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Deutsche allgemeine Zeitung : 24.10.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185810241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18581024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18581024
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1858
- Monat1858-10
- Tag1858-10-24
- Monat1858-10
- Jahr1858
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 24.10.1858
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Erfolgen der britischen Waffen. Gleichzeitig geben sie aber Mitteilungen über neue Schwierigkeiten und stellen die Lage der Dinge in weit weniger günstigem Lichte dar, als die ofstciellen telegraphischen Depeschen zu schildern unternahmen. Im ganzen genommen sind jedoch die Erfolge der englischen Generale nicht zu unterschätzen; die Rebellen in Eentralindien sind desorga- nistrt worden; in Audh hofft man trotz der Stärke deS Feindes auf einen glücklichen Feldzug; in Behar wird ein tüchtiges ArmeerorpS bald ins Feld rücke», und die Operationen während der Regenzeit haben trotz der Beweg lichkeit des Feindes nicht nur tatsächliche Siege zur Folge gehabt, sondern auch, mit einer einzigen Ausnahme, die Vereinigung der größern Jnsur- gentencorps gehindert. Im Vordergründe der Erfolge steht der Sieg über das sogenannte Gwalior-Kontingent, dessen Befehlshaber Tantia Topee un gewöhnliche strategische und taktische Geschicklichkeit im Laufen entwickelte, und der, als er endlich stehen blieb, total geschlagen worden sein sott. Die Vor gänge lauten folgendermaßen: Nachdem Tantia Topee vom General Roberts bei der heiligen Stadt Nathwara geschlagen worden und der General sich nach Nufferabad zurückzog, wurde zwei fliegenden Kolonnen der Auftrag «rtheilt, den Rebellenchef „abzuschneiden" oder, besser gesagt, seinen Marsch nach Chumbul zu hindern. Dieser Plan scheint jedoch nicht in der Absicht Tantia ToPee'S gelegen zu haben, sondern er machte einen merkwürdigen Marsch nach Südostcn, überschritt in sieben Tagen nicht weniger als sechs Flüsse, passirte durch Nutlenghur, und der ihn verfolgende General Park sah ihn Plötzlich am jenseitigen breiten Fluß, ohne ihn angreifen zu können. General Michel, der den Feind bei Mundesore finden wollte, sah ihn nicht, und so marschirt Tantia Topee über die Berge vor Zhalra Patun, eine reiche und große Stadt. Die Truppen in dieser Stadt gingen mit 40 Ka nonen zu ihm über, die Bankiers wurden gebrandschatzt und Nena Sahib als Herrscher proclamirt. Tantia Topee gab die Idee, die ihm englische Berichterstatter zuschrieben, nämlich den Platz zu Vertheidigen, aus. Er hätte sonst die Generale Robert, Robertson und Michel unter den Wällen der Stadt gesehen. Er zog sich gegen Centralindien durch Beora zurück; doch sein sonst rapider Marsch wurde durch die zahlreiche Artillerie gehindert. General Michel, der sich mit General Lockharb vereinigte, griff ihn an, und obwol die Artillerie ein zerstörendes Feuer gegen die englischen Truppen unterhielt, wurde der Feind geschlagen und ihm 27 Kanonen abgenommen. Die Insurgenten flohen (allerdings nach englischen Berichten) nach allen Richtungen und verloren 300 Todte, 192 Stiere znit Munition und Le bensmitteln beladen. Indessen berichten unsere Correspondenzen, daß Tantia Topee sich mit Maun Singh vereinigte und gegen Jhansi oder Saupore marschirt, was allerdings beweisen würde, daß die Truppen des Rcbellen- chefs nicht „nach allen Richtungen zersprengt und vernichtet sind". Königreich Sachsen. *Leip)ig, 23. Oct. Der päpstliche Nuntius Fürst v. Chigi traf gestern, von Hof kommend, mit Gefolge und Dienerschaft hier ein, über nachtete in Stadt Rom und reiste heute nach Köthen weiter. — Vom Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sach sen ist das 15. Stück vom Jahre 1858 ausgegeben worden. Dasselbe ent hält : Nr. 68: allerhöchste Bekanntmachung, das oberlausitzer Provinzialstatut wegen Anberaumung eines Präcluflvtermins für die Einrechnungen zur Landcscriminalkasse betreffend, vom 2. Aug. d. I. (als Präclusivtermin wird der 31. Dec. 1861 