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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 12.12.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193512121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19351212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19351212
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
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rber 19S5 unst. sbunde» ilossenen en Vor- rstörung nen für Deutsch- ung des te ihren ng nach Grad- ctschafts- der Zeit : voran- »iderlegt, lediglich ch1 Platz ches und l allein, Männern Pflicht gesunder ieburten- tschlands nm so anderen irats - e >932, aufwics, n. Das bei fast bei uns eite ge- scr steht Auch Dcutsch- döhe der - immer- 000 Ein seil dem iner Zu- :s beacht- ntfchland »ch hinter 2), Polen n a. m. iirteurück- noch ein eilraume Stcrb - .> Sterbc- zwar von iegsiahre cu Stand ralterung »en kann, achtlichen benötigen n, Verlust crbezifser icirr Tat- . daß die zu schuell uud Ge- r ist aber och nichts Meidend Deutsch- Vorjahre zwar von n wir in ten Übei der Höhe Zolen und > bzw. lO ilkerungs- iebr denn Geburten- der ver- i Italien, also nun »ne Frage rfolg, mit n dürfen, ere Volks estand er- nem Ver- uno der . i Staaten !e Ehe- , während beispiel- Kel inehr Familien aus ergibt nt werden »chen eine n Worten: n sich nicht n daß den zcr folgen. wt an den ilichen An sen 48. Ge- gclandt. r har für ung für festgesetzt. , auf die j Pf. In thalten. ' svräsi - Vizepräsi- idc gehören ^'r. 289 Wochenblatt für Zschopa« «nb Umgegend, Zschopaner Tageblatt und Anzeiger Donnerstag, den 1,2. Dezember 1945 Tilg der Msgemeillde a« der BslksWe z« AApü« VEs md SSUlhes Am 12. Dezember 1935 Oer Spruch des Tages. Die wahre Liebe bleibt sich gleich, ob man alle Wünsche erfüllt, oder ob Opfer gebracht werden müssen. Jubiläen und Gedenktage. 13. Dezember. 1769 Dichter Chr. Fürchtegott Gellert geb. 1816 Ingenieur Werner von Siemens geb. 1836 Maler Franz von Lenbach geb. 1863 Dichter Friedrich Hebbel gcst. Sonne und Mond. 13. Dezember: S.-A. 8.02, S.-U. 15.45: M.-N. 10 27. 2 ? .2:: Volksschule Zschopau. Das neue Nolksschullesebuch für das 5. und 6. Schuljahr ist erschienen. Der kommissarische Leiter des Ministeriums siir Volksbildung hat verordnet, daß dieses Lesebuch von allen Schülern und Schülerinnen des 5. Schuljahres anzu schaffen ist. Alle Eltern, deren Kinder ein 5. Schuljahr be suchen, werden deshalb aufgefordert, dieses Buch zu kaufen. Wir stellen den Eltern anheim, das Lesebuch den Kindern als Weihnachtsgeschenk auf den Gabentisch zu legen. Vielleicht könnte so die Anschaffung finanziell erleichtert werden. * NS-Kullurgemriade — Theatrrrirg Zschopau. Die NS-Kulturgemeinde ruft ihre Mitglieder für den 16. Dezember zum letzten Male im alten Zahle zu einer Vorstellung zusammen. Diesmal werden uns die bekann ten Künstler und Künstlerinnen der „Sachs. Kullurbühne" ein heiter-unbeschwertes Lustspiel „Ehe in Dosen" (von Leo Lanz und Ralph Arthur Roberts) vvrsetzen, ein Lustspiel, in dem Ehe- und Ehescheidungsprvbleme er örtert werden. Das sind zwar Themen, die einem ernsten Schauspiel und sogar einer erschütternden Tragödie gut anstehen würden, aber unsere beiden Dichter betrachten s nun mal die Sorgen