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01 Deutsche allgemeine Zeitung : 08.12.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18511208015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851120801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851120801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-12
- Tag1851-12-08
- Monat1851-12
- Jahr1851
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 08.12.1851
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Montag. Sewrtg. Dit Leitung »rschrt»« mit >»«»«hme d«» tügllch zwei »al un» »jt» au<geg,b«ni»O«iY» »ig Vormittag« ll Uhr Abend« 6 Uhr; in »r«4d«t Abend« S Uhr, Vormittag« . »Uhr. Erste Ausgabe. AmittagS N Uhr. 8. Dccember I8SI. —- Nr. 61». -— DtuW Mgmtine Zkitmg. Zu bejiehrn durch all« Post ämter de«Jn- und Au«la»dt«, sowie durch die Erpeditionen in lvripgig (Onerstraße Nr. 8) und »r««de» (tri E. Höckner, Neustadt, An der Brücke, Nr. r>. Prell Pir dt« Vierteljahr l>/»Dhlr.; jede einzelneNum- mer t Ngr. «Wahrheit md Recht, Freiheit und Gesetz!» Jnsertion-gebühr für de, Naum einer Zeile I Ngr. Deutsch!«»«-. Der Leipziger Zeitung wird aus Frankfurt a. M. vom 4. Dec. geschrieben: „Gestern Abend waren hier die umfassendsten militärischen Vorkehrungen getroffen, um die Aufrechthaltung der Ordnung zu sichern. Man hatte eine solche Vorsicht für nöthig erachtet, um jeden Versuch einer Ruhestörung, welcher etwa infolge der pariser Vorgänge, unternommen. wer den könnte, gleich im Entstehen mit allem Nachdrucke niederzuschlagen." Es herrscht« jedoch fortwährend die vollkommenste Ordnung in allen Theilen der Stadt. Weiter heißt es: „In der sichern Voraussicht, daß eS zu einer ge- waltsameu Lösung der Dinge in Frankreich bald kommen müsse, haben die östlichen Großmächte und in Gemeinschaft mit ihnen die übrigen conserva- tlven Staaten des Coutinents bereits vor einiger Zeit die bestimmtesten Ver abredungen getroffen, um jedem Rückschläge, welchen die eine oder die an dere Wendung in Frankreich auf andere Staaten ausüben könnte, sofort und mit vollster Uebereinstimmung und Energie die Spitze zu bieten; für jede Eventualität wmden die erfoderlichen Anordnungen vorbereitet, um gegen alle Ueberraschung gesichert zu sein." Berlin, st. Dec. Bei der unabsehbaren Tragweite, welche die pa riser Katastrophe unzweifelhaft hat, werden Sie es natürlich finden, daß selbst die berliner Correspondenten Ihre Spalten dafür auf Augenblicke in An spruch nehmen. DaS Ereigniß wird hier verschieden beurtheilt. Entschieden verdammt wird der Staatsstreich von den preußischen Legitimisten und von den Liberalen aller Nuancen. Erstere sind natürlich hauptsächlich deswegen ergrimmt, weil Graf Chambord nicht gethan, was Ludwig Napoleon ge- than. Die Leitartikel der Kreuzzeitung drehen sich mehr oder weniger um diesen echen Gedanken. Lächeln muß man, wenn man das Organ der Jun ker auf die „Prätorianer" und auf die Herrschaft der „Kanonen" schmähen hört, als wäre schon so lange Zeit verflossen, seit der Spruch „gegen De mokraten helfen nur Soldaten" in denselben Spalten in allen Tonarten be sungen wurde. In ministeriellen Kreisen und was denselben nahe steht scheint Hr. Bonaparte große Sympathien zu finden. Für spätere Genera tionen wird es «in Curiosum sein, wenn sie in der Decemberchronik von 1881 die telegraphischen Depeschen aus Paris lesen. „Aufrührer", „Feinde der Ordnung" heißen Diejenigen, welche dem Staatsstreiche verfassungsmä ßigen Widerstand leisten, die Urheber des Staatsstreichs und der blutigen Straßenkämpfe sind die