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Deutsche allgemeine Zeitung : 16.06.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185706161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18570616
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18570616
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1857
- Monat1857-06
- Tag1857-06-16
- Monat1857-06
- Jahr1857
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 16.06.1857
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1. Mal; »el-Seife Herrn L'. . 31, stet« Ü0L. W? berühmten n Betriebe tt Wasser- sofort zu mit ihren ssenen Eiu- i, 12 Ma. oretur und hen Kuud- aiigeuehm. würde ein ,VM) Thlr. en zu er ottbus. bei dts- pÄixer üglicb ru ist. W. cherEisen- Nasthau« > jum ge» Ledlenimg IH, rsäev. l'vBt.) (MI tt. Mit Frl. n Iahak- . — Hr. l. Bertha cl. Klara schardt Dresden. >ncr in — Hrn. Heinrich rn. Karl ller in leida. — — Frl. tSbesstcr . Saale. 1« Juni I8S7 Nr. t37 Dcitschc Mgmmt Zkitmg Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz! Zu beziehen durch alle Postämter des In- und Auslandes, sowie durch dle Expedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). Preis für das Bierteljahr I'/, Thlr.; jede einzelne Nummer 2 Ngr. Jnsertionsgebühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Dienstag. OeiPZig. Die Zeitung erscheint mit Ausnahme de« Sonntags täglich Nachmit- tagg für den folgenden Tag. Deuts chtaud. Preußen, t Berlin, 14.Juni. Die jüngste preußische Depesche in der holsteinischen Frage hat hier einen sehr günstigen Eindruck hervor gebracht. Der Umstand, daß fast alle Organe der dänischen Presse durch diese Depesche in Harnisch gebracht sind, kann als der beste Beweis gelten, daß das hiesige Cabinct mit dieser Depesche, um uns so auszudrückcn, den Fuchs aus dem Loch getrieben hat. Das heutige Preußische Wochenblatt hebt mit vollem Rechte hervor, daß die diesseitige Depesche der Gefahr für daS deutsche Interesse einen Niegel vorgeschoben habe. Preußen habe dem topenhagener Cabinct nunmehr eine bestimmte und kurze Frist zu sehen, binnen welcher eine Erledigung stattzusinden hat. Nach Ablauf dieser Frist habe die preußische Negierung entweder in formellster Weise davon Act zu nehmen, daß mit seinem Schweigen das kopenhagcner Cabinct Verpflich tungen acceptirt hat, wie sie die preußische Depesche letzterm zumeist, damit auch von den übrigen europäischen Mächten die Verantwortung für ein spä teres Wiederaufleben der Differenzen auf das dänische Cabinct und dessen Mangel an offenem und loyalem Verfahren falle. Wir führen Letzteres noch besonders deshalb an, weil von Dänemark aus Alles aufgeboten wird, die europäischen Cabincte glauben zu machen, daß es nur vom Geiste der Versöhnlichkeit und Billigkeit beseelt sei, während Deutschland sich anmaße, in die inner» Angelegenheiten des dänischen Staats sich einzumischcn. Für den Deutschen Bund wird daher die Geltendmachung seines Ansehens um so dringender zur Nothwcndigkeit, als von dänischer Seite das Verhältniß der Hcrzogthümer zum Deutschen Bunde in einem Lichte dargcstellt wird, welches dem geschichtlichen Sachverhalt widerstreitet. Wenn Fädrelandet ausruft: „Wir haben Deutschland einen Versöhnlichkeitsbisscn, einen kost baren Bissen in den Rachen geworfen; aber cs lechzt nach mehr, cs will sich nicht anders zufricdengeben, als wenn wir Stücke von unserm eigenen Flcisch auSschnciden", so ist dies auch nur darauf berechnet, die Stellung der Hcrzogthümer zu Dänemark in einem Lichte darzustellcn, wie es zur allgemeinen Lösung unter den Dänen geworden zu sein scheint. Deutsch land wird sich aber durch dieses Tcndenzgeschrei so wenig wie die Herzog- thümer verblüffen lassen. Ergibt cs sich aus den Erklärungen des däni schen Cabincts, daß dasselbe nicht ganz klar und bestimmt den Foderungen Deutschlands auch in materieller Beziehung nachkommen will, und daß cs durch Ausflüchte und Zweideutigkeiten sich jetzt Ruhe