und Kümmernisse der Menschen vom Standpunkt der Humoristen aus und sind ja damit — nicht erst seit Wilhelm Busch — nicht im Anrecht. And weil wir mit der Tragik des Menschenlebens in den „Räubern" und in „Meier Helmbrecht" eindring lich genug bekanntgemacht worden sind, so wollen wir — gewissermaßen als Vorspiel zu der ja auch meist recht sorglos gestalteten Shlvesterfeisr — am Montag abend herzlich lachen über die Schwäche unserer lieben Mit menschen und damit, wenn wir ehrlich sind, über uns * Dittersdorf. Die NS-Frauenschaft, Ortsgruppe Dit tersdorf, veranstaltet am Sonnabend in Hänels Gasthof eine öffentliche Adventsfeier mit dem Dichter Reinhold Braun, Dresden, wozu die Einwohnerschaft herzlichst eingeladen ist. — Am „Tag der nationalen Solidarität" wurden in unserem Ort 266,27 und am darauffolgenden Eintopfsonntag 268,65 gesammelt. Chemnitz. Zusammenlegung von 18 Kran- kenkassen. Im Bezirksausschuß wurde u. a. beschlossen, in Wittgensdorf auf dem Platz einer ehemaligen Fabrik anlage hundert Volkswobnungen nach einem Plan des Heimatschußes in Form einer großzügigen Dorfanlage zu errichten. Auch in Siegmar-Schönau, Wüstcnbrand, Glösa, Reukirchen und Obcrfrohna sollen Volkswohnungen er richtet werden, für die Mittel in Höhe von 70 000 Mark zur Verfügung gestellt werden. — Ferner wurde beschlossen, 18 Ortskrankenkassen des Bezirkes, die größtenteils finan zielle Rot leiden, zn einer Krankenkasse zusammenzulegen, die dann etwa 60 000 Mitglieder umfassen würde. Die Zusammenlegung wird erfolgen, sobald die Genehmigung des Oberversichernngsamtes vorliegt. Penig. Seinen Verletzungen erlegen. Vor einigen Tagen war unweit der Staatsstraße Chemnitz -Leipzig der Papicrfabrikarbeiter Hammer aus Langen leuba-Oberhain auf einer Wiese liegend schwerverletzt auf gefunden worden. Im Krankenhaus ist er jetzt seinen Ver letzungen erlegen. Nach den bisherigen Feststellungen hatte sich Hammer mit seinem Fahrrad an einen Lastkraftwagen angehängt und dabei wahrscheinlich einen Straßenbaum gestreift, wodurch er stürzte. Hammer war 29 Jahre alt; er hinterläßt Frau und vier Kinder. Bautzen. Göring als Pate. Beim elften Kind des Einwohners August Göbel hat Reichsminister General Göring die Ehrenpatenschaft übernommen und den Eltern ein namhaftes Patengeschenk übersandt. Der verewigte Reichspräsident von Hindenburg und der Führer und Reichskanzler haben bereits schon für Kinder Göbels die Ehrenpatenschaft übernommen. Bautzen. Zahlreiche K e l l e r e i n b r ü ch e auf geklärt. Die Gendarmerie verhaftete in Göda den Ein wohner Heinz Knöchel und in Kleinförstchen den Ein wohner August Mucke, die beide zu zahlreichen Keller- einbrüchcn und sonstigen Diebstählen als Täter ermittelt werden konnten. Im Verlauf der Ermittlungen wurden in Soculahora der Vater des Knöchel und der Einwohner Kmoch verhaftet. Durch die Festnahme dieser Personen konnten zahlreiche Straftaten, vor allem Kellereinbrüche, in Göda, Bantzen, Auritz, Cölln, Piclitz, Mehltheuer, in Gnaschwitz und Seitschcn aufgeklärt werden. Mit welcher Unverschämtheit die Täter zu Werke gingen, geht daraus hervor, daß sich der iange Knöchel der Polizei angeboten hatte, bei der Ermittlung der Täter zu helfen. Dresden. Weihnacht der o st sächsischen