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01 Deutsche allgemeine Zeitung : 08.03.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510308015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851030801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851030801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-03
- Tag1851-03-08
- Monat1851-03
- Jahr1851
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 08.03.1851
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Sonnabend. Erste Ausgabe. WrwittagS N Uhr. 8. März 1851. E«1H>tU. IVI« SNW», rr 1»Mß» P»ki mal >md Nr. 124. -— «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» > Thlr.; jrdr einzelne Num mer 1 Ngr. »U» m»s«,«b«k V V --M-- DniW MgtMiilk Zntung «es» ft« da, jl>lcrt«l1«z» I - o KK z» bk«thcn durch all« P»DM ämte« d«« Zn- und Auilond^ so»i« durch dl« Erp«dUl»»ra la »riplig sOuerstr-k« Nr. ») und »r»«»««« stel L. chöcka«», Neustadt, A» der Brücke, Nr. I). gnsertlontgtbihr für den Raum eluer Zell« I NAr. Die Dresdener Konferenzen. UFrankfurt a. Mt., 6. März. Die Korrespondenz aus Dresden in der augSburger Allgemeinen Zeitung, welche Sie in Nr. 116 Ihrer Zeitung ausgenommen und theilweise bereits berichtigt haben, hat ihre humoristische und ihre ernste Seite und bedarf in ersterer Beziehung nur einer kurzen Beleuchtung, in letzterer aber noch einiger thatsächlichen Be richtigungen. Wir haben uns dazu möglichst genau zu instruiren ge sucht, wenn wir auch nicht so tief in diplomatische Geheimnisse blicken können als der Verfasser jenes Artikels, welcher behauptet, seine No tizen (und wir wissen nicht ob auch seine Richtung und Färbung) von Ohrenzeugrn insptrirt erhalten zu haben, und welcher jedenfalls in man chen Dingen auffallend genau, in andern mit merkwürdiger Entstellung unterrichtet ist. WaS die humoristische Seite des fraglichen Artikels be trifft, so kann man sich allerdings eines bittern Lächelns nicht enthalten, wenn unS erzählt wird, daß die Energie (!) der Mittelstaaten gegen (?) Oesterreich eine Volksvertretung am Bunde schon beinahe (!) durchgesetzt habe; wenn ferner von den Errungenschaften einer kräftigen BundeS- erecutive und Gesetzgebung, von heilsamen positiven Grundrechten, und von dem fast(!) schon festgestellten allgemeinen Principe, daß künftig ein mal irgend eine allumfassende Handelseinigung stattfinden solle, in vollem Ernst gesprochen und gleichzeitig mit Pathos beklagt wird, daß alle diese heilsamen Dinge, alle diese stolzen Hoffnungen an dem Wi derspruche einiger kleinen Staaten gescheitert seien. Wenn endlich Staa ten wie Baden, dem Großherzogthum Hessen, den Mecklenburgen :c., weil sie Opfer einem Zustande verweigern, der nur eine Benachtheili- gung Deutschlands zu Gunsten einer Verbesserung der Stellung der Mitt lern Königreiche enthält, der Vorwurf gemacht wird, daß sie in den letzter« Jahren der Revolution verfallen gewesen, so drängt sich auch Andern als Spöttern die Frage auf, ob Staaten wie Sachsen und Württemberg dafür, daß sie 1848 ein Hort gegen die Revolution waren, und Baiern, weil eS die Bewegung in der Pfalz so kräftig unterdrückte, wirklich eine Prämie verdienen, und ob eS nur klug ist, im Namen dieser Staaten andern einen solchen Vorwurf zu machen. Wenn ferner jener Artikel mit dem Aufrufe endigt: „Das deutsche Volk möge wissen, wer ihm eine heilsame Gestaltung seiner Zukunft verderben will!" so liegt die Antwort gar nahe, daß die deutsche Nation nur zu gut