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Deutsche allgemeine Zeitung : 24.08.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185408242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18540824
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18540824
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1854
- Monat1854-08
- Tag1854-08-24
- Monat1854-08
- Jahr1854
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 24.08.1854
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Donnerstag. Nr. 197. 24. August L8S4. :, Nr. 2.) rder. -1 Uhr. t und von lligst Aus- >ittrich üi Hr. Th»- a Spran' Frl. Lich Belegenheit Passagiere. t von th Noß h !lug. Titi m. auchau nii: in Leipj': r» « ilhrt. polzhändlei iwerda. - Hr. Ann Methcwy tN. hr Abentt 3IU -öffnet :eSdnerSr >s, Lnbinet Ladehauch -),8-6U chtrnoaöe! -ntra/Hach » Abende. itbalgaffc! iemunn, slsen, vkieüs. n: odoltr, alson, er. , über SM» ebenso na» ten inPraz N Siachm. 2^. j<in. öaknd »tsenach u U., ohne U> bernachie« et, »on Halt, lasse l. u. U » Tchwei«- en), Rürn> , ArgntkU. .; S> Perl» , für stch at Personenb-s Lti - Nsver- »tpLißs ich »kettie l Leipzig alt«. .UI; 2) Bn. SV, <-K. > Siachm. i>, n; 2> Mrgrl >etg, Har. >, bet, vor ich tn Wage» »rgn« 7V. » l. nach Maz. nach Mett. bernachi,« onenzug Adtt r Pertonenb,. In llötheu; ?! Leipzig. Die Zeitung erscheint mit Ausnahme de« Montag« täglich und wird Nachmittag« 4 Uhr aus» gegeben. Vreie für da« Viertel jahr l'/, Xhlr.r jede ein- zelne Nummer 2 Ngr. Deutsche Mgemeine Zeitung. «Wahrheit uilb Recht, Freiheit und Gesetz!» Zu beziehen durch alle Postämter de« In- und Au«lande«, sowie durch di« Grpedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). Anfertionsgedühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Die neue Lage der Dinge. — Leipzig, 23. Aug. Durch den Rückzug der Russen über den Pruth und durch die von der französischen Regierung gestellten FriedenSbedingun- gen, welche Oesterreich zu den seinigen gemacht und sogar Preußen zur Annahme in Petersburg empfohlen hat, erscheint Manchen die Aussicht auf Wiederherstellung des Friedens abermals nahegerückt. Ist durch Ersteres den deutschen Mächten Genüge geschehen und selbst das gemeinsame Ziel der in der Wiener Conferenz vereinten Staaten in dem wichtigsten der bis her aufgestellten Punkte erreicht, so sind andererseits die von Frankreich ge stellten Fodcrungen so gemäßigter Art, wie man sie in dem jetzigen Sta- dium des Krieg- und nach den vorausgegangenen wiederholten Kundgebun gen in der Presse der westlichen Länder kaum noch erwartet hätte. Von Territorialabtretungen seitens Rußlands ist darin so wenig die Rede wie von Ersatz der bedeutenden Kriegskosten. Rußland soll das Protectorat über die Donaufürstenthümer aufgeben und es soll an dessen Stelle eine Collectivgarantie der Großmächte für die Privilegien dieser Länder treten. Die Schiffahrt auf der Donau bis zu deren Mündungen soll von jedem Hinderniß befreit werden. Der Vertrag von 1841 soll im Sinn einer Be grenzung der russischen Macht im Schwarzen Meere revidirt werden. End- sich soll keinerlei Einzrlprotectorat über die christlichen Bevölkerungen der Türkei fernerhin stattfinden, sondern ein gemeinsames Zusammenwirken der Mächte zur Verbesserung der Lage derselben, jedvch nur in solcher Weise, daß dabei die Unabhängigkeit der Pforte nicht leide. Vom Standpunkte der Wrstmächte und verglichen mit den Opfern, welche diese bereits im bis herigen Lauf des Kriegs gebracht, sind diese Foderungen gewiß äußerst ge mäßigt. Dem russischen Stolz freilich, der den gegenwärtigen Krieg in der sichern Hoffnung begann, dadurch abermals einen bedeutenden Schritt vor wärtszurücken und, wenn nicht das Gebiet, doch den Einfluß Rußlands weit nach Süden vorzuschieben, müssen dieselben unerträglich und aufs äu ßerste demüthigcnd erscheinen; der religiöse Fanatismus des Russenthums, den man auf jede Weise von oben her aufgestachelt, kann sich dadurch nicht anders als aufs tiefste empört fühlen. Statt des erstrebten und bereits als sicher verkündigten Protektorats über die gesammte griechische Bevölkerung der Türkei soll Rußland auch das vertragsmäßig besessene Protectorat über die Donaufürstenlhümer verloren geben; statt des Besitzes von Konstant!