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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 15.06.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193506154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19350615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19350615
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- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
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ZschWier SsniltagsMt M«tt M BiWlstt für MsW Ilü llmitit») Nr. 24 Sonnabend, den 15 Juni 1935 Der NM saugt au zu leWev Der Mond fängt an zu leuchten, Da nun die Nacht.beginnt; Um die vom Tau schon feuchten Büsche der Nebel spinnt. Er webt die zarten Schleier , Den Birken, die blaß und blank Sich wiegen in heimlicher Feier, Wie Elfen schmal und schlank. Der Mond zieht seinen Vogen Ueber die Wipfel leis. Die Wolken sind all' verflogen; Auch wir sind einbezogen In seinen Zauberkreis... Heinrich Anacker. ömtGOM« Jung« Gemeinde. Apostelgeschichte 2, 42: „Sie blieben beständig in der Apostellehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet." Am Pfingsttage war damals die junge christliche Ge- ' meinde ins Leben getreten, und mit ihr trat etwas ganz Neues in die Welt und ihre Geschichte, unscheinbar und doch wcltumgestaltend. Mit Bewunderung sehen wir das an. Vorbildlich ist es für alle Zeiten. Wie schlicht wird in dem Bibelwort oben davon geredet! Aber in diesen wenigen Worten wird erschöpfend gesagt, woraus alle weltumwandelnde Kraft beruht, worin sie sich äußert und woraus sie, die sich verschwenderisch ausgibt, sich immer wieder erneuert. Die Wurzel ihrer Kraft ist ihre neue Lehre: die Lehre der Apostel, die sie von Jesus Christus hatten und über ihn verkündeten. Das waren nicht mehr menschliche Spekulationen, sondern gottgegebene Wahrheit ist cs. Zum erstenmal wurde hier das Wort Gottes an die Men schen ganz ernst genommen: alle sind wir, seid ihr vor ihm Sünder. Keiner ausgenommen, anch nicht einer. Mit diesem mutigen Ernstnehmen dieser Wahrheit ist es wie mit einer körperlichen Krankheit: erst wenn sie ganz ernst genommen wird, kann sie überwunden werden, lind die Heilung ist da in der anderen Seite der neuen Lehre: in Jesus Christus seid ihr Gottes Kinder, erlöst, neue Menschen. Dies Wort, diese Lehre hielten sie fest als die Wurzel ihrer Kraft. Hieraus erwuchs ihr neues Leben: die Gemein schaft der Liebe. Diese unerhörte neue Gemeinschaft, von der Zeitgenossen nur mit Verwunderung sprechen konnten. Hier war der Eigennutz aufgesogen von der Liebe, die sich nicht beschränken ließ durch persönliche Zuneigung oder Abneigung, durch Stand und Klasse, durch Volks- uud Landesgrenzen, sondern die nur das eine kannte: Gottcs- kind, mein Bruder. Und neu war ihr Gebet. Es ist nicht mehr das Bitten zu einem harten Richter, nicht mehr das unsichere Nusen zu einem unbekannten Gott, nicht mehr das dreiste Vorrcchnen eigener Leistung, sondern das demütige und doch hochgemute Gebet der Kinder zum Vater: im Namen Jesu Christi. Das Gebet, das sich der eigenen Schwach heit und Sünde wohl bewußt ist, das sich aber ebenso bewußt ist der Liebe Gottes, und das so immer Quelle neuer Selbsterkenntnis aber auch neuer Kraft aus ihm und seiner Treue wird. Lehre, Gemeinschaft und Gebet: Das ist die Kraft der christlichen Gemeinde. Mehr nicht. Aber damit hat sie vermocht, was die größten welt lichen Mächte nicht vermocht haben: sie hat die Wett neu gestaltet. Die Welt hat nicht gewollt. Aber sie hat es nicht verhindern können. Das Werk ist nicht zu Ende. So wird die christliche Kirche weiter am Werk sein müssen, damit es vollendet wird. Dazu muß sie jung sein, immer jung. Wir werden jung und unüberwindlich sein, wenn auch wir festhalten an der Apostel Lehre, an der Gemeinschaft in Jesus Christus, am Gebet zu Gott unserm Vater. Mehr nicht — aber darin liegt jung sein und siegen auch beute. Urbeberreebtscbuti: küvk Unllo 2. Fortsetzung. Nun stand Meta Gregori auf und ging erregt in der Garderobe auf und ab, leise vor sich hinsprechcnd. Plötz lich blieb sie vor Martina stehen und faßte sie an beiden Schultern. „Werde ich heute abend Erfolg haben, Fräulein Müller?- fragte sie nervös. Dann, ohne die Antwort ab zuwarten, lächelnde „Doch, ich weiß es, ich werde heute gut sein — und Sie bringen mir Glück." Das dritte Zeichen wurde draußen gegeben, und gleich zeitig riß der junge Hilfsinspizient die Tür auf und sagte hastig: „Frau Gregori, bitte! Sie sind gleich dran — wollen Sie mit auf die Bühne kommen!" Ein kurzer, wie es Martina schien, hilfloser Blick streifte sie, den das junge Mädchen mit beruhigendem Lächeln und Kopfnicken erwiderte, und dann verschwand die Schauspielerin, und Martina fühlte für die fremde Künstlerin im Herzen eine heiße Angst. Sie sah unwill kürlich in den breiten Spiegel, der ihr bleiches Bild mit den großen dunklen Augen gespenstisch zurück warf. „Das Lampenfieber scheint eine ansteckende Krankheit zu fein,!" murmelte sie dabei und horchte nach draußen, ob
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