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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 05.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193503052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19350305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19350305
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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sLr Zschov« ««» U«ge««t, Zschopa«er Tageblatt ««d Anzeiger Nr. 54 Wochenblatt hindern. Wir müssen sie im Gegenteil diesem wieder näherbringcn. Je besser und schneller uns das gelingt, um so größer ist die Absatzfähigkeit deutscher Erzeugnisse in der Welt. 2. Die Absatzfähigkeit deutscher Er ze u g n i s s e ist um so aussichtsreicher, je besser die Be schaffenheit der deutschen Ware im Verhältnis zum ge forderten Preis ist. Sind wir in der Beschaffenheit so überlegen, daß in ihr ein dem höheren Preis ent sprechender Mehrwert an Leistungen oder Benutzungs dauer vorhanden ist, so ist auch der höhere Preis durch setzbar. Wenn Deutschland in der Weltwirtschaft seinen P^tz wiedergewinnen will, dann muß es aus die geistige, tech nische und handwerksmäßige Ausbildung seiner Menschen den größten Wert legen. Deutschland wird seinen Platz in der Weltwirtschaft wieder erringen und behaupten, wenn unser Volk im neuen Staate sich zum Grundsatz der Leistung und nicht der Bequemlichkeit, zum Grundsatz der Persönlichkeit und nicht des Schemas, nicht zum Ge danken der Versicherung gegen alles und jedes, was uns die Natur entgegenwerfen könnte, sondern zum frischen Ringen und ehrenhaften Kämpfen bekennt." Der Leiter der Rcichswirtschaftskammer, Präsident Hecker, betonte, daß die diesjährige Leipziger Früh jahrsmesse wie keine andere Veranstaltung ein allum fassendes Bild von der Bedeutung und Vielgestaltigkeit des deutschen Gewerbefleißes biete. Sie dokumentiere vor der ganzen Welt den geschlossenen Aufbauwillen der deut schen Wirtschaft. * Der Leiter des Wirtschaftspolitischen Amtes der NS DAP, Bernhard Köhler, wies in seiner Schlutz- ansprache auf den Sinn der Kundgebung des Wirtschafts politischen Amtes anläßlich der Leipziger Messe hin, der darin liege, die Einheitlichkeit und die Einmütigkeit in der deutschen Wirtschaftspolitik zu unterstreichen. Die jenigen, die ein Interesse an einer Erschwerung unserer Politik hätten, sagten sich mit Recht, daß das wichtigste Aktivum und die innerste Kraft unserer Politik das Ver trauen des deutschen Volkes zu seiner Führung sei und daß daher keine Schwierigkeit und keine Not die Arbeit des deutschen Polkes so in ihrem Kern zu treffen vermöge wie eine Erschütterung dieses Vertrauens. Das Ver trauen des deutschen Volkes zum Führer sei aber nicht zu erschüttern, und darum würden Zweifel erhoben, ob seine auserwählten Mitarbeiter einmütig und einhellig die gleiche Politik verfolgten wie er. Man stellt es so dar, als gebe es hier ein Ringen zwischen verschiedenen Rich tungen, einen Kampf revolutionärer und reaktionärer Kräfte, Auseinandersetzungen zwischen wirtschaftlichen Theorien und Systemen. Demgegenüber betonte Bernhard Köhler mit Nach druck, daß nationalsozialistische Politik nicht mit Richtun gen und Systemen gemacht werde sondern mit Männern. Das bedeute, daß jeder, den das Vertrauen des Führers an einen verantwortungsvollen Platz gestellt habe, seine - ganze Kraft und Persönlichkeit für seine Ausgabe einsetze. Deutschland biete allen Völkern der Welt einen auf nahmefähigen und aufnahmewiüigen Markt dar, den sie nur nach den Gesetzen kaufmännischer Ueberlegungen und kaufmännischer Rechtlichkeit zu beschicken brauchten, um auch ihren Arbeitslosen und notleidenden Wirtschafts zweigen Aufträge zu gebe». Das deutsche Volk sei der Auffassung, daß jeder Volksgenosse das Recht darauf habe, in der Arbeitsgemeinschaft seines Polkes tätig zu sein. Nun erkläre man es für ein gewagtes