Kriegsblinden. Die ostsächsischen Kriegsblinden und ihre Angehörigen sowie die Witwen verstorbener Kriegs blinder vereinten sich zu einer Weihnachtsfeier. Gebiets inspekteur und Gauamtsleitcr Handge von der NSKOV überbrachte kameradschaftliche Grüße von Neichsstatthaltcr Mutschmann. Bezirksobmann Herfurth wies darauf hiu, daß es für die Kriegsblinden ein besonderes Erleben sei, Weihnachten gemeinsam feiern zu können. Besonderen Beifall löste ein Krippenspiel aus, bei dem zahlreiche Ka- meradenkinder mitwirktcn; es folgten Weihnachisüber- raschungen für die Kinder. Freital. N a n g i e r u n f a l l. Auf den Anschluß- gleisanlagen der Gußstahlfabrik Döhlen wurde ein 63- iähriger Arbeiter von einer Rangierlokomotive erfaßt und mitgeschleift. Der Verunglückte war auf der Stelle tot. Plauen. Haus der Hitler-Jugend. Hier fand die Weihe eines „Hauses der Hitler-Jugend" statt, Im Anschluß an den öffentlichen Unterricht fand im „Kaisersaal" die diesjährige zweite Versammlung der Schul gemeinde statt. Schulleiter Stark betonte in seiner Begrüßungsrede, daß diese Versammlung durch Verordnung des sächsischen VolksbildungsministeriumS anzusetzen war. Ter Festsaal der Volksschule ist anderweit in Anspruch genommeu, so daß der Kaisersaal als Tagungsort dienen mußte. Er wünschte den in Anbetracht der Verhältnisse zahlreich erschienenen Vätern und Müttern ein paar fröhliche Stunden. Mit „W e i h n a ch t S s i t t e n und -gebräuche im Erzgebirge" machte uns der Redner des Abend, Lehrer Steglich bekannt. Ein gemeinsam gesungenes Lied „Wenn's Weihnachten is" versetzte die Anwesenden in die echte frohe Weihnachtsstimmung, so daß alle den Ausfüh rungen des Lehrers Steglich willig folgten. Nirgends, so führte er aus, wird das schönste aller Feste so innig und so fröhlich gefeiert wie bei u»S im Erzgebirge. Wir versetzen uns in die selige Kinderzeit zurück und statten im Geiste einem erzgebirgischeu Torf einen Besuch ab. In der Aö- veutszeit singt groß und klein die schönen, altvertrauten Weihnachtslieder. „Auf Tochter Zion schmücke dich in an genehmer Zier". Dieses Schneeberger Weihnachtslied brachte der Schulchor (Leitung: Kantor Möckel) zu Gehör. Die Adventszeit beginnt eigentlich schon mit dem Buß tag; denn an diesem Tage holt der Vater das Moos aus dem Walde, das er zu seinem Weihnachtsberg braucht. Am St. Andreasabend will der Erzgebirgler gar zu gern einen Blick in die Zukunft tun; er gießt deshalb Blei und hofft zuversichtlich, daß eine schöne Bleiform eine glückliche Zu kunft gewährleistet. Auch das Tiervrakel wird von den jungen Mädchen, die doch missen möchten, ob ihnen im näch sten Jahr ein Mann beschert wird oder nicht, häufig befragt. Die Mutter schneidet knospende Zweige ab und stellt sie in die Nähe des OfenS, so daß die Weihnachten aufgeblühten Zweige den Frühling in die schlichte Stube des Erzgebirg lers hineinzaubern. Der Adventskranz kommt wieder zu Ehren, und die Gotteshäuser sind von festesfrohen Menschen gefüllt. Mancherorts ertönt, von Musikanten gespielt, das „Feldgcschrei" vom Turm hernieder — das Feldgeschrei, einst, in den Zeiten des dreißigjährigen Krieges ein Warn ruf, heute ein Freudeuruf anläßlich der Ankunft des Herrn. Anderswo singt die Kurende auf dem Markt, und in