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01 Deutsche allgemeine Zeitung : 15.08.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510815010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851081501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851081501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-08
- Tag1851-08-15
- Monat1851-08
- Jahr1851
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 15.08.1851
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Freitag. EeiPztg. Dir Zelt,», er- Schei»t ttgltch >»«> mal und Wird aulgegedtn in Leiptig Bormittag« ll Uhr, Abend« » Uhr; in Abend« » Uhr, Vormittag« 8 Uhr. Brei, ftr da« Vierteljahr I Thlr. i jede einzelne Num mer l Ngr Erste Ausgabe, vormittags II Nhr. . 15 August L8SI. —- Nr. 416. . Deutsche Mgeuitinc Zeitung. -Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zu beziehen durch all« Post ämter de« In- und «»»lande«, sowie durch die Erpeditione» in Bejpgig (Querstraße Nr. 8) und Dresden (bel <t. Häckner, Neustadt, An der Brücke, Nr. ,). Insertion,gebühr für den Raum einer Zeile , Ngr. »-«tschkand. - ^Frankfurt a. M., 12. Aug. In der letzten Sitzung des Engern RatHS am 9. Ang. ist über die oft berührte Eompetenzfrage nicht verhandelt worden. Der Grund davon mag wol der sein, daß Oester reich und Preußen noch nicht ganz einverstanden sind über die nach Be jahung dieser Frage anzuwendenden Maßregeln. Wie es heißt, will Oesterreich rasch vorschreiten und handeln, Preußen hat aber noch einige Bedenken. Darüber soll man jetzt zwischen Wien und Berlin verhan deln und eS ist vorauszusehen, daß auch Preußen hierin dem Drängen und Treiben Oesterreichs nachgeben wird. — Neber das Schicksal der deutschen Grundrechte wird in einer der nächsten Sitzungen deö En gern RatHS entschieden werden. Die Fürstin Lieven, Witwe des weiland russischen KriegSmini- sters und russischen Gesandten gleiches Namens in London, die be kannte Freundin Guizot'ö, kam am 9. Aug. hier an und reiste heute Morgen wieder ab nach Baden-Baden. Sie besuchte die Herzogin von Leuchtenberg, welche Frankfurt auch wieder verließ. Die Fürstin Lieven, die Sibylle so vieler Diplomaten und Staatsmänner hält hier auch Rath mit manchen Diplomaten. Auf dem Johannisberg hat sie keinen Besuch abgestattet, sie wird sich aber später dorthin begeben. — In der Nähe deS Johannisbergs, im nassauischen Orte Eltville, hält sich auch der bekannte Agent Klindworth auf. Einiges auS dem Leben dieses Mannes möchte nicht uninteressant sein. Nach beendig tem Studium der Philologie wurde er Gymnasiallehrer in Hildes heim. Dann kam er nach Braunschweig, wurde der Secretair und intime Rathgeber des vertriebenen Herzogs, mit welchem er nach Pa ris flüchtete. Dort verließ er bald seinen Gönner und bot für Geld allen möglichen Staaten und Diplomaten seine Dienste an. Auf Jahre lang wurde er aus Paris verwiesen, ich weiß nicht mehr unter welchem Ministerium Ludwig Philipp's. In der im Jahre 1848 veröffentlichten „ksvus rötrogpeotivo" steht seine Tochter unter der Liste derjenigen Per sonen, welche aus den geheimen Fonds besoldet wurden. Sie hatte den Auftrag, dem Minister Guizot zu berichten, was sie in geheimen Un terredungen mit Thiers und andern OpposttionSmitgliedern ausgeforscht hatte. Nach der Revolution kam Klindworth nach Deutschlandlund war be sonders an süddeutschen Höfen gegen die Reichöverfassung nnd die libe ralen Ministerien thätig. — Die OberpostamtS-Zeitung meldet aus Frankfurt a. M. vom 