weiß, an wessen Widerspruche biöjetzt jeder Wunsch, eine wahrhafte Einigung deS Vaterlandes hsrbeizuführen, gescheitert ist. Doch genug von dem Humor jenes Artikels; genug von der Komik, welche darin liegt, daß der Parteigenosse der Mittlern Großmächte sich in Ausdrücken wie Lili putaner, Heinzelmännchen, Erlstenzlose rc. ergeht. Wir wenden unS vielmehr zu berichtigenden chatsächlichen Ausführungen. Die Vorschläge, welche in der wichtigen Plenarsitzung der Konfe renzen vom 23. Febr. zur Verhandlung kamen, bezogen sich nur auf die Organisation der von den Regierungen zu bildenden obersten Bun- deSbehörden und deren Kompetenzen. Es ist nicht richtig, daß gleich- zeitky Propofitionen über eine dem Bunds beizufügende Volksvertretung dtScutirt und abgslehnt wurden. Vielmehr ist dieser Gegenstand einem besonder«, erst noch zu erstattenden Bericht der zweiten Commis sion Vorbehalten. Auch hängt die Einrichtung einer solchen Vertretung keineswegs so genau -mit der vorgeschlagenen neue« Organisation der BunVeSerecutivbehörden zusamme«, daß man nicht gegen die letztere stim men, die erstere aber unterstützen könnte. Eine Vertretung, wie sie in Dresden pvojectirt sein kann, ist neben einer stebzehnstimmtgen Bundes versammlung ebenso gut möglich als neben einer elfstimmigen. Bon denjenigen Staaten, deren Bevollmächtigte gegen das sogenannte El- ferproject gestimmt haben, ist uns bei genauer Erkundigung keiner be kannt, keiner benannt worden, welcher die Einrichtung einer Vertretung am Bunde nicht befürworten würdö. Ueberhaupt herrscht in Bezug aus diesen Punkt unter den Mittlern und kleinern deutschen Staaten keine er hebliche Meinungsverschiedenheit. Roch ist, wie gesagt, hierüber nicht förmlich, sondern Nur vorbereitend unterhandelt worden. Wenn man aber das Scheitern derartiger Bestrebungen voraussehen kann, so ist der Grund davon nicht in dem Widerspruch kleinerer Staaten, sondern in ganz andern Rücksichten zu suchen, nämlich besonders in der selbständi gen Natur der beiden Großmächte und in der doppelten Unmöglichkeit: einerseits die deutschen Provinzen Oesterreichs von den übrigen in so wichtigen politischen Beziehungen zu trennen, und. andererseits die Ver treter jener nichtdeutschen Provinzen Oesterreichs, also Ungarn, Polen, Italiener, Kroaten rc. unter Feststellung wirklich gemeinsamer Compe- tenzen für einen solchen Repräsentantenkörper mit zuzulaffen. Wer die For mel findet, welche diese Schwierigkeiten auSglrichen kann, wird sich un streitig sehr verdient machen. Ebenso wenig als über eine Vertretung am Bunde ist biSjetzt übet Vorschläge in Handels- und BerkehrSangeleaenhetten in einer Plenar sitzung der Konferenz verbandelt worden. Vielmehr unterliegen diese Fragen noch der reiflichen Berathung durch die Techniker der dritten Com mission. So erfreulichen Fortgang diese Arbeiten auch nehmen sollen, so wenig ist die dritte Commission doch schon mit einer definitiven Be richterstattung und mit bestimmten Vorschlägen hervorgetreten. Wirklich heilsame Verbesserungen auf diesem Gebiete werden aber von den klei nern Staaten gewiß ebenso bereitwillig unterstützt werden als von deit großen und. Mittlern. — Zwischen dem königlich sächsischen Hofe und den thüringische« Fürsten Höfen macht sich in jüngster Zeit ein intimerer Verkehr be merkbar. Ob diesem jede politische Beziehung fehlen mag, ist wol ztt bezweifeln, doch dürften etwaige Versuche, diese Fürstenthümer den öster reichischen Präpositionen geneigt zu machen, sicherlich scheitern, da matt sich an anderer Stelle im Besitze der entschiedensten entgegengesetzte« Aeußerungen befindet. > (Corr.