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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 15.06.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193506154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19350615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19350615
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
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I08. Zal»»ss»»»b d«» 18. Iu«! 1988 a». 187 iftenschau, rgen? :stkapell«n. im Kirche die Volks' einbrücker). künde, dav gottesdiens! rche Bibel' für Franc irsammlun! Gründig. iinbrücker). l Gott. 3- s brennen mser Mor zem Wette S35 sind da dienst «leb mann. Mstmer m die M m Reinsdors Reichsminister Dr. Frick und der Wie die Explosion erWe lAUfn. Associated Preß.) Eine riesige Wolke türmte sich kurz nach der Explosion über dem Fabrikgelände aus. Dr. Frick an die Velriebsleiluna. Neichsminister Dr. F rick hat an den Betriebsführer Wasag folgendes Beileidstelegramm geschickt: „Tief ¬ erschüttert von dem entsetzlichen Unglück in Reinsdorf bitte ich Sie» den Hinterbliebenen der auf dem Felde der Arbeit gefallenen Kameraden mein herzliches Beileid aussprechen zu wollen. Das Unglück trifft das ganze deutsche Volk schwer Zur Linderung der ersten Not lasse ich dem Regierungspräsidenten die Summe von 10 000 Mark zugehen. Ich bitte ferner, den Verletzten meine besten Wünsche für eine baldige Wieder herstellung zu übermitteln." Obergruppenführer Meirich in Reinsdorf. Neichsinnenminister Dr. Frick und Polizeigeneral Daluege trafen am Freitag an der Unglücksstätte von Reinsdorf ein. In persönlichem Auftrage des Führers war ferner SS.-Obergruppensührer Joses Dietrich an dem Schauplatz des großen Explosions unglücks anwesend. Veileid des Stabschefs der SA. " Im Verlauf der Gruppenführertagung in BadSchandau wurde die Nachricht von dem schweren ' Explosionsunglück in Reinsdorf bekannt. Stabschef Lutze unterbrach darauf die Besprechung und gedachte in ehrenden Worten der auf dem Kampffeld der Arbeit gefallenen Volksgenossen. An die Werkleitung der Wasag wurde folgendes Telegramm zur Absendung ge bracht: „Mit den zum Führerappell versammelten Füh rern der SA.-Gruppen und Amtschefs der Obersten SA.- Führung bringe ich der Leitung und besonders den An gehörigen der Opfer die herzlichste Teilnahme zum Aus druck. Lutze, Stabschef." Die Ursache des furchtbaren Srplofionsuiigiücks - Lieber fünfzig Todesopfer Volizeigeneral Daluege an der LlngiassftStte „Tieferschüttert durch die Nachricht von der furchtbaren Explosionskatastrophe, bei der so viele Kame raden der Arbeit ihr Leben lassen mußten, spreche ich Ihnen und der gesamten Belegschaft Ihres Werkes meine herzliche, aufrichtige Teilnahme aus. Ich bitte Sie, diese allen Hinterbliebenen und den Verletzten mit meinen besten Wünschen für gute Ge nesung zu übermitteln. Ich überweise zunächst den Betroffenen von mir aus den Betrag von 100 000 Mark. Adolf Hitler." . . über die Ursache des furchtbaren Explostonsunglücks in der Westfälisch-Anhaltinischen Sprengstoss-Fabrik in Reinsdorf bei Wittenberg wird folgendes bekannt: Durch «inen Betriebsunfall im Sprengstossbetrieb, wahrscheinlich in der Wäscherei sür Rückstände, entstand ein Brand. ^Vieser Brand war die Ursache einer dann folgenden Explo- 1ion. Durch diese erste Explosion wurden infolge Über tragung durch Sprengstücke weitere Teilexplosionen und Brände verursacht. Bis Freitag wurden 45 Tote geborgen. Es ist an zunehmen, daß bei den Ausräumungsarbeitcn weitere Tote aufgesunden werden, da die Verlustliste noch nicht abgeschlossen ist. An Schwerverletzten befinden sich 73 in Krankenhäusern. Die Leichtverletzten, die kleine Gtas- splitterverletzungen haben, arbeiten zum Teil bereits wieder. Die Sorge sür die Hinierbttebenen. Die Werksleitung sorgt in vollem Umfange für die Hinterbliebenen. Die Bestattung, die besonders feierlich in Anwesenheit von Vertretern der Neichs- regterung und der Partei gestaltet werden wird, findet auf Kosten der Wgrksleitung statt. Die Hinter bliebenen erhalten die volle Höhe des Lohnes bis zum Eintreten der Versicherung ausgezahlt. Ferner