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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 23.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188106239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18810623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18810623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-23
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Donnerstag, den 23. Juni ^ezirksk^ Wmd-Nummrr tD »ormiuat» 10 ild«. «^«<t>U UM. mit «udnabV« da Sonn, und Anlage, atrnd» fik dm f»l- gen dm ra,. Preis »terteW-rltch I M, so Pf»., monatNch so Psg,, Nnjel-Nm, 5 Pf», Bestellungen I nehmen all« Poft- »»stallen, Postboten lind die iluigabe- stellm de» lage- tlatlei an. Durch die Zolltarifreform ist nun bekanntlich der erste große Keil in die Einigkeit der liberalen Parteien getrieben worden, da die Frage, ob Freihandel ob Schutz zoll, zu einer politischen Parteifrage gemacht wurde. Al lem Anschein nach spitzt sich die diesmalige Wahlbewegung zu einer Entscheidungsschlacht bezüglich der sozialen Re form zu. Die sozialen Angelegenheiten eines Volkes sind aber noch eher zu trennen von seinen politischen Aufgaben, denn cs kann recht gut der Radikale wie der Konservative für eine größere Staatsthätigkeit auf sozia lem Gebiete, hier also zunächst für die Besserung der Arbeiterverhältnisse, mit Staatshilfe sein, und es läßt sich unschwer prophezeien, daß auch aus dem liberalen Lager Deserteure in das soziale Lager zu verzeichnen sein werden, welches Fürst Bismarck für den Wahlkampf aufschlägt. Von allergrößter Wichtigkeit ist es daher, die Stim mung der Arbeiterkreise genau kennen zu lernen, welche bei einer Wahl mit direkter Stimmabgabe den Ausschlag geben, und diese Stimmung wandelt sich gegenwärtig vielfach zu Gunsten der Reichsversicherungsanstalt mit Reichszuschuß, sei cs, daß die Reichsidee selbst auch in die ser Form Anhänger findet, sei es, daß der Arbeiterstand jede Veränderung seiner Lage als Verbesserung betrachtet. Zum Kapitel vom StaatSsozialiSmus. Es verdient Beachtung, daß sich in neuester Zeit die Zahl der Stimmen, welche sich für die Durchführung des Unfallversicherungsgesetzes mit Reichszuschuß aussprechen, sowohl in Versammlungen als in der Presse vermehrt. Der Kredit Bismarcks im Volke scheint auch bezüglich seiner „inneren Reformen" weit größer zu sein, als man bisher angenommen hat, denn nur so ist es zu erklären, daß die Idee der Einwirkung der Staatsmacht auf die Verbesserung der ökonomischen Lage der Arbeiter und auf eine Anzahl wirtschaftlicher Thätig- keiten, die bisher lediglich der Privatindüstrie zufielen, mehr und mehr an Boden gewinnt. Erscheint doch selbst das Tabaksmonopol schon jetzt nicht mehr als ein na tionales Unglück, sondern findet unter gewissen Voraus setzungen sogar Fürsprache in liberalen Blättern, wie sich auch im Volke — wiederum unter jenen Voraus setzungen — und besonders in Süddeutschland — die Zahl derer, welche zwar für das Monopol nicht schwär men, es aber als eine Hilfe aus der sonstigen Steuer not betrachten, vermehrt hat. Für das Unfallversichcrungsgesetz hat sich im Reichs tage bereits eine Majorität gefunden. Die Beschrän kungen desselben, die nur dem Partikularismus gefallen können, machen das Gesetz für die Regierung unannehm bar; aber das Gesetz wird wieder auftauchen, und nicht nur, weil die nächste Begründung durch bessere statisti sche Vorarbeiten und, wie man hört, sowohl durch noch malige Beratung im Volkswirtschaftsrate oder durch eine Enquete, eine bessere, gediegenere sein ^vird, als