Erperiment, sich vorzunehmcn, daß das sittliche Recht jedes Volksgenossen auf Arbeit verwirklicht werden könne. Das deutsche Volk werde entschlossen und opferbereit an diese höchstwichtige Aufgabe Herangehen und sicherlich der Schwierigkeiten Herr werden. Die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik könne nicht anders sein ats sozialistisch und sie habe bereits bewiesen, daß sie unter Sozialismus nicht die Irrlehren verstehe, die Kapitalismus als Eigrn- tumswirtschaft und Sozialismus als Enteignung dar stellten. Zum Schluß brachte Bernhard Köhler ein dreifaches Sieg-Heil auf das Deutsche Reich, das deutsche Volk und feinen Führer Adolf Hitler aus. — Die vom Wirtschafts politischen Amt der NSDAP veranstaltete Tagung wies einen sehr starken Besuch auf. Erschienen waren u. a. der Rcichsarbeftsminister Scldie, der Beauftragte des Führers für die Wirtschaft, Keppler, die Reichsstatt halter Mutschmann und Sauckel, Vertreter der Sächsischen Negierung, verschiedene Rcichslciter und Gau wirtschaftsberater, führende Männer der Wirtschaft und insbesondere der Erporündustrie sowie auch zahlreiche Diplomaten bzw. ausländische Konsularvcrtreter. (Wagenborgs Bilderdienst.) Großadmiral von Tirpitz, der Schöpfer der deutsche» Flotte, die in der Schlacht am Skagerrak ihre Ebenbürtigkeit mit ver britU^--, ? Beweis stellte, starb vor fünf Jahren, am 6. . , . .: i Alter von 81 Jahren. Machtkampf in Griechenland. Wer erinnert sich noch an das Wort des deutschen Reichskanzlers von Bülow, der 1898 erklärte, Deutschland lege im Konzert der Mächte „die kretische Flöte" still beiseite! Damals, vor 37 Jahren, halt.» ein Mann die JnsMDreta an die alte Heimat Griechenland zurück gebracht: das war Venizelos, der bald nach der Ver einigung Kretas mit Griechenland schon in verhältnis mäßig jungen Jahren Minister geworden war. Er ist mehr als nur der Typ eines „Balkanpolitikers". Er hat als eingefleischter Republikaner mitten im Weltkrieg sein Land in die Arme der Entente geführt und den König Georg gestürzt. Er war der wirkliche Diktator Griechen lands, und er ist es auch gewesen, der im Sommer 1912 die Balkanstaaten zu einem Bunde gegen die Türkei zu- fammenschloß; Mazedonien hat er für Griechenland er obert. Von der Entente ist Venizelos 1916 zum Präsi denten einer provisorischen Gegenregierung gegen den damaligen König Konstantin proklamiert worden, und seine Regierung hat dann 1917 an Deutschland den Krieg erklärt. König Konstantin hat im Juni 1917 sein Land verlassen müssen und die Idee, ein griechisches Großreich zu bilden, wurde für Venizelos 1919 erfüllt. Bei den jetzigen Unruhen har wieder Venizelos seine Hand im Spiel, und Kreta gibt den Mittelpunkt des Aufstandes ab. Mit dem „König von Kreta" soll der General Plastiras zusammengehen, der ebenso wie Venizelos ein „Kingmaker" insofern gewesen ist, als er 1922 die endgültige Abdankung König Konstantins er zwang und im Jahr darauf die Kronniederlegung des letzten griechischen Königs Georg herbeiführte. Seitdem ist Griechenland nicht mehr recht zur Ruhe gekommen; General Plastiras versuchte es mit einer Militärdiktatur, aber die Gegenspieler waren mächtiger, und der Putschversuch wurde binnen 14 Stunden erledigt. Plastiras, der die königstreuen Minister hatte hinrichten lassen, hat persönlich etwas mehr Glück gehabt; er konnte aus dem Gefängnis entfliehen und fand in Südfrankreich ein Heim, von wo aus er dann die innenpolitische Ent wicklung Griechenlands zu beeinflussen versuchte. Die griechische Regierung hat die von Venizelos ge leitete Revolution mit höchst modernen Mitteln bekämpft. Großbombenflugzenge wurden eingesetzt und Kreta, wo Venizelos wieder einmal eine Gegenregierung gebildet hat, ist durch die Athener Regierung rücksichtslos bombar diert worden. Auf dem griechischen Festlande selbst scheint die offizielle griechische Negierung bereits