- nopel, der es zum Herrn nicht des Schwarzen Meeres allein, sondern auch des Mittelländischen Meeres, ja über kurz oder lang des Seewegs nach Ost indien zu machen versprach, soll es sich die Herrschaft über das Schwarze Meer, die es als ein ausschließliches Mönopdl, betrachtete, und die Mög- lichkeit, die Donauschiffahrt nach Belieben zu sperren, entrissen sehen! Wollte auch der Kaiser von Rußland die ungeheure Selbstverleugnung üben, diese für ihn so demülhigenden Bedingungen anzunchmen — er kann es nicht, ohne den furchtbarsten Ausbruch jenes nationalen und religiösen Gefühls befürchten zu müssen, das man selbst beim Beginn des Kampfes so geflissent lich wachgerufen, als dessen vom Schicksal berufenen Vertreter man ihn dar gestellt hat; er kann es nicht, ohne alle Traditionen der Politik seiner Vor fahren preiszugeben, ohne den Ermahnungen, welche der große Zar Peter seinen Nachfolgern hinterlassen und welche diese bislang so consequent befolgt haben, untreu zu werden. Sehr richtig sagte daher jener von uns früher besprochene ofsicielle österreichische Artikel im Journal de Francfort: Ruß land müsse für Behauptung des Protectorats über die Fürstcnthümer käm pfen „bis zum äußersten". Wenn nun aber Rußland sich entschlossen zeigt, bis zum äußersten zu kämpfen, ehe es solche Bedingungen sich gefallen läßt, wenn es also die Friedenshand der deutschen Mächte zurückstößt, was wer den dann diese thun? Was Oesterreich betrifft, so hat sich dieses, wie zu verlässig berichtet wird, gegen die Wcstmächte verpflichtet, in'keine abgeson derten Verhandlungen mit Rußland hinsichtlich jener Bedingungen einzutre- tcn; cs hat ferner erklärt, die Donaufürstenthümer besetzen und, mit Zu stimmung der Pforte und der Westmächte, deren Protectorat übernehmen zu wollen; es hat endlich die deutschen Bundesstaaten, kraft ihres Beitritts zum Vertrag vom 20. April, zur Mobilisirung ihrer Contingente aufgefo- dert. Nimmt Rußland die gestellten Bedingungen nicht an, so muß Oester reich mit Rußland kämpfen, zunächst um den faclischcn Besitz und das künf tige Protectorat der Fürstenthümer. Wollte Oesterreich jetzt noch zurücktre ten, so würde es sich aufs äußerste compromittiren und den Westmächlen gerechte Ursache zu den härtesten Vorwürfen und zu den ernstesten Repres salien gegen solche Unzuverlässigkeit geben. Anders scheint Preußen die Sache anzusehen. Die Preußische Korrespondenz findet die von Frankreich gestellten Bedingungen „obschon den deutschen Interessen entsprechend", doch „weit über das Ziel des Wiener Protokolls hinausgehend" und er klärt daher Preußen weder für verpflichtet, ohne weitere- dieselben zu den seinigen zu machen, noch selbst für berechtigt, dies zu thun, ohne zuvor mit seinen neuen Bundesgenossen, den übrigen deutschen Staaten, sich be- rathen zu haben. Und «in berliner Artikel im Journal de Francfort, der als „authentisch" bezeichnet ist, spricht sich dahin aus: durch die Räumung der Fürstenthümer seien die deutschen Mächte „nach dem Nechtspunkle" be friedigt und könnten umsomehr von weitern Schritten absehen, als ja durch Oesterreichs Einrücken in jene Länder — welches übrigens unter den nun mehr vorliegenden Verhältnissen „keinen gegen Rußland feindseligen Cha rakter" habe — hinreichende „Garantien" gewonnen würden. Genug, Preu ßen scheint an einem weitern Vorgehen gegen Rußland sich nicht betheiligen zu wollen, wie eS denn auch nach eben jenen Mittheilungen den österrei chischen Antrag auf Mobilisirung (der, allerdings sehr auffallenderweist, nicht vorher mit Preußen berathen, sondern nur nachträglich diesem noli- ficirt ward) nicht einfach unterstützt, vielmehr durch seine Gesandten die Mittelstaaten zur „ernsten Prüfung desselben" aufgefodert haben soll, was ebenso gut als eine Mahnung zur Ablehnung als zur Annahme jenes An trags