Zscho pau zieht der Posaunenchor durch die Straßen und erfreut uns mit seinen Liedern und Chorälen. Ein solches Festlieü „Ehre sei Gott" sang wiederum der Schulchor. Die Erinnerung an die Zeit, in der die Erzgebirgler als Bergleute ihr Brot verdienten, wird gerade zur Weihnachts zeit besonders wach. Man gedenkt da des größten Berg mannssohnes Dr. Martin Luther und singt bas alte Berg lied „Wenn schwarze Kittel schareuweis hin nach der Grube zichu." Frisch-fröhlich sang uns der Schulchor auch dieses Lied vor. Am 6. Dezember erscheint St. Nikolaus — oder sein Bruder, der Knecht Ruprecht. Begleitet wird er ost vom Vornkinnel. In Annaberg beginnt an diesem Tage der St. Nikolaustag, während der Zschopauer WeihnachtSmarkt arg zurückgegangen ist im Vergleich zu früheren Zeiten. Der Mutter obliegt eine süße Arbeit: sie muß den Kuchen backen. Alle Familienmitglieder sind stark daran inter essiert, daß der Stollen auch gerät. Ter Vater endlich holt bedächtig alle Figuren vom Boden herunter, die zum Weih- nachtsberg oder zur Pyramide gehören, und bessert die schad haften sorgfältig aus. Es ist schon so, wie unS das Lied verkündet, das der Schulchor zu Gehör brachte: „Wie fix eich heut die Zeit vergieht" (Alfred Dost.) So kommt der Heilige Abend heran, volles Glockcn- geläute begrüßt ihn allerorts, heiliger, süßer Friede liegt über den ganzen Tag auSgebreitet. In Grünhainichen und Waldkirchen erbitten an diesem Tage die Kinder von den Spielzeugfabrikanten kleine Gaben, die sie auch bereitwillig erhalten. Aber um 5 Uhr abends, wenn die Wcihnachts- glocken zum ersten Male ertönen, suchen wir gern unser Heim auf und lassen uns einspinnen in die selige, fröhliche Weihnachtsstimmung. Am heiligen Abend sollen auch Pflanze und Tier ihre Freude haben. So umbinbct der Vater die Obstbäume mit Stroh und legt jedem Tier ein Stückchen Brot in die Krippe ?as aus eigenen Mitteln und Kräften sämtlicher Gliede rungen der HI für ihre Zwecke vorgerichtet wurde. Neben sen zahlreichen Schar-Räumen, die durch Sprüche und Wandmalereien geschmückt sind, fällt der als Ehrenhalle )er toten HI-Kameraden ausgestaltete Fahnenranm auf. * Oreilöpfige Familie aus vem Leben geschieden. ' Tie ans dem Ehemann, der Ehefrau und einem zwölf jährigeu K-nd bestehende Familie Lindner in Naunhvi bei Grimma ist durch Einatmen von Gas freiwillig ans dem Leben geschieden. Die Ehegatten hatten offenbar im gegenseitigen Einverständnis gehandelt. Koppelung von Waren verboten. Von der Prcisübcr wachungsstelle in Leipzig wird mitgeteilt: Es ist fest gestellt worden, daß sich in verschiedenen Einzelhandels geschäften die Unsitte eingebürgert hat, die Abgabe einer bestimmten Art von Lebensmitteln von der Bedingung abhängig zu machen, andere Waren mit abznnchmen. So wird z. B. bei Abgabe von Butter die Mitnahme von Backwaren, bei Schweinefleisch die Mitnahme von Kalb fleisch gefordert usw. Die Koppelung von Waren jeder Ari im Groß- und Kleinhandel ist verboten. Wer dieser An ordnung zuwiderhandelt, wird gemäß 8 2 der Verordnung vom 8. Dezember 1931 als unzuverlässig angesehen; es kann deshalb die Schließung des Geschäftes angeordnci werden. Wer ist warenhansstcuerpflichtig? Die Warenbaus- stcncr dient dazu, der Not des miuclständischen Einzel