Herr der Lage geworden zu sein; Massenverhaftüngen politischer Persön lichkeiten haben dafür gesorgt, daß nur noch ein Teil der Flotte sich den Aufständischen hat anschließen können. Jagdflugzeuge der Athener Negierung haben über Kreta Aufrufe abgeworfen, die die Bevölkerung auffordern, gegen Venizelos zu den Waffen zu greifen, — kurz, cs ist in Griechenland eine B a l k a n r e v o l n t i on aus gebrochen, wie sie dort nicht gerade selten ist! Schon vor einigen Wochen war in Griechenland eine Offiziersverschwörung aufgedeckt worden, hinter der gleichfalls der General Plastiras stand. Dem Kriegs minister Kondylis halte man eine Höllenmaschine in das Ministerium geschickt, aber der Minister war durch einen anonymen Brief auf die Gefährlichkeit des Pakets hin gewiesen worden! Ein paar Wochen später hatte der Gouverneur von Kreta zwei Schncllfeucrwaffen beschlag nahmt, die an Venizelos nach Kreta geschickt worden waren! „Die Negierung ist entschlossen, den Ausstand mit allen Mitteln und ohne Ansehen der Person zu unterdrücken und die legale Ordnung wicderherzustellen", beißt cs in dem Aufruf, der von Äthen aus an das griechische Volk verbreitet wird. Zu dem Zweck hat man auch die Reser visten mehrerer Jahrgänge eingezogcn, weil man „über zeugt sei, daß die stolzen Söhne Griechenlands gern und freudig ihre aktive Mithilfe dem Lande zur Verfügung stellen!" Der Kreuzer „Averoff" ist aber nach Kreta ge fahren, nm dort Venizelos zu helfen! Dieses Schiff Hai auch so etwas wie eine GZcyichtc: > - > < Türkei stellte „Averoff" nämlich die einzige bewaffnete See macht dar, die der Valkanbund gegen die Türkei auf brachte, die aber genügte, nm die Dardanellen zu sperren! Dabei mar dieses Schiff ans einer englischen Werft für die Türkei gebaut worden, aber von ihr — nicht bezahlt worden, so daß Griechenland in die Tasche griff und sich das Schiff kaufte! Der Ministerpräsident Tsaldaris hatte bei der letzten Neuwahl im griechischen Parlament im März 1933 seinen alten Gegner Venizelos geschlagen. Drei Jahrs zuvor aber war Venizelos noch der allmächtige Diktator Dienstag, den S. März 1SSS Letzte FMnWMW Bor wichtige« Entscheidungen in Pole«. Warschau, 5. März. (Eigener Funkspruch). Wie in Warschauer politischen Kreisen verlautet, soll demnächst eine Konferenz der früheren Ministerpräsidenten bei Pilsudski stattfinden, auf der die wichtigsten staatspoliti schen Fragen erörtert werden sollen. Solche Konferenzen haben auch in früheren Jahren stattgefunden, wenn der Marschall vor wichtigen Entscheidungen gestellt war. Der Aufstand i« Griechenland. Paris, 3. März. (Eigener Funkspruch). Nach einer Meldung aus Athen sollen drei Torpedoboots zerstörer nach Kreta ausgelaufen sein, um mit Unterstützung der Flugzeuge gegen die Kriegsschiffe der Aufständischen vor zugehen. — Nach einer hier vorliegenden Meldung aus Sofia soll General Plastiras unter falschem Namen am 23. Januar d. I. in Nordbulgarien geweilt haben und mit" angeblichen britischen Kaufleuten zusammengekommen sein, die vermutlich in Wirklichkeit britische Offiziere gewesen seien. Die Vollkraft Amerikas gebrochen. Neuyork, 5. März. (Eigener Funkspruch). Auf einem Festessen erklärte General Johnson, der frühere Leiter der Nira, die Errungenschaften der Regie rung Roosevelt hätten in der Geschichte Amerikas nicht ihresgleichen, aber die Vollkraft sei gebrochen, da die spon tane Mitarbeit des Volkes wegfalle. Chaos und Diktatur bedrohten das Land, wenn nicht bald etwas getan würde, um etwas von der Solidarität und Begeisterung des Jahres 1933 wiederherzustellen. Griechenlands gewesen! Das durch und durch politisierte Griechenland batte sich unter dem Druck der Wirtschafts, krise von dem Mann abgewandl, der es in den Krieg und zum Ruhme geführt hatte. Der Parlamentaris- mus war es, der restlos versagte; Venizelos wollte und will ihn retten. Sein Gegner Tsaldaris aber