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Sächsische Staatszeitung : 26.09.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192309266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19230926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19230926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-09
- Tag1923-09-26
- Monat1923-09
- Jahr1923
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 26.09.1923
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SächsischeSlaalszeilung Staatsan?eiaer für den Freistaat Sachfen den Freistaat Sachfen Nr. 225 Dresden, Mittwoch, 26. September 1923 Vor den Verhandlungen mit de« Alliierten die Vorschläge Reiche» in de« anderen Dageszeittmge» wiederholt werden. Für die Einheit des Reiches an deutsche« In ¬ ta sse. Sei e» nicht natürlich, daß, trotz der energische, Betonung Potnearb», die »elt sich frage, ob Frankreich wirtlich bezahlt sei« wolle »der ob e», »« für seine Sicherheit z» sorgen «nd den Wettbewerb einer aufstrebende« dtntsche« Andnstrie »n verhindern, die «ns- deutschen Zölle werden auf der der Goldwährung erhoben u»d in die Reparatio«»tasse abgefllhrt gehalten werden, eine über seine Finanzen Dauer de» «orawrinm» iettt» gewisse Anteile dnstrieattie« vor. l2. Denlschlaud wird alliierte Kontrolle 4. Die Grundlage zum Leit werden. ü. Die Eisenbahue« auf der linken Seite de» Rhein? werden von eine« alliierte« rr«st verwaltet werde«, in de« Frankreich, Belgien, England «nd da» Rheinland vertreten sein sollen. Poinear» betrachtet diesen Punkt als wesentlich für die Sicherung Frankreich». «. Gewisse Kohlengrube» im Ruhr gebiet sollen von der deutsche« Regierung be schlagnahmt und einem interalliierte« Drnst auS- geliefert und aus gleicher Grundlage wie dir linksrheinischen Eiscnbabnen verwaltet werden. 7. Um die Garantie für eine Goloanleihe zu bekommen, soll tn Deutschland, «nter ähnlichem Regime wie demjenigen der linksrheinischen Eisenbahnen, ei» Monopol geschaffen werden, woran allerdings Deutschland das überwiegende Interesse besitzen sott. Es würde sich hier um die belgische« Monopolvorschläge handeln, insbesondere in Kalisalzen und Wälder« 8. Die Block« de des Ruhrgebiets wird sofort eingestellt werden, der Handel an Ruhr und Rhein wird, n«ter Kontrolle des Komitees Bad Ems, wieder ausgenommen werden. Ls soll eine Amnestie der ansgcwiesenen Eisenbahner und Beamten in Erwägung gezogen werden, doch müssen diese zuvor dir alliierte Autorität antrkennen. S Die progressive Räumung der Ruhr wird beginne«, sobald die Alliierten davon über zeugt sind, daß Dentschland bereit sei, bi» an die Grenze seiner Leistung-fähigkeit zu bezahle«. Fraukrtich und Belgien werden be stimmte Teile des besetzte« Gebiete» räumen, wen» eine gewiss, Anzahl von Milliarden «ordmark bezahlt sein wird. 10. Sobald die »de« erwähnten Bedingungen »on Dentschland angenommen sei« werde«, wird ei« ne«er Reparatlonspla« mit eine« drei- oder vlersährige« Moratorium für die Varschuld kntworfe« werden. 