handels abz»helfen und damit gegen das Vordringen der Warenhäuser, Einheitspreisgeschäfte und dergl. Schutz zu bieten. Der Begriff des Warenhauses kann jedoch, wie das OberverwatmngSgericht in Dresden jetzt festgestellt hat, nicht nur auf dicken Zweck der Steuer abgestcllt werden. Auch ist dafür nicht unbedingt maßgebend, ob ein Betrieb gerade zu den Handelsunternehmen gehört, deren wirt schaftliche Bedeutung die Einführung der Steuer veranlaßt oder in den Futteruapf. Zu den Menschen jedoch kommt der Bergfürst und beschenkt sie mit seinem Frieden: „Glückauf! Ter Bergfürst ist erschienen, daS große Licht der Welt!" Sv begrüßt ihn der Erzgebirgler. So sang auch uns der Chor das „Turmglückauf" vor. Mau gedenkt still der Toten: In Zschopau stellen trauernde Eltern ihren frühverstorbenen Lieblingen bren nende Weihnachtsbäume auf die kleinen Kindergräber. Viel alter Glaube wird lebendig. Neunerlei gibt's zum Abendessen. Quellende Speisen wie Erbsen, Linsen, NeiS werden gereicht; denn diese Speisen bedeuten einen vollen Geldbeutel im neuen Jahr. Ter Vater zündet das Heilige- Abend-Licht an und gibt eS im Familienkreise herum, ängst lich darauf bedacht, daß es nicht ausgehe; denn das bedeutete den Tod eines FamilieuglicbeS im neuen Jahr. Tic Reste der Speisen, Brot muß immer dabei sein, wickelt man in das Tischtuch ein und schenkt sie den guten Geistern. Die Nachtwächterchöre verschönern mit ihren Liedern die Nacht zum ersten Feiertag. Ter Chor bot solch ein Lied: „Lob, Preis und Tank und Ehr' will ich dir, Zein, geben." — Leider wurde das Umfingen der Kurrendaner 1914 ein gestellt. So ist die Stunde der Erfüllung gekommen. Mit den Hirten knien wir anbetcnd an der Krippe und hören eine Frau ihren Mann bitten: „Joseph, lieber Joseph mein, hilf mir wiegen das Kindelein." 4 Geiger aus den ersten Klas sen, von Kantor Möckel am Harmonium begleitet, spielten uns die Melodie dieses weihevollen Wiegenliedes vor. Wir Menschen aber bitten mit dem Schulchor an diesem Abend: „Komm herein, du Gesegneter des Herrn." Am ersten Weihnachtsfeiertag früh wird beschert. Ter Christbaum hat in unser Gebirgsland erst spät seinen Ein zug gehalten, weil den engen und oft überhitzten Torfstuben die Pyramide mehr anstcht. Vor der Bescherung eilt alles zur Mette in die Kirche. Eine alte Sitte treffen wir man cherorts an: Ein einzelnes Kind singt die Weissagung vom Chore herab. Unser Kantor Möckel hat eine solche Weis sagung für Zschopan komponiert, die zur Christmette ertönt. Vier junge Damen, vom Komponisten am Harmonium be gleitet, brachten dieses Werk zu Gehör. Typisch für das Erzgebirge ist der Quempas, ein Musik stück, das uns wiederum Kantor Möckel (am Harmonium) mit seinen vier Geigern bot. Wir in Zschopau gehen mit der Christlaterne zur Früh- mctte. Wir freuen uns, daß sich diese alte Sitte wieder bei uns einbürgert, zumal wir durch den Kauf dieser volks- künstlerisch wertvollen Laternen den schwer ringenden Volks genossen an der Grenze des Reiches helfen. Noch einmal blicken wir in die vom Jubel der Kinder und der stillen Freude der Erwachsenen erfüllte Wcihuachts- stube der Erzgebirgler hinein. Wir erfreuen uns an den prächtig-geschnitzteu Bergmännern und WcihnachtSengeln und sind der Staatsführung