Deutsche allgemeine Zeitung : 22.05.1879

546 sein humanes collegialischeS Wesen, seine gewissenhafte Bertheidigung der ihm anvertrauten Interessen, seine klaren PlaidoyerS. Er war vor seiner Niederlassung in Leipzig Rechtsanwalt zu Labes. Bei uns hinter läßt er das beste Andenken. — Die dresdener Polizeidirection hat Erhebungen über die angebliche gewaltsame Entführung deS russi schen Fürsten Cantacuzeno angrstcllt. Diese Er hebungen haben nun Folgendes ergeben: Von einer gewaltsamen Entführung des Fürsten, bezie hungsweise einem Vergehen gegen die persönliche Freiheit desselben kann durchaus keine Rede sein. Fürst Rudolf E-ntacuzeno, am 31. Mai 1812 in Odessa geboren, früher russischer Artilleriegeneral, hat in Südrußland große Be sitzungen und lebt von seiner Familie seit ungefähr acht Jahren getrennt. In Dresden, woselbst sein Sohn studirte und ein Verwandter, der kaiserlich russische Hofrath Ghen« nady, ansässig ist, weilte der Fürst schon längere Zeit. Er wohnte zuerst im Grand-Union-Hotel, sodann bei einer Wilwe Namens Schütz, die er durch ihren verstorbenen Vater, der mit ihm befreundet war, kennen lernte, und ge noß dort die sorgsamste Pflege. Die Gemahlin des Fürsten Cantacuzeno, welche selbst ausgedehnte Besitzungen in Ruß land hat und gegenwärtig in Pultawa wohnt, hat nach langjähriger Trennung ihren Gatten in jüngster Zeit in Dresden ausgesucht und ihn dazu bewogen, nach Odessa zu reisen, um seine Familie noch einmal zu sehen. Der Zu stand de« Fürsten veranlaßte seine Gemahlin zu diesem Ent gegenkommen. Fürst Rudolf Cantacuzeno acceptirte den Vorschlag mit Freude, bestimmte selbst den Tag der Ab reise, und die Fürstin sendete deshalb ihren Secretär Lejanu von Odessa nach Dresden, ihren Gemahl auf der Reise zu begleiten. Je näher die Stunde der Abreise kam, um so schwerer wurde es dem Fürsten ums Herz, da er für Dres den sehr eingenommen war und Stadt und Leute liebge wonnen hatte. Im letzten Moment äußerte er" sich aller dings, daß man ihn gewaltsam aus Sachsen sortbringen und nach Rußland schleppen wolle. Mit Widerstreben folgte er auch dem schon früher genannten russischen Hofrath und seinem Diener auf den Bahnhof, sodaß Personen, die da mals auf dem Bahnhofe anwesend waren und den Vorfall ansahen, an eine gewaltsame Entführung denken mußten. Der ehemalige russische Gesandtschaftsattache' Pomonsky-Sol- tyk, der mit dem Fürsten befreundet ist, richtete in über triebener Besorgniß d^S bekannte Telegramm an die wiener Polücidirection und führte die andern auf der Depesche gezeichneten Personen nur al« Augenzeugen an, weil sie bet der Abreise de» Fürsten auf dem Bahnhofe waren. »Leipzig, 21. Mai. Gestern Mittag 12V, Uhr trafen au» Glauchau 184 und au» Borna 174 Reservisten, welche in jenen Orten zusammengezogen worden waren, unter Escort» je eine« Militärkommando« vom hiesigen 107. Infanterieregiment behufs einer zwölstägigen Schieß übung hier ein. — Vorige Nacht um 12 Uhr wollte sich ein 19 Jahre