11. «enn gewisse Grube«, an den Poinearb gratuliere«", schreibt der„DempS', „aber wir wolle« noch etwas Nachdenken, bevor wir Herr« Stresemann Beifall spende«. Ein Drinmph kau« nichts nützen, wen» der Kanzler, der seine Unterschrift geben soll, viel leicht bald seine« Platz rä««e» «uh." Stresemann wolle zwar den Widerstand anfgebe», aber er verleugne nicht die Potttik seines Vor gänger». Auch Stresemann bleib« dabei, daß Frankreich und velgien nicht da» Recht gehabt hätten, sich Pfänder im Rulrgebiet zu sicher». Er ordne nnr den Rückzug an, weil ihm nicht» anderes Sbrigbieibe: genau wie ein General, der feine Arme, für spätere Kämpfe be reit haben wolle. Deshalb bedürfte« die Erklärungen deS Kanzlers zunächst noch einer Ergänznng. Die Verordnung über de« Widerstand müsse widerrufen, jede Hilfe- leistung, die, direkt oder indirekt, de« Wider stand oder die Sabotage begünstige, eingestellt werden. Der „Demps' kommt zu der Schluß- folgerung, die Einstellung de» Passive« «ider- standes sei nur Form, solange nicht der Be weis geführt werde, daß der Widerstand wirk lich ausgegeben worden sei. Dieser Beweis lasse sich nnr erbringe«, wen» die Arbeit be ginne und durch ihre» Ertrag zu erlen«e« sei, daß sie etwas »inbri»ge. Also mühte» nach der »ffiztetten veendigung des passive» Widerstandes erst tinige Woche» der Arbeit und der Abgabe folgen, damit die Verbündete» Der „Temps" mahnt zur Vorsicht. Ter Gegensatz Stresemann-Ludendorff. Pari», 2b. September. Philippe Millet erklärt im „Paris Midi', die wichtigste Frage für Teutschla»ds Zuknnft sei, ob Stresemann stärker bleibe» werde als Ludendorff. Dem Bürgermnt VS» Kanzlers Stresemann müsse auch von de« Gegnern Bewunderung gezollt werde«. Lnuo habe „seine eigene Sicherheit dem Wohle de- Lande» vorgezogen' und weile in der Zett der Krise in Amerika. Dieses anerkennende Urteil wird im „Demps' nicht bestätigt. Der Artikel dieses Blatte» enthält alle», was auch in de« anderen Abendblätter« über die Situation in Deutschland zu lese« ist «nd dürste deshalb Wohl, gleich de« andere« ähnlichen Kommentare«, einer offiziöse« Information seine« Ursprung ver- danke«. Der Aufsatz zeigt schon im erste« Satz, worauf ,» der Regierung ««kommt. „Wir dürfe« Italienische Befürchtungen. Rom, 2». September. Die imtte«ische Presse veröffentlich» la«ge Berliner Depeschen über die inne»- ««v «»heiipolitische Lage De»tschlanbö. „Messagero" sagt, «an habe lange Vorher gesehe«, daß die kiih» »»packende und dabet sichere Politik Poi« rarbS de« dentsche« Wibe« stand besiege» würde Die U»t,rwers««g Deutschlands könne nichts andere« bedeute«, al» die völlige Anerkenn«« der Reparation»- wünsche Poineart». Sicher werde eine deutsch - französische Zusammen arbeit, besonders auf tndnstrielle« Gebiete, folgen, an der «atvrlich Frankreich den Löwen - antell habe» werde. So werde also a«q die invnstrtelle französische Vorherr schaft besiegelt, dle Stallen be- drohe und rS »wiuge, set»e Interesse« zn »e - teibigem .Pieeol»' begrüßt di« franzöfiflx Unbengsamkeit die sowohl de« deutschen Wider stand wie auch die englische Gegnerschaft besirg» habe. Zwar sei da» Reparatio»Sproblem noch nicht gelöst, doch trete e» glücklicherweise in eine neue Phase, die größere Möglichkeiten biete, ewe Lösung zu finde?» vertraue« prüfe» könnten. Soweit der „Demps', dessen Bemerkungen äh«Iich auch Ein Prediger in der Wüste. Pari», 2S. September. I» der„Ere R»«vellr' beklagt Pros. V «et» r vasch, daß die französische Regie- rnng der deutsche« Demokratie ket, »erlei Unterstütz««- zuteil werde« «ach Berlin vorbereitet hätte«, RoSke hielte sich bereit, Lrdnnng zu schaffen, der Reichskanzler trüge sich