13. Aug.: Sicherm Vernehmen nach ist vr. Tabor hierselbst von der Calenberg-GrubeHägenschen Ritterschaft ersucht worden, eine Beschwerdeschrift weW Beeinträchtigung ihrer landständischen Gerecht same durch die königlich hannoversche Gesetzgebung bei der Bundesver sammlung Mzureichen. — DaSMrliner Correspondenz-Bureau versichert, daß eine Differenz zwischen dem preußischen und österreichischen Cabinet nicht eristire und auch wol schwerlich eintreten dürfte, so lange man die bisher gemachten Concessionen gegenseitig aufrecht zu erhalten bemüht und gewillt sei. Zu gleich versichert eS, daß Preußen und Oesterreich überall und nament lich bei den Bundestagöverhandlungen Hand in Hand gehen und ferner gehen werden und daß zwischen den Commissaren beider Regierungen gerade jetzt daö innigste Einverständniß stattstnde. Von einer Unterord nung oder einem Nachgeben Preußens werde man um so eher absehen müssen, als eS durch den Wiedereintritt in den Bund nach bundeSrecht- lichen Begriffen vollkommen gleichberechtigt mit Oesterreich geworden. Die von andern Seiten angedeuteten Differenzen würden sich demnach wol auf den Umstand zurückführen lassen, daß bei Bundeöbeschlüssen der -eine oder andere Gesandte keine ausreichenden Vollmachten besaß. Ein Weiteres liege preußischerseitS wenigstens nicht vor. Auch im Allgemei nen könne eS versichern, daß nicht allein der officielle Verkehr zwischen Wien und Berlin ein sehr freundschaftlicher ist, sondern daß auch ein so vertrauliches Verhältniß zwischen den beiderseitigen Regierungen und Hö fen sich kundgibt, wie es seit Jahren nicht vorhanden gewesen. Berlin, 14. Äug. Der österreichische Geschäftsträger in Paris, Hr. v. Hübner, welcher sich nach französischen Blättern von Paris nach Wien begeben hat, wird in Wien seine weitgehenden Nachforschun gen und Erfährungen in Bezug auf die Thätigkeit der revolutionäiren Propagäüva darlegen. Die Reise des Hrn. v. Hübner nach Wien dürfte nur den Anschauungen neuen Stoff geben, die die innige Verbindung deö nur im Augenblicke ruhigen revolutionäiren Vulkans in Italien mit den Zuckungen in andern Theilen Europas behaupten und die sich der Freilassung Kossuth's namentlich aus diesem Gesichtspunkte wider setzen. Auch für die nächsten, unsere deutschen Verhältnisse, halten wir die Reise des Hrn. v. Hübner nach Wien nicht bedeutungslos. — In Pommern scheint die Regulirung der kirchlichen Gemeindever hältnisse auf mannichfache Schwierigkeiten zu stoßen. Es sind von dort seitens der Geistlichen und Kirchenpatrone kürzlich mehre Proteste gegen die Anwendung und den Inhalt der Probestatute erhoben worden, von denen selbst dem Könige Kenntniß gegeben worden ist. (Corr.-B.) — Die berliner National-Zeitung sagt: Die alten Kreis- undPro- vinzialständc sind durch Ministerialrescript restaurirt. Die Theater- censür wird sogar durch eine Verfügung des Polizeipräsidiums in Ber lin eingeführt, und man soll sogar die Absicht haben, auch die Polizei behörden in andern Städten anzuweisen, nach dieser Verfügung zu ver fahren. „Die Censur darf nicht eingeführt werden", heißt eö im Art. 27 der Verfassungsurkunde. Die Censur durfte danach also weder durch eine octroyirte Verordnung noch durch ein mit Zustimmung der Kammern erlassenes Gesetz eingeführt werden. Aber deshalb ist es noch nickt ver fassungsmäßig, sie durch Polizeiverfüguugen einzuführen. Ebenso heißt eö Art. 4: „Alle Preußen sind vor dem Gesetze gleich; StandeSvorrechte finden nicht statt." Die vormärzlichen