alte« Dienstmädchen, welches heute den Dienst zu verlassen gehabt hätte, am Schleußiger Weg« in der Pleiße ertränken, sie wurde aber noch lebend wieder hcrausgezogen und in« Krankenhaus geschafft. * Leimig, 21. Mai. Vor dem hiesigen königlichen Be zirksgericht sand gestern öffentliche Einspruchsverhand lung in der Privatanklagesache de« Theaterdirectors vr. August Förster gegen den Verein der Leipziger Theaterfreunde statt. Das Bezirksgericht erkannte auf Bestätigung de« ersten Urtheil«, setzte jedoch die Strafe jede« Angeklagten auf 50 M. herab. — Dem Dresdner Journal wird über einen Unfall, welcher sich aus der Berlin-Görlitzer Bahn zwischen Görlitz und Zittau zugetragen, von einem Reisenden, wel cher heute Morgen von dort hier eingetroffen, in zuver lässiger Weise Folgendes mitgetheilt: „Der letzte Zug nach Görlitz verläßt Zittau abend» 9 Uhr. Al« dieser am ge strigen Abend unmittelbar vor dem eckardtsberger Ein schnitte über einen circa 20—25 Ellen hohen Damm hin wegfuhr, senkte sich dieser unerwartet, allem Vermuthen nach infolge der vorausgegangenen starken Regengüsse. Die Maschine und die hinter derselben befindlichen Personen wagen kamen von den Schienen und zum Theil am Damm fuße, zum Theil an der Böschung zu liegen, während nur der Schlußwagen auf den Schienen stehen blieb. Die Passa giere, welche an Montagen diesen Zug ziemlich zahlreich zu be nutzen pflegen, weil nach den Unterwegsstationen Hirschfelde, Rosenthal, Ostritz und Nikrisch «in starker Localverkehr statl- findct, erlitten ebenso wie da« Zugspersonal mehrfache, wenn auch, soweit bekannt geworden, nicht erhebliche Lon- tusionen. Der Führer und der Feuermann sanden im Stadt krankenhause zu Zittau Aufnahme, von wo au« beide be ruhigende Nachrichten an die Ihrige» in Görlitz gelangen lassen konnten; das übrige Personal kehrte später nach Gör litz zurück, während sich die Reisende» nach dem eine Viertel stunde entfernten Zittau oder, soweit die- in so später Abendstunde noch möglich war, nach den nahegelegenen Ort- § schäften zerstreuten. Der Zugsverkehr ist augenblicklich noch § unterbrochen und sind die Passagiere zum Umsteigen ge- , nöthigt. Die Strecke Zittau-Nikrrsch ist am 15. Oct. 1875 ' dem Betriebe übergeben." i — Die neueste „Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben bei der Serre'schen Zweig-Schiller- Stiftung zu Dresden im Jahr« 1878" weist ein Stammvermögen der Stiftung am Schluffe des Jahre« 1877 von 1,031509 Mi auf; davon wurden im Jahre 1878 43484 M. 61 Pf. an Zinsen vereinnahmt und von diesen 32875 M. (als vier Fünftel abgerundet) an den Vorort der Deutschen Schiller-Stiftung statutenmäßig ab gegeben. Von dem der Zweigstiftung verbliebenen Rest wurden 4110 M. kapitalisirt, wonach 4109 M. 37 Pf. zu Unterstützungen für die Zweigstiftung verfügbar blieben. Wirklich verwendet zu Unterstützungen an Schriftsteller oder deren Angehörige wurden im Jahre 1878 3950 M. ' Handel und Industrie. * Leipzig, 20. Mai. Die Verwaltung