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01 Deutsche allgemeine Zeitung : 03.07.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510703018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851070301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851070301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-07
- Tag1851-07-03
- Monat1851-07
- Jahr1851
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 03.07.1851
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Donnerstag. Erste Ausgabe. Bomittagk II Uhr. 3. Juli L8SI. Nr. 338 Deutsche Allgemeine Zeitung AnsertionSgebühr für den «Wahrheit und Recht, Freiheit »ad Gesetz!» Raum einer Zeile U Ngr. Zn beziehen durch alle Post ämter de« In- und Ausland««, sowie durch die vrpeditionen in iveipzig (Querstraße (bei An Nr. 8) und Dresden C. Höckner, Neustadt, der Brücke, Nr. U). Motpgtg. Die Zeitung er- chelnt täglich zwei mal und »trd ausgegcben in Deipzig ßormittag« t l Uhr, Abend« Uhr; in Dresden Abend« . Uhr, Bormittag« 8 Uhr. fireis für da« Vierteljahr 1 Thlr. j jede einzelne Num mer l Ngr DeutLchlond. In der Schlußsitzung der Dresdener Cvnferenz am 15. Mai haben bekannllich außer den Ministern von Oesterreich und Preußen «Nr. 305) auch die von Baiern, Sachsen nnd Hannover zum Schluß das Wort genommen. Die Allgemeine Zeitung gibt den Wortlaut dieser Reden. Ministerpräsident vr. v. d. Pfordten sprach sich nach dem Frhrn. V. Manteuffel dahin auS: Ich kann dtn Aeußerungen, welche wir soeben gehört haben, nur beitreten sind namentlich in zwei Hauptgedanken. Die bairische Regierung verkennt zwar «icht, daß di« Conferenzen keineswegs alles Dasjenige zu Stande gebracht haben, was bei ihrer Eröffnung gehofft worden ist, nicht etwa blos von Denen, die immer Mehr hoffen als möglich ist, sondern auch unter un« selbst. Gleichwol haben die Eonferenzen einen für ganz Deutschland segensreichen Erfolg gehabt. Sie haben alle deutschen Regierungen im Geiste wieder geeinigt, und dieser Einigung einen formellen Ausdruck in der Bundesversammlung gegeben. Das Zweite, was ich be sonders hervorzuhebcn mich gedrungen fühle, ist der Ausdruck des lebhaftesten Dankes gegen Se. Maj. den König von Sachsen für die gnädige, wohlwollende und fördernde Aufnahme, die wir hier gefunden haben. Zur Erwiderung nahm dann der königlich sächsische Minister v. Beust das Wort in folgender Weise: Die Worte freundlicher Anerkennung, welche der kaiserliche Hr. Bevollmäch tigte namens dieser hohen Versammlung an mich, als den Vertreter der sächsischen Regierung, zu richten die Güte hatte, kann ich nicht ohne dankbarste Erwiderung lassen. Se. Maj. der König, mein allergnädigster Herr, wird insbesondere mit wahrhafter Befriedigung den Ausdruck einer Gesinnung vernehmen, welche für Allerhöchstdenselbcn nur in hohem Grade erfreulich und wohlthuend sein kann, und ich darf der hohen Versammlung die Versicherung geben, daß deren Anwesenheit in Dresden für Se. Maj. eine der angenehmsten Erinnerungen bleiben wird. Sachsen und seine Hauptstadt Dresden haben die hohe Ehre, welche ihnen durch den Zusammentritt dieser hohen Versammlung zu theil ward, jederzeit in ihrer vol len Bedeutung zu erkennen und zu schätzen gewußt Die Einberufung von Be vollmächtigten sämmtlicher deutschen Regierungen zu einem gemeinsamen Werke des Friedens und der Eintracht, nachdem kurz zuvor Zerwürfnisse der ernstesten Art die Regierungen Deutschlands in zwei feindliche Lager getheilt hatten, bildete einen wichtigen und glanzvollen Abschnitt der Geschichte Deutschlands, an welchen ihren Namen geknüpft zu sehen die Stadt Dresden stolz sein durfte. Und, meine Her ren, welche Erwartungen von dem Ausgange unserer Berathungcn gehegt, wie verschieden deren Resultate beurtheitt werden mögen, daß Ziel, welches man bei un serm Zusammentritte vor allem im Auge hatte, es ist erreicht worden. Der Wie dereintritt des