anberaumt); Nr. 69: allerhöchste Verordnung, die Pu blikation des wegen Auslegung und Anwendung der Art. 8—10 der Bun- dcscartelconvcntion vom 10. Febr. 1831 unterm 29. April 1858 gefaßten Bundesbeschlusses betreffend, vom 24. Aug. d. I. (bezieht sich auf die zu vergütenden Unterhaltungskosten der Deserteure); Nck 70: Verordnung des Finanzministeriums, die Vermehrung der Salzschankstätten betreffend, vom 29. Juli d. I. (entscheidet Zweifel über die Competenz der Behörden rück sichtlich der Stellung von Anträgen auf Vermehrung der Salzschankstätten in einem Orte, und bezeichnet eine Vermehrung derselben über das drin gende Bedürfniß hinaus als im Interesse der Konsumenten wie der Regie nicht statthaft); Nr. 71: Bekanntmachung des Finanzministeriums, die der Sparkasse zu Pegau bewilligte Stempelbesreiung betreffend, vom 13. Sept, d. I.; Nr. 72: Verordnung des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts, das Ausschreiben der katholischen Kirchenanlage betreffend, vom 30. Aug. d. I.; Nr. 73: Bekanntmachung des Finanzministeriums, die Er öffnung der Telegraphenvereinsstationen Auerbach, Grimma und Leisnig betreffend, vom 21. Sept. d. I.; Nr. 74: allerhöchste Bekanntmachung, die Anleihe der Stadt Glauchau betreffend, vom .18. Sept. d. I.; Nr. 75: Deeret deS Ministeriums deö Innern wegen Bestätigung der Statuten der erzgebirgischen Societätsbäckerei und Brauerei, vom 29. Sept. d. I.; Nr. 76: Verordnung des Ministeriums des Innern, das beim Handver kauf der Apotheker zu benutzende Gewicht betreffend, vom 25. Sept. d. I.; Nr. 77: Dekret deS Ministeriums deS Innern wegen Bestätigung des Ober hohndorf-Schader Steinkohlcubauvcreins, vom 25. Sept. d. I.; Nr. 78s: Verordnung des Ministeriums des Innern, die Volks- und Viehzählung im Jahre 1858 betreffend, vom 1. Oct. d. I.; Nr. 79: Verordnung des Finanzministeriums, den ErhcbungSfuß für die UebergangSabgaben und die Biermalzsteucr betreffend, vom 7. Oct. d. I. (Dr. I.) — Dem Frankfurter Journal wird auS Dresden vom 11. Oct. geschrieben: „Der vor kurzem von Berlin ausgewiesene Advocat Eckert hat sich mit einer Eingabe an das königlich sächsische Ministerium des Auswärtigen ge wandt, worin er um Verwendung für Aufhebung des preußischen Landes verbots bittet. Diese Eingabe liegt jetzt auch gedruckt vor. Als Beilagen sind sämmtliche Schriftstücke beigegeben, die den Eckert'schcn Aufenthalt bc treffen. Die Ausweisung desselben erfolgte auf die an Polizcistette abge gebene Erklärung, «nicht eher von Berlin weichen zu wollen, bis er in irgendeiner Art seinen Zweck erreicht», nämlich eine Audienz bei dem Prin zen von Preußen und die Einschlagung eines gerichtlichen Verfahrens gegen de» Freimaurerorden. Von dem König von Preußen hat Eckert, wie er gelegentlich erwähnt, vor einigen Jahren auf seine Zusendung von Schriften eine freundliche Antwort und ein Giiadeiigescheiik erhalten. Auf sein Send schreiben an den König von Hannover, den Großherzog von Baden und den Herzog von Sachsen Koburg-Gotha erhielt Eckert von allen drei hohen Herren «freundlichen Dank» und — weiter nichts. Jenes Sendschreiben ist später in 2000 Exemplaren an hohe Personen, unter andern auch an die Großloge in Deutschland, versandt worden." " — Am 18. Oct. fand zu Kieritzsch die erste friedensrichterliche Be zirksversammlung in der Amtshauptmannschaft Borna statt, wobei namentlich über die Nothwendigkcit eines RepressivgesetzcS gegen Wald devastation, einer zwangslosen Herstellung von Forst- und Flurschutzverbän den und einer Durchführung gemeinsamer Vorkehrungen gegen culturfeind- liches Ungeziefer, ferner über die Beaufsichtigung und Einrichtung der Ar menhäuser, Aufbewahrung von Streichzündhölzchen, das Gebaren der Win- kelagcnten und Gütermäklcr, das öffentliche Tanzmustkwesen und das deshalb für den leipziger Regierungsbezirk bestimmte neue Regulativ, sowie die Einführung allgemeiner Vorschriften über das Aehrenlcsen und Kartoffel- stoppcln tk. verhandelt wurde. In den vorschriftsmäßig zu bildenden Aus schuß wurden die HH. v. Friesen auf Rötha, v. Streit auf Medewitzsch, v. Winkler auf