bisher, sondern auch, weil sich — besonders in industriellen Wahlkreisen — mehr Stimmung für die Staatshilfe zeigt erscheint es höchst wahrscheinlich, daß Fürst Bis marck schließlich seinen Zweck erreichen wird. Dämmerung, welche bis in die Mitte des Juli anhält, war in der gestrigen Rächt am hauste". — Das Ministerium des Kultus hat infolge der aus geistlichen Kreisen mehrfach erhobenen Klagen über mangelhafte Ergebnisse des Religionsunterrichts, deren Ursache in der neuen Schulgesetzgebung und verminder ten Stundenzahl gesucht wurde, in fortgesetzter Bethäti- gung seiner Anerkennung der hervorragenden Stellung, welche diesem Unterricht in der Volksschule gebühre, an- geordnet, daß bereits auf den Lehrerseminaren bei der Ausbildung der jungen Lehrer auf die Bedürfnisse der Volksschule umfassend Rücksicht genommen und die Er langung größerer Bibelkenntnis, völlige Aneignung des Memorirstoffs und eine volkstümliche Auffassung des Katechismus, endlich durch vielfache praktische Uebungen die möglichste Befestigung in den Grundsätzen des Re ligionsunterrichts angestrebt werden soll, außerdem aber die Bezirksschulinspektoren veranlaßt, der möglichst erfolg reichen Erteilung des Religionsunterrichts ihre besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden und, wo es die Verhältnisse erfordern, sowohl die Einführung eines einjährigen Kur sus des Katechismusunterrichts, als auch die Einführung einer fünften wöchentlichen Religionsstunde zu gestatten, endlich aber der Einprägung des religiösen Memorir stoffs bei ihren Besuchen die größte Sorgfalt zu widmen. Die kirchliche Oberbehörde hat auch ihrerseits die Geist lichen, welchen die örtliche Aufsicht über den Religions unterricht obliegt, angewiesen, ehre Schüler zum öfteren zu besuchen und sich dabei nicht bloS auf stille Beobach tung zu beschränken, sondern in Wort und That zweck entsprechende Anregung zu geben, ferner ihre Wahrneh mungen den Ephoren und Bezirksschulinspektoren mitzu- tcilen ; endlich ihnen empfohlen, beim Konfirmandenunter- ncht m ihren Anforderungen auf die obwaltenden Ver hältnisse möglichst Rücksicht zu nehmen, aber auchZbej aus seinen^ Ms cht^^E^ ^*^11^" eingetragen Halle, Dann schien er beruhigt. Aus einer Schublade semes SchreibsekretärS holte er ein halbvollendetes Ma nuskript hervor und arbeitete emsig an demselben, bis ihn gegen Mitternacht der Schlaf übermannte. Der erste Strahl der milden Herbstsonne weckte ihn aus einem erquickenden Schlummer. Er sprang rasch empor. Die Ereignisse der beiden letzten Tage erschie nen ihm wie ein Traum. Spiegel. Ein fremdes Gesicht stierte ihm aus dem Krystal! entgegen und ent lockte seiner Brust einen schmerzlichen Seufzer. 'ns Fnie trieb es ihn mit Gewalt, die köstliche Luft des schönen Herbstmorgens einzusaugen - u?di?°ko'^ in der herrlichen GotteSna- tur die kleinlichen Nichtigkeiten des irdischen Daseins . vergessen Ueb-r eine Stunde schon war er gma^ Frau Redlich wartete mst dem-W brave wenn der Kaffee gewärmt werd^wN und schmollt«, denn dm Rückweg an. ° ^b»«. So trat er örtliches und Sikchfisches. Frankenberg, 22. Juni 1881. f Mit dem gestrigen Tage, Sommers Anfang, hat ten wir gleichzeitig den längsten Tag im Jahre. Wäh rend die Tageslänge gestern die Höhe von 16 St. 32,69 Min. erreichte, beträgt sie heute, am 22., nur noch 16 St. 32,20 Min. Es hat also heute der Tag bereits um 0,49 Min. abgenommen. Die sog. immerwährende zündele ein SpiriluSfeuer unter demselben an, das Ei wuchs zu immer größeren Dimensionen an. Plötzlich verlöschte das Feuer, der Meister zerklopfte mit seinem