betrachtet werden kann. Diese ungewisse Stellung Preußens kann nicht lange dauern. Wenn Rußland, wie nicht anders zu erwarten steht, die Friedensbedingungen verwirft, wenn sodann Oesterreich zur Action im Verein mit den Westmächten übergeht, die Fürstenthümer besetzt und die Russen, falls dieselben zur Wiedcreroberung derselben einen Versuch machen sollten, mit Gewalt zurücklreibt — dann wird für Preußen der Moment der endlichen Entscheidung gekommen sein, der es nicht länger ausweichcn kann; denn dann wird es von beiden Seiten heißen: „Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich." Wie man hört, soll eine neue Vereinbarung zu Wien in Form eines neuen Protokolls versucht werden. Dieses neue Protokoll, wenn es auf der Basis der französischen Friedensvorschläge ruht, wird ebenso eine neu« Wendung in der Stellung der Mächte zu der orientalischen Frage bezeich nen, wie das Protokoll vom 31. Jan. seinerzeit dies that. Letztere- er kannte zuerst entschieden das Recht der Türkei und das Unrecht Rußlands an und führte folgerichtig zu der im Protokoll vom 9. April niedergelegten Verpflichtung der Mächte, für Herstellung der Integrität der Türkei und demgemäß für Räumung der Donaufürstenthümer wirken zu wollen. Die ser Zweck ist jetzt erreicht; allein der Lauf der Ereignisse hat unterdessen einen ganz veränderten Standpunkt herbeigeführt: es handelt sich nunmehr um „Garantien" gegen die Wiederkehr der von Rußland versuchten RechtS - und Friedensstörung. Das Protokoll vom 9. April bewegte sich noch auf dem gleichen Niveau mit dem österreichisch-preußischen Vertrage vom 20. April; die gemeinsame Erklärung und Verpflichtung der vier Mächte, welche man jetzt zustande bringen will, wird auf dem Boden des englisch französischen Vertrags vom 10. April stehen, welcher bereits ausdrücklich die Erlangung von „Garantien" gegenüber Rußland fodrrte. An die beiden deutschen Großmächte und ihre deutschen Bundesgenossen ergeht da her gegenwärtig die Frage: ob sie von dem beschränktern Standpunkt des Vertrags vom 20. April auf den weitern, den die französischen Anfodc- rungcn bezeichnen, hinübertreten und dadurch dem englisch-französischen Bündniß gegen Rußland sich enger, wenn auch vielleicht noch immer mit gewissen Vorbehalten, anschließcn wollen. Deutschland. ^Frankfurt a. M., 21. Aug. In der Bundestagssihung vom 17. Aug. wurde, wie bekannt, die zwischen Oesterreich und Preußen infolge des Vertrags vom 20. April abgeschlossene geheime Militärconven- tion dem Militärausschuß von beiden Mächten vertraulich mitgetheilt. In folge der Erledigung des Zusatzartikels des gedachten Vertrags ist diese Mi- litärconvention als erloschen zu betrachten. In der gemeinsamen Vorlage haben Preußen und Oesterreich ihren verschiedenen Standpunkt dargelegt. Die Abweichung besteht darin, daß Oesterreich ohne Einvernehmen mit sei nen deutschen Bundesgenossen in der Note vom 10. Aug. die Ablehnung der Foderungen der Wcstmächte von Seiten Rußlands für einen Kriegsfall erklärt hat, während Preußen seinen Standpunkt der Vermittelung beibe hält und ohne Einvernehmen mit den deutschen Genossen de- Schutz- und Trutzbündnisscs keinen Weilern Schritt thun will. Bei der Zusammensetzung des Ausschusses für die orientalischen Angelegenheiten, welchen die Gesand ten Oesterreichs, Preußens, Baierns, Sachsens, Badens und Mecklenburgs bilden (Stellvertreter sind Kurhessen und Württemberg), läßt sich kaum zwei feln, daß dieser Ausschuß sich für die vermittelnde Stellung Preußens erklä ren wird.— Obgleich bei der Abstimmung über die verschanzten Lager bei Ulm und Rastadt am 3. Aug. ein Beschluß zustande gekommen ist, so machten sich bei dieser Gelegenheit im Schosse der Bundesversammlung doch nicht unbedeutende Meinungsverschiedenheiten geltend. Baiern, Sach sen, Württemberg und Baden wären mehr für den ursprünglichen Antrag Oesterreichs gewesen, wonach eine weit größere Summe auf diese neuen Bauten hätte verwendet werden sollen; Holstein-Lauenburg und Luxem-
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