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Deutsche allgemeine Zeitung : 09.09.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185709098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18570909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18570909
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1857
- Monat1857-09
- Tag1857-09-09
- Monat1857-09
- Jahr1857
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 09.09.1857
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Die von Nah und Fern gekommen, hier ihrem Herzen und der Verehrung von Deutschlands größ ten Söhnen Genüge zu thun, sie ziehen wieder heimwärts und zerstreuen sich wieder in alle Länder; doch wird Keiner unter ihnen sein, der nicht die jüngsten Tage zu seinen liebsten und schönsten Erinnerungen zählen wird, Keiner, dem nicht die Namen Rietschel, Gasser und Miller und Heiland, Schöll und Dingelstedt sein Leben lang wie engbefrcundete, die Namen Weimar und Wartburg wie heimatliche klingen werden! Der dritte, der Wartburgtag, ward ein würdiger Genosse der beiden vorhergegangenen. Ein Ertra- und Freizug brachte etwa 250 Thcilnehmer nach Eisenach, wo ihrer ein Comite, aus Beamten, Offizieren und sonsti gen Notabilitä'tcn der Stadt gebildet, wartete. Mit der freudigsten und freundlichsten Dienstsertigkeit boten sie sich den Fremden zu Führern an, «heilten sie in Haufen, durch farbige Bänder als Abzeichen geschieden, und geleiteten sie auf verschiedenen Wegen nach der Burg. Dort stand auf langen, reichbesetzken Tafeln ein splendides Frühstück bereit; gus Hunderten von Flaschen floß köstlicher Wein. Der Großherzog hatte auf seiner Burg die Bewirthung angeordnet und die Fremden in ihrer Gesammtzahl zu Gaste geladen. Die Zuvorkommenheit der gütigen Führer, die Pracht und Herr lichkeit der Burg und ihrer Lage, die Großmuth und Gastlichkeit des Für sten erweckten Freude und erhobene Stimmung in jeder Brust, und dem hohen Wirth ward mit vollen Gläsern mancher feurige Spruch, manch don nerndes Hoch gebracht. Der Baumeister an den Ncstaurationsarbeiten der Burg, Oberbaurath v. Rittgen, versammelte darauf die Gäste in dem präch tigen Saale und hielt denselben mit Klarheit und Faßlichkeit einen Vortrag über die Geschichte der Burg und über die Grundsätze, nach denen ihre Erneuerung bewerkstelligt wird; er hatte hierzu ein eigenes Planchen der- selben angesertigt und lithographiren lassen, das jedem Anwesenden über geben ward. Hierauf nahmen die einzelnen Führer ihrer Haufen zur Ein zelbesichtigung der Burg und ihrer Räume wieder wahr und zeigten ihnen Alles und Jedes und beantworteten unverdrossen jede neugierige Frage. Wieder im großen Rittersaal vereinigt, hörte die Versammlung von der großherzoglichen Militärmufik den Einzugsmarsch aus der Oper „Tanhäuser" spielen, eine sinnige Mahnung an die historische Bedeutung des Orts, den zu weihen Kunst und Natur, Geschichte und Sage sich einen; mit dem Gesänge eines Festliedcs ward die Feier geschlossen. In Bewunde rung der Großartigkeit alles Dessen, was die Wartburg zum stolzesten Fürstensitz macht, in Anerkennung der liebenswürdigen, gütigen Aufopfe rung der Bewohner Eisenachs und in dankbarer Verehrung für den Groß- Herzog, dessen Gastlichkeit so tief verpflichtete, kehrte man Abends nach Wei mar zurück, dem Concert Franz Liszl's im Theater und dem Ball in der Gesellschaft Erholung beizuwohnen, mit denen die dreitägige Feier beschlossen wurde. DaS Concert unter Leitung des berühmten Tonkünstlers war in den Motiven seiner Einzelstücke ebenfalls der Bedeutung des Festes angemessen, und es dürfte in mehrfacher Richtung inleressiren, das Programm davon zu erfahren. Es bestand aus: 1) „An die Künstler", von Schiller, Man nerchor, Soli und Orchester; 2) „Die Ideale", symphonische Dichtung nach Schiller; 3) Gruppe aus dem Tartarus (Schiller), Männerchor; ä) „Uebcr allen Gipfeln ist Ruh" (Goethe), Soloquartett; 5) „An Schwager Kronos" (Goethe), Männcrchor; 6) Eine Faust-Symphonie in drei Charakterbildern: g) Faust, b) Gretchen, o) Mephistopheles, und am Schluß „Oiorus mz-- stious" des „Faust" zweiter Theil, für Männerchor; 7) „Weimar- Volks lied". Sämmtliche Compositionen, mit