schaffen will, um spä ter behaupten zu können, daß cs über seine abweichenden Ansichten seiner zeit keinen Zweifel gelassen, so wird cs hier allgemein als die Pflicht der preußischen Regierung erkannt, den Schritt ohne alles Zaudern zu thun, den sic in der Dcpcschc angekündigt hat — die Angelegenheit an den Bund sobald als möglich zu bringen. Nur auf solche Weise wird eine wirkliche Erledigung der Frage, wie sic die Ehre und das Interesse Deutschlands gleich gebieterisch erheischten, zu erwarten sein. Darüber herrscht hier unter allen politischen Parteien nur eine und dieselbe Meinung. '-j Berlin, 14. Juni. Wie schon aus Paris gemeldet worden ist, wird in den nächsten Tagen eine Confercnz der Gesandten derjenigen Mächte stattfinden, welche den Pariser Fricdensvertrag unterzeichnet haben, zu dem Zweck, die nunmehr erfolgte Vollendung der Grcnzrcgulirung zwischen der Türkei, rcsp. der Walachei und Rußland, zu constatiren. Wir kommen auf diesen Punkt zurück, um zu bemerken, daß auf Verlangen Rußlands diese Constatirung nicht in einem gewöhnlichen, für sich alleinstehenden Protokoll erfolgen wird, sondern in der Art, daß das betreffende Protokoll die Be deutung eines Anhangs oder intcgrirendcn Theils zum Friedensvertrag er hält, und zwar deshalb, weil die betreffende Bestimmung im Friedensver- .trag über die neue Grenze in Bessarabien zu den bekannten Streitigkeiten und verschiedenen Auslegungen Veranlassung gegeben hat, und Rußland, mit Rücksicht hierauf, auf die möglichst strikteste Form der nunmehr nöthi- gcn Constatirung der erfolgten endgültigen Erledigung dcr Sache Werth lcgcn zu müssen glaubt. — Aus Petersburg ist bekanntlich die Nachricht hier cingetroffen, daß der Kaiser den neuen Zolltarif sanctionirt habe, und ist dies dem Ministerium des Auswärtigen bereits in ossicicllcr Form mitgetheilt worden. Das Urtheil über die Tragweite dcr getroffenen Zollreform dürfte indessen noch zurückzuhalten sein, bis der neue Tarif selbst vorliegt. Waren die anfangs beabsichtigten Zollreformcn auch schon ein bedeutender Fort schritt gegen die frühere Richtung, so ließen sie, namentlich mit Rücksicht auf den ausländischen Handel, doch noch immer sehr viel zu wünschen übrig, und es bleibt jetzt auch noch außerdem die Frage, ob von den anfangs projectirten Tarifändcrungen nachträglich nicht Manches wieder zurückgc- nommcn worden ist. Es muß, daher, wie gesagt, vor allem die Publika tion des neuen Tarifs abgewartet werden, und solange wir durch die Bestimmungen dieses lchtern nicht eines Andern überzeugt werden, wollen wir uns der allzu großen Hoffnungen enthalten. — Auch der Zollverein wird sich bald wieder mit der Tariffrage zu beschäftigen haben, indem Oester ¬ reich gegenwärtig für eine Anbahnung zur Auf- und Annahme seines Ta- rifs in den Zollvereinsstaatcn thälig ist. Die österreichischen Sähe sind im ! Allgemeinen bekanntlich viel höher als die des Zollvereins, und so recht eigentlich der Ausdruck der üppigsten Zollsatzblüte. Für Preußen, für wcl- ! ches schon die jetzt im Zollverein geltenden Sähe in vielen Fällen ein fast unerträglich gewordener Hemmschuh sind, wird doppelter Grund vorliegen, , sich vor dem Bleigewicht eines noch ausgedehnter» Schuhzollsystems zu j wahren. — Infolge des vortrefflichen Befindens der Kaiserin von Nuß- land nach ihrer jüngsten Niederkunft dürfte ihre und des Kaisers Reise nach Deutschland wol etwas früher angetretcn werden als cs anfangs hieß, und zwar wahrscheinlich bereits am 27. Juni, wobei natürlich vorausgesetzt bleibt, daß in den betreffenden Neiscdispositionen, wie solche in einer neuern Mittheilung ans Petersburg hierhergemcldet worden sind, nicht wieder eine Acnderung cintrilt. — Preußen hat in einer Circulardepesche an die deutschen Negierungen gegen Oesterreichs Vorwürfe wegen Parteinahme für die Donaufürstenthü mer erklärt, daß, den Wünschen dcr Bevölkerungen gemäß, dcr Pariser Fric- dcnsvertrag als maßgebend anzusehcn sei. (HC.) — Der Preußische Staats-Anzeiger berichtet: „Der König hat am 4. Juni dem außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Hohen Pforte, Kemal-Efendi, im Neuen Palais bei Potsdam eine Pri vataudienz ertheilt und aus dessen Händen die große Decoration des Med- schidie'ordcns in Brillanten entgcgengenommen, die ihm von dem Kaiser dcr Osmancn verliehen worden." — Die in Berlin abgchaltene Pastora lconferenz beschäftigte sich unter Andcrm mit der Beantwortung der drei Fragen des Predigers Orth: 1) Was gehört zu einem ehrlichen Bcgräbniß? 