mit Rück- trittsabsichte« und ähnliches mehr. Au» de« Rheinland« erhallen die Blätter von ihre» dortige« Berichterstatter« Rachrichte«, daß die «nsrnfung der ,hei«ischen Repubik be- vorstünde, u«d der Pariser Korrespondent der „Dime»' drahtet, Frankreich verfolge die Vor- gäuge im Rheinland, mit de« größten Interesse, vorläufig ließe sich aber noch »icht sage», ob di, separatistische Bewegung eine ernstere Bedeu tung habe. „Daity Delegraph' teilt mit, daß Baldwi« nicht am Donnerstag, sonder« erst am Montag Mitteilungen über die auswärtige Politik Englands mache» werde. Dasselbe Blatt will von seinem Pariser Berichterstatter Näheres über die Absichten Frankreichs für de« Fall der Einstellung detz Widerstandes er fahre« haben: Die Besetzung solle unsichtbar gemacht werden, damit Deutschland tn der Lage sei, dle Arbeit selbst z« organisiere«. Das K»hle«sh«dikat habe «ach Esse» zuriick- znkehre«. Die Deutsche« sollte« selbst die Soh le «st euer vnd die Aussnh«bgab< ewziehe» «nd dies« dann an Frankreich absühre«. Die Eis«»bah»e« würde« frei sei«. Lediglich auf dem linken Rhtmufer solle der Regiebetrieb sort- gefvhrt werde«. Die Besatzungsmächte würde« aus diese Weise die Bankier» der RePara - tionskommissio» werde» Englische Tatareunachrichten. Lando «, 2S. September. Di« englische Presse zeigt sich über die Bor gänge i» Deutschland im allgemeine« ziemlich schlecht «nterrichtet, obwohl jede» größere Blatt in der Reich-Hauptstadt ei«e» eigene« Karre- spo»de«1e« mtterhält. Die Meldung über di« «antagsbeschlüsse wird weuig oder gar nicht kommentiert, dagege« werde« alle mögliche« Alarmnachrichte« über die imrere» An stände de» Reiches gebracht. -» se«satt»neller «»fmachung wird behanptei, daß die baße- wie be« polttische« uud wirtschaft lichen Zusammenbruch deS Deutsche« Reiche» vorziabe? Die vorsichtige« Worte, die dieser Lage ttn völkerb«»d ««»gesprochen wurde«, seien für Frankreich van auherordeut- lichem Ernst Ankündigung-Preis, — Grundpreis mal Schlüsselzahl der deutsche« Zeitungen. (Grundpreise: die 32 mm breite Grundzelle oder deren Raum 135 M., die 66 wm breite Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile L7V M., unter Eingesandt 40V M. Schlüsselzahl: 30000». Ermäßigung auf Familien- und Geschästsanzeigen. Schluß der Annahme vormittag» 10 Uhr Poinearss Programm. Part», 24. September. Der „Rew York Herald' glaubt u» wissen, daß Po tue», 4 de« alliierten Regie- rnngen folgende» Programm mitte«.» werde, da», «ach der Ei»stell««g de» passiven Widerstandes in Kraft trete» soll: 1. Dentschtand soll die Ordonuanzen über be» Widerstand znrüazleht« und die Uninstützungtn ei»stellen. Die Arbeit wird »mter Kontrolle de^r Besatzung,, behörden wieder aufgenomme« und es soll besonder» dle Kohle». nndKokS- Produktion gefördert werden. 2. Die Lieferunge« von Rohmqteria- lies «nd Waren au» dem Ruhr- gebiet werde» wieder ausgenommen, sowie dies die wirtschaftliche Lage Deutschlands ge stattet. 