Dölitz, Stockmann auf Zöpen und Fuchs-Nordhoff auf Möckern gewählt. (S. C. Z.) Annaberg, 19. Oct. Wir hatten heute Gelegenheit, einer Uebung der hiesigen Feuerwehr beizuwohnen, und halten es für Pflicht, auf die treffliche Organisation und wirksame Einübung dieses Corps aufmerksam zu machen. Dasselbe ist über 500 Mann stark, zum größten Theile zweck mäßig uniformirt und theilwcise nach dem Muster der berliner Feuer wehr organisirt. Neben den Arbeiten der Bedienungsmannschaften für die Spritzen, der Rettungsmannschaften u. dgl., hat uns vorzüglich ange- fprochen, was seitens einer Schar freiwilliger Steiger in Ersteigung hoher Gebäude von außen, Anwendung des Rettungsschlauches rc. geleistet wurde. Am erfreulichsten aber war die Wahrnehmung, mit welcher Präciston lediglich durch die Hornsignale die Thätigkeit der sämmtlichen Mannschaften dirigirt und geregelt wurde, ohne daß die geringste Störung und Un regelmäßigkeit vorgekommen wäre. Wer die traurigen Erfahrungen kennt, welche bei einem Schadenfeuer der Mangel an energischem Commando ma chen läßt, wird gerade diese Eigenschaft hvchschätzen. Wir führen als Be weis an, daß vom ersten Alarmblasen an (die Mannschaften hatten aller dings vorher die Revue passirt und waren in den Behausungen des Alarm signals gewärtig) die Probe von zwei Zubringern, fünf Spritzen, welche erst an den markirten Ort zu schaffen waren und sämmtliche Uebungen der einzelnen Corps und dergleichen bis zum Bergen der Löschgeräthe an den Aufbewahrungsorten in 45 Minuten vollendet war. Die tüchtige Orga- nistrung und Einübung des Corps beruht namentlich auf der Energie deS Commandanten der Feuerwehr, Kaufmann Hempel, dem der Turnlehrer Vogelgesang, als Anführer der Freiwilligen, mit aufopfernder Thätigkeit zür Seite steht. (Dr. I.) Handel und D Dresden, 22. Oct. Unsere beiden Champagnerfabriken, die hiesige und die in der Oberlösnitz, sind jetzt in vollster Thätigkeit. Ihre Angestellten, unter Beaufsichtigung ihrer Directoren, durchziehen den ganzen Rebenstrich von Pillnitz bis unterhalb Meißen, und kaufen und sammeln die Trauben auf den Privatbergen ein. Zwar ist Heuer der Preis der Trauben gegen das vorige Jahr bedeutend herabgegangen (7 Lhlr. statt 10 Thlr. für den Centner), was eine Folge der theilweise überreichen Ernte ist; allein unsere Weinbaüer sind immer noch damit zufrieden, da eine so rasche und mühelose Verwerthung auch ihren Werth hat. Als warnendes Beispiel möchten wir bei dieser Gelegenheit die in einer ausländi schen Champagnerfabrik gemachte Erfahrung, daß in frisch angelegten Kellern über 7000 Flaschen Champagner umgeschlagen, hier erwähnen, obschon dies die hiesige Fabrik nicht treffen kann, da diese außer ihren allerdings neuen Kellern über noch mehrere große alte Keller dißponiren kann, auch die neuen Keller, bei ihrer Con- struction, dem Grundboden (Sand) und dem Baumaterial (Sandsteinquader), kaum ein Verderben der Kellerluft fürchten lassen dürften. Hamburg, 21. Oct. Die Schiffe der insolventen brasilischen Dampf- Industrie. schiffahrtSgesellschaft sind in Auction verkauft: Petropolis für 270000 und Teutonia für 221000 M. Bco. — Die Köthner Zeitung berichtet aus Dessau unterm 19. Oct.: „Wie wir ver nehmen, soll die jetzt nahezu baulich vollendete Dessau - Bitterfeld - Halle- Leipziger Eisenbahn bis zum 1. Jan. 1859 vollständig dem öffentlichen Ver kehr übergeben werden. Bekanntlich ist bisher nur die Strecke Dessau-Bitterfeld eröffnet." Börsenberichte. Serlin, 22. Oct. Fonds und steld. Freiw. Anl. 100'/, bez.; Präm.-Ani. 116'/, bez.; StaatSschuld-Sch. 84-/, bez.; Fdr. Ldr. 109-/, bez. Ausländische Fonds. Poln. Schatz-Obl. 85'/, G.; Poln. Pfdbr. neue 87 /, G.; 500-Fl.-Lose 89etw.bez.u.G.; 300-Fl.-Lose 93'/4 bez. Rankaetien. Preuß. Bankanth. 140 Br.; Berl. Kassenvcrein 125 Br.; Braun schweig. Bankact. 106 Br.; Weimar. 99'/, bez.; Rostocker 117 G.; Geraer 83-/, Br., 83'/, G ; Thüringer79'/, bez.; Gothaer 80 Br.; Hamb. Norddeutsche 87 G.; Vcr- einsbank 97 bez. f Hannoversche 95 Br., 94'/,G.; Bremer 102'/, G.; Luxemburger
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