ist das Werk bereit, den Hinterbliebenen auf Lebens zeit eine Rente auszusetzen. Die Deutsche Arbeitsfront hat, wie Dr. Ley in einem Tele gramm an den Betriebssichrer der Wasag in Reinsdorf mitteilte, bereits 50000 Mark zur Abwendung der durch das Unglück entstandenen schlimmsten Not ge spendet. Die Deutsche Arbeitsfront wird weiter noch «ine Sonderaktion zugunsten der Hinterbliebenen einleiten. Ebenfalls sind von der „Stiftung für die Opfer der Arbeit" bereits 50000 Mark an gewiesen worden. Aus Wittenberg und den Orten der Umgebung kommen immer wieder Meldungen über Leichen echten nationalsozialistischen Ge meinschaftsgeistes. In bereitwilligster Weise wurden Wohnungen zur Unterbringung der m der ersten Panikstimmung geflüchteten Bewohner von Reinsdorf, Braunsdorf und anderen Orten der Nachbarschaft des Werkes zur Verfügung gestellt. Auch die Arbeiter, die zum Teil nicht in die mitunter weit entfernten Heimatorte zurückkehren konnten, da sie bei dem schnellen Verlassen des Werkes ihre Fahrräder zurücklassen mußten, konnten dank der Hilfsbereitschaft aller Volksgenossen behelfsmäßig untergebracht werden. Spendet zur Linderung der Rot! Das Reichsministerium für Volksauf- klärung und Propaganda teilt mit: Es wird gebeten, Spenden, die zur Linderung der Notlage der Opfer des Unglücks bei Wittenberg bestimmt sind, an die beim Reichsministerium sür Volksaufklärung und Propa ganda bestehenden „Stiftung sür'Opfer der Arbeit" (Kontonummer 120) bei der Reichskreditgesell schaft, Berlin W 8, Behrenstraße 20/21, mit dem Vermerk „Für Wittenberg" einzuzahlen. Flaggen aus Halbmast. Gauleiter Iordandes Gaues Halle-Merseburg gibt folgende Anordnung bekannt: „In tiefer Trauer stehen die Parteigenossen des Gaues Halle-Merseburg an der Bahre der durch das furchtbare Unglück von Reinsdorf gefallenen Kameraden der Arbeit. Zum Zeichen der Anteilnahme der Parteiorganisation des Gaues Halle-Merseburg ordne ich an: Alle Dienststellen der Partei flaggen mit sofortigem Beginn bis einschließlich des Beisetzüngstages halb- m a st, und sämtliche Fahnen der Parteiorganisation sind während derselben Zeit umflort zu tragen." Für die Deutsche Arbeitsfront hat Dr. Ley angeordnet, daß als äußeres Zeichen der innigen Kameradschaft.mit der schwer hcimgesnchten Gefolgschaft der Westfälisch-Anhaltinischen Fabrik sämtliche Dienst stellen "der DAF. sofort die Arbeitsfrontfahne bis einschließlich des Beisetzüngstages der Opfer auf halb mast setzen. Zum Dicnstanzug wird auf fünf Tage Trauerflor angelegt. Sa- Veileid der Meer-, Der Führer und Reichskanzler hat an die Leitung der Westfälisch-Anhaltinischen Sprengstoff-Fabrik das nachstehende Beileidstelegramm gerichtet: An Einzelheiten über dem Hergang des Erplosions- unglücks erfährt man noch folgendes: Der ersten Detona tion am frühen Nachmittage folgte ein furchtbarer Donnerschlag. Auch in deM acht Kilometer entfernten Wittenberg war die Wirkung außerordentlich stark. In der näheren Umgebung des Werkes und sogar in den nach Reinsdorf zu liegenden Straßen gingen die Schau fensterscheiben einiger großer Geschäfte in Trümmer, aus den höheren Stockwerken fielen verschiedentlich Scherben auf die Straßen und verletzten einige Passanten. Durch gehende Pferdefuhrwerke vergrößerten nock die Ver wirrung. Die erste Explosion hatte mehrere Brände zur Folge, die in verschiedenen Zettabständen weitere Detona tionen Hervorriesen. Schon nach 20 Minuten kamen die ersten Verletztentransporte aus dem Werk. Sämtliche privaten Kraftwagen der Stadt Wittenberg wurden aufgeboten, alle Arzte, auch die der weiteren Umgebung alarmiert. Als das Paul-Gerhard-Stift in Wittenberg überfüllt war, wurden bereitwilligsterweise die Verletzten in Priv ol iv ohnungen ausgenommen. Alle Transportfähigen wurden in die Nachbarstädte, zum Teil bis nach Halle, gebracht. Der größte Wert wurde darauf gelegt, die Familien der Verletzten so schnell wie möglich zu benachrichtigen. Das war deshalb sehr schwierig, weil der größte Teil der Gefolgschaft in der weiteren Umgebung von Wittenberg, selbst in den Nachbar kreisen, wohnt. In den Abendstunden war in Wittenberg