Vertreter der „Ordnung-Partei". Vielleicht, wenn Sie es erlauben, gebe ich Ihnen nächstens eine kleine Geschichte der „Ordnungspartei" in Frankreich, woraus sich ergibt, welchen Wandlungen diese- große Schlagwort seit 1848 unterworfen gewesen ist. Vorläufig ha ben wir noch den definitiven Attsgang des Staatsstreichs abzuwarten, sind noch zu sehr von den Eindrücken des Moments hingerissen, um mit Ruhe dies« lehrreich« Monographie niederschreiben zu können. Ich mache dar auf aufmerksam, daß die Neue Preußisch« Zeitung allein von allen übrigen Abendblättern von telegraphischen Nachrichten aus Brüssel spricht, denen zu folge in den französischen Norddepartements Unruhen ausgebrvchcn wären. — Heute ist di« erste Nummer des „Preußisch«« Wochenblatts", Organs der Bethmann-Hollwegianer, erschienen. Die darin enthaltenen Ar tikel bewegen sich fast durchgängig in allgemeinen Redensarten, wie das kürz lich veröffentlichte Programm. Was darin etwa das Merkmal der Verschie denheit von den Doktrinen der Kreuzzeitungspartei trägt, ist so verclausulirt, dgß eS mit Norsicht aufzunehmen ist, bis die Abstimmungen in den Kam mern ergeben, welche praktisch« Bedeutung diesen Unterscheidungsdogmen bei zulegen ist. Ich werde deshalb einen solchen Moment abwarten, ehe ich darauf zurückkomme. ^Berlin, 8. Dec. Der in Hannover stattgehabte Ministerwechsel wirb/ wie die meisten hiesigen Blätter aus zuverlässiger Quelle gemeldet hatten, auf den Vertrag vom 7. Sept, in keiner Beziehung irgend ei nen hemmenden Einfluß ausüben. Es wird mir dies, auf Grund guter Nachrichten, bestätigt; auch liegt in dem Umstande, daß der Generaldirektor Klenze, bekanntlich einer von den Hauptschöpfern des Vertrags, beauftragt worden, den Vertrag vor den hannoverschen Kammern zu vertreten, ein Be weis dafür, daß eS dem Ministerium Schelp mit der konsequenten Durch führung des Vertrag- Ernst ist; Mein bei allem dem ist eS eine eigen- thümliche Sache, daß der Redakteur der halbamtlichen Hannoverschen Zet- trmg, Hr. Jürgens, in publicistischer Beziehung für den Vertrag nicht al« lein nicht mehr so recht begeistert scheint, sondern, wie man hier wissen will, auch bemüht sein soll, bei einzelnen Abgeordneten der hannoverschen Kam mer» für di« Verwerfung des Vertrag- zu agitiren. ES würde dieser Um stand in einen, seltsamen Gegensätze zu, den Ansichten de- Ministerium- ste hen, oder zu «igenthümlichen Begriffe» über die Haltung, de» Redakteurs eine- halboffitiellrn Blattes führen müssen. — Der augsburger Allgemeinen Zeitung wird aus Berlin vom 2. Dec. als zuverlässig gemeldet, daß die preußische Regierung dem österreichischen Cabinet auf die Einladung zu einem Zollcongreß nach Wien erwidert, daß Preußen an dieser Eonferenz nicht theilnehmen könne, und sich erst dann auf Verhandlungen einlassen werde, wenn die eigenen Zollvereinsangelegen heiten vollkommen geordnet seien. — Wenn ich Ihnen sagen soll, schreibt man der Allgemeinen Zeitung aus Berlin vom 3. Dec., wie der pariser Staatsstreich hier aufge nommen wurde, müssen Sie sich erst eine richtige Vorstellung davon ma chen, wie der Telegraph zwischen Berlin und Paris, falls er nur will, zu spielen versteht. Im Verlauf des gestrigen Tags erhielten wir nicht weni ger als drei telegraphische Depeschen aus Paris, die erste Morgens 8 Uhr, die letzte 4'/, Uhr daselbst aufgegeben, sodaß wir uns mit der beruhigenden Ueberzcugung zu Bette legen konnten, von der Bonaparte'schen „Bemaß- regelung" gerade so viel zu wissen als der pariser Spießbürger, als er die Schlafmütze über die Ohren zog. Da