Ausnahme von 3 und 5, welche von Franz Schubert als Lieder componirt und für Orchester und Männer chor eingerichtet sind, waren von Liszt. Der Großherzog hat auch dem Verfasser des „Musenhof zu Weimar", Professor Wachsmuth aus Leipzig, das Ritterkreuz des Falkenordens ver liehen. Die Stadt Weimar aber ihrerseits hat den Schöpfern und Bild nern ihrer Statuen noch eine besondere Auszeichnung angedeihen lassen: sie hat Rietschel, Gasser, Miller und Schaller (den Meister des vor einigen Jahren errichteten Herderdenkmals) zu Ehrenbürgern ihrer Stadt ernannt und ihnen die betreffenden Documente in schmeichelhaftester Weise zugefertigt. Die Großherzogin aber wollte das Andenken an diese Fest- und Gcdächt- nißtage noch besonders weihen durch einen Act der großherzigsten Wohl- thätigkeit, wie er dem weiblichen Herzen am nächsten, der Fürstin Wei mars würdig ist: sie hat 10,000 Thlr. als Grundstein zu einer Anstalt für Blinde und Taubstumme deS Landes gestiftet, und dadurch diese edle Schenkung dem Feste angereiht, daß sie die Bestimmung gab, dieselbe solle als ein Denkmal dankbarer Erinnerung an die Großherzogin Luise, die Lebens- und Gesinnungsgenossin des großen Karl August, deren Namen führen. Es wäre wol kaum/am Ort, eine nähere Besprechung der Vorstel lungen im Theater zu geben, welche durch die Mitwirkung berühmter Schau spieler, eines Emil Devrient und Dawison, einer Seebach und Fuhr, den Typus der Huldigung von Seiten der deutschen Bühne für die Dichter heroen annahmen; eS können auch die Ovationen nicht alle aufgezählt wer den, welche durch Ständchen, Musik und Trinksprüche (namentlich auch bei dem zweiten Diner im Stadthause, am ä. Sept., dem eigentlichen Festtage der drei Dichter) den Dichtern, den Denkmälern, den Schöpfern derselben oder sonstigen Notabilitäten gebracht wurden. Aber cs muß noch der besonder»'. Auszeichnung ged«l)t werden, welche der Großherzog den anwesenden frem den Künstlern und Schriftstellern, den Vertretern der Wissenschaft, der Presse, des Buchhandels und der Bühne, dadurch zuwendete, daß er sic an seine Tafel zog. Das treffendste Zeichen der seltenen Vereinigung von glücklichen und schönen Momenten in diesem Fest ist wol die Verschiedenartigkeit der Mei nungen darüber, welches der Glanzpunkt, der Gipfelpunkt desselben gewesen sei. Kaum dürfte indessen einer den gewaltigen Eindruck erreichen, den nack Heiland's begeisterter und begeisternder Rede die Enthüllung der Dioskuren- gruppe übte; kaum dürfte einer die rührende und doch erhebende Macht auf das Gemüth geübt jhaben als Dingelstedt'S tief poetisches und zün- dendes Festspiel; kaum dürfte einer so heitere Erinnerung zurücklassen als der Besuch auf der Wartburg. Jeder für sich und alle zusammen aber sind Ehrentage für Weimar, nicht nur wegen der glorreiche»» Vergangen- heit, die das Fest veranlaßt, sondern auch wegen der Gegenwart, die die ser Stadt und ihrem erlauchten Fürstenhaus- ein dankbares Gedenken in tausend Herzen gegeben hat. Dänemark. -j.Kopenhagen, 31. Aug. Die englische Abthcilung der Evange lischen Allianz hatte bekanntlich an die im vorigen Monat hier stattge- fundcne skandinavische Kirchenversammlung ein Sendschreiben erlassen, in welchem sie das Verfahren der dänischen Negierung schleswigschen Geist lichen gegenüber sowie den Zwang, mit dem man deutschredenden Gemein den eine ihnen fremde Sprache bei dem Gottesdienst aufdringe»» wolle, zur Sprache brachten und die kopcnhagener Kirchenversammlung um ihr Für wort für Diejenigen, denen man Gewalt anthue, baten. Fädrelandet ver öffentlicht nun heule die Erwiderung, welche der kopenhagcner Pastor, v». Hammerich (Mitglied des Volksthing und enragirter Eiderdäne), als Prä- sident der skandinavischen Kirchenversammlung und mit Zustimmung der andern Mitglieder der Dircction auf jenes Rundschreiben, dalirt vom 10. Juli, „an die englische Abtheilung der Evangelischen Allianz" gerichtet hat. Es heißt in dieser Erwiderung: Gleichwie ihr, liebe Herren!, sind auch wir der Ueberzeugung, daß politische Fragen von Zusammenkünften in kirchlicher Absicht ferngehatten werden müssen; wir wollen dieselben daher auch nicht mehr als zur Beantwortung eures geehrten Schreibens