durch die Verträge begründeten Organs des Bundes in allseitig an- «rkannte Wirksamkeit ist ein Ercigniß, welches allerdings manche Aufgabe ungelöst, manches Bcdürfniß unbefriedigt, manche gegebene Zusage noch unerfüllt läßt. Allein verhehlen wir uns nicht, daß damit Abhülfe da geschaffen worden ist, wo solche vor allem noth that. Es ist damit der beklagcnswerthe Riß verschwunden, welchen verfehlte Bestrebungen für eine engere Vereinigung der deutschen Stämme über Deutschland geworfen hatten. Fortan berathen und beschließen wieder sämmtliche Genossen des Bundes an Einer Stelle, und können daher äußern und innern Feinden gegenüber ihren Staaten und Völkern gemeinsamen Schutz angedeihen lassen. Ich glaube, wir dürfen für die Confcrcnz das Verdienst in Anspruch neh- yicn, zu der Gewinnung dieses Resultats wesentlich beigetragen zu haben, und wäre es auch nur dadurch, daß unsere — wie ich wol lagen darf — mühevollen und gewissenhaften Berathungcn vielseitig die Uebcrzeugung hervorgcrufen haben wögen, daß die alte Bundesverfassung in den eigentümlichen Verhältnissen Deutsch lands tiefere Wurzeln habe als man oft glaubt, und daß cs wesentlich darauf ankomme, diese Verfassung zu vervollständigen und eine kräftigere Handhabung derselben zu versuchen. Die Conferenzen haben hierzu reiches Material geliefert. Ihr heutiger Beschluß gibt Bürgschaft, daß solches kein verlorenes sei. Und so ist eS uns denn vergönnt, die hohe Versammlung, die wir bei ihrem Kommen mit freudigen Hoffnungen begrüßten, mit der Gewißheit scheiden zu sehen, daß die Ergebnisse ihrer Lhätigkeit für die Wohlfahrt Deutschlands sich fruchtbrin gend erweisen werden. Mir persönlich sei es erlaubt, den Mitgliedern dieser hohen Versammlung, und insbesondere Sr. Durchlaucht dem Hrn. Vorsitzenden, für die wir vielfach bewiesene Nachsicht besondern Dank abzustatten, und so bleibt mir nur übrig, den Wunsch auszusprechen, daß Sie, meine Herren, auch Dresden und seine Bewohner in freundlichem Andenken behalten wollen. Im Anschlusse an den Dank für die gastliche Aufnahme und für den unermüdlichen Eifer der Mitglieder der Conferenz sprach der hannover sche StaatSminister v. Münchhausen die Ueberzeugung auS, daß neben Lem von dem Mitglied« für Sachsen nur bezeichneten wichtigen Resul tate der Conferenzen ein ferneres in der durch die Arbeiten der Commis sionen gewonnenen Grundlage zu einer segensreichen Entwickelung und Fortbildung der deutschen Verhältnisse zu erblicken sei. Die Beförderung dieser gemeinsamen Interessen durch gedeihliche Belebung und Entwicke lung der gelegten Keime sei sein inniger Wunsch. — DaS direkte Eingreifen des Bundestags in die Verfassungen der Einzelstaaten, welches man möglichst vermeiden will, ist bisjetzt Don Seiten der oSnabrücker Ritterschaft und einer kleinen Minorität der Hamburger Bürgerschaft provocirt worden. Die Voß'sche Zeitung erfährt „äußerlichem Vernehmen" nach, daß man auch hierin sich zu einem di rekten Eingreifen nicht entschließen und man wahrscheinlich die Beschwerde der oSnabrücker Ritterschaft auf den landesgesetzlichen Weg verweisen werde. In Hamburg solle, wie eS heißt, eine Vermittelung zwischen der Minorität und der Majorität der Bürgerschaft versucht werden, um wo möglich eine Revision der alten oder eine Modifikation der neuen (Neuner-) Verfassung zu Stand« zu bringen.