3. Auf alle deutschen Ausfuhren wird eine Abgabe vo« 2« Prozent durch die »eparattonskommtssio« oder da» Gara«, tiekomttee anzutrkeune», «nd zwar «icht nnr an der Ruhr, sonder« auch in Berlin. Der »eparationskommtssio« werden «nt,r»atto«ale Finanzsachverständige bei-rgeben werde«. Durch die Dättgreit dieser »»«trolle soll der Markkur» stabilisiert «nd dafür gesorgt werde», daß die deutsche Regierung ebensoviel Steuer» erheb-« nird wie die Alliierten Nebenblätter, Landtag».Beilage, Ziehungslisten der Verwaltung orr Slaat-ichuiden und der Lande-kulturrrntenbank, Jahre»bericht und Rechnungsabschluß der Lande»-Brandversicherung»anstalt. verkauf»like von Holzpflanzen aus den Staat-forstrevieren. Berantwortlich für die Redaktton: Hauptschriftleiter Bernhard Jolle» in Dre»den Paris, 25. September. Havas sagt i« einer offiziösen Mitteilung:. TaS Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten hat nur durch die Presse Kenntnis von dem Entschluß der Aegietung Stresemann, de« Passiven Widerstand zu beenden. Dem französischen Botschafter in Berti« i,t leine offizielle Mitteilung zugegangen. ES ist «««, nachdem die Zurückziehung der Verordnungen einmal erfolgt ist, eine nen e Lage geschaffen, die die Eröffnung von Verhandlungen zwischen Deutschland und den Alliierten gestatte« wird. Zwischen de« alliierte« Regierungen wird unverzüglich ein Meinungsaustausch ein- geleitet werden, und es ist. wahrscheinlich, daß Poineare in erster Linie mit den belgischen Ministern verhandeln wird. Der Ministerpräsident kehrt hente abend nach Paris zurück * Amtlich wird mitgeteitt: Heute vormittag fand eme gememsame Besprechung der M»«»ster- Präsidenten der deutsche« Länder mit dem ReichSlabinett über die Krage der Einstellung deS passive« Widerstande» statt. Rach einer Dar- legung de» Reichskanzlers brachte« die Vertreter der LSnder ihre A«ffass««g zum Ausdruck. ES ergab sich vollkommene Übereinstimmung darüber, daß der passive Widerstand aus innenpolitische«, vor allem fi«a«ziellen Gründen abaebrochen werde« m«ß. Ebenso war man übereinstimmend der Ansicht, daß e» Absicht «nd Aufgabe der ReichSregienmg fei, de« Ab- bruch de» Passiven Widerstandes i« ei«er der Würde «nd Ehre de» deutsche« Volkes e«tspreche«den Weise vorzn«ehme« - Gegenüber etwaige« versuche«, dieGi«heit de» Reiche» anz«taste«, erklärte« alle vera«twortliche« Leiter der deutsche« Länder ihre« feste« Wille«, die Einheit des «eiche» al» ««antastbares «ut der Ration zu bewahre« ««d z« verteidige«. Konferenz der Länrerminifter. Berlin, 25. September. In Erwartung des Vorschlages der Reichsregiernug. Paris, 25. September. Das RiuisUrium des «uSwärttgen gibt ,«ach der «itteiluNg hiesiger Blätter, «och folgende inoffizielle Erklärung z« der Maßnahme derDeutschen Regierung ab: Line Verhandlung mit Deutschland könne erst beginne«, wen» di» Verordnung znr Organisation und «nierhaltung be» Passive, «iberstanbe» ofst- jiell von der Reichsregierung zurückgezogen worbe« sei. Ran hatte es für wahrscheinlich, daß die Reichsregierung sehr bald eine« detaillierten Vorschlag über die Reparationszahlnngen deu Verbündeten Regierungen zugrhe« lassen werde. In diese« Vorschläge werde das Projekt Strese manns mit besonderer Rücksicht aus dieAorde- rnugeu FraukreichS nud BelgieuS mit alleu Eiuzelheiieu enthalten sein, «nd die vo» Stress mann erwähnten „effektiven' Sicherheiie« würde« ge«a« bezeichnet werden aiüierte« Drnst abgetreten werben, so werde» diese Abtretung,» al» gleichwertig mit »arzahlnngen brirachtet werden und das Moratorium demgemäß verlängert, »ährend der behalten sich die Alli Postscheckkonto Dresden Nr. 2486 - Ztadtgirokonio D^den Nr. 140
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