wieder Ruhe eingekehrt. Die Erregung, die sich unmittelbar nach der ersten Explosion der Bevölke rung bemächtigt hatte, wurde sehr bald durch das sofortige Eingreifen der Polizei beschwichtigt. Von den etwa 3 00 Leichtverletzten konnte der größte Teil nach An legung von Notverbänden wieder in die Wohnungen ent lassen werden. Wittenberg am Morgen nach dem LlngM In Wittenberg war am Freitag wieder völlige Ruhe eingckehrt. Selbstverständlich haben alle Lichtspieltheater und Vergnügungsstätten ihre An zeigen zurückgezogen. Die Sportvereine haben ihre Ver anstaltungen für den kommenden Sonntag abgesagt. Die Geschäfte sind wieder geöffnet. Allerdings siebt man in allen Straßen vernagelte Schaufenster. Glaser und Dachdecker erklären, daß sie, wenn nicyt eine tgnsiano- setzungsaktion von außen her in die Wege geleitet wird, noch Wochen brauchen werden, um alle Schäden allein in Wittenberg zu beseitigen. Sehr gelitten haben natürlich die der Unglücksstätte benachbarten Dörfer und Arbeitersiedlungen, vor allem Reinsdorf selbst und Braunsdorf. Hier sind zahlreiche Dächer abgedeckt, Decken eingestürzt, Giebelwände eingedrückt usw. Die Bewohner haben viel fach ihre Betten aus den Wohnungen geholt und wegen der Einsturzgefahr im Freien kampiert. In den Straßen von Wittenberg sieht man viele Menschen mit Verbänden, es handelt sich um Leichtverletzte. Reichsminister Or. Frick an der Llnglücksstätte. Reichsminister Dr. Frick traf am Freitag gegen 11 Uhr in Begleitung von Generalleutnant Daluege und Rcgie- rungsrat Dr. Giscvius vom Reichsinncnministerium an der Unglücksstätte in Reinsdorf ein. Tr. Frick begab sich sofort an de» Herd der Explosion und ließ sich dort ein gehend Bericht über die Entstehung des Unglücks erstat ten. Seine besondere Sorge galt dem nngehindenen Fort gang der schweren Bergungsarbeiten und der schnellen Unterbringung der Verletzten. Reichsminister Frick be schleunigte durch persönliches Eingreifen die Maßnahmen, die für die Versorgung der Hinterbliebenen und besonders für die augenblickliche Behebung der ersten wirtschaftlichen Rot getroffen waren. Es fand unter seiner Leitung .ine besondere Besprechung sämtlicher anwesenden Behörden- vertreter statt, in der die weiteren Maßnahmen festgelegt wurden. Minister Frick gab eingehende Weisungen für den Fortgang der Ermittlungen und unterstrich auch die be sondere Notwendigkeit, den benachbarten Dörfern und Arbeitersiedlungen, die durch das Unglück zu Schaden ge kommen find, alsbaldige Hilfe zukommen zu lassen. Auch Neichsminister Dr. Goebbels traf in Reins dorf ein, der nach einer Besprechung mit den Vertretern der Behörden und den Direktoren des Werles die 1n- glücksstätte in Augenschein nahm und im Anschluß daran den Verletzten im Paul-Gerhard-Stift einen Besuch ab- stattcte. Zur Milderung der ersten Notlage für die Hinterblie benen und Schwerverletzten übermittelte Neichsminister Dr. Goebbels dem Kreisleiter einen vorläufigen Betrag von 10 000 Mark. ... . . 1 ««i 1VSS Organ für die Otte: KrumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfensiein, Schlößchen - Porschendorf t. deutscher Anzetaenpreise: Die 48 mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; die 98 mm breite Millimeierzeile im Re klameteil 25 Ps.: Nachlaßstaffel Nachweis 25 Pf.; Zifferanzeigeu- gebühr 30 Ps. zuzüglich Porto. Wochenblatt für Zschopau W und Umgegend DaS „Wochenblatt sür Zschopau und Umgegend, Asckovauer Tageblatt und Anzeiger", erscheint werktäglich Mo natlicher Bezugspreis l.7O Mk. Zu- stellgeb.20 Pfg. Bestellungen werden in Uns.SeschäftSst. von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen AschoVaner Tageblatt ru Anzeiger DaS Wochenblatt sür Zschopau und Umgegend (Zschopauer Tageblatt und Anzeiger) ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, des Finanzamts und deS Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt Bankkonten' Erzgebiraische Handelsbank e. G. m. d. H. Zschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 41 Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884 — Fernsprecher Nr. 712
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