dankbar dafür, daß sie den Wert dieser urwüchsigen Volkskunst anerkennt. Und wennReichs- statthalter Mutschmann die Annabcrger Ansstellung „Weih nachtsglück im Erzgebirge" besucht hat, dann dürfen wir versichert sein, daß den Bemühungen weiter Kreise, altes Brauchtum zu pflegen und zu fördern, von allen Regie rungsstellen aus größtes Verständnis entgegengebracht wird. Weihnachten, das Fest der Freude! Als Abschluß sang der Schulchor ein rechtes Frendcnlied: „Ich freue mich in dir und heiße dich willkommen." Lebhafter Beifall belohnte die trefflichen, von gründ licher Sachkenntnis nnd echter Heimatliebc zeugenden Aus führungen des Redners. — In einem Schlußwort wies Lehrer Steglich darauf hin, daß wir cS unsrem Führer zu danken haben, wenn wir inmitten einer vom Wancnlärm erfüllten Umwelt Weihnachtsfrieden genießen können, und bat alle Besucher des Abends, ihrer Verbundenheit mit dem Führer dadurch Ausdruck zn verleihen, daß sie in die ihnen am Saalausgang von Kindeshand entgegengehaltencn Wiu- terhilfssammclbüchscn ihr Scherflein einlegen. Nach dem Sicg-Heil-Gruß auf Führer und Vaterland sang die Versammlung das alte erzgebirgische Weihnachts lied: „Hcit is der heil'gc Ohmd, ihr Mab." Reich befriedigt von all dem Gehörten verließen mir den Kaisersaal in dem Bewußtsein, einer sinnigen nnd er hebenden Advcntsfeier bcigewohnt zn haben. Hans Schwerdt. hat. Schließlich ist auch inchi ausschlaggebend, ob cs sich mu ein „Warenhaus" in landläufigem Sinne handelt. Es kommt vielmehr darauf an, ob das Unternehmen im ganzen ein Großbetrieb ist, der dcn Einzelhandel mit Waren ans mehr als einer der in der sächsischen Gewerbestenerverord- nung 1933 bezeichneten Gruppen betreibt nnd darin einen Umsatz von mindestens 200 mm Mark gehabt hat. Uebrigcns trifft die WarcnhanSstencr nur dcn Einzelhandel. Ein Unternehmen, das daneben noch Großhandel betreibt, hat diese Siener nur für den Einzelhandel zn entrichte». Aus dem Gerichtssaal Schwere Strafen für Veruntreuungen. Das Schöffengericht in Waldheim verhandelte gegen zahlreiche Personen, die zum Schaden der großen WaldHeimer Brückenmühle rund 15 000 Mark veruntreut hatten. Bei den Angeklagten handelte cS sich teils um frühere Angestellte der Mühle, teils um Bauer» mid Land- wirte aus der Umgebung von Waldheim. Sie halten in einer großen Anzahl von Fällen fortgesetzt gemeinsam Betrügereien, Untrenehandlmigcn nnd Diebstähle zum Nachteil der Mühle begangen. Der Schaden ist von dcn Angeklagten nachträglich teilweise wiedcrgntgemacht wor den. Die unterschlagenen Gelder wurden größtenteils bei Trinkgelagen nsw. anSgegeben. Der Haiiptangcklagte Reichelt erhielt drei Jahre Zuchthaus, 3000 Mark Geld strafe und drei Jahre Ehrverlust. Der Angeklagte Vorpahl erhielt zwei Jahre Gefängnis, 2000 Mark Geldstrafe und zwei Jahre Ehrverlust, der Angeklagte Reuben ein Jahr sechs Monate Gefängnis. 1000 Mark Geldstrafe und zwei Jahre Ehrverlust. Da Fluchtverdacht bestand, winden bei allen drei Verurteilten die Haftbefehle anfrechicrhalten. Sechs Angeklagte erhielten Gefängnisstrafen bis zu zehn Monaten und Geldstrafen bis 1000 Mark, drei Angeklagte wurden nur zu Geldstrafen verurteilt, zwei Personen frei- gesprochen.
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