Zauberstabe das Ei und brachte aus demselben einen reizenden Knaben zum Vorschein. Stürmischer Beifall lohnte dieses wunderbare Ka binettsstückchen moderner Zauberkunst, das fast an da- Fabelhafte grenzte. Von allen Plätzen erscholl der Ruf nach dem Zaubermeister. Inmitten des Rufens ertönte von der Galerie eine Stimme: „Schönfuß!" und wie ein hundertfaches Echo klang es von allen Seiten zurück: „Schönfuß, Schönfuß". Ein furchtbarer Lärm erhob sich. Vergeblich suchte der bessere Teil des Publikums Ruhe herzustellen und erst die Entfernung einiger Hauptkrakehler durch die Polizei vermochte die Ordnung wieder herzustellen. Der Assessor war aus der Loge gestürzt. Die Freunde vermochten nicht, ihn zurückzuhalten. Wie von Furien gepeitscht, rannte er durch die halbdunklen Straßen der Stadt seiner Wohnung zu. Dort angekommen, riß er hastig da- Rasterbesteck aus seinem Pult und mit den Worten: „Fabre bin, du Dämon," tilgte er jede Spur eines Bartvasems, Wegen eines Reparaturbaucs im Mühlgraben hat für d-eses Jahr das Zell bad in die Zschopau — gegenüber Herrn Naumanns Seidenfärberei eingestellt werden müssen und kann von jetzt ab benutzt werden. Hinsichtlich der Badezeiten lmd Badepreise gelten die bisherigen Festsetzungen. Bademarken, sowie Gaisonmarken für 1—4 Kinder können vom Badeanstaltskassirer Herrn Emil Jochem am Markt be zogen werden. Frankenberg, den 21. Juni 1881. . s Der Ausschuß für die Badeanstalt. Stephan, St.-R. Kin Aart ats Dämon. Hmnoristischr Erzählung au» dir Gtginwari von Waller Ilsen. (Forlfitzung.) IV. Nutzloses Opfer. Der große Saal des „Tivoli" war bis auf den letzten Platz gefüllt, denn dem chinesischen Mandarin ging ein Weltruf als Meister auf dem Gebiete der Phantasmagorle voraus. Auch die Tischgesellschaft der „Goldenen Gans" befand sich vollzählig in der großen Parkettloge. Alles erwartete mit Spannung den Be ginn der Vorstellung. Endlich ein Glockensignal, der Vorhang schnellt in die Höhe und der Künstler steht lächelnd vor dem Publikum, aber nicht in dem gestickten Hofkleide des Reiches der Mitte, sondern einfach im «leganten Frack, ein Ordensbändchen im Knopfloch, Aber was ist das? Das ist ja gar nicht der Ehi- ws», das ist ja der .. 7)?» ^murmel ging durch den ganzen Saal. Al les blickt« verwundert nach der Bühne. Auch di« Tischfreunde der „GanS"^hatten sich «nt- letzt erhoben. Aber keiner sprach ein Wort. Der Zauberer hegann mit einig«» kleinen Kunst stück«», dann bracht« er «in Straußen«i zum Borschtin, » Messe -7 Jnserat-Anftrtze übernehmen außer der V-rlagS-xpkdition auch AW^UZwÄde ^Eche «m^aus^ in gM« ö*. «»Mn H-asmstem L Bögler - G. L. Laube L «°. --- °^Meö,rwtesa Titknann. 188!» - Inserate »«dm mit , Pf«. flir «o ,-spalt-»- r-aM eelle ierechnet. NleMft« Jnseraiin- detra, so Pf,. KompUpIert-uadta- b-iarisq« Inserate nach besondere» rarif. Da dem Vernehmen nach für die bevorstehende ^^^swahl vo ^mts- demokratischen Partei im IX., den Amtsgerichtsbezirk Oederan, ^i A^säerichtsbezirk gerichtsbezirke Augustusburg und Frankenberg, und 'M XX^ werden so wird Zschopau mit umfassenden Wahlkreise Candidatcn werden estellt werde ,fowr auf Grund 8 16 des Reichsgesetzes gegen di- ge^ ehrlichen Socialdemokratie vom 21. October 1878 das ammeln B^age M H derung der Wahl socialdemokratischcr Reichs „ ^^eordncter, sowie M forderung hierzu innerhalb der bezeichnet, mtsgenchlsbezirke des gesammten hiesigen amtshauptm chaftlichcn Bezirkes unter H uw eis aus me 8 20 des angezogenen Gesetzes edrohten Strafen hiermit verboten. r social-
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