ist Träger ver Idee einer autoritären Regierung. Die §rage der Monarchie ist gänzlich zurückgestellt, und Tsal- oarrs hatte sein besonderes Augenmerk auf das Anwachsen der kommunistischen Bewegung in Griechen land richten müssen. Wie viele griechische Staatsmänner hat auch er übrigens in Deutschland studiert. Aber was er vor Jahresfrist sagte, daß er „glücklich sei, ohne An wendung diktatorischer Maßnahmen im Lande die Ruhe herzustellen, jene Ruhe, die das Land für seinen wirtschaft lichen Ausbau unbedingt brauche", ist ihm infolge der^ Gegnerschaft des alten Unruhestifters Venizelos nun doch nicht beschicken gewesen. Abkommen Italien-Abessinien. Zur Verhinderung weiterer Grenzkämpfe. Wie Reuter meldet, hat die italienische Regierung der britischen Regierung mitgeteilt, daß ein Ab- kommen zwischen Italien und Abessinien abgeschlossen worden sei zur Errichtung einer neu- traten Zone in der Gegend von Ualual, um neue Scharmützel an der Grenze zu verhindern. Kurze Nachrichten. Berlin. Anläßlich des Abschlusses der Berliner Auto schau haben der Präsident des Verbandes der Automobil industrie, Allmers, und der Führer des NSKK., Hühnlein, an den Führerund Reichskanzler ein Telegramm gesandt, in dem sie geloben, im Geiste Adolf Hillers unentwegt an den großen Aufgaben der Moiorisierung des deutschen Volkes weiterzuarbeiten. Koblenz. Um die Neubildung deutschen Bauern tums im Mose 1 gSbiet zu fördern, wird die zwischen den bekannten Weinorten Zell und Enkirch gelegene „Briedeler Heck" urbar gemacht und in landwirt schaftliches Kulturland umgewandelt. Durch diese Jnkulturnahme weiter Niederwald und Odland- flächen können 17 Siedlcrstellen in der Größe von je einer Ackernahruug errichtet werden. Förderung der Landestierzucht Im Rahmen der Erzcugungsschlacht hat sich die Lan- desbanernschaft Sachsen die Aufgabe gestellt, die Landes tierzucht mit allen Mitteln wirtschaftlicher zu gestalten. So ist es zunächst notwendig, daß die sächsischen Bauern nnd Landwirte sich ihre Pferde selbst aufziehen, die sie zur Ackerarbeit brauchen, denn die bodenständigen Pferde sind leistungsfähiger als die eingcführten. Zu diesem Zweck sollen in den Kreis- bzw. Bezirksbanernschaften Pferdezuchtvercine gebildet werden mit dem Ziel, Stuten- und Fohlenschauen zu veranstalten. Auch in der Rinderzucht hat sich gezeigt, daß bodenständige Tiere widerstandsfähiger sind. Schon heute möchte unseren Viehzüchtern geraten werden, sich gute Zuchtbullen zu kaufen, die einen Milchleistungsnachweis der Vorfahren von mindestens zwei bis drei Generationen aufweisen können. Das Zuchtziel liegt bei einer Leistung von 4M)l) bis 5M> Liter Milch mit 3,2 bis 4,<> Fettgehalt. In Sachsen besonders im Rückstand ist die Schwei nehaltung. ES gibt in jeder Nasse leistungsfähige Tiere, aber von einer planlosen Kreuzung der einzelnen Rassen zur Zucht muß abgesehen werden, da dies be stimmt Nachteile hat. Das neue Tierzuchtgcsetz, das zur Zeit in Bearbeitung ist, wird den Körzwang für Eber bringen, und deshalb ist jedem Schweinezüchter zu raten, einen Eber mit Abstammungsnachweis einzustellen. Früh reife und gute Futtcrverwcrter sind das allgemeine Zucht ziel bei der heutigen Zucht. Dieser für alle Zuchttiere gel tende Grundsatz ist auch für die Schweinezucht maßgebend. Bei Zuchtsauen muß der Fruchtbarkeit und Milchergiebig keit größere Beachtung als bisher geschenkt werden. Die Landesbauernschaft Sachsen hat zur Durchfüh rung der Tierzucht sechs Tierzuchtämter eingerichtet. Jeder Tierhalter, der zum Reichsnährstand gehört, wird hier kostenlos in Zuchtfragen beraten. Die Hauptsache aber ist, daß jeder Bauer und Landwirt tatkräftig mitarbeitet, um auch zu seinem Teil dazu beizutragen, das große Ziel der landwirtschaftlichen Erzeugungsschlacht auch auf dem Gebiet der Tierzucht baldmöglichst zu erreichen.
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