der Chemnitz- Würschnitzer Eisenbahn hat die Dividende für da« zweite Semester 1878 auf 7 Proc. festgesetzt; die Gesammt- bwldende pro 1878 beträgt demnach 13'/- Proc. * Uartvruhe, 20. Mai. In der heute stattgehabten Ge neralversammlung der Ettlinger Spinnerei wurde nach bedeutenden Abschreibungen, einer starken Dotation de« Er- gäuzungSfond« und einer beträchtlichen Zuweisung für neue Maschinen, die Vertheiluug einer Dividende von 105 M. für die Actien 1-itt. A und einer solchen von 52 M. 50 Pf. für die Actien I-Itt. L genehmigt. An Stelle de« verstorbenen Abraham v. Oppenheim wurde Ludwig Frowein juo. au« Elberfeld in den AuffichtSrath gewählt. «Bremen, 20. Mai. Petroleum ruhig. (Schlußbe- richt.) Standard White loco 8,85, per Juni 8,30, per Juli 8,30, per August-December 8,55. * Antwerpen, 20. Mai. Petroleummarkt. (Schluß bericht.) Raffinirte«, Typ« weiß, loco 20'/« bez-, 21 Br., per Juni 20'/, Br., per September 21'/« Br., per Sep- tember-December 21'/, bez. u. Br. Ruhig. «Glasgow, 20. Mai. Roheisen. Mixed nnmbers Warrants 42'/, Sh. Die Verschiffungen der letzten Woche betrugen 9919 Ton« gegen 7820 Ton« in derselben Woche de« vorigen Jahres. «Liverpool, 20. Mai. Baumwolle. (Schlußbericht.) Umsatz 12000 Ballen, tjavon für Speculation und Export 2000 Ballen. Amerikaner '/,« D. theuerer. Middl. ame- rikanische Mai-Juni-Lieferung 7'/«, Juni-Juli-Lieferung 7'7., D. «Liverpool, 2Ü. Mai. Zu der Wollauctron, die heute begann, waren 14600 Ballen angemeldet; Geschäft lebhaft, Preise 5 Proc. höher als bei der Märzauclion. «Manchester, 20. Mai. (Garne.) 12r Water Armi tage 7'!«, 12r Water Taylor 7'/«, 20r Water Micholls 9'/,, 30r Water Gidlow 9'/«, 30r Water Clayton 10'/«, 40r Mule Mayoll 9'/«, 40r Medio Wilkinson 11, 36r Warpcops Qualität Rowland 10'/„ 40r Double Weston 11,60r Double Weston 14'/,, Printer» ^««, 8'/,pfd. 94'/,. An ¬ ziehend. Lotterie. «Leipzig, 21. Mai. In der heutigen fünf, zehnten Ziehung 5. Klasse 95. königlich sächsischer Lan deslotterie fielen folgende Gewinne auf die beigesetzten Nummern: 30000 M. aus Nr. 91543; 15000 M. auf Nr. 74331; 5000 M. ans die Nrn. 67370. 87623; 3000 M. auf die Nrn. 1605. 7136. 8985. 10923. 14327. 28300. 31945. 32645. 34752. 35483. 36139. 42726. 45089. 46184. 46682. 50620. 51909. 52392. 52601. 55163. 57206. 61127. 66005. 71464. 74376. 74903. 76150. 79799. 83027. 84736. 90316. 93714. 99331. 1000 M. auf die Nrn. 3839. 4926. 5148. 13666. 14599. 15637. 17768. 20294. 27792. 28684. 33541. 38025. 40476. 45805. 53514. 53674. 56684. 62783. 63771. 68248. 75640. 77555. 87502. 87531. 500 M. auf die Nrn. 582. 4091. 4686. 5911. 6455. 9629. 10030. 10225. 10914.12278.15585. 20882. 21383. 21430. 22058. 28129. 30668. 32434. 40330. 43046. 44112. 45902. 48002. 49209. 52336. 53269. 56404. 59310. 61691. 61752. 66383. 66557. 71388. 72408. 76284. 78270. 78777. 84627. 92518. 93119. 96489. 97263. Hörseilberichte. «Strli», 21. Mai, 12 Uhr 15 Min. EröffnungScur«. Oest. Lreditact. 462,—L Oestz-Franz. StaatSb. 