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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 18.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188011185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18801118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18801118
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-18
- Monat1880-11
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— Die gestern als beabsichtigt erwähnte zeit weilige Unterbringung der zwei in Lausig! gar- nisonirenden Husaren-Schwadronen im Barracken- lager zu Zeithain ist bereits erfolgt. — In Bezug auf den kürzlich in Leipzig und in weitern Kreisen vielfach besprochenen Rechts fall, nach welchem das dasige Handelsinstitut und Auskunftsbureau „Vorsicht" zu 500 M. Buße, 500 M. Strafe und in sämmtliche Kosten verurtheilt worden war, weil es über den Kauf mann Pergamenter Auskünfte erthsilt hatte, in welchen dieser Schädigung seines Kredits erblickte, fand am 16. d. Einspruchsverhandlung vor dem Landgerichte statt. Dabei konnte der Gerichts hof in der Handlungsweise des Instituts keine geschäftliche Schädigung finden, sondern erkannte nur auf Beleidigung und wurde daher das In stitut bez. dessen Eigenthümer Vetterlein zu 300 M. Strafe verurtheilt, die ihm auferlegte Buße von 500 M. aber gestrichen. Die Kosten wur den dem Kläger und Beklagten zuerkannt. — In sehr fataler Lage befindet man sich in Nothenthal bei Olbernhau, da das dortige neue Schulgebäude, welches man bereits jetzt schon in den 28. Novbr. — an, die neue Kirchenagende in allen Kirchen des Landes in Gebrauch zu kommen hat. Dieselbe ist vom Landesconsistorium aus gearbeitet worden und hat auch der 1876 ver sammelt gewesenen Synode zur Berathung vor gelegen. Der liturgische Wechselgesang zwischen dem Geistlichen und der Gemeinde (also nicht nur zwischen dem Chore und Geistlichen, wie in vielen Kirchen bisher) ist im Ganzen ein reich haltigerer geworden in allen gottesdienstlichen und kirchlichen Handlungen als nach der bisheri gen Agende, die im Jahre 1812 in Sachsen ein geführt worden war. Die oberste Kirchenbehörde spricht die zuversichtliche Hoffnung und den Wunsch aus, daß auch durch die neue Agende das kirchliche Leben in den Gemeinden recht ge fördert werden möge. — In Chemnitz fand am Montag eine Probe fahrt eines neuen Straßendampswagens der da- sigen Firma Michaelis statt und wird darüber nur Günstiges berichtet. Wie das Bollee'sche Gefährt, so überwand auch der obenerwähnte Wagen mit Leichtigkeit alle Terrainschwierig keiten. Oerlliches und Sächsisches. Frankenberg, 17. November 1880 -f Der gestern hier vorgekommene Trichinen fall giebt uns Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß nach K 367 des Reichsstrafgesetzbuchs Flei scher mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft bestraft werden, wenn sie trichinenhaltiges Fleisch seil halten oder verkaufen. — Das Direktorium von Sachsens Militär vereinsbund faßte in seiner am 15. d. abgehal tenen Sitzung den Beschluß-, zum ewigen An denken und aus dankbarer Erinnerung an Se. Maj. den seligen König Johann die Errichtung eines Denkmals in die Hand zu nehmen und binnen Kurzem mit der Bitte um diesfallsige Unterstützung und des sonst Erforderlichen an die Oeffentlichkeit zu treten. — Am vergangenen Sonntage wurde in allen evangelisch-lutherischen Kirchen unseres Landes «ine gedruckte Ansprache des Landesconflstoriums an die evangelisch-lutherischen Christen des In halts verlesen, daß vom 1. Advent, d. h. vom Beginne des neuen Kirchenjahres — Sonntag, Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis Vierteljahr!. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Bekanntmachung. Den zur StaatSeinkommensteuer beitragspflichtigen Einwohnern hiesiger Stadt mit einem muthmaßlich 1600 M. übersteigenden jähr lichen Einkommen werden in den nächsten Tagen Formulare zur Decla ration ihres Einkommens behändigt werden, welche bei Verlust -eS ReclamationSrechteS gegen die nächstjährige Einschätzung ge hörig nach Anleitung des beigegebenen Probeeinlrags ausgefüllt lkli»- LO vo» Lvlt «Ivr »n Av- anher abzugeben sind. Personen, denen ein derartiges Declarationsformular nicht behändigt wird, steht es frei, eine Declaration über ihr Einkommen spätestens bis zum 30. November d. Js. hier einzureichen, zu welchem Behufs Decla rationsformulare unentgeltlich in der Stadtsteuereinnahme verabfolgt werden. Gleichzeitig werden alle Vormünder, sowie Vertreter von Stiftungen, Anstalten, Personenvereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte des Vermögenserwerbs ausgestatteten Vermögensmassen aufqe- ^irksM^ Amtsblatt der Lönigt. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und -es Stadtraths M Frankenberg. Inserate werden mit S Pf. für die gespaltene CorpuSzeUc oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseratenbetrag so Pf. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach U-bereinkommen. Holzaaetio«. Dienstag, den 2rt Novbr. sollen > Borm. ziS Uhr auf Güterstation Oberlichtenau, Nachm. Uhr auf Bahnhof Frankenberg mehrere Haufen alte Schwellen, altes Holz und Reißig, sowie außerdem auf Güterstation Oberlichtenau 36 Stück Birken- und Lerchenholz stämmchen von 11 und-15 ein Mittenstärke und 3 Haufen alte Cement- fässer meistbietend gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Großbauchlitz, am 16. November 1880. Königl. AbtheilungSingenieur-Bureau Döbeln I. fordert, für die von ihnen bevormundeten Personen, beziehendlich für die von ihnen vertretenen Anstalten u. s. w., soweit dieselben ein steuer pflichtiges Einkommen haben, Declarationen auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Frankenberg, am 15. November 1880. Der Stadtrat h. Kuhn, Brgrmstr. Gr. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Mends für den folgenden Tag. — Jnseratcn-Annahme fiir die jeweilige Abend-Nummer bis Bormittags 10 Uhr. Der IcknlL. Erzählung von I. B. Jacobi. (Fortsetzung.) Trink- und Splelgelage wechselten mit Jagd- parthien, und so eifrig wurde das Waldwerk be trieben, daß nach Verlauf weniger Jahre die bis dahin wildreichen Forste fast gänzlich verödeten. Auch daS Vermögen nahm ab und manches Vor- werk war schon damals von dem großen Güter- rompler abgetrennt und veräußert worden. Der alte Verwalter schüttelte betrübt den Kopf, die Gräfin Mutter aber, dle den treuen Dien» häufig, den Sohn jedoch nur selten bei fich sah, sagte zu Jenem: „Wenn er e» so forttreibt^ so wird er mit Dombowo und der ganzen HerrschD bald genug fertig werden." » < „Freilich, freilich," m«inte der Verwalter, „eS soll ja auch und zwar hoch gespielt werden auf dem Schlosse, und ungeheuer soll, wie die Leute sagen, der junge Herr verlieren." I „Ich betrachte den Wüstling nicht als meinen Sohn," pflegte dann die alte Gräfin zu erwidern, „vergeudet er sein väterliches Erbe, so mag er meinethalben betteln gehn. Von mir Hal er nichts zu erwarten. Mein Eigenthum vermache ich den Klosterfrauen zu St. Ursula tn T..." Als dergleichen Aeußerungen dem jungen Grafen zu Ohren kamen, rief dieser lachend: „Will schon fertig werden mit den frommen Jungfrauen in T die Mutter kann mich nicht enterben, bin ihr einziger Sohn." Plötzlich starb di« Gräfin, und eS fand fich kein Test ment. Wie daS zugegangen war, ob ste fich andeV besonnen und keines gemacht hatte, daS wußte Niemand zu sagen, so viel aber war gewiß, eben so wenig wle eine letztwillig« Verfügung fand sich ein« Spur von dem bedeutenden eigenen Ver mögen der Dame. Der einzig«, d«r darüber hätte Auskunft geben können, der alte Verwalter, der während einer langen Reihe von Jahren der Grä fin Vertrauter und Geschäftsführer gewesen, war einige Monate vor seiner Gebieterin gestorben. All« Räumlichkeiten, alle Möbel im Schlosse wurden, doch vergebens, durchsucht. Der junge Graf wü- thete, fluchte, raste. Durch seinen an Character lhm ähnlichen und ihm daher ganz ergebenen In« spector ließ er die sämmtlich noch leibeigenen Die» ner der verstorbenen Gräfin, welche nun sein Ei genthum waren, verhören, einsperren, sogar peit schen. AlleS jedoch ohne den geringsten Erfolg, den ausgenommen, daß man ihn, den man bisher gefürchtet, von nun ab als einen Wütherich verab scheute; tn der ganzen Gegend aber hieß er fottan der tolle Graf. DaS bekümmerte ihn sehr wenig; «» belustigte ihn vielmehr und «r gab sich förm- lich Mühe, diese Benennung zu verdienen. Er l«bt« noch wüster als zuvor, seine Leute mißhan- delt« er bet dem geringsten begangenen Fehler, oft auch ohne jegliche Veranlassung und aus bloßem Vergnügen am Bösen. Da er aber die Ueberzeu« gung hegte, die Mutt«r müsse ihr Geld vor ihrem Tode irgendwo im Schlosse zu Skarewo verborgen
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