Intelligenz und Wochenblatt für . ' Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend. — : H 87. Mittwochs, den 2.-November. 1853. Bekanntmachung. Die Grundsteuerbeiträge auf den vierten Termin l. I. sind auf den Grund des Gesetzes vom 3Ü April 1853 mit ? Zwei y von reder Steuereinheit längstens bis zum 7. Nove abzuführen. Nach Ablauf dieses Termins würde verfahren werden müssen. Frankenberg, den 27. October 1853. Aus dem Vaterlande. Dresden, I. Novbr. Bekanntlich hatte die König!. Kreisdirection gegen die beantragte Ver minderung der hiesigen Jahrmärkte auf drei sich ausgesprochen, dabei aber dem Stadtrathe zur Er wägung anheimgegeben, 0b nicht durch den Weg fall eines Marktes eine Ausgleichung der sich ge genüberstehenden Ansichten und zugleich durch Ver legung der verbleibenden vier Märkte auf die Quar taltermine des Jahres eine gleichmäßigere Verthei- lung derselben zu ermöglichen sei. Der Stadtralh hatte sich indessen gegen eine solche Einrichtung er klärt, und auch die Stadtverordneten, welche sich in ihrer letzten Sitzung hierüber gutachtlich zu äu ßern hatten, haben beschlossen, daßiesauch ferner hin bei dem Fortbestehen der fünf Jahrmärkte bewenden möge. — In der erwähnten letzten Si tzung unserer Stadtverordneten wurde erwähnt, daß gegenwärtig 21 Familien aus dcrKlassc dcrSchank- und Speisewirthe behindert sind, ihr Gewerbe aus zuüben, weil sie entwever ein passendes Gewerbs lokal nicht aufzufinden oder auch die polizeiliche Genehmigung für die getroffene Wahl nicht zu er langen- vermochten. Es chat diese Wahrnehmung zunächst zu einem Anträge Veranlassung gegeben, nach welchem der Stadtrath ersucht werden soll, auf die Beschränkung der Schankconcessionen mög lichst Bedacht zu nehmen. mber l. I. > .W gegen die Säumigen mit executivischer Beitreibung ' » > Der Stadtrath. 7 Stöckel, Bürgermeister. Ä Wolkenstein, 27. Octbr< Gestern Abend ' E' nach 6 Uhr erschoß der 26 Jahr alte Fabrikspinner August Melzer aus Scharfenstein seine angebliche Geliebte, die in der Scharfensteiner Fabrik arbei tende Wilhelmine Reichel. Wenige Minuten dar auf hat er sich auch selbst erschossen. Ein von ihm § zurückgelassener Brief giebt darüber Aufschluß, daß daß er schon längst mit diesem Vorhaben umge gangen und stets ein Terzerol bei sich geführt habe. Am Tage dieses Doppelmordes halte er gar nicht gearbeitet, sich in Zschopau ein zweites Terzerol verschafft und sein ausersehenes Opfer durch eine dritte Person aus der Fabrik rufen lassen. . Un weit der Fabrik, wo er glaubte, nicht mehr ge sehen werden zu können, verübte er die That. Beide waren durch die rechte Brust geschossen; Ei fersucht ist die Motive zu dieser schrecklichen That gewesen. Leipzig, 27. Octbr. Vorgestern Abend brannte in der Nähe von Paunsdorf ein Getraidefeim nieder. Der Widerschein der Gluth am Himmel, hatte auch eine hiesige Spritze an den Ort deS Brandes geführt; doch mußte, wie zumeist in sol? chen Fällen, der Feim den Flammen überlassen bleiben. Das Feuer wurde vermuthlich angelegt; wie denn dieses Jahr überhaupt die zahlreichen Getraidefeime dbr Boshaftigkeit und Rachsucht nuv allzu leichte Gelegenheit bieten, sich geltend zu machen. Wenn man übrigens in diesem Augen-