470,—, Oest. Südbahn (Lomb.) 144,—, Berg.-Märk. 90,75, Köln-Min- dener 129,50, G aliz. Karl-Ludwigsb. 105,25, Rhein. 120^0, Rumän. 31,—, Discvnlo-Comm. 153,60, Königs- und Laurahütte 75,40, Oest. Lose v. 1860 122,60, do. Gold- rente 70,10, do. Silberrente 60,—, do. Papierrenle 59,40, Ruff. Anl. v 1877 86,90, do. Bankn. 195,25, Deutsche B. 117,50, Ung. Goldrente 82,—. Tendenz: sehr fest. Aus Vteu bekannt« Curse von 11 Uhr 10 Min. vorm. Oest. Lreditact. 267,50, Oest.-Franz. StaatSbahnact. 271,—, Oest. Südbahn (Lomb.) 95,50, Galiz.Karl-LudwigSb. 243,—, Oest. Goldrente 80,70, Deutsche Marknoten 57,82',, Na- poleonsd'or 9,37'/,. Tendenz: günstig. «Lerlio, 20. Mai, 3 Uhr — Min. Fonds. Deutsche Reichsanleihe 98,40, 4'/,Proc. Preuß, consol. Anl. 105,70, 5proc. sächs. Rente 75,30, Oester. 1860er Lose 122,70, do. Papierrente 59,40, do. Silberrcnte 60,—, do. Goldrente 70,—, Ungar. Goldrente 81,80, ruff. consol. 5proc. Anleihe v. 1877 86,60, do. Prämienanleihe 148,10. Rankactien. Allg. Deutsche Lreditanst. 128,30, Ehemn. Bank». 83,—, Darmst. Bk. 131,90, Deutsche Bk. 116,60. Deutsche Reichsb. 155,—, DiSconto-Lomm. 152,60, DreSd. Bk. 112,40, Geraer Bk. 85,—, do. Handels- u. Lreditbank —, Gothaer Bank 93,50, Leipziger Discontoges. 74,25, Meininger Lreditanst. 82,75, Sächs. Bk. 107,25, Schönh. Bankv. 23,50, Thür. Bk. 80,25, Weimar. Bk. 37,—. — Oesterr. Lreditanst. 455,50. Lisenbahnactien. Aussig-Teplitzer 156,—, Berlin-Potsd.- Magdeb. 91,25, Berlin-Stettin 102,90, Bre-l.-Schweidn.- Freib. 74,80, Halle-Sorau-Guben 14,80, Magdb.-Halberst. 137,75, Mainz-LudwigSh. 76,25, Oberschl. I-a. X 150,—, Oest. Nordwestb. 227,50, Prag-Turnauer 38,60, Rumänier Stammact. 30,60, do. Stammprior. 86,50, Thür. 128,50, Weimar-Gera Stammprior. 23,—. — Berg.-Märk. 90,75, Berlin-Anh. 91,50, Köln-Mind. 129,50, Galiz. Karl-Ludw. 104,90, Franzosen 469,—, Lomb. 142,50, Rhein. 120,—. 8ortem NapoleonSd'or 16,21, Oest. Banknoten 173,30, Ruff. Bankn. 195,30, Oest. Silbergulden 173,70. Wechsel) Amsterdam k. S. 169,20, do. 2 M. 168,85, Belg. Bankpl. 10 Tage 81,HO, do. 2 Mon. 80,75, London kur, 20,435, do. 3 Mon. 20,37,. Paris k. S. 81,15, Peter«, bürg k. S. 194,70, do. 3 M. 194,10, Warschau k. S. 194,90, Wien k. S. 173,—, do. 2 M. 171,90. « /rauksnrt a. M., 20. Mai. Schlnßcurse: Londoner Wechsel 20,416, > Wiener Wechsel 173,— , 3proc. Sächsische Rente 75'i,, Oest. Papiexrente 59'/,, do. Silberrente 59'/,, do. Goldrente 69'/,, StaatSb. 233'/«, Lomb. 71'/«, Galiz. 209',, Oest. Lreditact. 228, Darmst. Bankact. 131'/«, Deutsche Reichsbank 155. «Hamburg, 20. Mai. Silberrente 60, Goldrente 69'/«, Lreditact. 228'/,. 1860er Lose 122'/,, Franz. 582'/,, Lomb. 178, Jtal. Rente 79'/«, 1877er Russen 86'/,, VereinSb. 122'/„ Laurahütte 74, Commerzbank —, Norddeutsche 144, Intern. Bk. —, «merik. 95-«, Köln-M. 129. «Me», 20. Mai. Schlußcurse. Papierrent« 68M' Silberrente 69,90, 1860er Lose 131,—, Nordwestb. 180M ' Bankact. 852,—, Lreditact. 265,50, Anglo - Austr.