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02 Deutsche allgemeine Zeitung : 30.06.1851
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1851-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510630025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851063002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851063002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-06
- Tag1851-06-30
- Monat1851-06
- Jahr1851
- Titel
- 02 Deutsche allgemeine Zeitung : 30.06.1851
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Rputag. - Oet»»tg. Dl« Skttim, t» sitzE «Mch ,»ei n-l m» »k» «««eget-n in «onqitta^ ll Uhr, »»<>M « Uhr j in «»»«»«» AK«»« i Uhr, Vormittag« 8 Uhr. Drei« PK da« Wertchahr I Thlr.; jede einzeln« Num mer l Rgr. Zweite «Lizchk. AkM « Uhr. 3«. Ium 18S». —Nr »si -— Deutsche M-kMim Zettusg. «Wahrheit und Recht, Freiheit und GesetzI» Zu begehen durch alle Post ämter de« In- und Auilande», sowie durch di« Erpedittosm in »eiphi, svnerstraße Nr. 8) und Ek«88«» (tei 8. Heckner, Neustadt, An der Brücke, Nr. 8). Inse,tt»n«,«ba»r für de» Raum einer Zelle 8 Ngr. V « < t « » V» ° Berlin, 29. Juni. Hr. v. Radowitz berührt in seinen „Neuen Gesprächen" (M.3B8) auch dir MeacÜvtmug der alten Particularstände. Waldheim läßt sich durch seinen gdthätzchen Freund, den Oberbütaer- meister Büchner, die Frage vorlegen: ob er seine frühem Ansichten „über die dienlichste Staatifform" jetzt aufgogeiben habe? „Auf Neigung oder Abneigung", entgegnet Waldheim, „lvmmt eS bet dem Standpunkte, den ich einzunehmrn mich geivtsienShalt« durchdrungen fühle, nicht an. Ha ben Sie aber dabei im Auge, ob ich «S im gegebenen Zeitmomente für dienlich und möglich erachte, die Monarchie in Deutschland auf das alt ständische Princip jurückzuführen, so antworte ich darauf mit dem einfach sten und aufrichtigsten Nein." Büchner: „Erlauben Sie mir, daß ich Ihnen in die Rede falle, um einzuschalten, daß ich Sie nie für fähig gehalten habe, daran zu denken, oder gar, wenn Sie berufen würden, dazu zu rächen,-daß man heilige Etdschwüre breche, die in freier unabhängiger Selbstbestimmung beschworene Berfaffung vernichte. Ich frug nicht da- nachj ob Sie an einem Königsworte anch nur deuteln würden, sondern wünschte zu wissen, waS auf dem Gebiete der innern politischen Frage Ihre eigene Ueberzeugung sei?" Waldheim: „Ganz recht, meine Antwort soll auch über die bloße Erfüllung einmal übernommener Verpflichtungen hinauSreichen. Die altständische Monarchie, wie sie auch im Herzen und der tiefen Ueberzeugung Einzelner, und wahrhaftig nicht der Geringsten, ihr Stätte bewahre, ist verloren. Der letzte Augenblick war der Re gierungsantritt Friedrich Wilhelm'S IV.; mit sofortiger großartiger Her stellung der ständischen Rechte in den Einzelstaaten und gleichzeitiger Neugeburt eines GesammtdeutschlandS wäre ein Boden zu gewinnen gewesen. WaS beiweitem die Mehrzahl der Deutschen in dem bevor mundenden Beamtenregimente entbehrte, waS sie in der traurigen Ver nachlässigung der nationalen Interessen haßte, daS konnte und mußte mit vollen Häuvea gegeben werden. Jetzt ist eS zu spät; der Boden ist verloren. Ohne einen gänzlichen Uittschwung, nicht biss der deut schen, sondern der europäischen Menschheit, tritt jene edle Regierungsform nicht wieder inS Leben. Ja, lieber Büchner, sie war eine edle! Sik de. ruhte einerseits auf den eigenen Rechten, die von den Fürstengeschlechtern durch alle Zwischenstufen, nur dem Umfange nach ungleich vertheilt,' herabflvssen, andererseits auf der christlichen Weihe der Krone. Beides ist in . dem Bewußtsein der Massen erloschen und zwar nicht vorüber gehend. Darauf jetzt eine Regierung zu gründen, wäre eine verspätete Und eine verfrühte Idee zu gleicher Zeit." — Zu dieser S. 67 des 1. Theils , sich findenden ! Stelle Mag die folgende (S. 188 des 2. Theils) als Ergänzung dienen. Waldheim streitet hier nicht mehr mit dem.Go thaer Büchner. Er hat sich , gegen die Angriffe des neupreußischen Con- servativen (GalsdorD z» vertheidigen. GalSdorff kommt, aus „ein häß liches Thema", von dem er am liebsten gär nicht sprechen möchte: „Hast du'nicht die Verkündigung unserer Charte Waldeck auf alle Weise ver- rheidigt und die! Eidesleistung gepriesen, den letzten Act, wo sich noch die Möglichkeit, aufthat, aus diesem Pfuhle der Verderbniß herauSzükom- mrn?" Waldheim: „DaS habe ich und danke Gott, daß er meinem Kö nige und meinem Lande über diesen bedrohlichen. Augenblick hinwegge holfen hat. Ich habe eS dabei nicht mit dieser oder jener Einzel heit, mit diesem oder jenem kostbaren Vorzüge oder wesentlichen Man gel der Verfassung vom 31. Jan. zu thuv, das sind Fragen, anderer Art, sondern mit der schlechthinnigen Nvthwendigkeit, zum rechtskräftigen aüstichtigen Abschlusse-zu gelangen, um der Krone und um des Landes, iim Preußens und um iDeutschlands willen." .- : — Der Prinz von Preußen.soll.sich, wie der Kölnischen Zeitung aus Berlin geschrieben wird,-in. der Loge den drei Wellkugeln etwa folgendermaßen über die Kreuzzeitung .und. ihre-Partei ausgesprochen haben. Nachdem der Prinz über die Opposition im Allgemeinen ge sprochen und des Umstandes Erwähnung gethan hatte, daß auch mehre von den Anwesenden (in der Loge): sich der.Opposition ungeschlossen hät ten, soll er im weitern Verlaufe.seiner-Ansprache bemerkt haben,' daßes. „auf der andern Seite nicht besser" sei;-man müsse' anerkennen, daß die Kreüzzeitung und der Treubund einst ein starkes Gegengensicht gegen die Demokratie gebildet, allein sie gingen jetzt, und namentlich die Kxeuz- zeitung, zu weit; sie schade mehr als sie nütze,, dem-müsse Einhalt ge-i than werden. Ueber die Stellung der Kreuzzeitung, -ihrer .Pärtei und des TreubundeS zum Hofe seien-die-irrigsten Ansichten verbreitet; man dürfe nicht annehmen, daß der König von der. Kreuzzeitpng und ihrer, Partei sich bestimmen oder einen Einfluß auf sich auSüben lasse, und was den Treubund betreffe, so wisse man . die reine patriotische Gesin nung einzelner seiner Mitglieder wohl zu schätzen, woraus aber nicht gefolgert werden dürfe, daß man dem Ganzen irgend welchen Einfluß einräume. P München, 27. Juni. Dem Schwäbischen Merkur wird aus Baden- Baden über die erwartete Ankunft des Herzogs von Leuchtenberg unter Anderm geschrieben: „Man zählt nun, und wol nicht mit Un recht, sicher darauf, daß mit dem Herzoge und nach ihm eine Menge seiner LandSbeute ankommen werden." Damit find denn wol im baden- badensthen Stile Russen gemeint? Denn auf wen sollte man dort wol anders so „zählen" als auf den „Rubel auf Reisen"! Man hat eS wett gebracht in Deutschland, da man den Stief- und Adoptivenkel Na poleon'-, ven Enkel des Freiheitskämpfers BeauharnatS und des Auf- klärungSfreimdeS, König Mar des Guten von Baiern, deö Gebers der Constitution, zu den Russen zählt! — Gegen die ultramontane Tiro lerzeitung hat daS Kreis- und Stadtgericht München eine Untersu chung anhängig gemacht, weil dieselbe Angriffe auf das bairische Ge schworeneninstitut enthält. Nach bairischem Preßgeseye hat bet auSlän- dtschtm Zeitungen die Vorladung jener Personen, die über das strafbare Preßerzeugniß verantwortlich