man in solchen Dingen immer noch erstaunt ist, auch wenn man das Unvermeidliche kommen sah, zeigte sich namentlich unter den Abgeordneten im Verlaufe des gestrigen Tags eine nicht geringe Aufregung, die Regierung war durchaus auf eine solche Lö sung des Knotens gefaßt; und überdies war schon vorgestern ein Cabinets- kurier aus Paris hier eingctroffen, durch den die Regierung Ludwig Bo- naparte's unumwundene Mittheilungen über den bevorstehenden ooup äe mnin an unsere Regierung Machte. Aehnliche Depeschen wurden auch den andern Cabineten zugesendet. München, 5. Dec. In der heutigen Sitzung der Abgeordneten kammer wurden mehre Anzeigen über vollendete Ausschußreferate und über erledigte Beschwerden erstattet. Unter letztem war auch die von Hrn. vr. Schmidt über Verfassungsverletzung wegen Beschlagnahme mehrer Nummern des Fränkischen Kuriers. Der Ausschuß hat diese Beschwerde für ungeeig net erklärt, worauf der Beschwerdeführer erklärte, einen weitern Antrag über denselben Gegenstand an die Kammer bringen zu wollen. Karlsruhe, 3. Dec. Die soeben ausgegebene Nummer des Regie rungsblatts beruft die Kammern mit dem 12. Dec. zusammen. Die Neuwahlen sind durchgängig im entschieden konservativen Sinne ausgefallen. Zum Präsidenten unserer I. Kammer hat der Großherzog den Markgrafen Wilhelm, zum ersten Vicepräsidenten den Fürsten v. Fürstenberg und zum zweiten Vicepräsidenten Staatsrath Frhrn. Nüdt v. Collenberg-Eberstadt er nannt.— Sicherm Vernehmen nach sind die am l. Oct. Beurlaubten durch Ordre des großherzoglichcn Kriegsministeriumö wieder einberufen worden. Die Infanterie wird auf 600*Maun per Bataillon gebracht, die Reiterei ruft 30 — 38 Mann per Schwadron ein. Darmstadt, 6. Dec. Di« II. Kammer ging über den Reh'sch en Antrag wegen der Grundrechte bei der heutigen Berathung desselben zur motivirten Tagesordnung mit 26 Stimmen gegen 21 über. Die von dem Abg. Eich aufgestellten Motive sind von ziemlich nichtssagendem Inhalt. Die linke Seile der Kammer betheiligte sich nicht an den Beralhungen. Wien, 5. Dec. Die officiclle Oesterreichische Korrespondenz bemerkt: „Wenn der von Ludwig Napoleon begonnene Staatsstreich im vollen Um fange gelingt — und bis zur Stunde ist kein Ereigniß eingetreten, welches diese Voraussetzung zu entkräften vermag — so dürfte die nächste und un ausbleibliche Folge desselben sein, daß die überschwengliche Macht des par lamentarischen Princips in Frankreich gebrochen werden wird. Unter dem Deckmantel der Formen spannen die vielfärbigste Jntrigue und persönlicher Ehrgeiz ihr gefährliches Netz. Das Streben, die bestehende Staatsgewalt zu stürzen, um eine andere in potto gehaltene an deren Stelle zu setzen, war dort permanent geworden und hatte sich in alle politischen Kreise ohne Ausnahme eingerottet. In diesem Sinne ist der echte Gedanke der Legi timität in Frankreich mannichfach getrübt worden. Der Werth der Formen ward über die Gebühr hoch angeschlagen und dem reellen Gehalt« des Staats- lebens nachgesctzt. Wir müssen daher wünschen, daß der Präsident das große Experiment glücklich zu Ende zu führen und das von Leidenschaften und zerrüttenden Ideen tief zernagte Frankreich zu regeneriren im Stande sei. Seine Mission scheint hiermit eine wahrhaft weltgeschichtliches!!) ge worden zu sein." — Der He-r-zog v. BlacaS war vorgestern aus Froschdors hierhcr geeilt, um Nachrichten über die Zustände in Pari« einzuholen und kehrte Abends wieder nach Froschdorf zurück. Hettte früh ist der Herzog nach Brüssel abgereist.
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