nothwendig, berühren. Wir ersehen nämlich aus demselben, daß ihr im größten Zrrthum über unsere Verhältnisse hierzulande befangen seid, was bei dem Abstand in der Verbindung, in welcher ihr mit Deutschland steht, ganz er klärlich ist; aber wir rechnen auf eure Wahrheitsliebe und Hochherzigkeit als Chri sten und Engländer, indem wir uns erlauben, die Sache, wie sie sich wirklich ver hält, darzustellcn. Keine frommen, friedlichen Christen oder Priester des Herrn im Herzogthum Schleswig sind, wie ihr annehmt, aus religiösen Gründen mit Geld strafen, Gefängniß oder Landesverweisung gestraft worden. Dagegen gab es Men schen und leider selbst Priester, die während des holsteinischen Aufruhrs die Worte des Erlösers: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist!" und die des Apostels: „Jedermann sei unterthan der Obrigkeit!" vergaßen, ihren feierlich geschworenen Homagialeid brachen, Andere durch Misbrauch von religiösen Gründen dazu ver leiteten, und dann zum Theil aus Furcht vor der gerechten Strafe bei Annähe rung der dänischen Armee aus ihren Gemeinden flüchteten. Das Verfahren der dänischen Regierung gegen dieselben war besonders human und mild, und die Strafe, die über Einige von ihnen verhängt wurde, war Verlust des Amts; nur Zwei, Pastor Lorentzen und Propst Nielsen, wurden des Landes verwiesen, vr. Baumgarten, derjenige, der mit lauten Klagen sich nach England gewendet hat, hat selbst eine Berufung als Professor nach Rostock angenommen und darauf bei der damals noch herrschenden aufrührerischen Regierung seinen Abschied nachgesucht und unterm 25. Juli 1850 erhalten. Ein großer Theil solcher Priester hat Amne stie gefunden, und sie sitzen ruhig in ihren Aemtern, obwol sie stark conipromittirt sind. Ein Priester,, der noch jetzt in seinem Amte sitzt, hat eine Adresse nach Frank furt unterzeichnet, in welcher darum nachgesucht wird, daß nian erklären möge, König Friedrich VII. habe seine schleswigsche Herzogskrone verbrochen; ein ande rer, der gleichfalls sein Amt behalten, hat in dem aufrührerischen Landsturm die Waffen getragen rc. Es ist dabei von unserer Regierung ausgesprochen worden, daß Jeder- der wegen seiner Lheilnahme am Aufruhr gestraft wurde, sich in Schles wig vor dem Gericht stellen und da ein Urtheil über seine Sache verlangen kann. Alle diese angeführten Thatsachen gründen sich auf authentische im königlichen Mi nisterium eingeholte Aufklärungen. Unter diesen Umständen erklärte der schwedische Bischof Lhomander auf unserer Kirchenversammlung, daß, soviel er wisse, keine friedlichen Christen oder Priester des Herrn im Herzogthum Holstein oder im Her zogthum Schleswig aus religiösen Gründen verfolgt und gestraft worden wären, welche Erklärung die Versammlung zu der ihrigen machte. Zugleich gab sie der Tirection Auftrag, dieselbe zur Kenntniß der englischen Evangelischen Allianz zu bringen. Euer Brief spricht weiter von einer Regierungsmaßregel von ganz un entschuldbarer Strenge, wie ihr eS nennt. Wenn eS sich so verhielte, wie ihr an nehmt, wenn nämlich der Gottesdienst in einer fremden Sprache verrichtet würde, o sollte wahrlich Niemand mehr als wir bereit sein, euch vollständig Recht zu jeden; aber auch hier wieder seid ihr durchaus falsch berichtet worden. In dem üblichen Mittelschlekwig wohnt eine Bevölkerung von beinahe 60,000 Menschen, die sowol dänisch wie deutsch spricht; dasselbe ist der Fall in gewissen Städten des HerzogthumS. Als Beleg für die Richtigkeit dieser Angabe legen wir eine Sprachkarte von Geertz bei, mit dem Bemerken, daß dieser Geertz nicht dänisch-, sondern deuischgesinnt und Generalquartiermeistcr bei der aufrührerischen Armcc war. Unsere Regierung ist auch hier so mild, human und gerecht wie nur möglich zuwerke gegangen. Diese von einem Widersacher ausgegangcne Sprachkartc stimmt in allem Wesentlichen mit der Ordnung der Sprachverhältnisse. Die dänische Kir chensprache ist beibehalten im ganzen nördlichen durchaus dänisch redenden Theile von Schleswig, wo niemals deutscher Gottesdienst im Gebrauche war. In den so genannten gemischten Distrikten, wo die Volkssprache sowol dänisch wie deutsch,
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