— Nach der Spener'schen Zeitung wird die Besetzung Hamburgs durch österreichische Truppen vor das Forum des Bundestags gezogen werden. ^Berlin, 2. Juli. Zwei Oberpräsidenten haben wegen ihres Verhaltens in der ständischen Frage ihre Entlassung erhalten, nämlich der Oberprästdent der Provinz Posen v. Bonin, und der Oberprästdent der Rheinprovinz v. Auerswald. Indem ich Ihnen diese wichtige Nach richt mittheile, glaube ich, die naheliegenden Folgerungen und gerechten Befürchtungen sür heute übergehen zu dürfen. — Die Neue Preußische Zeitung hat folgende Version der obigen Nachricht unsers Correspondenten: Wir hören, sagt sie, daß der Ober präsident der Rheinprovinz, Hr. v. Auerswald, von seiner bisherigen Stellung zurücktretcn und eine diplomatische Sendung erhalten wird. — An die früher als erwartet war erfolgte Rückkehr des Grafen Ar nim-Boitzenburg hatte die Kreuzzeilungöpartei besondere Hoffnungen für sich geknüpft. Das berliner Correspondenz-Bureau schlägt diese Hoff nungen heute mit der Bemerkung nieder, daß der Graf sofort nach sei ner Ankunft in Berlin sich zu dem Ministerpräsidenten v. Manteuffel be geben, diesem seine Billigung ausgesprochen und dem Cabinet seine un eingeschränkteste Unterstützung zugestchert habe. — Der hier vorgekommene große Diebstahl bei dem Teppichfabri kanten Becker ist in seinen Thätern nicht lange unentdeckt geblieben. Der Thätigkeit des Polizeiraths vr. Stieber und der ihm beigeordneten Poli zeibeamten ist es gelungen, eines der Diebe und mit ihm einer Summe von 80,000 Thlrn. in Papieren habhaft zu werden. — Wie die Preußische Zeitung aus Frankfurt a. M. enthüllt, ist man dort neuerdings „gewissen Correspondenten" auf die Spur gekommen; so wisse man, daß die berliner Artikel des Journal des Debats der Feder eines Schlesiers angehören, welcher mit Heinrich v. Arnim in engster Freundschaft lebe, und daß die Voß'sche Zeitung in Frankfurt einen Be richterstatter halte, welcher von der demokratischen Partei einstens für das auswärtige Ministerium in Berlin bestimmt gewesen sei und sich, in den Zeilen trauriger Konflikte unter den deutschen Höfen, sehr gehässig gegen Preußen ausgesprochen habe. Königsberg, 28. Juni. Der hiesige Magistrat hat, nachdem die königl. Regierung die GemeinderathSwahlen wegen der dabei vor- gekommenen Unregelmäßigkeiten für ungültig erklärt hatte, hierüber Beschwerde führend, sich an das Ministerium gewendet. Obwol diese Frage noch nicht definitiv entschieden ist, betrachtet der Magistrat einst weilen die Wahlen als gültig und will demnach in der Ausführung der Gemeindeordnung weiter vorgehen. — ES wird hier beabsichtigt, die vor längerer Zeit elngezahlten Beiträge zur Begründung einer deut schen Kriegsflotte zur Unterstützung der Witwen und Waisen der im schleswig-holsteinischen Kriege Gefallenen zu verwenden. (Pr. Z.) — Der Kölnischen Zeitung geht folgende Erklärung zu: An die Redaction der Kölnischen Zeitung. Vor einigen Tagen versicherte ein Correspondent der Kölnischen Zeitung, aus guter Quelle die Nachricht erhalten zu haben, daß die preußische Regierung, unterrichtet von dem Beschlusse eines Ccn- tralcomite in London: „alle StaatSpapiere Europas nachzumachen und zu verbrei ten", und unterrichtet von meiner Abreise zur Durchführung dieser Maßregel in Deutschland, auf mich habe fahnden lassen rc. Ihr Correspondent läßt dahinge stellt sein, wie gut oder schlecht die preußische Regierung durch ihre Spione be dient war; ich meineStheilS will für diesmal keinen Zweifel darüber walten lassen und erwidere: Der Unsinn des NachmachcnS der Staatspapicre der Contre- revolution liegt auf flacher Hand — die Revolution hat ihre eigenen Papiere! Ich war nicht im Auftrage eines londoner Ccntralcomite in Deutschland, befinde mich auch nicht krank in Paris, sondern sehr wohl in London; überhaupt ergeht eS der preußischen Polizei mit ihren Spionen wie mit ihrem Fahnden! Ich ersuche Sie, Herr Redacteur, nach dem Obigen die bezeichnete posencr Correspondenz zu berichtigen. London, 2-1. Juni 1851. Achtungsvoll, Schim melfennig. — Die Neue Preußische Zeitung bringt eine kaum glaubliche Nach richt, nach der der nassauische Gerichtsamtmann in Höchst, welcher bekanntlich unlängst preußische Soldaten, die auf nassauischem Gebiete Ereesse begangen hatten, verhaften nnd bestrafen ließ, sei nes Dienstes durch das nassauische Ministerium entlassen sei.
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