Kreis- und Provinziallandtage beruhen auf nichts als auf StandeSvorrechten. Wäre der Artikel der Verfassungsurkunde mehr als eine Phrase, auS der Alles, und also nichts herzuleiten ist, wie der Rnndschauer, Präsident v. Gerlach, sagt, so hät ten die Kreis- und Provinziallandtage durch keine Verordnung, sei es mit oder ohne vorgängiges Ja der Kammern, hergestellt werden können. Aber die Herstellung durch Ministerialrescript ist darum noch keine Ver letzung der Verfassung. Die Restauration muß glauben, eS mache we niger Eclat, wenn sie durch einzelne Acte, nicht durch einen in Form eines Gesetzes auftretenden allgemeinen Act eingeführt wird. Man muß glauben, das Gesammtministerium bleibe mehr gedeckt im Hintergründe, wenn heute diese Restauration durch ein Ministerialrescript, morgen jelle durch eine Polizeiverfügung vor sich geht. Ebenso läßt der wiederbelebte Bundestag die einzelnen Regierungen restauriren; anstatt öffentlich ver kündigter Bundesbeschlüsse werden insgeheim Bundesverabredungen ge troffen. — Nach einer vergleichenden Uebersicht in der Preußischen Wehrzei tung zählt das stehende Heer im Jahre 1851: 5941 Offiziere, gegen 5929 im Jahre 1850; die Landwehr 4Z57, gegen 4170 im Jahre 1850. Von den in der Rangliste per 1851 aufgeführten Offizieren und Militairbeamten sind 1559 Inhaber von Orden und Ehrenzeichen, mit Ausnahme der 25jährigen Dienstauszeichnung und der Landwehraus zeichnung. Von diesen 1559 sind 776 Inhaber nur preußischer, 265 nur ausländischer, und 518 sowol preußischer als ausländischer Orden und Ehrenzeichen. Stuttgart, 12. Aug. Religiöser Wahnsinn hat in Ellwan gen in Württemberg zum Muttermorde geführt. Die 32 Jahre alte, ledige Barbara Halb von BühlerSheim, katholischer Confessio», hat schon seit 1'/» Jahren gegen mehre Personen ihre fixe Idee ausgesprochen, sie sei von Gott auserkoren, einen zweiten Messias zu gebären. In dec Nacht vom 7. zum 8. Aug. will sie wachend eine Stimme GotteS ge hört haben, welche ihr zurief: „Der Herrgottle könne nicht geboren wer den, so lange ihre Mutter am Leben sei." Dieser Stimme folgend, stand sie sogleich vom Bette auf, zog sich an und begab sich zu ihrer 60jährigen Mutter, welche schlief. Die Tochter nahm ihr Halstuch und erwürgte mit diesem die sich wehrende und JesuS, Maria, Joseph! aus rufende Mutter. Die Antworten der vor Gericht eingelieferten Thäterin sind klar und deutlich, nur wenn sie in ihre fire Idee htneinkommt, ver worren. Sie meint, was sie jetzt zu leiden habe, müsse sie wegen des Herrn und Heilandes erdulden; sie bezeugt daher keine Reue, meint vielmehr, obgleich nicht schwanger, jetzt könne sie den Heiland ge bäre»! (Beob.) Heidelberg, 11. Aug. Wie seil mehren Sonntagen von den hie sigen evangelischen Geistlichen der Stadt und der Universität gegen die hier täglich drei mal in der katholischen Kirche auftretenden Jesuiten ge predigt wurde, so geschah dies auch gestern. Die Kirchen sind jedes mal, man darf wol sagen, überfüllt und zwar von Katholiken und Pro testanten. Besonders war dies in dem gestrigen Universitätsgottesdienste der Fall. Seminardirector Prof. Schenkel predigte und machte auf die Zuhörer beider Confessionen durch seine gewaltige,Rede einen mächti gen Eindruck, welcher noch durch sehr gut von dem akademischen Sing vereine auögeführte Zwischengesänge erhöht wurde. Der Besuch der von den katholischen Missionaren gehaltenen Predigten nimmt immer mehr ab. (Frkf. I.)
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