-Banl 119,50, London 117,60, Silberagio 100, Ducaten 5.547-, NapoleonSd'or 9,36, Galiz. 241,50, StaatSbahn 269,50, Lomb. 82,—, Goldrente 80,50, Deutsche ReichSbankn. 57,75. « Porl», 20. Mai, 3 Uhr uachm. 3proc. amortifirb. Rente 82,50, 3proc. Rente 80,35, 1872er Anleihe 114,45, Jtal. 5proc. Rente 81,20, Oest. Goldr. 69'/,, Ung. Goldr. 83'„ 1877er Russe» 89'/„ Kranz. 583,75, Lomb. 178,75. do. Prior. 268,-, 1865er Türken 11,80, 1869er 70,-, Türkenlose 47,-. Leipziger Produktenbörse am 21. Mai. Witterung: Angenehm. Spiritus loco 52,20 G.; niedriger. «Leipzig, 21. Mai. So freundlich wie die Börse den gestrigen Tag beendet, in ebenso steundlicher Stimmung nahm sie den heutigen Verkehr wieder auf. Die Tendenz war im Generellen wieder eine entschieden feste, die Kauf lust machte sich auf den verschiedenen Effectengebieten mehr oder weniger zu schaffen, was bei einer Reihe von Papieren sowol eine fortschreitende Entwickelung der Lurse zur Folge hatte, als auch auf die geschäftlich« Thätigkeit einen fördern- den Einfluß ausübte. Die letzten Nachrichten lauten von sämmtlichen Plätzen günstig und entsprechen solche den Mn- schen unserer Börse vollkommen. Die günstige Stimmung hielt, einige hier und da sich bemerkbar machende unbedeu tende Abschwächungen abgerechnet, bis zum Schluffe des Verkehrs stand. Die Anfangsnotirungen in Berlin und Wien stellten sich höher. Deutsche Fonds waren ziemlich belebt, und nahmen hauptsächlich Reichsanleihe, Sächsische Renten zu wenig veränderten Lursen am Verkehre theil. Recht lebhaft gestaltete sich das Geschäft in auswärtigen Fonds, und standen Ocsterreichisch« und Ungarische Renten und 1860er Lose in besonderer. Gunst. Eisenbahnactien waren heute wiederum stark begehrt; besonders zeichneten sich Kottbus-Großenhainer Actien und Stammprioritäten, Magdeburg-Halberstädter, Galizier, Köln-Mindener, Bergische, Rheinische, Turnauer, BreSlau- Schweidnjtzer, Buschtiehrader Z4 und L, Gaschwitzer und Altenburg-Zcitzer Stammprioritäten durch größere Umfahr und theilweise höhere Curse au«. Bankactien ziemlich belebt; Leipziger Credit profitirte bei größern Umsätzen einige Bruchtheile, ferner machte sich für Deutsche Bank, Koburger Credit, Darmstädter Bank, Leipziger Baük, Dresdner, Geraer, Weimarische und Säch sische Bank Kauflust bemerkbar und wurden dieselben theil weise höher gehandelt oder gesucht. Von Jndustriepapieren gingen Chemnitzer SpiNnerei- actien höher ziemlich lebhaft um, auch Sondermann u. Stier sowie Brauerei Jürgens kamen in gute Frage. Priöritäten lebhaft; von deutschen waren Magdeburg- Leipziger und S, Leipzig-Dresdner 4'/«proc., Thllrin- ger und Halberstädter, von österreichischen namentlich Busch- tiehrader steigend, Graz-Köflacher, Gömörer, Lemberger, Rudolf, Franz-Joseph bevorzugt und wurden in große» Beträgen gehandelt. Wechsel waren mäßig belebt. Bon Sorten waren österreichische und russische Bank noten niedriger. Neueste telegraphische Depeschen. "Wien, 20. Mai. Fürst Alexander I. von