gemacht werden können, durch Anschlag an die GertchtStafel und Veröffentlichung in Journalen zu geschehen. Stel len sich dieselben nicht, so tritt nach 30 Tagen daS Contumacialverfah- ren ein und kann daS Gericht mit der Verurtheiluna zugleich daS Ver bot der Zeitung aussprechen. Auffallend ist, daß die gegen die Presse sonst so strenge und eifrige Polizei ihre Thätigkett nicht auch auf die ultramontane Presse auSdehnt, sondern solches der Justiz überläßt. Wol aus demselben Grunde ist eS die letztere, welche von den ultramontanen Blättern, dem Volköboten voran, mit fortgesetzten wüthenden Angriffen verfolgt wird, um womöglich Mit dem von König Mar I. gegebenen pragmatischen Gesetze der Rechtspflege ihre Unabhängigkeit zu rauben. — Bei hiesigem Hofe ist die Nachricht eingelaufen, daß der Kaiser von Oesterreich im August hier einen Besuch abstatten werde. Der Empfang desselben von Seiten der königlichen Familie wird jedenfalls äußerst glänzend sein.' Man vermachet auch, daß das' seit kurzem den Namen jenes Monarchen tragende 13. Linieninfattterieregiment auf der Eisenbahn hierher gebrächt werde, um vor seinem kaiserlichen Oberstin-« Haber zu paradiren. — Die Seebenhirten in Baiern predigen immer vom Glauben, nie oder selten vom Thun oder Lassen. Daher kommt eS, daß man bei uns auf dem Lande meist einen wahren Riesenglau ben,, aber sehr wenig christliche Moral und Liebe, ja sehr viele Verdor benheit und Herzlosigkeit findet. Ein Beispiel der letztem war lautes Beifallrufen bei einer jüngst zu Straubing in Altbaiern stattgehabten Hinrichtung. ' ! Speier, 25. Juni. Vor einiger Zeit hat das bischöfliche Ordi nariat Speier eine Untersuchung gegen den Abgeordneten Pfarrer Tafel von.Zweibrücken eingeleitet, aus Veranlassung der Haltung des selben als Mitglied der deutschen Nationalversammlung, insbesondere wegen dessen zu Frankfurt gehaltener Rede über die Stellung der Kirche zum Staate .und dessen.Betheiligung an. den Verhandlungen des Par laments zu Stuttgart. Heute wurde Hrn. Tafel vom Ordinariate hier die ergangene Entscheidung eröffnet. Dieselbe lautet auf Entsetzung als Pfarrer von Zweibrücken und Suspension ob omni oxoroitio oräinis et jurmäiotionis. (Sp. Z.) *Weimar, 24.'Jnni. Auf den 6. Juli reist unser Erbgroßher zog mit Gemahlin nach Petersburg. Hamburg, 27. Juni. Wie seltsam die Stellung ist, welche das österreichische Militaircommando hier den städtischen Gerechtsa men gegenüber einnimmt, beweist am besten folgender Vorgang. Wir haben schon kürzlich mitgetheilt, wie, um Conflicte zu vermeiden, der Senar sich genöthigt gesehen, die. Uebnngen der Bürgergarde einstellen zu lassen. Nun ist man noch einen Schritt weiter gegangen und hat die Märkte der naheliegenden Ortschaften auf Hamburger Gebiet unter sagt/ Unter andern auch, den Markt zu Eppendorf, einem Landflecken, der durch eine Omnibuslinie mit Hamburg nah verbunden ist und ver mittels derselben spätestens in einer kleinen halben Stunde erreicht wer den kann. Daß durch diese, Untersagung eine Menge Leute in ihrem Erwerb und Geschäft gestört und beeinträchtigt werden/ liegt auf der Hand. Manche Wirthe haben nur Erlaubnis während dieses Marktes, in ihren Localen tanzen zu lassen; ein Carrousel wird dazu errichtet, Jongleurs lassen sich sehen, und viele kleine Handwerker ziehen bei dieser Gelegenheit ihren Hauptgewinn. WaS Wunder also, daß man diesen Markt sich nicht so ohne Weiteres nehmen lassen will. Gestern kamen denn auch richtig eine Menge Leute aus Eppendorf nach Hamburg und
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