2) Aus welchen Gründen kann es versagt werden? 3) Wem ist es zu versagen? Der Redner be merkte zur Beantwortung der zweiten und dritten Frage, welche viel tiefer als die erste das allgemeine Interesse berühren, Folgendes: Nach kirchlicher Schätzung gebe es zwei Arlen dcr Versagung eines ehrlichen Begräbnisses, nämlich Bcgräbniß ohne Sang und Klang in der Reihe und Bcgräbniß im Winkel des Kirchhofs. Durch drei geistliche Handlungen bekennt sich die Kirche zu dem Verstorbenen: 1) durch Gottes Wort, 2) durch Gebet und 3) durch Aufwerfen von Erde. Als Grundsatz nun, wonach die Kirche diese Handlungen zu versagen habe, wurde hingestellt: Wer sein Band mit dcr Kirche in seinem Leben aufgelöst hat, für den kann ein ehrliches Bc gräbniß nicht verlangt werden. Dies sei ein Grundsatz des Kanonischen Rechts, und er sei in unsere Kirchcnordnungcn übcrgcgangen. Wem die Kirche die Gemeinschaft nicht durch einen ausdrücklichen Act aufgcsagt hat, dem darf sie auch das ehrliche Bcgräbniß nicht versagen. Dieser Grund satz wurde zwar als ein zunächst gesetzlicher Standpunkt bezeichnet und die Foderung hinzugefügt, die Kirche müsse durch Seelsorge Ihätig sein, um die Fernstehenden zu gewinnen; er wurde indessen im Allgemeinen als maß gebend hingestellt. Von Kindern wurde als selbstverständlich angenommen, daß sie ehrlich zu begraben scicn. Es handelte sich zunächst weiter um die Bcerdigungsart von Selbstmördern und Duellanten. Entschieden trat dcr Vortrag gegen kirchliche Bcthciligung bei Selbstmördern auf. Wenn sie dics jedoch in unzurechnungsfähigem Zustande geworden sind, so kann kirchliche Beerdigung platzgreifen, dascrn nämlich die kirchliche Behörde die Erlaub- niß dazu ertheilt. Ebenso entschieden wurde sie den Duellanten abgespro chen. Die Stellung dcr Kirche zur Sache wurde in den Worten ausge sprochen: „Schaffet, daß das adelige Blut christlich geadelt werde und die Studenten unter die Zucht des christlichen Geistes kommen!" — Zu Hau (Kreis Düren), meldet die Aachener Zeitung, traf am 11. Juni ein Blitz mehre Personen. Sechs dcr vom Blitz Getroffenen blie ben sogleich todt und 15 Personen wurden mehr oder weniger schwer ver letzt, während noch viclc Andere betäubt zu Boden stürzten. Dcr Blitz schlug gerade während des Gottesdienstes in die gcdrängtvollc Kirche, ohne diese selbst erheblich zu beschädigen. Baiern. Das augsburgcr Anzeigcblatt hatte in einem Artikel über die belgischen Ereignisse nicht undeutlich zu vcrstchcn gegeben, daß dcr Kle rus selbst an denselben Schuld gewesen sein möchte. Infolge dessen hat dcr Vorstand des Katholischen Vereins in Augsburg cincn Protest veröffent licht, welcher folgendermaßen schließt: Solange das Anzeigcblatt nicht widerrufen haben wird, haftet dieser schmah- lige Angriff gegen die heilige Religion auf ihm, und dcr Unterzeichnete erfüllt eine feierlich übernommene Pflicht und bittet hiermit sowol selbst als namens des Ka tholischen Vereins von Augsburg, im Einklang mit den Beschlüssen dcr katholischen Generalversammlung von ganz Deutschland gegen die schlechte Presse: daß das Anzeigeblatt als Schmahblatt in dem angeregten Sinne von keinem Katholiken mehr gehalten oder durch Inserate unterstützt werden möge. Augsburg, !>. Juni 18)7. Karl August v. Brentano, z. Z. Vorstand des Katholischen Vereins (PiUK- vcreins) in Augsburg.
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