Bulgarien ist heute Nachmittag hwr «ngttroffm und am Bahnhofe von einer Deputation der hiesigen bulgarischen Colonie begrüßt worden. * Versailler, 20. Mai. Die Deputirtenkam- mer votirte einen 'Credit von 500000 Frs. zur Unterstützung der durch einen Cyclon heimgesuchten Bewohner der Insel Riunion. Der Unterrichtsmini ster Ferry brachte einen Gesetzentwurf ein betreffend den Nachweis der Befähigung zur Ertheilung de» Unterrichts in Elementarschulen. Der Gesetzentwurf ordnet die Unterdrückung der Obedienzbriefe an, durch welche den Mitgliedern von Congregationen Vas Recht, Unterricht zu ertheilen, gewährt wird. Gambetta theilte im Namen des Justizministers mit, daß der selbe die Genehmigung zur strafrechtlichen Verfolgung gegen Paul de Cassagnac nachsuche. Seitens der äußersten Linken ist folgende Tagesordnung für die auf Donnerstag festgesetzte Berathung der Interpellation Lockroy'S über die Anwendung des Amnestiegesetzcs aufgestellt worden: Die Kammer spricht ihr Bedauern aus, daß das Ministerium das Amnestiegesetz nicht in einem dem Geiste deS Gesetzes mehr entsprechenden Sinne angewendet hat, und geht zur Tagesordnung über. * London, 20. Mai. Oberhaus: Auf eine An frage Lord Carnarvon'S erwiderte der Staatssecretar für Indien, Cranbrook, es hätte allerdings vor einigen Wochen im Dekan große Noth geherrscht und sei es infolge dessen zu Räubereien gekommen; von einem Drohmanifcst gegen den Gouverneur von Bombay sei ihm nichts bekannt, er habe indessen telegraphische Aus kunft hierüber verlangt. Bei Abgang der letzten Post sei eS im Dekan wieder ruhiger gewesen. Der Herzog v. Rutland lenkte die Aufmerksamkeit des Hauses auf den zunehmenden Nothstand des Handelsstandes und sprach die Ansicht aus, daß am besten durch Ein führung von Einfuhrzöllen geholfen werden könne. Lord Beaconsfield lehnte eS ab, auf den Gegenstand einzugehen, die Frage sei nur dann discutirbar, wenn ein genau präcisirter Antrag gestellt werde. * Petersburg, 21. Mai. Das Journal de Saint- PLtcrSbourg demcntirt die Behauptung deutscher Blätter, Rußland hätte angesichts des neuen deutschen Zolltarifs mit Repressalien bezüglich der Einfuhr von Schienen, Eisen und Locomotiven gedroht. Die Frage sei gar nicht erwogen worden, Rußland habe niemals seine Tarife durch Verträge gebunden, und erkenne andern Staaten dieselbe Freiheit zu. * Bukarest, 2(0. Mai- Unter den im dritten Wahlcollegium gewählten 52 Deputirten befinde» sich etwa 40 Liberale. L8.8t.-L.ul.i L. 8.I^väron äo. äo. äo. L.-Oalt. äo. äc Vde»nttLerä< ä< äo. kärti 30/g Li L»»o1or 8t»ä L.rrou».8t.-t kskrikNrr p. Ais» »r 1001 pr. 1! pr. 100 äo. äo. äo. äo. äo.. äo. ä S ä ä ä ä ä ä< ä< äi ä. äc III.8. v.1000 äo. äo. ä». SLwdurg. 8t» Ür.-LorA.L»ä LL»trt»vLv LL.8t.-L1-vr rr.ktd.ä.v.6 ä« ät äo. äo. äo. Vreiäovr So. äo. äo. äo. äo. äo. äo. äo. rr.-Ltd.ä.v.I LroL»»oLv. S Lo—L»oLo Li Lot«» ämjvp r -q. d. Wiei v.18k v.180 Lvd. ä ^.0t., ^.Urd ä äo. 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