-B.) Deutschland. Berlin, 7. März. Wie wir hören, (sagt die Neue Preußische Zei tung) ist gestern Abend die Antwortnote deS Fürsten Schwar zenberg auf die letzte preußische Depesche hier eingegangen. Dieselbe soll von dem Tone der bisherigen Noten wesentlich abweichen, dem In halte nach aber die letzten preußischen Vorschläge weder annehmen noch ablehnen, vielmehr zu einzelnen Fragen Erläuterungen nachsuchen. (Nach der Deutschen Reichszeitung soll die preußische Regierung entschlossen sein, von den gestellten Foderungen keinenfalls abzugehen und einer Neugestal tung, ohne ihre vollständige Erfüllung, lieber die Rückkehr zum Bundes tage vorzuziehen.) — Man spricht, meldet die Spener'sche Zeitung, in unterrichteten Krei sen von einem Petersburger Memorandum, in welchem das Sy stem der europäischen Reaktion seine vollendete Aufzeichnung erhalten haben soll. Es handelt sich dabei um eine definitive Sicherstellung Eu ropas gegen die Revolution, und die russisch-österreichische Politik hat in dieser Beziehung von vornherein ihr Augenmerk auf Deutschland und Italien gerichtet. Wenn die Schweiz Anlässe darbietet und ermöglicht, um zu einer strategischen Besetzung ihrer DefileeS zu schreiten, durch welche nach Deutschland und Italien hin eine feste militairische Crecu- tivstellung eingenommen werden könnte, so würde Dies zunächst die gün stigste Position für die Zwecke der russisch-österreichischen Politik in Eu ropa sein. Die Aufstellung einer solchen militairische» Kette ist von Oesterreich mehrfach als eine dringende Nothwendigkeit herauSgehobe« worden', und das Vorschieben der österreichischen Truppen bis an die Gestade der Ostsee nur nach der andern Seite hin eine Anwendung des selben genau durchdachten Systems. In demselben Zusammenhangs der Gründe wurde auch von Oesterreich die Aufstellung einer Bundesarmee im Westen Deutschlands beantragt, worauf aber Preußen nicht unbe dingt eingehen wollte, indem eS die Ausführung von bestimmten Even tualitäten in Frankreich abhängig machte. Oesterreich hat aber auch iw Bezug auf die Schweiz am meisten auf Maßregeln und kategorische Fo derungen gedrängt. Die unter seiner hauptsächlichen Mitwirkung zu zie hende militairische Chaine liegt ihm dabei namentlich am Herzen. ES handelt sich bei den Foderungen an die Schweiz welliger um die Schweiz selbst als vielmehr darum, an der Schweiz einen Vorwand und Anhalts punkt für viel umfassendere Absichten und Unternehmungen zu gewinnen. — Die Verhandlungen, welche mit der badischen Regierung we gen Ausgleichung der Preußen zustehenden Geldfvderung geführt wur den, sind ihrem Ende nahe. Die Federung soll durch Terminalzahlun- grn abgetragen »verden. — Nach einer von der Regierung an die Kammern gegebenen Nach weisung beläuft sich die Gesammtsumme deS Etats der Mobilmachung der Armee vom November v. I. 11,331,665 Thlr. — Man schreibt der Kölnischen Zeitung auS Berlin: Vorderhand haben wir soviel erreicht, daß die Entfernuiig des Hrn. v. Prokesch nunmehr definitiv entschieden und ein neueS' Projekt in Dresden in Be rathung ist. Das Neunerproject hat man fallen lassen. Dabei haben wir allerdings Rußland zu unserm Bundesgenosse». Zum Zeichen der alten Freundschaft übersendete der Zar unserm Könige die Kette zum An-
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