz belief sich auf eine Summe von 30—36 Mill. Thlrn., welche andern In dustrien, d. h. ändern Menschen, entzogen wurde. Für die Zinsen dieses CäpitalS hätte England sehr gern jene Schienen umsonst geliefert, die van der preußischen Regierung abermals aus den Taschen des Volks nun um den doppelten Preis bezahlt werden müssen. Allerdings muß zu Gunsten deS preußischen Ministeriums bemerkt werden, daß jene 875,000 Thlr. nicht sämmtlich verloren sind, da ja der Zoll nur etwa zur Hälfte in die preußische Staatskasse, zur andern Hälfte aber in die der andern Zollvereinsstaaten geflossen wäre. Das preußische Ministe rium hat nicht nur eigenes, sondern auch fremdes Geld in diesem Falle «n die Schienenfabrikanten verschenkt. Demnächst braucht die preußische Regierung noch mehr Schienen, und sie wird bedacht sein, auch bei der neuen Lieferung lieber ihre eigenen Unterthanen noch eine Million ver siegen zu machen, als mit den andern Zollvereinsstaaten einen Zoll zu Heilen. DaS ist das Princip, welches Hr. v. d. Heydt eingeführt hat, das Princip, welches ohne Zweifel auch bei der österreichischen Zolleini- Hpng in Wien festgehalten würde. Die kleinern Regierungen können dchmuS lernen, wie süß eö ist, mit großen Herren Kirschen zu essen. Wir aber acceptlren diese Thatsachen als einen Beweis, welche Conse quenzen der Schutzzoll hat. Deutschland. tt München, 1. Mai. Die gefüllten Räume deuteten schon darauf hin, daß in der heutigen Sitzung der Abgeordneten ein Gegenstand von besonder»! Interesse der Berathung unterzogen werde. Niemand erwar ¬ tete irgend ein Resultat, Jedermann aber eine bedeutende Debatte, denn Wallerstein'SAntrag auf Vorlage der die kurhessische Intervention betreffenden Papiere stand auf der Tagesordnung. In ausführlicher Rede begründete der Antragsteller sein Verlangen, wobei er denn die ministerielle Politik seit dem Tage, wo die bairische Regierung die Reichs verfassung verwarf, bis zu ihrer Rückkehr zum alten Bundestage einer schar fen Kritik unterwarf. Schon kurz nach dem Beginn seines VortragS, wo er von den Mysterien des ehemaligen Hofeö in Versailles, die noch heut zutage am kasseler Hofe fortdanerten, sprach, wurde er vom Ministerprä sidenten unterbrochen, der de» Angriff auf eine fremde Regierung nicht zu dulden erklärte, da die Kammer sich verfassungsgemäß nur mit den An gelegenheiten BaiernS zu beschäftigen habe. Der Kammerpräsident Graf Hegnenberg meinte, daß eS allerdings unparlamentarisch sei, fremde Regierungen anzugreifen; doch stehe nur ihm allein daS Recht zu, einen Redner zu unterbrechen, nicht dem Minister. Abg. Fürst Wallerstein fuhr hierauf fort, auS dem alten Bundesrechte, obwol dieses nicht von seiner Faction als zu Recht bestehend anerkannt werden könne, von der herr schenden Partei aber als rechtsgültig angesehen werde, die Gesetzwidrig keit der Maßregeln gegen Kurheffen zu beweisen und darzuthun, daß der ganze Conflict nur um Oesterreichs willen herbeigeführt wurde, und daß Haffenpflug gerade so handeln mußte, wie er gehandelt habe. Wenn der Ausschuß eine DiScusston für unersprießlich halte, so komme ihm DaS vor, als wenn sich die Majorität dem Ministerium gegenüber keinen Einfluß zutraue, was für das konstitutionelle Leben gerade kein gutes Zeugniß gebe, oder wen» sie sich kein Gewicht in Deutsch land zutraue, waö wahrlich für Baiern eben nicht schmeichelhaft wäre. Auch in Hannover habe die dortige konservative Kammer sich gegen die Bundestagspolitik des Ministeriums verwahrt, und doch sei das Mini sterium geblieben und werde fo lange bleiben, als man durch dasselbe von den Kammern etwas erreichen könne. Auch unser Ministerium werde vor einem MiStrauensvotum nicht zurückweichen. Fürchte man eine Kammerauflösung? Eine solche Kammer löse man nicht auf, er aber und seine Freunde würden sich glücklich preisen, wenn dieser Gegenstand zu einer Auflösung Anlaß geben würde. Der Ausschußantrag sei nichts Anderes als die vollendete Offenbarung jenes Gedankens, der schon so viel Unglück über Deutschland gebrächt habe, daß man nämlich schweigen müsse zu werdenden Thatsachen, weil sie im Werden sind, und zu voll endeten, weil sie vollendet sind. Er schließt mit der Drohung, daß die Geschichte allen Denen, der sich an der Unterdrückung Schleswig «Hol steins und an der Intervention in Kurhessen betheiligt, daS verdiente Brandmal aufdrücken werde. Minister v. d. Pfordten: Die Regierung werde nicht auf die Debatte über die deutsche Frage oder die Intervention in Kurheffen eingehen, weil diese Frage nicht auf der Tagesordnung stehe. Hier handle eS sich nur um die Formfrage der Vorlage der Papiere. Der Präsident: Hier über könne man sich nicht aussprechen, sondern nur abstimmen. Abg. Sepp findet, daß das Ministerium Baiern wieder zur Geltung gebracht habe, und wünscht nur, daß eö, nachdem eö geholfen, die norddeutsche Revolution zu vernichten, nun auch den Revolutionöherd in der Schweiz mit unterdrücken möge. Abg. Lassaulr findet auch die Zustände in Deutsch land trostlos und findet nur im Absolutismus Hülfe, wobei er bedauert, daß wir keine tüchtigen Leute haben, um den Absolutismus zu hand haben; eS sei schade, daß der einzige Tüchtige deS Jahrhunderts, der Kaiser Nikolaus, kein Deutscher sei. Abg. Kolb macht darauf aufmerk sam, daß selbst die vormärzliche bairische Ständeversammlung unter Abel'S Regiment sich im hannoverschen Verfassungöstreite auf Seite deS Volks gestellt habe, während man heutzutage Verfassungen umstürzen lasse durch die Truppen eines konstitutionellen Staats. Der Ministerpräsident erklärt, die Regierung fände keinen Grund, die Papiere herauszugeben; sollten die Papiere als Anschuldigungsbe- weise dienen, so könne man doch dem Angeschuldigten nicht zumuthen, daß er die Beweise für seine Schuld selbst zutrage;, sollten sie zur Ent schuldigung dienen, so verzichte die Regierung gern darauf. Die Pa piere seien übrigens bekannt; weitere, geeignet, neues Licht zu verbrei ten, fänden sich nicht vor. DaS Brandmal der Geschichte anlangend, so achte er nur daS Urtheil Desjenigen, der den ethischen Beruf habe, Ge schichte zu schreiben. Die Regierung würde aber, stände sie jetzt im Octo ber 1850, keine Linie von Dem abweichen, was sie jetzt gethan. Bei der In tervention in Kurhessen habe es sich nicht um dieses Land gehandelt, son dern um die Erhaltung der Einheit Deutschlands, um die Verhütung der Spaltung von Nord und Süd. DaS sei erreicht worden. Wenn man auch die Einigung noch nicht erreicht, so sei doch die Spaltung
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